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Messebericht Spielwarenmesse Nürnberg 07

Direkt zu den einzelnen Verlagen und ihren Neuheiten:
  - Abacus (Zooloretto, Apache, Serengeti) -  Alea (Notre Dame) - Amigo (Venedig, Piraten Brettspiel, Der Alchemist, Cafe International Junior, Ladybohn, Bohniversum) - Argentum (1001 Karawane, Die Jagd nach dem Gral)) - Clementoni (Trapper, Deal or no Deal, Sieben auf einen Streich, MinenRäumer) - Days of Wonder (Colosseum) - Fantasy Flight Games / Heidelberger Spieleverlag (Warrior Knights, Condottiere, Tide of Iron, Diverses) - Goldsieber (Akkon, Geheime Welt von Idhun,
Die diebische Elster, Ox in die Box) - Hans im Glück (Thurn und Taxis - Glanz und Gloria, Ponte del Diavolo, Wikinger) - Hasbro (Origo) noris (Spielesammlung, Diverses, Quiz-Taxi, Das perfekte Dinner) - Kosmos (Tsuro, Finden Sie Minden, Der Goldene Kompass, Tintenblut, Händler & Barbaren, Anno 1701, Sakkara, Blindes Huhn, Nichtlustig ) - Pegasus (Euphrat & Tigris, Junta, Robotics, Heartland, Igels 2 - Waschtag) - Phalanx (Zeitalter der Entdeckungen) -  Pro Ludo (Wikinger, Der Markt von Alturien) - Queen Games (Fangfrisch, Jenseits von Theben) - Ravensburger (Can't Stop, Europareise) - Schmidt (Mensch ärgere Dich nicht - Kick oder Karte, Portobello Market, Zocken!, Diverses) - Zoch (Gloria Picktoria, Volle Wolle, Burg Appenzell, Toni Tümpel) - Messeberichte anderer Spieleseiten

Ganz fertig ist der Bericht noch nicht, es werden noch folgen:
Drei Magier, Eggert-Spiele, Haba, Selecta


Abacus

Nach den erfolgreichen Coloretto-Ausgaben erscheint in diesem Jahr "Zooloretto" (Michael Schacht, 2-5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 45 Minuten), das den gleichen Grundmechanismus wie das Kartenspiel hat (d.h. der Versteigerungsmechanismus wurde beibehalten), aber ein waschechtes Brettspiel in einer neuen quadratischen Schachtel ist. Jeder Spieler hat dabei einen Zoo mit verschiedenen Gehegen, wobei in einem Gehege immer nur eine Tierart gehalten werden darf. Im Spiel selber sammeln die Spieler Tiere - die sie nach Arten sortiert - eben dort unterbringen müssen. Für abgeschlossene Gehege erhalten die Spieler Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Neu dabei sind einige Sonderkarten, wobei auch das Ärgern eines Mitspielers möglich ist. Im neuen Kartenspiel "Apache" von Stefan Dorra (2-5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten) hat jeder Spieler einen Indianerstamm mit Karten, auf denen bestimmte Gegenstände aufgedruckt sind. In der Tischmitte werden Karten aufgedeckt. Legen alle notwendigen Gegenstände einer eigenen Indianerkarte offen in der Mitte des Tisches, dann kann man diese Karte ausspielen und man erhält diese Gegenstände. Es kann passieren, dass mehrere Spieler in der Lage sind, eine ihrer Indianerkarten zu erfüllen. Dann muss blitzschnell reagiert werden, denn nur einer der beteiligten Spieler kann die Gegenstände kriegen. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Karten mit Gegenständen sammeln konnte. "Seregenti" (Michael Schacht, 3-5 Spieler ab 12 Jahren, ca. 30 Minuten) ist die thematisch überarbeitete Neuauflage des Versteigerungsklassikers "Don" (erschienen 2001 bei Queen). Inhaltlich geht es darum Schnitzereien von verschiedenen afrikanischen Stämmen zu erwerben. Jede Karte hat dabei einen Wert von 0-9, ersteigerte Karten werden offen vor dem jeweiligen Spieler abgelegt. Die Karten haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften, denn dem Spieler ist es nicht erlaubt, Werte zu bieten die vor ihm ausliegen, wenn andererseits Mitspieler einen Wert bieten der bei einem Spieler schon ausliegt, dann erhält dieser Spieler das gebotene Geld des Mitspielers. Dabei gilt es dadurch Punkte zu machen, dass man von einer Zahlenart möglichst viele Karten hat, denn das bringt zusätzliche Punkte. Wir freuen uns vor allem über eine endlich brauchbare Schachtel für dieses gelungene Spiel.








Oben links: Serengeti
Oben rechts: Zooloretto
Unten: Apache



Alea

Stefan Brück präsentierte in Nürnberg eine fast fertige Ausgabe des bereits in Essen vorgestellten Spiels "Notre Dame" (Stefan Feld, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 90 Minuten). In diesem kartenbasierten Taktikspiel nehmen die Spieler in den verschiedenen Stadtviertel von Paris Einfluss, um wichtige Einrichtungen wie z.B. die Bank, Residenz, Kutscherei etc. für sich zu gewinnen bzw. unter ihre Kontrolle zu bringen. Dabei sind - wie bei alea so üblich - allerdings die Mittel der Spieler recht gering und jedesmal wenn ein Spieler an einer Stelle Geld investiert, dann fehlt dieses Geld an anderer Stelle. Sorgfältige Planung ist also gefragt - aber auch ein Auge auf das eigene Viertel sollte man haben: Denn wenn man die Hygiene im eigenen Stadtviertel vernachlässigt, dann wird es schmutzig und die Ratten machen sich auf den Weg und tragen durch eine Plage zum Verfall von Hab und Gut bei. Wenn man gut plant, gewinnt man also Prestigepunkte für seine Investitionen und wer am Ende des Spiels die meisten Prestigepunkte hat, gewinnt dann auch das Spiel.



"Notre Dame" von Alea


Amigo

Obwohl die Errichtung der Stadt "Venedig" (Klaus-Jürgen Wrede, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60 min.) eigentlich an Prunkvolles denken lässt, kommt der Spielplan eher nüchtern daher. Tatsächlich wurde aber zu Beginn des Spiels Venedig noch gar nicht errichtet, sondern das ist nun die Aufgabe der Spieler. Mit ihren Gondeln fahren sie nun durch die Sümpfe der zukünftigen Prachtstadt Venedig und wer die richtigen Karten auf der Hand hält, kann dafür dann auch die passenden Gebäuden errichten. Entsprechend der Position seiner Gondel auf dem Spielplan erhält ein Spieler nach dem Gebäudebau sogar evtl. einen Schatz, der bei den Bauarbeiten entdeckt wurde. Danach muss man sich dann entscheiden, ob man eine verdeckte Karte oder doch lieber eine offene nachzieht. Auf größere Schiffen steigen die Spieler dann in "Piraten Brettspiel" (Autor unbekannt, 2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 60 Minuten). Das Spielsystem ist nicht mehr ganz unbekannt, denn vor einigen Jahren hat bereits FanPro versucht, mit dieser Art von Sammelkartenspiel (die Schiffe sind auf den Karten und mussten dann zusammengesetzt werden) auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Amigo versucht es nun mit einem festen Spielplan und einigen Schiffen, die in der Packung bereits mitgeliefert werden. Zusätzlich zu den bekannten Regeln aus dem Sammelspiel (Bericht siehe hier) gibt es nun noch Seemonster und Flüche, die die Spieler überwinden müssen, wenn sie auf den Inseln nach den Schätzen suchen. Natürlich gilt es dabei auch, die Schiffe der Gegner nach Möglichkeit aus dem Wasser zu pusten oder ihnen zumindest die Beute zu rauben. Der Spieler mit den meisten Schätzen gewinnt das Spiel das endet, sobald der vierte Schatz gehoben wurde. Die Schiffe sind neu und bisher nicht verfügbar gewesen, dafür können die Schiffe aus dem Sammelkartenspiel aber mit in das Spiel integriert werden.



In den Sümpfen von "Venedig" (Amigo)
Auf hoher See mit Davy Jones: "Piraten Brettspiel" (Amigo)

Zum 10jährigen von "Bohnanza" gratuliert Amigo auf eine ganz besondere Art und Weise, indem es ein spezielles Bohnanza-Puzzle unter dem Titel "Das Bohniversum" herausbringt, das aus 1000 Teilen besteht und Szenen aus allen bisherigen Bohnanza-Spielen und Erweiterungen enthält. Zusätzlich erscheint "Ladybohn" (Uwe Rosenberg, 3-5 Spieler ab 12 Jahren, ca. 60 Minuten), das komplett eigenständig ist (nicht zu verwechseln mit der Lookout-Erweiterung) und bei dem die Bohnen nun Nachwuchs kriegen, weshalb es auch auf die Reihenfolge der Bohnen auf dem Feld ankommt. Mal sehen, was die Bohnen noch so veranstalten. Zusätzlich erscheint das Grundspiel nochmal in der ansprechenden Blechschachtel.



Tränke brauen: "Der Alchemist" (Amigo)
Verjüngte Ausgabe: "Cafe International Junior" (Amigo)


Als letzte Brettspielneuheit im Familienbereich erscheint "Der Alchemist" (Carlo A. Rossi, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 50 Minuten), bei dem die Spieler als Alchemisten verschiedene Tränke zusammenbrauen müssen, für die sie dann Ruhmespunkte erhalten. Das die erforderlichen Zutaten knapp sind und in Kartenform erst gesammelt werden müssen, versteht sich von selber.

Im Kinderspielbereich fanden wir vor allem "Cafe International Junior" (Rudi Hoffmann/Roland Siegers, 2-5 Spieler ab 6 Jahren, ca. 30 Minuten), bei dem es sich um eine stark vereinfachte Variante des preisgekrönter Klassikers "Cafe International" handelt, da das Spiel nun als reines Legespiel vorliegt: Es gibt 4 Tische mit 4 verschiedenen Fahnen darauf und dafür Punkte zu kriegen. Am Ende gewinnt - wie gehabt - der Spieler mit den meisten Punkten.


Argentum

Auch der erfolgreiche Kleinverlag Argentum aus Köln war in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Spielwarenmesse vertreten. Der Verleger selbst - Roman Mathar - stellte einen ersten Prototypen seines neuen Spiels "1001 Karawane" (2-6 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten). Die Spieler übernehmen dabei die Rolle von Karawanenführern und entdecken dabei die weite Wüste, in dem sie die Plättchen umdrehen und danach eine sinnvolle Route planen. Ein ausführlicher Bericht über das Spiel wird im Mai folgen, wenn Roman Mathar in Herne weiteres berichten wird. "Die Jagd nach dem Gral" (Eric Solomon, 2+ Spieler ab 12 Jahren, ca. 60 Minuten) ist eine Neuauflage des Klassikers "Casablanca", wobei die Regeln leicht verändert wurden und vor allem Thema und Spielplan thematisch vollkommen neu bearbeitet wurden. Auch hiervon wird es im Mai Weiteres zu berichten geben.


Clementoni

In einer weiteren Kooperation veröffentlichen Wolfgang Kramer und Michael Kiesling in diesem Jahr ihr neues Spiel "Trapper" (2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten) bei Clementoni. Die Spieler drehen auf einem Spielplan Plättchen um und versuchen dabei, möglichst reiche Beute in den Wäldern Kanadas zu machen,. Dabei sind nicht nur Pelze von Tieren, sondern auch Kräuter und Pilze heißbegehrte Sammelobjekte. Die Beute wird von den Spielern dann in ihre Kanus gelegt und kann später verkauft werden. Dabei muss man sorgfältig planen und aufpassen - denn natürlich ist so ein Kanu relativ klein und kann nur mit einer bestimmten Anzahl von Plättchen gefüllt werden. Und wer die wertvollsten Waren verkauft, erhält schließlich auch das meiste Geld. Und das ist wichtig, denn der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt am Ende das Spiel. Begleitend zur Fernsehshow "Deal or no Deal" erscheint das Spiel "Deal or No Deal kompakt" (Autor unbekannt, 2-6 Spieler ab 8 Jahren, Dauer unbekannt). Dabei spielen die Spieler mit Kofferkarten, die auf die einzelnen Gewinnfelder gelegt werden, die die Geldsumme anzeigen, die sich in diesem Koffer befindet. Ein zweiter Kofferkartenstapel wird in die Mitte des Tisches gelegt und der Spieler, der im Besitz der gezogenen Kofferkarte ist, dreht die entsprechende Kofferkarte auf dem Gewinnfeld auf, die daraufhin aus dem Spiel genommen wird. Jedesmal wenn so ein Gewinnkoffer aus dem Spiel genommen wird, dann können die anderen Spieler ihre Koffer gegen Prämien tauschen oder auch verkaufen. Am Ende gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld. Weiterhin bringt Clementoni das Anlegespiel "Sieben auf einen Streich" für Kinder heraus und außerdem eine Brettspielversion des Spiels Minesweepers (dürfte Windows-Besitzern wohl noch ein Begriff sein) namens "MinenRäumer".


Days of Wonder

Days of Wonder präsentierte auf der Nürnberger Spielwarenmesse einen nahezu perfekten - und bereits mehrfach erprobten - Prototypen des neuen Spiels "Coloseum" (ohne Angaben) von Wolfgang Kramer und Markus Lübke. Thematisch werden die Spieler dabei in die Zeit des antiken Roms zurückversetzt und schlüpfen in die Rolle von Zirkusmanagern. Das dabei der antike Typus des Zirkusmanagers mit Wagenrennen und Tier- und Gladiatorenkämpfen gemeint ist, versteht sich von selbst. Das Startkapital muss in Versteigerungsrunden sinnvoll investiert werden, um die nötigen Zubehörplättchen für eine gute Veranstaltung zu erhalten oder seinen Zirkus auszubauen. Danach werden auf einer Leiste wichtige Personen bewegt, die natürlich nach Möglichkeit in den eigenen Zirkus gelockt werden sollen, denn da bringen sie zusätzliche Punkte. Aufpassen muss man allerdings, dass die erste oder zweite Vorstellung nicht zur unüberbietbaren wird, sonst hat man in der Folgerunde nämlich ein Problem, denn man muss in der nächsten Runde mit seiner Vorstellung immer mehr Siegpunkte machen, als in der vorherigen - sonst wird leider nicht gewertet. Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Der Prototyp sah hervorragend aus und war auch grafisch schon weit ausgereift. Wir sind hochgespannt auf das Endresultat, da das auf der Messe gesehene schon vielversprechend aussah.



Fast fertig: "Colosseum" (Days of Wonder)


Eggert-Spiele
Ausführliche Informationen folgen Mitte der Woche.


Fantasy Flight Games / Heidelberger Spieleverlag

Auch bei FFG bzw. Heidelberger wird sich in diesem Jahr wieder Einiges tun. Zunächst einmal erscheint die langerwartete deutsche Version von "Warrior Knights", wobei die umfangreiche Regel eine lange redaktionelle Bearbeitungszeit erfordert hat. Auch für alle Kartenspielfans gibt es gute Neuigkeiten: Nach viel zu langer Abwesenheit vom Spielemarkt erscheint nun endlich wieder eine Version von "Condottiere". Die FFG-Variante wird in einer relativ schlanken Schachtel zu haben sein und entsprechend günstig dürfte dementsprechend der Preis sein. Wer "Memoir '44" mag, der wird das neue "Tide of Iron" von FFG lieben: Das Spielprinzip basiert zwar auch auf einem Kartenmechanismus, allerdings ist die Zusammenstellung der Einheiten wesentlich komplexer. Soll heißen, dass die Infanteristen, Panzer und andere Fahrzeuge alle bestimmte Eigenschaften haben und in Kombination die Schlagkraft einer Truppe deutlich verändern können. Alle Spiele werden im Frühjahr erscheinen, genauere Termine standen leider noch nicht fest. Neu ist auch eine Erweiterung, die für das "Herr der Ringe"-Spiel erscheinen wird. Daneben wird es auch wieder zahlreiche Erweiterungen zu Runebound erscheinen.


Martialisch: "Tide of Iron"



Goldsieber

Bereits die dritte Kooperation der beiden Autoren Christian Fiore und Knut Happel stellte Goldsieber mit seinem neuen Spiel "Akkon" (2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 45-90 min.) Eine echte Überraschung war die Veröffentlichung eines weiteren Spieles, nämlich die "Geheime Welt von Idhun" (Autor unbekannt, 2-6 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30-60 min.). Dabei geht es um die Vernichtung des bösen Tyrannen Ashran, der das Land Idhun schon lange mit eiserner Hand regiert - so steht es zumindest in der erfolgreichen spanischen Romantrilogie, nach der das Spiel entwickelt worden ist. Der Drache und das Einhorn sind nun gekommen, um sich dieses Tyrannen zu entledigen. Jeder Spieler übernimmt nun einen der Helden aus der Romanvorlage und jeder für sich und alle gemeinsam versuchen die Spieler, den Tyrannen zu bezwingen. Dabei wird ein Kampfsystem verwendet, dass den "Yu-Gi-Oh"-Kartenspielen entlehnt ist.



Neuer Fiore/Happel: "Akkon" (Goldsieber)
Spiel zur Buchtrilogie: "Geheime Welt von Idhun"



Auf den Schmuck der Spieler aus: "Die diebische Elster"
Taktischer Herdentrieb: "Ox in die Box" (Goldsieber)


Auch im Kinderspielbereich präsentierte Goldsieber zwei Neuheiten: In Anja Wredes "Die diebische Elster" (2-6 Spieler ab 4 Jahren, ca. 10 min.) müssen die Spieler durch geschicktes Würfeln zunächst einmal verhindern, dass ihnen die Elster ihre Ringe klaut - gleichzeitig muss es jedem Spieler allerdings auch gelingen, jeweils drei gleiche Ringe zu sammeln, um das Spiel zu gewinnen. Takitsch geht es bei "Ox in die Box" (B. Pokornik, 2-4 Spieler ab 4 Jahren, ca. 15-30 min.). Bei diesem Verschiebespiel muss ein Spieler versuchen, seine 4 Ochsen als erster in den passenden Stall zu ziehen. Dabei können die Spieler die Reihen mit den einzelnen Ochsenplättchen waagerecht und senkrecht so verschieben, dass die eigenen Ochsen in die Lücken ziehen müssen und so immer näher zum eigenen Stall kommen. Zusätzlich dazu können die Hunde von allen Spielern benutzt werden, um die Ochsen in die richtige Richtung zu treiben. Das Spiel sah äußerst interessant aus und ist für jüngere Kinder geeignet, die einfach nur so die Plättchen verschieben und dabei taktisches Vorgehen lernen; durchaus aber auch für ältere Kinder, die beim Verschieben der Plättchen von Anfang an einem taktischen Plan folgen.



Hans im Glück

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten veröffentlicht Hans im Glück zunächst einmal eine Ergänzung zum erfolgreichen SdJ 2006 "Thurn und Taxis", die "Thurn und Taxis - Glanz und Gloria" (Karen und Andreas Seyfarth, 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten) heißen wird. Grundsätzlich kann das Spiel als Ergänzung zum Spielplan aus dem Basisspiel verwendet werden oder aber auch alleine gespielt werden. Dann braucht man allerdings trotzdem die Holzteile aus dem Basisspiel. Der Spielverlauf bleibt größtenteils unverändert, allerdings kann man die Stationenkarten nun benutzen, um sie als Pferdekarte vor seine Kutsche zu spannen (der Postillon entfällt somit) und es gibt als Besonderheit das zweigeteilte Land Preußen, wobei für die Wertung beide Teile belegt werden müssen. Thematisch geht es dieses Mal auf dem Spielplan hoch bis zur Nordseeküste. Eine Ehrerbietung an den vor drei Jahren verstorbenen Spieleautor Alex Randolph will der Autor Martin Ebel mit seinem Spiel "Ponte del Diavolo" (2 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten), dass in Venedig - der Heimatstadt von Alex Randolph - spielt. In diesem abstrakten Legespiel erschließen die Spieler die Lagune mit einzelnen Holzplättchen und müssen versuchen, Brücken zu schlagen und so die einzelnen Inseln zu verbinden. Denn dafür gibt es schließlich Siegpunkte. Das Spiel hörte sich zwar sehr interessant an, die Ausstattung mit relativ einfach gehaltenen Holzplättchen und Holzbrücken konnte uns aber nicht so vom Hocker hauen - schaun wir mal. Die dritte Nürnberg-Neuheit und die zweite mit dem gleichen Namen ist "Wikinger" (Michael Kiesling, 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten), wobei die Spieler in der Rolle von Wikingerfürsten zu neuen Landen aufbrechen, um diese zu besiedeln. Dabei ist es nicht nur Ziel des Spiels, Siedlungen, Kirchen und mystische Stätten auf der neuen Insel zu bauen. Denn schließlich schläft auch die Konkurrenz nicht und die anderen Spieler versuchen mit ihren gefürchteten Langschiffen die Konkurrenz auszuschalten. Die eigenen Krieger müssen zur Abwehr eines Angriffes günstig postiert werden, denn in dem Kampf geht es schließlich um Gold und Siegpunkte. Besonders interessant fanden wir bei diesem Spiel den Verkaufsmechanismus, da abhängig vom Einkauf eines Spielers der Preis für weitere Käufe mit einer Drehscheibe jedes mal neu ermittelt wird.











Oben links: "Thurn und Taxis - Glanz und Gloria"
Oben rechts: "Ponte del Diavolo"
Unten: "Wikinger"






Hasbro

Neben diversen Monopoly-Varianten und weiteren DVD-Spielen erschien in der Reihe der Autorenspiele dieses Jahr "Origo" (Wolfgang Kramer, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, Dauer unbekannt). Die Spieler übernehmen die Kontrolle über einen Stamm während der Zeit der Völkerwanderung und machen sie auf, das größte Gebiet zu erobern. Jeder Spieler fängt in einem Gebiet an und dürfen sich - abwechselnd - mit Hilfe ihrer Stammesschilde fortbewegen, ausbreiten, angreifen und segeln. Dabei geben die Spielkarten auf der Hand vor, in welcher Reihe, welchem Land oder welcher Spalte der Spieler sich neu ansiedeln darf. Auch die Wanderschaft und Ansiedlung wird mit Hilfe der Handkarten gesteuert. Haben sich alle Stämme schon etwas ausgebreitet, beginnt ein Wettrennen um das beste Land und die Spieler versuchen vor der dritten Wertung ihr ganzes Volk im Alten Europa angesiedelt zu haben. Sobald ein Land komplett besiedelt wurde, erhält der Spieler dafür nämlich Punkte. Und der Spieler mit den meisten Punkten wird am Ende der Sieger des Spiels.


Kosmos

Kosmos bringt gleich eine ganze Reihe von Spielen auf den Markt, so dass wir hier eigentlich nur einen "kurzen" Überblick über die wichtigsten Erwachsenen- und Familienspiele geben können und möchten. Die lose Reihe, die durch Spiele wie "Einfach genial", "Ubongo" begonnen wurde, wird nun mit "Tsuro" (Tom McMurchie, 2-8 Spieler ab 8 Jahren, ca. 15-20 Minuten) fortgesetzt. Zu Beginn des Spiels stellt dabei jeder Spieler seine Figur an den Spielfeldrand, wobei das Spielfeld in quadratische Felder unterteilt ist, in die dann im Spiel die Wegekärtchen gelegt werden. Von den Wegekärtchen erhält zu Beginn des Spiels jeder Spieler drei auf die Hand, danach darf er in seinen Zügen immer ein Plättchen auf ein Feld legen, dass mit mindestens einer Kante an seine Spielfigur grenzt. Der Spieler muss dann seine Figur entlang des Pfades, der durch das Anlegen des Plättchens entsteht, so weit wie möglich nach vorne ziehen. Wenn dann später ein Kärtchen so angelegt werden muss, es an ein Kärtchen grenzt auf dem sich die Spielfigur eines Mitspielers befindet, dann darf nicht nur die eigene Figur bewegt worden, sondern es muss auch die Figur des Gegners bewegt werden, falls dies möglich ist. Ziel dabei ist es solche Pfade zu bauen, dass die Figur der Gegenspieler bewegt wird und dabei über die Pfade das Spielfeld verlassen muss, d.h. einen Pfad benutzen muss, der vom Spielfeld hinunter führt. Das geht immer so weiter und schließlich gewinnt der Spieler, dessen Figur zuletzt noch übrig ist. Das Spiel kann man wahlweise relativ schnell Spieler, Denker brauchen für die einzelnen Züge aber auch schon mal etwas länger. Um ein Einschätzungsspiel mit Lerneffekt handelt es sich um "Deutschland - Finden Sie Minden?" (Günter Burkhardt, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 45 Minuten). Die Bundesrepublik Deutschland ist dabei in sechs große Planquadrate eingeteilt, die wiederum in 10 oder 15 Planquadrate unterteilt sind, die dann wiederum jeweils in 4 kleine Gebiete unterteilt sind. Im Spiel bekommen die Spieler dann Karten auf denen sich die Namen von Städten, Orten und Landschaften befinden. Die Spieler müssen nun die Orte auf diesen Karten auf dem Spielplan lokalisieren, wobei sie ihre Einschätzung auf der eigenen Tippkarte vornehmen. Dabei haben die Spieler vier verschiedene Genauigkeitsstufen, mit der sie die Einschätzung vornehmen können: Grundsätzlich muss eigentlich nur auf eines der sechs großen Planquadrate unterteilt werden, aber man kann auch freiwillig auf jede nächstkleinere Einteilung setzen. Dementsprechend werden für richtige Antworten Punkte verteilt, je mehr desto genauer die Einschätzung. Am Ende des Spiels gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.



Schnell aber trickreich: "Tsuro" (Kosmos)
Geographisches Wirrwarr? "Finden Sie Minden" (Kosmos)


Seine erfolgreiche Reihe mit Spielen zum Buch setzt Kosmos in diesem Winter mit dem Spiel zum gleichnamigen Buch "Der Goldene Kompass"  (Inka und Markus Brand, 2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60 Minuten) fort. Dabei vollziehen die Spieler die Suche der Heldin Lyra nach, die in den hohen Norden aufbricht, um ihren verschwundenen Freund Roger zu suchen. Dabei beschreiten die Spieler einen Parcours mit den verschiedenen Stationen der Reise, über die die Spieler mit dem geschickten Einsatz von Lyrakarten das Ziel im hohen Norden erreichen. Dort kann man allerdings nur erfolgreich durch das "Tor zu den Sternen" treten und so das Spiel für sich entscheiden, wenn er drei Freundschaftskarten sammeln konnte, die man auf den Begegnungsfeldern bekommen hat. Altmeister Klaus Teuber trägt mit dem Titel "Tintenherz" (2-6 Spieler ab 10 Jahren, 30-40 Minuten) ein weiteres Spiel zu dieser Reihe von Kosmos bei. In diesem kooperativen Spiel haben die Spieler zwei Ziele: Erstens müssen sie mit einer kleinen und wechselnden Buchstabenauswahl Worte zu einem bestimmten Oberbegriff finden, um dafür mit Büchern belohnt zu werden. Zweitens müssen sie aber auch in der Gruppe eine vorgegebene Anzahl an Worten finden, damit die Figur der guten Seite ein Feld weiter nach vorne gerückt werden kann. Versagt die Gemeinschaft allerdings, muss die böse Figur eine Feld weiter nach vorne bewegt werden. Was zu tun ist wird immer durch die Aufgabenkarten wiedergegeben. Die Worte müssen immer mit den Buchstaben gebildet werden, die gerade aufgedeckt sind, wobei die aufgedeckten Buchstaben allerdings mehrfach verwendet werden dürfen, wobei die Spieler das Ziel der Aufgabe innerhalb einer bestimmten Zeit erreichen müssen, die mit der Sanduhr gemessen wird. Nach einer Aufgabe wird mit zwei Würfeln gewürfelt und es wird die Figur bewegt, die der Farbe der obenstehenden Sanduhrhälfte entspricht. Bei rot muss der Schatten gezogen werden, der die Buchstaben über die er läuft, zudeckt und diese stehen somit nicht mehr zur Verfügung. Nur gegen die Abgabe von Büchern kann ein Spieler das verhindern. Das Spiel endet, sobald die gute Figur Meggie oder die böse Figur Capricorn das Ziel erreicht. Im ersten Fall haben die Spieler gewonnen bzw. der Spieler, der die meisten Bücher sammeln konnte. Im letzten Fall gewinnt das Böse und alle Spieler haben verloren.



Erstes Spiel zum Buch: "Der Goldene Kompass"
Zweites Spiel zum Buch: "Tintenherz"

Nach über zehn Jahren bringt Klaus Teuber selber außerdem nun endlich wieder eine Erweiterung zum Siedler-Basisspiel mit dem Titel "Händler & Barbaren" (3-4 Spieler ab 10 Jahren, 50-70 Minuten). Die Erweiterung besteht vor allem aus mehreren Szenarien für das Basisspiel. Das erste Szenario trägt den Titel "Barbarenüberfall", wobei durch den Bau von Siedlungen und Städten neue Barbaren ins Spiel kommen, die die Städte und Siedlungen belagern und durch die Ritter der Spieler zurückgeschlagen werden müssen. In "Die Fischer von Catan" kommen die Fischgründe neu ins Spiel, wobei auch Fische als Rohstoffkarten ins Spiel kommen, die dann für den Rohstofftausch, das Vertreiben des Räubers etc. genutzt werden können. "Die Flüsse von Catan" sind - was viele noch nicht wussten - tatsächlich voller Gold, dafür gibt es allerdings auch weniger Rohstoffe, die natürlich umso wertvoller sind. Deshalb ist Gold einmal zum Kauf von Waren wichtig, zum anderen aber auch, um dafür Siegpunkte zu erhalten. Die Spieler müssen im Szenario "Händler und Barbaren" die zerstörte Burg des Catanischen Rates wieder aufbauen, wozu die Spieler Marmor und Glas zur Baustelle der Burg transportieren müssen. Ganz gefahrlos ist das aber nicht, denn schließlich machen immer noch vereinzelte Barbaren die Straße unsicher, die es auf die Transporte abgesehen haben. Um Transporte geht es - dem Namen entsprechend - dann auch in "Die große Karawane": In der Wüste lebende Nomaden müssen mit den Rohstoffen Wolle und Getreide versorgt werden, wofür die Spieler dann wertvolle Handelswaren erhalten. Man darf also gespannt sein....



Erste Siedler-Erweiterung nach 10 Jahren: "Händler & Barbaren"

Vielversprechend sind auch zwei weitere Neuerscheinungen von Kosmos. Bereits im Vorfeld wurde das Kartenspiel "Anno 1701" (Klaus Teuber, 2 Spieler ab 10 Jahren, ca. 60-70 Minuten) hoch gelobt. In diesem Kartenspiel legen die Spieler zu Beginn des Spiels jeweils zwei Dorfplätze  - die Kernstücke der neuen Kolonie - an, an die dann wiederum Pioniere angelegt werden. An diese Kartenreihe werden dann Rohstofffelder angelegt - außerdem gibt es eine Schiffskarte, die zeigt, wie gut oder schlecht die eigenen Schiffe ausgebaut sind. Danach müssen die Spieler mit Karten geschickt ihre Kolonie ausbauen und die Pioniere Schritt für Schritt aufwerten und auf dem Markt der Weltmeere Waren einkaufen, die es auf dem heimischen Markt nicht gibt. Da die Meere allerdings groß und unerforscht - und somit gefährlich sind - muss auch die eigene Flotte aufgerüstet und verbessert werden, wozu allerdings auch wieder spezielle Werkstätten notwendig sind. Die Siegpunkte sind dabei über die Aufwertung der Pioniere zu Siedlern bzw. Bürger und Kaufleuten zu machen, wobei es für einen normalen Siedler einen Siegpunkt, für einen Bürger zwei und jeden Kaufmann drei Siegpunkte gibt. Der Spieler, der zuerst sieben Siegpunkte erhält, gewinnt das Spiel. Ein weiteres Spiel aus der Reihe für zwei Spieler ist "Sakkara" (Manfred Grabmeier, 2 Spieler ab 10 Jahren, 30-40 Minuten). Auf einem Spielplan mit sieben mal sieben Feldern müssen die Spieler Baumaterial für seine Pyramide einsammeln - wobei jeder Spieler nur zwei Arbeiter zur Verfügung hat und diese so einsetzen muss, dass sie zur Besorgung des Materials möglichst kurze Weg zurücklegen müssen. Dabei können auch Bauhelferkärtchen und Karten eingesammelt werden, die kombiniert mächtige Zaubersprüche ergeben, die den Aufbau der Pyramide außerordentlich beschleunigen können. Es gewinnt der Spieler, der als erster eine dreistufige Pyramide errichten kann.



Schon preisverdächtig? "Anno 1701"
Durchdachter Pyramidenbau: "Sakkara"

Etwas lockerer geht es dagegen in den letzten beiden wichtigen Neuheiten zu: In "Blindes Huhn" (Heike Risthaus, 3-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten) müssen die Spieler möglichst viele Küken in insgesamt 5 verschiedenen Farben sammeln. Es gibt aber nicht nur für die Mehrheit in den einzelnen Kükenfarben Punkte, sondern jeder Spieler darf sich auch drei Farben aussuchen, in denen er die Werte der einzelnen Karten zu den Siegpunkten addieren darf. Dann gibt es noch die "Blindes Huhn"-Karten, die eine zweischneidige Sache sind: Alleine bringt ein blindes Huhn Minuspunkte, gemeinsam mit einem goldenen Korn allerdings viele Pluspunkte. Deshalb muss man bei der Versteigerung der Karten aufpassen: Denn reihum ist jeder Spieler einmal der Auktionator und versteigert ein Päckchen von drei Karten - der Haken dabei ist allerdings, dass nur der Auktionator die Karten kennt. Das Spiel endet, sobald die entsprechende Karte aus dem Stapel gezogen wird und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Begleitend zur Comicserie "Nichtlustig" veröffentlicht Michael Rieneck das gleichnamige Kartenspiel (2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten). In dem Spiel würfeln die Spieler um verschiedene Karten mit Charakteren aus dem Comic, für die es am Ende des Spiels dann Punkte gibt. Zusätzlich gibt es noch einige Sonderkarten, wobei der gefürchtete Tod die Karte darunter entwertet.


noris

Das hundertjährige Firmenjubliäum feiert die Firma in diesem Jahr  nicht nur mit einer ganzen Reihe von Neuerscheinungen, sondern es erscheint außerdem eine besonders reichhaltige Spielesammlung mit über 400 Spielmöglichkeiten, die zu einem sehr günstigen Ladenpreis von ungefähr 15 Euro angeboten werden soll. Da das viele Material auch zu einem Sonderpreis erstanden werden konnte, ist die Auflage begrenzt und Interessierte sollten schnell zuschlagen. Eine neue Reihe beginnt noris im Jubiläumsjahr mit seinen DVD-Lernspielen, wobei die Themen Feuerwehr, Flughafen und Bauernhof den Anfang machen. Die Lernwilligen können sich die 20minütige DVD anschauen und müssen danach spielerisch Fragen zu dem eben Gesehenen beantworten und vertiefen so ihr Wissen. Weitere Themen in dieser Reihe sind bereits in Planung. Neben weiteren Neuerscheinungen im Kinderspielbereich wird die Game Disk-Reihe außerdem mit einem Quiz rund um die kleine Hexe Bibi Blocksberg fortgesetzt.



Günstiger Preis und große Vielfalt: Jubliäums-Spielesammlung von noris

Zusätzlich verstärkt noris sein Programm auch wieder mit zwei neuen Spielen für ältere Spieler, die in Zusammenarbeit mit den Fernsehsendern Vox und Kabel eins erschienen sind. Das im Fernsehen bereits überaus erfolgreiche "Quiz Taxi" (Autor unbekannt, 2-6 Spieler ab 6 Jahren, Spieldauer variabel) kann zukünftig nun auch im heimischen Wohnzimmer bestiegen werden. Die Spieler fahren dabei - genau wie im Fernsehen - mit dem Taxi eine bestimmte Route auf dem Spielbrett ab und erreichen nach jeder richtig beantworteten Frage eine neue Gewinnstufe. Dabei können jeweils auch ein Handy- und ein Passantenjoker eingesetzt werden, um die Fragen zu lösen. Insgesamt kann man zweimal eine Frage falsch beanworten, erst bei der dritten falschen Antwort muss der Spieler das Taxi verlassen und erhält gar kein Geld. Der wesentliche Unterschied zur Fernsehsendung ist das Multiple-Choice-System, denn zu allen Fragen gibt es vier Antwortmöglichkeiten, aus denen der Spieler sich eine aussuchen muss. "Quiz Taxi" liegt in einer Brettspiel- und einer Reisevariante vor, die dann ohne Spielplan auskommt. Beide Spiele machten auf jeden Fall einen interessanten Eindruck und sind für jeden Quizspiel-Fan sowieso eine Pflichtübung.



Unterwegs in Deutschlands Städten: "Quiz-Taxi" (noris)
Kochen als Brettspiel: "Das perfekte Dinner" (noris)

Auch Spieler, die sich bisher nicht allzu großer Kochkünste rühmen können, können mit dem gleichnamigen Spiel zur Fernsehsendung "Das perfekte Dinner" (Autor unbekannt, 2-6 Spieler ab 6 Jahren, Spieldauer variabel) nun zumindest in der eigenen Spielrunde den Kochlöffel schwingen. Dabei erhält jeder Spieler eine Menüfolge auf gezogenen Karten, wobei er für die Rezepte auf der Rückseite (können übrigens nachgekocht werden) die notwendigen Zutaten über Aktionen auf dem Spielplan besorgen und zubereiten muss, wobei ihm natürlich der Zeitdruck im Nacken sitzt. Danach gilt es dann, den anderen Mitspielern sein Menü durch geschicktes Anpreisen möglichst schmackhaft zu machen, denn schließlich treten diese danach als Jury an: Jeder Testesser vergibt für jeden Koch eine Wertung von 1 bis 10 Punkten und am Ende des Spiels gewinnt der Spieler, der für seine Menüfolge insgesamt die meisten Punkte erhalten hat.


Pegasus

Nach jahrelanger Abwesenheit vom deutschen Markt erscheint "Euphrat & Tigris" (Reiner Knizia, 2-4 Spieler ab 10 Jahren, 45-60 Minuten) nun bei Pegasus wieder auf dem deutschen Markt, wobei das Spiel vor allem in grafischer Hinsicht überarbeitet wurde. Nostalgiker und Putschsüchtige warten wahrscheinlich schon lange darauf: Die letzte Ausgabe von "Junta" () verschwand zuletzt um die Jahrtausendwende vom deutschen Markt, nun gibt es das Spiel endlich wieder und dazu wurde es noch in jeglicher Hinsicht überarbeitet. Interessierte werden sich allerdings noch bis zur Spielemesse in Essen gedulden müssen. Ebenfalls zur Spielemesse wird "Robotics" (Autor unbekannt, 3-4 Spieler ab 10 Jahren, Dauer unbekannt) erscheinen, in dem jeder Spieler seine eigene Zulieferfirma für Roboterbauteile führt. Dabei versuchen die Spieler immer die richtigen Teile liefern zu können, um die aktuellen Aufträge zu erfüllen, wobei die einzelnen Teile untereinander gehandelt oder getauscht werden können. Dabei kann es aber auch passieren, dass ein Teil nicht auf legalem Wege erworben werden kann, man trotzdem aber irgendwie daran kommen muss. Aber aufgepasst: Die Inspekteure sind schon unterwegs, um illegale Teile aus den fast fertigen Robotern zu entfernen. Am Ende gewinnt der Spieler, der seine Aufträge erfolgreich abschließen kann. Schon etwas früher erscheint endlich mal wieder ein Spiel zum Thema Amerika. In "Heartland" (Autor unbekannt, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, Dauer unbekannt) übernehmen die Spieler die Rolle von Siedlern, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts im Mittleren Westen ansiedeln wollen. Dabei besiedeln sie das Land und errichten darauf Farmen und legen Felder an. Dabei können sie die dafür erhaltenen Siegpunkte entweder direkt reinvestieren oder sparen, um dafür dann eine Farm zu errichten. Aber auch im scheinbar unendlichen Landreichtum des Mittleren Westens schläft die Konkurrenz nicht und die anderen Spieler werden schon zu verhindern wissen, dass man sich allzu sehr ausbreitet. Der vorliegende und spielbare Prototyp machte einen interessanten Eindruck und man darf auf das fertige Spiel gespannt sein. Zusätzlich erscheint das zweite Igels-Spiel mit dem Titel "Igels 2 - Waschtag" (Mario Coopmann), das eine Erweiterung zum Igels-Grundspiel ist. Dabei gibt es vor allem zwei neue Tiergruppen, die sich in der Gegend niedergelassen haben und so einem fünften und sechsten Spieler das Mitspielen möglich machen.



Phalanx Games
Auch nach der Trennung von Vertriebspartner Kosmos versucht Phalanx weiterhin, sich auf dem deutschen Markt zu etablieren. Noch in diesem Frühjahr soll das neue Spiel "Zeitalter der Entdeckungen" (Viktor Alfred Schulz, 2-4 Spieler ab 10 Jahren, Dauer unbekannt). Dabei übernehmen die Spieler die Rolle von Investoren, die im ausgehenden Mittelalter ihr Geld mit riskanten Entdeckungsfahrten investieren wollen. Dazu müssen sie Schiffe bekannter Expeditionen wie der von Kolumbus oder Magellan erwerben und diese Schiffe dann auf möglichst lukrative Forschungsfahrten schicken. Dazu brauchen sie natürlich viel Geld, dass sie durch den Abschluss von Handelsverträgen mit diesen Schiffen erhalten. Am Ende gewinnt dann der Spieler, der durch die Erfüllung der seiner Aufträge und der Ausrüstung von Schiffen für Expeditionsfahrten am meisten Siegpunkte verdienen konnte.



Pro Ludo

Zunächst einmal bringt Pro Ludo das zweite Spiel "Wikinger" auf den Markt, dass vorher bereits bei dem englischen Kleinverlag Ragnar Brothers unter dem Titel "Viking Fury" erschienen ist. Die wesentliche Veränderung in der Pro Ludo-Variante liegt nun vor allem in dem Spielplan, der nun nicht mehr aus Stoff sondern aus Pappe ist und in dem Ersatz der bisher verwendeten Spielplättchen durch Plastikfiguren. Eine weitere Neuheit lag mit dem Prototypen des ersten Spiels der Alturien-Trilogie namens "Der Markt von Alturien" vor, über dessen Inhalt wir leider nicht viel erfahren konnten.


Queen Games

Ausnahmsweise ohne Alhambra-Erweiterung präsentierte sich in diesem Jahr Queen Games. Dafür wird es zum 10jährigen Jubiläum von "Alhambra" eine Sonderausgabe mit neuen Bildern auf den Plättchen geben. Vor allem präsentierte Queen aber zwei wirkliche Neuheiten von Autoren, die vorher noch nicht so sehr in Erscheinung getreten sind. Andreas Pelikan veröffentlicht ein Spiel mit dem passenden Namen "Fangfrisch" (3-5 Spieler ab 8 Jahren, 30-45 min.), bei dem die Spieler als Fischhändler auf dem berühmten Hamburger Fischmarkt ihr Glück versuchen müssen. Abwechselnd übernimmt jeder Spieler mehrmals die Rolle des Marktschreiers. Dieser deckt nun nacheinander mehrere Fischkarten auf und wartet darauf, dass ein Spieler 10 Euro bietet und den Fang kauft. Für die übrigen Spieler heißt es, rechtzeitig zuzuschlagen und den Kauf mit einem Schlag auf die Glocke zu bestätigen. Der Fisch muss dann von dem Spieler eingelagert werden, wobei beachtet werden muss, dass in jede der beiden Holzkisten auf dem Spielertableau immer nur eine Fischsorte gelegt werden kann, genauso wie in die Eisbox. Übrige Fische müssen in den Mülleimer jedes Spielers und bringen am Spielende Minuspunkte. Bevor die Rolle des Marktschreiers dann zum nächsten Spieler wechselt, kann der aktuelle Marktschreier noch seine Fische für den Listenpreis verkaufen. Dabei verlieren alle anderen Spieler den oben liegenden Fisch der selben Sorte - falls sie die verkaufte Sorte in einer der beiden Holzkisten haben. Fische in der Eisbox können nicht verderben. Wurde die Karte "Marktschluss" aufgedeckt, ist das Spiel beendet und der Spieler mit dem meisten Geld wird der König des Hamburger Fischmarktes. Das Spiel machte einen thematisch sehr dichten und dazu einen hochamüsanten Eindruck und scheint auf jeden Fall einen Test wert zu sein.



Munteres Versteigerungsspiel: "Fangfrisch" (Queen Games)

Nicht ganz so spannend und innovativ wirkte dagegen die zweite Neuheit von Queen: "Jenseits von Theben" (Peter Prinz, 2-4 Spieler ab 10 Jahren, 45-60 min.). Dabei schlüpfen die Spieler in die Rolle von Archäologen, die Allgemein- und Fachwissen über bestimmte archäologische Regionen der Welt sammeln und diese dann schließlich bereisen, um in diesen einzelnen Regionen Ausgrabungen zu machen. Dabei muss sich der Archäologe entscheiden, wieviele Wochen er vor Ort verbringen möchte und abhängig von seinem Wissen über dieses Gebiet darf er aus dem Beutel der entsprechenden Region dann eine bestimmte Anzahl von Plättchen ziehen. Die Plättchen mit den begehrten Fundstücken darauf darf er behalten, die leeren Nietenplättchen kommen allerdings wieder in den Beutel zurück - so dass bei einer späteren Ausgrabung am gleichen Ort die Chance auf einen guten Fund immer geringer wird. An Siegpunkte kommen die Spieler durch die Veranstaltung von Ausstellungen, bei denen sie die geforderten Ausstellungsstücke besitzen müssen, um erfolgreich zu sein. Die Aktionen - also Reisen und Ausgrabungen - bezahlen die Spieler mit Wochen, die wiederum in zwei oder drei Jahre aufgeteilt sind. Es gilt also, seine Zeit richtig zu investieren und bei den Karten Glück zu haben, um dann nach zwei Jahren der erfolgreichste Archäologe mit den meisten Siegpunkten zu sein. Am Ende des Spiels zählt jeder Spieler seine erhaltenen Siegpunkte und die Werte der Fundstücke zusammen, außerdem werden zusätzlich noch jeweils fünf Siegpunkte für das meiste Fachwissen im jeweiligen Gebiet verteilt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt dann als Superarchäologe das Spiel. Der erste Eindruck war nicht überragend und das ganze Spiel machte einen relativ glücksabhängigen Eindruck, wobei die Regel für ein Familienspiel relativ lang zu sein scheint. Beide Neuheiten von Queen sind für den März geplant.



Sah nicht ganz so spannend aus: "Jenseits von Theben" (Queen Games)



Ravensburger

Die Ausbeute an Spieleneuheiten bei Ravensburger war in diesem Jahr nicht gerade riesig. Einmal bringt Ravensburger "Can't Stop" (Sid Sackson, 2-4 Spieler ab 9 Jahren, ca. 30 Minuten) heraus, dass zuletzt im Verlag franjos erhältlich war, jetzt aber wieder im Design der ersten Auflage gestaltet worden ist. Alle Details zum Spiel finden sich in unserem Spielbericht. In bester Tradition des bekannten Spieles "Deutschlandreise" steht auch der Nachfolger "Europareise" (Wolfgang Kramer, 2-6 Spieler ab 10 Jahren, 30-45 Minuten). Dabei müssen die Spieler möglichst schnell per Flugzeug, Bahn, Schiff oder auch mit dem eigenen Auto erreichen. Die Reiseziele liegen dabei in verschiedenen Regionen und der Spieler, der als erster zehn verschiedene Reiseziele sammeln kann, gewinnt das Spiel.


Schmidt

Zunächst bringt Schmidt in diesem Jahr eine neue Variante von "Mensch ärgere Dich nicht! - Kick oder Karte" heraus, bei der nun vor allem Aktionskarten mit in das Spiel eingebaut worden sind. Bevor ein Spieler seine Figur vom Feld nehmen muss, wenn er von einem anderen Spieler "geschlagen" wird, zieht er eine der Aktionskarten. Einen hochinteressanten Eindruck machte auch "Portobello Market" (Thomas Odenhoven, 2-4 Spieler ab 8 Jahren), das 2006 als "East India Railway" den Autorenpreis von Hippodice gewonnen hat. Nach der thematischen Umgestaltung geht es nun darum, dass man geschickt Flohmarktstände einsetzt, allerdings nur dort, wo die Bobbyfigur patrouilliert. Schließlich gilt es möglichst gute Plätze für die Zeit zu sichern, wenn dann schließlich die Besucher auf den Markt kommen und - sortiert nach gutbetuchten und weniger gut betuchten Besuchern - über die Stände herfallen und die Spieler dafür Siegpunkte erhalten. Am Ende des Spiels kreuzt dann noch seine Lordschaft auf, um den Standbesitzern noch Extra-Siegpunkte zu bringen. Das Spiel sah - wie bereits erwähnt - hochinteressant aus und machte für das Schmidt-Sortiment einen eher ungewöhnlichen Eindruck. Etwas leichtere Kost stellt dagegen "Zocken!" (Tony Richardson, 2-6 Spieler ab 8 Jahren) dar: Die Spieler ziehen Karten mit bestimmten Würfelkombinationen darauf, die sie dann mit der angegebenen Anzahl an Würfeln mit der angegebenen Anzahl von Würfeln erreichen müssen. Dafür erhalten sie dann Spielchips die verwendet werden können, um das eigene Ergebnis ein wenig zu verändern. Aller Voraussicht nach ein abwechslungsreiches und amüsantes Familienspiel, über das wir in nächster Zeit natürlich auch berichten werden.  Daneben erscheinen auch wieder zahlreiche Kinderspiele - außerdem feierte Benjamin Blümchen sein 30jähriges Dienstjubliäum.







Oben links: "Mensch ärgere Dich nicht - Kick oder Karte"
Oben rechts: "Portobello Market"
Unten: "Zocken!"



The Game Master

Der Niederländer Hans van Tol brachte vor allem eine Erweiterung für sein Spiel "De Ontembare Stad" mit und hatte außerdem einen Prototypen des neuen Spiels "Rotterdam" dabei, über das wir leider nicht viel in Erfahrung bringen konnten.


Winning Moves
Winning Moves hatte

Zoch

Auch in diesem Winter schlagen zunächst einmal wieder die Zoch-Hühner zu. In "Gloria Picktoria" (Alan R. Moon/Michael Ado, 2-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 10 Minuten) kommt der berühmte Dschingis Hahn zu Besuch auf den Hühnerhof und die Hühner wollen ihn nun mit möglichst wertvollen Trophäen beeindrucken und auf sich aufmerksam machen. Für die Spieler geht es also darum, möglichst wertvolle und viele Karten zu sammeln. Dabei darf jeder Spieler drei von vier möglichen Aktionen durchführen: Entweder darf er durch das Ablegen einer Karte eine Sammlung eröffnen oder eine Sammlung vergrößern, ein Sammelobjekt auf die Hand nehmen oder den Fuchs weitergeben. Die Spieler  ziehen dabei vom verdeckten Kartenstapel nach, wobei es unter den Sammelkarten auch die Dschingis-Hahn-Karten gibt, die insgesamt drei Wertungen auslösen: Pech hat, wer dabei den Fuchs auf der Hand hat, denn er macht die Sammlung eines Spielers unbrauchbar. Auch die Schafe von "Haste Bock?" tummeln sich in diesem Winter wieder bei Zoch: Nämlich im Spiel "Volle Wolle" (Alessandro Zucchini, 2-6 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten). Dabei handelt es sich um ein Zockerspiel in bester "Heckmeck am Bratwurmeck"-Tradition: Die Spieler haben drei verschiedene Würfel zur Verfügung und müssen vor dem Würfeln immer einen Tipp mit dem Gebot abgeben. Wer erfolgreich beim Würfeln und Einschätzen ist, darf sich als erster eine der Wollekarten aussuchen - danach folgen dann erst die anderen Spieler. Trickreich ist das Setzen der niedrigsten Zahl: Hat man richtig spekuliert, darf man alle restlichen Karte aus der Reihe für jede Runden nehmen - ansonsten kann man aber auch leer ausgehen. Zum Schluss werden die Schafe auf den Karten gezählt und der Spieler mit der größten Herde hat gewonnen.


Die Schafe schlagen wieder zu: "Volle Wolle"


Im Kinderspiel "Burg Appenzell" (Jens-Peter Schliemann/Bernhard Weber, 2-4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 30 Minuten) machen sich die Spieler als Mäuse auf in die Burg Appenzell, die innen komplett aus Käse besteht. Dabei müssen jeweils zwei der eigenen Mäuse die gleiche Käsesorte aufstöbern - natürlich ist diese auf zwei verschiedene Orte in der Burg verteilt. Der Clou im Spiel ist der Verschiebemechanismus, der die Verteilung des Käses in der Burg ständig verändert. Besonders das Design und die Aufmachung des Spiels machten auf der Messe in Nürnberg wieder einmal einen hervorragenden Eindruck. Ebenfalls neu im Bereich Kinderspiele ist "Toni Tümpel" (Thierry Denoual, 2-6 Spieler ab 5 Jahren, ca. 10-15 Minuten), Zochs neues Merk- und Rennspiel für Kinder. In dem Rennen muss zunächst die Sonnenbrille des berühmten Froschtenors Freddy Frosch erreicht werden und um zu gewinnen, muss man sie einmal um den See transportieren.



Mäuse auf Käsejagd: "Burg Appenzell"
Rund um den Teich: "Toni Tümpel"



Berichte anderer Spieleseiten

Messebericht von "Reich der Spiele" mit Bildergalerie 1 und
2
Superfred und Troudi (04.02.07)


Alle (!) oben genannten Spiele, soweit erschienen, werden wir euch in den nächsten Wochen ausführlich vorstellen.