Thurn und Taxis
Mini-Erweiterung: Der Kurier der Fürstin

Vielen Dank an Hans im Glück für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Hans im Glück
Autor : Andreas & Karen Seyfarth
Spieleranzahl : 2-4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2006
 
Spielart: Kartensammelspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2006
Deutscher Spielepreis 2006 (Platz 2)
SdS: Spielehit mit Freunden 2006
NL Spielepreis 2007 Nominierungsliste
Vuoden Aikuistenpeli 2007
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2006
Japanese Best Advanced Game 2006 (Platz 1)

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Thurn und Taxis von Hans im Glück

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 80 Holzhäuser - 4 Stammhauskarten - 20 Kutschenkarten - 66 Stadtkarten - 30 Bonusplättchen - 4 Kurzspielregeln - 1 Spielregel

Erweiterungen zu Thurn und Taxis:
1. Erweiterung: Glanz und Gloria (2007)
2. Erweiterung: Alle Wege führen nach Rom (2008)

Ohne Auto war das Reisen früher doch mehr als beschwerlich und auch relativ umständlich. Abhilfe versuchte da die fürstliche Familie von Thurn und Taxis zu schaffen, die in Süddeutschland ein neuartiges Post- und Reisekutschensystem einrichtete, bei dem man zum ersten Mal einen regelmäßigen Postkutschendienst nutzen konnte, der sowohl Reisende als auch Post beförderte. Die Spieler sind nun ebenfalls Postkutschenunternehmer und möchten auch den meisten Ruhm erwerben.

Vor dem Spiel werden die Bonusplättchen auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt, wobei immer die Plättchen mit der niedrigsten Zahl nach unten kommen. Die Stadtkarten werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel neben dem Spielplan bereitgelegt. Die obersten 6 Stadtkarten werden offen auf die Felder links auf dem Spielplan gelegt. Die Kutschenkarten werden auf den dafür vorgesehenen Feldern verteilt. Jeder Spieler wählt nun eine Farbe und erhält alle Häuser und die Stammhauskarte in dieser Farbe, sowie eine Kurzregel. Der jüngste Spieler wird Startspieler und es kann losgehen.

Gespielt wird immer in Spielerzügen, wobei der Startspieler beginnt und alle anderen Spieler im Uhrzeigersinn folgen. Dabei gliedert sich jeder Spielerzug in 3 unterschiedliche Aktionen, wobei die genaue Reihenfolge eingehalten werden muss.

1. Stadtkarte nehmen
Der Spieler nimmt entweder die oberste Stadtkarte vom Nachziehstapel oder eine offene Stadtkarte aus der Auslage. Die Auslage wird danach wieder auf 6 Karten aufgefüllt.

2. Stadtkarte auslegen
Die Spieler müssen immer eine Stadtkarte vor sich ablegen, wobei mehrere Karten hintereinander als Strecke gelten. Eine Handkarte kann an die bereits vorhandene Strecke rechts oder links angelegt werden, wenn die Stadtkarte noch nicht in der Strecke vorhanden ist und die Stadt auf der Stadtkarte über eine Straße direkt mit der Stadt auf der Karte verbunden ist, an die die neue Karte nun angelegt wird. Diese Strecke nennt man die aktuelle Strecke. Hat der Spieler keine aktuelle Strecke vor sich ausliegen, kann er einfach eine neue Strecke beginnen, indem er dafür eine beliebige Stadtkarte offen vor sich ausspielt.

3. Strecke abschließen
Diese Aktion ist nicht verpflichtend und kann nur durchgeführt werden, wenn der Spieler eine Strecke hat, die aus mindestens drei Stadtkarten besteht. Dann sind folgende Aktionen möglich:
  1. Häuser einsetzen: Der Spieler setzt in je einer Stadt in jedem Land, durch das seine abgeschlossene Strecke führt, genau ein Haus ein oder er setzt jeder Stadt in einem Land, durch das seine abgeschlossene Strecke führt, je 1 Haus ein.
  2. Bonusplättchen nehmen: Der Spieler erhält ein Bonusplättchen, wenn er eine bestimmte Bedingung erfüllt hat: Ist die abgeschlossene Strecke 5, 6 oder sogar 7 Karten lang, erhält der Spieler das oberste Bonusplättchen. Hat ein Spieler alle Städte eines Landes oder zweier zusammengehöriger Länder besetzt, erhält er ebenfalls das oberste Bonusplättchen. Auch der Spieler, der durch seine Aktion das Spielende einleitet, erhält ein Bonusplättchen. Bonusplättchen werden immer verdeckt vor dem Spieler abgelegt.
  3. Neue Kutsche: Waren in der abgeschlossenen Strecke mindestens soviele Karten, wie dies der Zahl auf der nächsthöheren Kutsche entspricht, darf der Spieler sich diese Kutsche nehmen. Man muss der Reihe nach jede Kutsche nehmen - ein Überspringen ist nicht möglich.
  4. Stadtkarten ablegen: Die Stadtkarten der abgeschlossenen Strecke kommen nun auf den Ablagestapel und der Spieler reduziert seine Handkarten auf 3.
Zusätzlich zu seinen ganz normalen Aktionen kann der Spieler während seines Zuges außerdem einmalig die Hilfe einer Person annehmen. Folgende Personen stehen zur Verfügung:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler entweder alle seine Häuser eingesetzt oder die erste Kutsche mit dem Wert 7 genommen hat. Erfüllt ein Spieler eine der beiden Bedingungen, erhält er außerdem das entsprechende Bonusplättchen. Danach wird die Runde noch zu Ende gespielt und die Siegpunkte werden ermittelt. Jeder Spieler kriegt nun Siegpunkte entsprechend der Zahl seiner größten Kutsche, zuzüglich der Summe aller seiner Bonusplättchen minus der Anzahl seiner Häuser, die er nicht eingesetzt hat. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der das Spiel beendet hat oder der Spieler, der im Uhrzeigersinn am nächsten an diesem Spieler dran sitzt.

(Troudi 28.03.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
"Thurn und Taxis" ist ein nettes Kartensammel und -ablegespiel, bei dem es darum geht, mittels Karten Routen abzufahren und zusätzlich dadurch Gebiete zu sichern. Die Regeln sind hierbei äußerst simpel. Je nachdem für welche Zusatzaktion man sich entschieden hat, nimmt man bis zu zwei Karten auf die Hand, tauscht die Karten in der Auslage, legt bis zu zwei Karten in seine Route oder wertet die Route auf. Ein Zug besteht somit immer aus Karten aufnehmen, ablegen und gegebenenfalls eine Route ausführen. Hier ist man stark vom Kartenglück der Auslage abhängig. Klar, bei einem geschickten Spiel passt irgendeine Karte immer, aber nicht immer möchte man vielleicht dorthin fahren und punkten, wohin die Handkarten einen gerade führen. "Thurn und Taxis" ist somit ein einfaches Optimierungsspiel, bei dem man versucht, das Beste aus seinen Handkarten herauszuholen. Gestört wird man hierbei von seinen Mitspieler kaum. Auch wenn man sieht welche Karten der Mitspieler sammelt und ihm so vielleicht eine wichtige Karte wegschnappen könnte, passiert dieses eher selten. Viel zu beschäftigt ist man mit seiner eigenen Route. So bleibt einem nur die Entscheidung, wie man seine Routen am besten einsetzt. Ob man lieber viele kurze Routen baut und dadurch bei den Gebietswertungen stark vertreten ist oder vielleicht doch lange Routen für die Routenwertungen benutzt. Auch wenn sich die Begeisterung bei uns in Grenzen gehalten hat, ist "Thurn und Taxis" sicherlich kein schlechtes Spiel. Für uns hat es einfach zu wenig neue Spielelemente und auch die Interaktion ist einfach viel zu gering. Vielleicht waren unsere Erwartungen bei der Autoren/Verlags-Kombination Seyfarth und Hans im Glück auch einfach nur zu hoch. Wer gerne Karten sammelt und daraus optimale Kombinationmöglichkeiten bastelt, sollte "Thurn und Taxis" auf jeden Fall mal anspielen. Im Handel ist das Spiel für rund 20 Euro erhältlich.

Der Kurier der Fürstin
Erweiterung zu Thurn und Taxis

Auf einen Blick:
Beilage der Spielbox 5/2006
Autor : Andreas & Karen Seyfarth
Spieleranzahl : 2-4
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2006
 
Spielart: Kartensammelspiel


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Das Spielmaterial
28 Adelsbriefe - 1 Kurier der Fürstin-Figur - 1 Spielregel

Die Regeln des Grundspiels bleiben bis auf nachfolgende Änderungen unverändert.

Zu Beginn des Spiels wird auf jede Stadt auf dem Spielplan ein Adelsbrief gelegt. Außerdem bekommen noch alle Spieler, außer dem Startspieler Adelsbriefe. Der Spieler links von Startspieler bekommt einen Adelsbrief, alle weiteren Spieler im Uhrzeigersinn jeweils einen Adelsbrief mehr als der rechte Nachbar.

Immer wenn ein Spieler im Verlauf des Spiels in einer Stadt zum ersten mal ein Haus baut, nimmt er sich den dort liegenden Adelsbrief in seinen Vorrat.

Im Grundspiel darf der Spieler in seinem Zug bekanntlich immer genau eine die Fähigkeit einer Amtsperson nutzen. Gibt er zu Beginn seines Zuges zwei Adelsbriefe ab, kann der Spieler zusätzlich die Fähigkeit einer zweiten Amtsperson nutzen. Für jeweils zwei weitere Adelsbriefe kann der Spieler auch noch weitere Amtspersonen nutzen, wobei innerhalb eines Zuges jede Amtsperson nur einmal in Anspruch genommen werden kann.

Immer wenn ein Spieler eine Strecke abschließt, für die er keine neue Kutsche erhält, nimmt der die Figur Kurier der Fürstin in seine Auslage. Die Figur bleibt solange in dem Besitz des Spieler bis ein anderer Spieler ebenfalls eine Strecke abschließt, für die er keine Kutsche erhält, die Figur also an diesen Spieler abgegeben werden muss.

Der Spieler der am Anfang seines Zuges im Besitz der Figur Kurier der Fürstin muss für den Einsatz weiterer Amtspersonen nicht zwei Adelsbriefe, sondern nur noch einen Adelsbrief abgeben.

Der Spieler, der am Ende des Spiels im Besitz der Figur Kurier der Fürstin ist, erhält einen zusätzlichen Siegpunkt.

(Superfred 06.09.13)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Hans im Glück
- Die Homepage der Spielbox

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
"Der Kurier der Fürstin" ist eine kleine, aber durchaus brauchbare Erweiterung zu Thurn und Taxis, die etwas Tempo ins Spiel bringt. Immer wenn ein Spieler ein Haus auf dem Spielplan plaziert, bekommt er einen Brief. Diese Briefe kann man im Spiel dazu einsetzen zusätzliche Eigenschaften von Amtspersonen zu nutzen, so dass es in einem Zug möglich ist, sowohl zwei Karten nachzuziehen und direkt danach zwei Handkarten auszuspieler. Die Nutzung einer solchen zusätzlichen Amtsperson kostet normalerweise zwei Briefe. Ist man allerdings im Besitz der Kurier-Figur muss man nur einen Brief zahlen. Die Kurier-Figur wandert immer zum Ende des Zuges zu dem Spieler, der seine Kutsche nicht ausgebaut hat. Während in großer Spieleranzahl der Kurier die meiste Zeit von Spieler zu Spieler unterwegs ist, und man deshalb die Vergünstigung eher selten nutzen kann, kann es im 2er-Spiel schon interessant sein ob und wann man seine Kutschen ausbaut. Die Erweiterung lag der Zeitschrift Spielbox 05/2006 bei und erfreut sich in unserer Runde großer Beliebtheit.

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