Spielewahnsinn
in Herne 2006 |
Folgende Prototypen haben wir uns diesmal näher angeschaut:
Kaivai-Erweiterung
(Pfifficus): Für den Spielefreak war
Kaivai sicherlich eines der Highlights der
Spielemesse Essen 05. Wie bereits
angekündigt arbeiten die beiden Ostertag-Brüder an einer
Erweiterung, die schon
fast fertig ist und zur Spielemesse Essen 06 erscheinen soll. Neu dabei
sein
werden drei neue Arten von Hütten, mit denen der
Spieler auf eine
neue Art zu Einfluss kommen kann, mit Perlen wird eine neue stabile
Währung
eingeführt und es wird auch eine neue Möglichkeit geben ein
Fest zu initieren.
Die Erweiterung wird wahrscheinlich nur in einer stark limitierten
Auflagen
erscheinen. Sobald es genauere Infos gibt, werden wir euch informieren.
Guru (Pfifficus): Hierbei handelt es sich um ein Deduktionsspiel in Kartenform. Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Sektenführers, der versucht Personen in seine Sekte zu führen, ohne dass die Mitspieler herausfinden welche Merkmale in der Sekte begehrt sind. Jede Personenkarte hat dabei 3 Eigenschaften, jede Eigenschaft liegt dabei in 5 unterschiedlichen Merkmalen vor. |
Aktionsspiel noch ohne Titel (Pfifficus): Ausserdem konnte noch eine Art Schiffe versenken live angespielt werden. Die Spieler (wahrscheinlich wird es ein 2er-Spiel) bewegen ihre Schiffe durch eine in Hexfelder aufgeteilte Spielfläche. Es werden Insel angefahren, Palmen gefällt, und neue Schiffe gebaut. Welche und ob ein Spieler eine Aktion durchführt, wird mit Spielechips erschnippt, das heisst der Spieler muss einen Chip mit seinem Figer auf ein entsprechendes Feld schnippen. Auch die Seeschlachten werden mit kleinen Spielsteinen ausgefochten, in dem mit dem Finger Spielsteine auf ein gegnerisches Schiff geschnippt werden. Von Prinzip zwar ein recht banales Spiel, welches aber tierisch Spass gemacht hat. Erscheinen wird das Spiel wohl frühestens 2007 |
Greentown (Bambus): Bei diesem Spiel geht es um den Ausbau einer Stadt mit Attraktionen, durch die dann später Touristen bewegt werden müssen. Die Spielfläche selber besteht aus zusammengesetzten Hexfeldern, es können sowohl neue Felder angelegt werden, als auch die Wege einzelner Hexfelder erweitert werden. Auf diese Hexfelder werden verschiedene Bauten plaziert. Die Spielerfiguren bewegen sich dann über die Wege, allerdings nur über bestimmte Felder, die einem durch Auftragskarten vorgegeben werden. Auch wenn es bei unserer 4er-Testrunde einige Wartezeiten gab, konnte das Spiel gefallen, besonders den Tüftlern unter uns. Das Spiel soll zu Essen 06 fertig sein. |
Viva la Revolution (Bambus): Das zweite Spiel haben wir aus zeitlichen Gründen nicht antesten können. Hierbei handelt es sich wohl um ein Spiel welches sich mit dem Klassiker Junta vergleichen lassen kann, aber eine mit 30 bis 60 Minuten deutlich geringere Spieldauer aufweisst. Man darf gespannt sein. Auch dieses Spiel wird es spätesten in Essen geben.
Venus Connection (Ed. Erlkönig): Heinrich Glumpler präsentiert ein Kartenspiel welches an den Klassiker Merchant Of Venus angelehnt ist. Mehrere Planeten werden in einer Reihe ausgelegt, an den die beiden Spieler mit ihren Raumschiffen entlang fliegen und Handelsgüter an- und verkaufen können. Mittels verschiedener Karten können die Raumschiffe verbessert und das Handeln erleichtet werden. Die Spieldauer ist mit ca. 60 min angesetzt. Auch dieses Spiel soll zu Essen erscheinen.
Seenot im Rettungsboot (Argentum): Auch wenn dieses Spiel zwar nicht wirklich neu ist (Rette sich wer kann, erschienen bei Walter Müllers Spielewerkstatt, 1993) soll es hier erwähnt werden. An den Regeln soll sich nicht wirklich etwas ändern, dafür soll aber das Spielmaterial deutlich verbessert werden. So wird es zum Beispiel keine Einstellscheibe mehr geben, dessen Zeiger verrutschen kann, aaugewählten Spieler werden mit Karten angezeigt. Und auch die Boote sollen neu gestaltet werden. Das Spiel soll bereits schon im Sommer erscheinen. Wir sind gespannt und freuen uns auf die Neuauflage. Und auch hier kann man nur sagen: Was gut ist kommt wieder. |
Hier nun eine Auswahl an Frühjahrsneuheiten die wir in Herne zum ersten mal spielen konnten:
Fischmarkt
(Clementoni, Mario Papini): Nach Feudo
und Siena
waren wir natürlich alle auf die Neuheit von Mario Papini
gespannt. Nach dem
beiden zuerst genannten, doch eher etwas „anstrengenden“ Spielen,
handelt es
sich bei Fischmarkt um ein kurzes und knackiges Zocker- und
Handelsspiel. Die
Spieler bieten auf Fischfänge, die es später am Markt zu
verkaufen gilt. Da
aber im Vorfeld nur wage bekannt ist, welche zwei Fischarten am Markt
verkauft
werden können und der restliche Fisch sich auch nicht ewig
hält, benötigt man
schon einen guten Riecher und ein gutes Händchen. Gespielt wird
über 4 Runden,
erfahrene Spieler brauchen für eine Spielrunde 20 bis 30 min.
Ersteindruck:
gutes Familienspiel
Schillerstrasse
(Clementoni): Hierbei handelt es sich um ein
weiteres nettes Partyspiel, welches aber kaum Neuerungen bringt. Die
Spieler
ziehen ihre Figuren über das Spielbrett und müssen auf
bestimmten Felder
Aufgaben erfüllen, zum Beispiel innerhalb kurzer Zeit 7
Gegenstände nennen, die
unter einem Sofa liegen und mit dem Buchstaben F beginnen.
Schillerstrasse ist
sicherlich somit kein schlechtes Spiel, bei dem Titel hätte man
allerdings
mehr, bzw. etwas anderes erwarten dürfen.
Ersteindruck:
belangslos Partyspiel
The Da Vinci
Code Sakrileg (Winning Moves): Ein klassisches
Rätselspiel, dass man wohl zum Beispiel mit Cluedo vergleichen
kann, aber um
ein vielfaches schwieriger und in sich verstrickter. Auch hier zieht
man seine
Figur mittels einem Würfel und kann
Räume betreten und kommt dadurch
an Informationen, die es weiter zu verarbeiten gilt. Wir haben das
Spiel rund
eine Stunde angespielt und waren natürlich meilenweit von der
Lösung entfernt,
was nicht nur an der lauten Atmosphäre in der Halle lag. Aber es
macht Lust auf
mehr. Und auch wenn es nur 15 Fälle sind, die es zu lösen
gilt wird es einige
Zeit dauern, bis man alle Fälle gelöst hat, da es die
Rätsel in sich haben.
Ersteindruck: tolles
Rätselspiel, aber wahrscheinlich nur
für eine sehr geringe Zielgruppe zugänglich mit extrem hartem
Rätselfaktor.
Augsburg 1520
(alea, Karsten Hartwig): Die langersehnte
zweite Neuheit macht wieder einen sehr guten Eindruck. Sie kommt zwar
nicht an
ein Loius heran, welches ja auch in der mittleren Schachtel erschienen
ist. Es
ist aber wieder ein Spiel welches die Freaks ansprechen wird. Die
Handkarten,
mit denen gehandelt wird, werden zwar zufällig verteilt, Karsten
Hartwig hat
sich aber eine interessante Versteigerungsmethode ausgedacht, die dem
Kartenglück entgegen wirkt. In der 4 Runde lief das Spiel sehr
rund, alle
Spieler waren immer am Spielgeschehen beteiligt. Da es aber noch
leichte
Regelunklarheiten gab und auch dieses Spiel erst einmal gelernt werden
muss,
lagen wir punktemässig sehr weit auseinander. Alle Spieler waren
aber
begeistert und forderten eine weitere Partie, die dann am nächsten
Tag folgte.
Da man nun das Spiel schon kannte und auch den Wert der Karten besser
einschätzen konnte, folgte eine spannendere Partie, die dann auch
schon
wesentlicher enger ausging. Wir haben das Spiel nun auch schon mehrfach
mal zu zweit gespielt.
Auch hier
funktioniert es sehr gut, da man aber in einer grösseren Gruppe
besser
gegen einen
Führenden spielen kann, und bei mehreren Spielern auch eine
grössere Anzahl an
Runden gespielt wird, hat es uns in der 4er-Besetzung insgesamt besser
gefallen.
Ersteindruck: ein Muss
für den Vielspieler
Folgende vier Spiel wurden im Final gespielt: Raubritter,
Um Krone und Kragen, Thurn und Taxis, und Caylus.
Der 26. Spielewahnsinn
in Herne findet übrigens vom 11.05 bis 13.05 statt, also schon mal
vormerken.