Privacy

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Reinhard Staupe
Spieleranzahl : 5-12 Spieler
Alter : ab 16 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2004
 
Spielart: Einschätzungsspiel / Kommunikationsspiel

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Privacy von Amigo

Die Privacy-Familie:

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 12 Einstellscheiben - 90 Fragekarten - 120 Holzklötzchen - 12 Sichtschirme - 12 Spielfiguren - 1 Stoffbeutel - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch / Französisch)

In diesem Spiel geht es um - mehr oder minder - peinliche und brisante Fragen. Allerdings müssen die Spieler diese nicht direkt beantworten, sondern sie legen einen Ja- oder Nein-Würfel in einen Beutel, so dass niemand ihre Antwort sehen kann. Vorher muss jeder Spieler einschätzen, wieviele Leute wohl die Frage mit Ja beantworten werden. Für die richtige Einschätzung gibt es dann Punkte.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler einen Sichtschirm und stellt eine Spielfigur in seiner Farbe auf das Startfeld der Punkteleiste. Danach erhält jeder Spieler einige orange und schwarze Holzwürfel und legt sie hinter seinem Sichtschirm ab. Die Fragekarten werden gut gemsicht und auf das entsprechende Feld des Spielplans gelegt. Ein Startspieler wird bestimmt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel geht über eine unbestimmte Anzahl von Runden, in der jeweils alle Spieler immer gleichzeitig aktiv werden. Jede Runde besteht aus 6 Phasen:

1. Karte ziehen
Der Startspieler nimmt die oberste Karte vom Kartenstapel und liest sie laut vor. Dabei muss er die Frage vorlesen, deren Nummer offen auf der Rückseite der nun oben liegenden Karte auf dem Kartenstapel zu sehen ist.

2. Einstellscheibe
Jeder Spieler stellt nun verdeckt den Pfeil auf die Zahl auf seiner Scheibe, von der er glaubt, dass so viele Spieler die gestellte Frage mit Ja  beantworten werden.

3. Frage beantworten
Der Startspieler gibt nun den schwarzen Stoffbeutel im Uhrzeigersinn herum. Jeder Spieler beantwortet nun die Frage, indem er ein organes Klötzchen für Ja oder ein schwarzes Klötzchen für Nein in den Beutel wirft. Dabei sollte man natürlich die Klötzchen so in den Beutel werfen, dass die anderen Spieler nicht erkennen können, wie man die Frage beantwortet hat.

4. Auswerten
Der Startspieler leert nun den Beutel aus und überprüft, wieviele Ja- und Nein-Antworten auf die aktuelle Frage es gegeben hat.

5. Wertung
Nun erhalten die Spieler Punkte: Spieler die genau richtig getippt haben, dürfen auf der Punkteleiste 3 Felder vorgehen, nachdem sie die richtige Einschätzung durch das Aufdecken ihrer Einstellscheibe nachgewiesen haben. Spieler, die eine Ja-Antwort zu wenig oder zu viel geschätzt haben, erhalten 1 Punkt.
Bei nur einer Ja-Antwort insgesamt gibt es nur Punkte für die Spieler, die sich um eine Antwort nach oben verschätzt haben. Gibt es genau so viele Ja-Stimmen wie Mitspieler, erhalten nur noch die Spieler einen Punkt, die sich um eine Antwort nach unten verschätzt haben.

6. Rundenende
Alle ausgewerteten Holzwürfel kommen nun in den allgemeinen Vorrat zurück. Der Startspieler gibt den Stoffbeutel an seinen linken Nachbarn weiter, der dadurch neuer Startspieler wird. Danach kann eine weitere Runde beginnen.

Das Spiel endet, sobald die Spielfigur eines Spielers wieder auf dem Startfeld angekommen ist oder sogar darüber hinauszieht. Es gewinnt dann der Spieler, dessen Spielfigur am weitesten vorne auf der Punkteleiste steht.
(Troudi 22.12.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Klar: Viele denken jetzt vielleicht, eine doch relativ altbackene Idee mit neuen Fragen. Ist dann allerdings doch nicht so: Die Fragen sind in der Tat sehr gut ausgewählt und tatsächlich haben viele Fragen Inhalte, die das Spiel gerade für die empfohlene Altersgruppe erst reizvoll machen und an die man sich auch halten sollte. Für jüngere Spieler ist "Privacy" aufgrund der Brisanz einiger Fragen nicht so gut geeignet. Am meisten Spaß macht "Privacy" in einer großen Gruppe, am besten zwischen 9 und 12 Personen. Einmal macht das Spiel viel Spaß mit Leuten, die man schon lange kennt: Bei einigen Antworten tun sich dann schon fast Abgründe auf. Andererseits ist das Spiel auch gut geeignet, um neue Leute kennenzulernen, da dieses Spiel angenehm auflockert und auch ein bisschen bekannt macht. Natürlich ist der Grübeleffekt nach der Beantwortung der Frage da - und wohl auch gewünscht: Jeder fragt sich dann doch, welcher Spieler jetzt wohl derjenige war, der mit Ja geantwortet hat usw.. Dies kann natürlich auch ungünstig sein - auch die Spielanleitung weißt darauf hin - da bei kleineren Runden dann auch fiese Spekulationen Gesprächsthema werden können. Außerdem kann man das Spiel auch nicht andauernd spielen, dann wirds doch schnell langweilig. Insgesamt ist das Spiel aber höchst unterhaltsam und stellt auch Fragen, die man sonst doch eher vermisst hat und die auch wirklich interessant sind. Schade, dass das Spiel bei Amigo schon wieder aus dem Programm genommen wurde, dadurch ist es aber im Moment für um die 14 Euro zu haben. Wer solche Spiele mag und auch mit solchen Themen wie Sex, Peinlichkeiten etc. keine Berührungsängste hat, sollte schnell noch zuschlagen.

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