Memoir '44 Eastern Front Spielbericht

Memoir '44 Pacific Theater

Vielen Dank an Days Of Wonder für die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Days of Wonder
Autor : Richard Borg
Graphik: Cyrille Daujean / Julien Delval
Spieleranzahl : 2+ Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30-60 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Taktik-/Würfelspiel

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Anmerkung
Achtung! Bei "Pacific Theater" handelt es sich nicht um ein komplettes Spiel, sondern es kann nur in Verbindung mit dem Basisspiel "Memoir '44" verwendet werden. Das Spiel wird außerdem in Deutschland offiziell nicht erscheinen, trotzdem ist es - fast überall - als Importspiel zu bekommen.

Das Spielmaterial
24 Panzer - 44 Soldaten - 6 Artilleriegeschütze - 44 Geländeplättchen - 10 runde Plättchen - 4 Geländehindernisse - 14 Abzeichen - 1 Spielanleitung (Englisch/Französisch)

Noch bevor die amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg in Europa und Afrika in die Kämpfe eintraten, hatten das US-Marinecorps auf dem asiatischen Kriegsschauplatz schon harte Kämpfe hinter sich. Auch die Briten hatten dort Truppen im Einsatz. In diesem Ergänzungsset kommen nun die japanischen Truppen ins Spiel, zusammen mit einigen neuen Geländeplättchen, die zu den regionalen Gegebenheiten passen.

Grundsätzlich bleiben natürlich alle alten Regeln in Kraft. In "Pacific Theater" gibt es aber auch wieder eine ganze Reihe von interessanten neuen Einheiten und Geländeplättchen, die das Spiel noch interessanter machen. Hier ein Überblick über die wichtigsten neuen Inhalte:

Neue Regeln: Die Tapferkeit der japanischen Infanterie und des US-Marinecorps waren legendär und dementsprechend gibt es hier nun auch neue Regeln. Japanische Infanterieeinheiten ignorieren immer die erste Flagge, die der Gegner würfelt. Wenn japanische Infanterieeinheiten in voller Stärke Feindeinheiten in direkt benachbarten Feldern angreifen, dürfen sie einen zusätzlichen Würfel benutzen. Außerdem darf eine japanische Einheit ein zwei Felder bewegt werden und danach noch kämpfen, wenn der anschließende Angriff ein Angriff auf ein direkt benachbartes Feld ist. Der US-Spieler darf immer
Neue Einheiten: Genau wie bisher für alle anderen Nationen gibt es auch für die Japaner eigene Einheiten. Die Figuren sind dementsprechend detailliert worden und neben den japanischen Infanteristen gibt es nun auch die japanischen Ha-Go-Panzer und 75mm-Flaks, die auch als Artilleriegeschütze genutzt wurden.
Neue Hindernisse und Gegenstände: Neu sind zunächst einmal die Feldbunker, die besser als die Betonbunker getarnt waren und typisch für den Krieg im Pazifik waren. Auch die Hängebrücken sind typisch für den pazifischen Kriegsschauplatz. An den Werten hat sich allerdings nicht geändert.
Neue Geländeplättchen im Spiel: Auch die Geländeplättchen richten sich nach den Gegebenheiten des Kriegs im Pazifik: Das sind einmal die Dschungel-Flugplätze die von den Japanern massenhaft gebaut wurden, sowie natürlich auch der dazugehörige Dschungel. Auch neue Hügel und Berge, teilweise sogar mit Höhlen, werden mitgeliefert (schützt Infanterie vor feindlichem Feuer). Auch Zeltlager, Gefangenenlager und Dschungel-Hüttendörfer wurden für die Ergänzung designt. Dazu kommen noch Reisfelder, Landungsbrücken und Plättchen mit Schützengräben.
Kriegsschiffe: Im Pazifik setzten beiden Seiten, vor allem aber die Amerikaner, zur Unterstützung der Infanterie bei den Landungen auf den unzähligen Inseln, die Geschütze ihrer Kriegsschiffe ein. Das kommt nun auch in "Memoir '44" zum Tragen. Die Schiffe kommen dann in der Runde des Spielers zum Zuge, der seine Truppen anlandet und funktionieren dabei wie große Artilleriegeschütze. Genau wie diese können die Schiffe das gleiche Ziel (wenn es sich noch auf dem gleichen Standort befindet) ab dem zweiten Angriff mit einem zusätzlichen Würfel angreifen.
Auch die Minenfelder sind neu im Spiel (wenn man die "Eastern Front"-Erweiterung noch nicht hat): Auch sie werden - wie im Text des Szenarios beschrieben - auf dem Spielfeld platziert. Sie werden zufällig auf die Felder des Spielplans verteilt und wenn eine feindliche Einheit ein Minenfeld betritt, muss sie das Minenfeld aufdecken: Bei einer 0 hat das Betreten des Feldes keine Konsequenzen, ansonsten wird die Einheit mit so vielen Kampfwürfeln angegriffen, wie dies der Zahl unter dem Minenfeld-Plättchen entspricht.
Stern-Plättchen: Auch die grünen Plättchen mit dem silbernen Stern sind neu. Sie markieren Einheiten, die laut Szenariobeschreibung einen bestimmten Auftrag, Sache, Ort etc. markieren, wie z.B. Sabotage, Sprengung eines Gebäudes oder einer Brücke, Faltboote oder auch besonders herausragende Offiziere.
Neue Elitetruppen: Neu sind die Abzeichen für einige neue Spezialeinheiten. Das sind auf alliierter Seite die Chindits und die britischen und amerikanischen Pioniere, sowie die US Marines, auf Seite der Japaner sind dies die japanischen Giretsu-Infanterieeinheiten und die japanischen Pioniere. Neu ist auch die mobile Artillerie, die sich genau wie Infanterie bewegen kann und die Panzer mit Flammenwerfern, die im Nahkampf - unabhängig von dem Gelände oder Hindernis das sie angreifen - maximal nur 1 Würfel weniger verwenden dürfen. Zusätzlich gibt es die "großen" Artilleriegeschütze, die eine Reichweite von 8 Feldern haben.
Neue Orden: Selbstverständlich gibt es auch für die Japaner eigene Orden, um die Eroberungen anzuzeigen.
Neue Szenarien: In "Pacific Theater" sind die wichtigsten Schauplätze der Feldzüge im Pazifik zusammengefasst worden, die nun nachgespielt werden können. Das sind Wake Island, mehrere Schlachten im Rahmen der Guadalcanal-Offensive (Matanikau-River, Mount Austen) und die Landungen in Guam im Juli 1944 sowie die japanische Gegenoffensive. Auch die bekannten Schlachten von Iwo-Jima und Okinawa sind mit inbegriffen. Mit zwei Spielen lassen sich außerdem zusätzlich die Landungen von Peleliu im September 1944 nachspielen.

(Troudi 18.09.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Days of Wonder
- Hier gehts zur größten Fansite von "Memoir '44" mit zahlreichen Szenarios, Zusatzregeln etc.

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Gemeinsam mit der Erweiterung "Eastern Front" stellt diese Erweiterung einen weiteren Höhepunkt in der "Memoir '44"-Reihe dar. Der Autor versteht es hier wirklich exzellent, das Spiel an die besonderen Gegebenheiten des pazifischen Kriegsschauplatzes anzupassen. Die Verbissenheit und Tapferkeit der japanischen Truppen wird durch die speziellen Regeln optimal dargestellt und der Spieler der alliierten Truppen wird hier ziemlich gefordert. Dagegen stehen die US Marines und die Elitetruppen auf alliierter Seite, ohne die einige Siege fasst unmöglich gewesen wären. Besonders die Erstürmung der einzelnen - und in der Regel gut befestigten - Inseln der Japaner fordert auf amerikanischer Seite einen recht hohen Blutzoll. Für Vorteil ist für die Alliierten dann allerdings, dass die Japaner in den meisten Szenarien nur über eine äußerst geringe Anzahl an Panzer verfügen, die von den Amerikanern dafür aber recht häufig eingesetzt werden können. Die Geländeplättchen tragen ein Übriges dazu bei, die besondere Atmosphäre des pazifischen Kriegsschauplatzes wieder aufleben zu lassen. Lohnt sich auf alle Fälle! Die Erweiterung ist für ca. 20 Euro im Handel zu haben.

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