Der Kartograph

Auf einen Blick:
Verlag : Pegasus
Autor : Jordy Adan
Grafik : Luis Francisco, Lucas Ribeiro
Spieleranzahl : 1 bis 100 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30 bis 45 min
Erscheinungsjahr : 2019

Spielart: Flip & Write

Auszeichnungen:
Kennerspiel des Jahres 2020 Nominierungsliste
Deutscher Spielepreis 2020 (Platz 2)

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Das Spielmaterial
1 Block mit 100 doppelseitigen Landkarten-Pläne - 13 Karten Erkundung - 16 Karten Wertung - 4 Karten Hinterhalt - 4 Karten Jahreszeit - 4 Dekret - 4 Bleistifte - 1 Spielanleitung - 1 Mini-Erweiterung mit 1 Anleitungskarte und 8 Karten Fertigkeiten.

Die Regeln in Kürze:

Ziel des Spiels ist es, durch das Eintragen von Landschaftsformen auf dem eigenen Spielzettel möglichst viele Punkte durch die ausliegenden Auftragskarten zu erspielen.

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler einen Spielzettel, der eine fast leere, gerasterte Landkarte zeigt.  Die 13 Erkundungskarten sowie die vier Monsterkarten werden in zwei getrennten Stapeln bereit gelegt. Wertungskarten gibt es in vier verschiedenen Kategorien. Aus jeder Kategorie wird zufällig eine Wertungskarte ausgewählt. Die vier Wertungskarten werden dann offen in einer Reihe ausgelegt.

Gespielt werden vier Runden. Zu Beginn einer Runde wird eine der verbleibenden Monsterkarten in den Stapel mit den Erkundungskarten eingemischt. Bereits vorhandene Monsterkarten verbleiben im Stapel.
Ein Spieler deckt nun die oberste Karte vom Stapel auf. In den meisten Fällen zeigt die Karte ein oder zwei Landschaftsarten und ein oder zwei tetrisartige Formen. Jeder Spieler muss nun genau eine Form in angegebener Landschaftsart auf seinem Zettel, wenn gewünscht auch gedreht oder gespiegelt eintragen. Die einzige Bedingung dabei ist, dass die komplette Form auf freien Feldern des Spielzettels gemalt wird. Einige Formen zeigen ein Geldsymbol. Entscheidet sich ein Spieler für eine solche Form, markiert er auf seinem Zettel ein Geld. Wird eine Ruine aufgedeckt, wird sofort eine weitere Karte aufgedeckt. Diese zweite Karte muss so auf dem Spielezettel eingetragen werden, das die Form mit einem Feld mindestens ein Ruinenfeld überdeckt. Wird eine Monsterkarte aufgedeckt, wird der Spielzettel an den Nachbarn weiter gegeben. Dieser darf nun Monster in der auf der Karte angegebenen Form einzeichnen. Kann ein Spieler eine Karte nicht erfüllen, weil die angegebenen Formen keinen regelkonformen Platz finden, zeichnet er die Landschaftsform auf genau einem Feld des Rasters ein. Sobald ein Spieler eins der Gebirgefelder auf seinem Zettel komplett einschließt, darf er sich ein Geld auf seinem Zettel notieren.
Jede Karte vom Entdeckungsstapel hat links oben eine Zahl zwischen 0 und 2. Eine Runde endet wenn die ausgelegten Karten in Summe mindestens so hoch sind, wie der Wert für die aktuelle Runde. Die gerade aufgedeckte Karte wird noch gespielt. Danach folgt eine Rundenwertung.

Am Ende der ersten Runde werden die erste und die zweite Wertungskarte ausgewertet, am Ende von Runde zwei die zweite und dritte, usw. Jede Wertungskarte bringt im gesamten Spiel also zweimal Punkte  Die Aufträge auf den Karten können dabei unterschiedlichster Art sein.  Mal bekommt man Punkte für Waldfelder am Rand der Karte, mal für Wasserfelder die an Ackerfelder grenzen, mal für das größte Dorf und mal für eine komplett ausgefüllte Reihe auf dem eigenen Spielzettel. Man erhält auch noch Punkte für das bis dato angesammelte Gold. Leere Felder auf der eigenen Karte, die an Monster angrenzen, bringen Minuspunkte.



Das Spiel endet nach der Wertung der vierten Runde. Wer nun die meisten Punkte in Summe aufweisen kann, gewinnt das Spiel.

Variante:
Dem Spiel liegt eine Mini-Erweiterung in Form von acht Fertigkeitskarten bei.
Zu Beginn der Spiels werden zufällig drei der Fertigkeitskarten offen ausgelegt. Einmal pro Runde darf jeder Spieler eine Fertigkeit nutzen, sofern er die geforderte Goldsumme bezahlen kann. Das bezahlte Gold wird auf der eigenen Landschaftskarte weggestrichen und bringt somit nun auch keine Punkte mehr.

(Superfred 17.09.20)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten :
Der Kartograph ist ein unterhaltsames Flip&Write-Spiel. Jeder Spieler bekommt zu Beginn einen Spielzettel, der bis auf ein paar Ruinen und ein paar Berge ein fast leeres Raster zeigt. Wie der Spieletitel schon sagt, sollen wir dieses Gebiet erkunden und in Form einer Karte aufmalen. Das Entdecken des Gebietes geht über einen Kartenstapel, dessen Karten ein bis zwei tetrisförmige Muster in ein bis zwei Landschaftstypen zeigen. Wird eine Karte aufgedeckt, trägt jeder Spieler ein Muster in seine Karte ein. Wo, das ist zunächst egal. Natürlich dürfen bereits entdeckte Gebiete nicht durch weitere entdeckte Gebiete überschrieben werden. Nur wenn eine Ruinenkarte aufgedeckt wird, wird sofort danach eine weitere Karte aufgedeckt und diese Landschaft muss dann dort eingezeichnet werden, wo bereits auf dem Zettel eine Ruine zu sehen ist. Das „Entdecken“ des leeren Zettels macht durchaus Spaß, ist aber gleich das größte Manko im Spiel. Jeder Spieler spielt für sich allein, Was der andere macht ist kaum zu erkennen, da jeder Spieler seine eigenen Symbole auf dem Zettel malt. Wir haben für uns ein wenig Abhilfe geschaffen, in dem wir farbige Filzstifte im Einsatz haben, so dass man zumindest ein bisschen erahnen kann, was die Mitspieler da so machen. Der Kartograph ist aber nicht komplett solitär. Denn im Spiel gibt es auch Monsterkarten, die sogar im Spielverlauf zunehmen. Wird ein solches Monster aufgedeckt, werden alle Spielzettel eingesammelt, gemischt und neu unter dem Spielern verteilt. Auch das Monster hat eine Tetrisform und wird auf dem Zettel eingetragen. Angrenzende leere Felder an Monstern bringen Minuspunkte, sollten also schnell gefüllt werden. Und warum entdecken wir das unentdeckte Land, natürlich weil wir Punkte machen wollen. Gespielt werden vier Jahreszeiten. An jede Jahreszeit wird zu Beginn des Spiels eine Punktebedingung ausgelegt. Gewertet werden am Ende einer Runde immer die Bedingungen der aktuellen und der folgenden Jahreszeit, so dass durchaus auch langfristige Planungen sinnvoll sind. Trotz kleiner Schwächen im Spiel (die man selber ausgleichen kann) hat sich Der Kartograph schnell in die Top 3 der Flip bzw. Roll&Write Spiele gespielt (nach Welcome To und Fleet The Dice Game), weil es einfach Spaß macht, wie immer wieder neu auf jeden Spielerzettel ein Landschaft entsteht, die man letztendlich ja komplett selber gestaltet. Der Kartograph hat es in diesem Jahr auf die Nominierungsliste zum Kennerspiel des Jahres geschafft. Warum Kennerspiel? Nun, ein Stück weit kann ich das nachvollziehen. Auch wenn Der Kartograph relativ einfache Regeln hat, die man als erfahrener Spieler sofort verinnerlichen kann, haben Spieleanfänger durchaus Probleme, wenn man sich die Regeln selber erarbeiten muss. Wie gesagt, den Nerv unserer Spielegruppe hat Der Kartograph voll getroffen. Deswegen freuen wir uns auch darüber, dass es im Herbst bereits die erste Erweiterung geben wird. Und für 2021 ist ein weiteres eigenständiges Spiel geplant und unter dem Namen "Cartographers Heroes" angekündigt ist. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, was da noch kommen mag. Im Handel ist das Spiel für rund 20 Euro erhältlich.

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