Telebohn

Auf einen Blick:
Verlag : Lookout Games
Autor : Uwe Rosenberg
Grafik: Marc-Andre Cassasola-Merkle
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Kartenablegespiel



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Telebohn von Lookout

Das Spielmaterial
1 Anzeigekarte "Aktiver Spieler" - 18 Karten "Sonderaktion" - 14 Bohnenkarten "Schnittbohne" - 1 Spielregel

Anmerkung
Telebohn ist die neueste Erweiterung zu Bohnanza und ist nur mit dem Original zusammen spielbar. Wie alle Erweiterungen von Lookout Games ist auch Telebohn limitiert (diesmal auf 5000 Exemplare).

Dieses Mal steht nicht so sehr das Tauschen und Handeln von Bohnen im Vordergrund (tatsächlich fällt dieses Element ganz weg), sondern es geht vor allem darum, Bohnen von Mitspielern möglichst zu übernehmen, wofür dann nichts bezahlt werden muss. Gewinnen tut allerdings aber immer noch der Spieler, der am Ende des Spiels am meisten Geld hat.

Wie immer bei den Bohnanza-Ergänzungen werden zunächst die Bohnenkarten aus dem Grundspiel benötigt. Davon werden zwei Gartenbohnen aussortiert, die restlichen Karten werden zusammen mit der neuen Karten "Schnittbohne" gemischt (für die Schnittbohnenkarten gibt es bei der Ernte entweder nur Sonderkarten oder sogar Sonderkarten und Taler; am Ende des Spiels gibt es bei einer Ernte auch für diese Karten Geld). Die beiden aussortierten Gartenbohnen werden offen unter den verdeckten Nachziehstapel gelegt. Danach erhält jeder Mitspieler drei Bohnenfelder, auf die jeweils direkt vom Stapel eine Karte gelegt wird. Jeder Spieler bekommt außerdem noch 5 Handkarten, im Gegenteil zum Grundspiel müssen diese allerdings nicht mehr in der Nachziehreihenfolge gelassen werden, sondern können beliebig umgesteckt und auch verwendet werden. Auch die Sondkarten werden gemischt und jeder Spieler erhält 2 Sonderkarten. Sonderkarten können während des Spielzuges wie angegeben eingesetzt werden, sie können feindliche Übernahmen abwehren (s.u.). und sind - wenn sie nicht verwendet worden sind - bei Spielende je 0,1 Bohnentaler wert. Der Startspieler wird ausgelost und erhält die Karte "Aktiver Spieler". Der aktive Spieler kann immer eine Reihe von Aktionen durchführen. In der ersten Runde jedes Spiels kann jede Aktion, die der aktive Spieler gerade durchgeführt hat, danach von allen anderen Mitspielern der Reihe nach durchgeführt werden. In den nachfolgenden Runden kann die Aktion dann nur noch von einem nachfolgenden Spieler durchgeführt werden. Effektiv bedeutet dies, dass die passiven Spieler nur Aktionen durchführen können, die von dem aktiven Spieler sozusagen vorgegeben wurden. Der aktive Spieler hat folgende Optionen:

a) Handkarte ausspielen: Der aktive Spieler nimmt eine Karte von seiner Hand und baut sie auf einem Bohnenfeld an, das entweder leer ist oder auf dem bereits Bohnen gleicher Sorte liegen.
b) Bohnenfelder zusammenfügen: Der aktive Spieler fügt die Bohnen von zwei Feldern zusammen, sofern sich darauf die gleichen Bohnensorten befinden.
c) Bohnenkarten aufdecken: Wenn der aktive Spieler mindestens ein leeres Bohnenfeld hat, darf er die oberste Karte vom Nachziehstapel aufdecken und muss sie sofort auf diesem Feld anbauen.
d) Ernten: Der aktive Spieler kann ein beliebiges Bohnenfeld abernten. Danach dreht er die Karte "Aktiver Spieler" auf die Rückseite. Er zeigt so an, dass er bereits ein Bohnenfeld abgeerntet hat. Pro aktiver Runde kann der aktive Spieler nämlich nur einmal ernten.
e) Feindliche Übernahme: Der aktive Spieler zwingt einen Mitspieler, Bohnen mit ihm zu tauschen. Er tauscht dabei die Bohnen zweier Felder gleicher Position aus, wobei das eigene Feld stärker sein muss als das des Mitspielers. Haben beide Felder gleich viele Bohnenkarten, gewinnt der Spieler mit der wertvolleren Sorte. Besitzt man eine Sonderkarte, kann man außerdem eine feindliche Übernahme abwehren. Dazu platziert man die Sonderkarte auf dem Bohnenfeld, dessen Übernahme verhindert werden soll. Der Übernahmeversuch ist somit abgewehrt. Der Schutz durch diese Karte bleibt allerdings nur solange bestehen, bis entweder der aktive Spieler wechselt oder das Bohnenfeld abgebaut wird. Die Karte wird in beiden Fällen zurück auf den Ablegestapel für die Sonderaktionskarten gelegt.

Möchte der aktive Spieler keine Aktionen mehr durchführen, gibt er die Karte "Aktiver Spieler" an seinen linken Nachbarn weiter und die nächste Runde beginnt. Wie üblich wird auch Telebohn solange gespielt, bis der Nachziehstapel drei Mal durchgespielt worden ist. Es gibt hierbei eine Ausnahme: Nachdem der Stapel zum ersten Mal durch ist, wird eine der beiden Karten Gartenbohne mit hineingemischt, dementsprechend nach dem Mal dann die zweite Gartenbohne. Wie im Grundspiel gewinnt auch hier wieder der Spieler, der die meisten Bohnentaler verdienen konnte.
(Troudi 15.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Lookout Games

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
Hätte man Telebohn als eigenständiges Spiel herausgebracht, hätte ich ihm wahrscheinlich sogar 7 Punkte gegeben, so muss man das Spiel aber durch die Brille des Bohnanza-Spielers betrachten. Grundsätzlich hat die vorliegende Erweiterung bisher am wenigsten mit dem Grundspiel zu tun, da das Handeln und Tauschen ganz wegfällt. Auch die Regeln sind wesentlich modifiziert worden. Was bleibt ist ein Spiel, bei dem das komplette Interaktionselement aus Bohnanza auf die feindlichen Übernahmen komprimiert wird. Ansonsten handelt es sich um ein sehr glücksbetontes Spiel, denn bei 5 Spielern ist man als letzer oder vorletzter Spieler in der Reihenfolge ziemlich gekniffen. Das Spiel ist zwar interessant, es spielt jedoch mehr jeder für sich alleine. Als separates Spiel wäre Telebohn vielleicht ganz interessant gewesen, als Bohnanza-Erweiterung muss man es nicht unbedingt haben.

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