Mykerinos

Auf einen Blick:
Verlag : Ystari
Autor : Nicolas Oury
Grafik :  Arnaud Demaegd
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30 bis 60 min.
Erscheinungsjahr : 2006
 
Spielart: Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2006

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Mykerinos von Ystari

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 36 Parzellenkarten - je 25 Spielsteine in 4 Farben -  5  Punktemarker -
je 3 Markierungsplättchen in 4 Farben - 5 Mäzenplättchen - 1 Startspielerplättchen - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es, mit seinen Archäologen mittels Ausgrabungen und Ausstellung der Schätze möglichst viele Punkte zu sammeln.

Vor dem Spiel werden die 36 Parzellen gut gemischt bereit gelegt. Auch die Archäologen kommen zunächst alle in den Vorrat, sie werden immer erst am Anfang an die Spieler verteilt. Der Spielplan, der unter anderem das Museum zeigt wird für alle Spiel gut sichtbar in die Tischmitte gelegt. In jeden der fünf Museumflügel wird ein Mäzenplättchen gelegt.

Gespielt werden insgesamt 4 Runden, die alle wie folgt ablaufen, wobei der Startspieler für die erste Runde ausgelost wird.
Aufbau: Zunächst werden 8 Plättchen zusammenhängend zu je 2 Reihen auf dem Tisch ausgelegt (in der 4. Runde 12 Plättchen zu je 3 Reihen). Jeweils zwei angrenzende Plättchen bilden dabei ein Wertungsgebiet, so dass also in den ersten drei Runden 4 Wertungsgebiete, in der vierten Runde 6 Wertungsgebiete ausliegen. Nun nimmt sich jeder Spieler eine vorgegebene Anzahl an Archäologen aus den allgemeinen Vorrat und legt sie vor sich ab, bei 4 Spielern werden zum Beispiel 8 Archäologen genommen. Die bilden dann den jeweiligen eigenen Vorrat eines Spielers.
Ausgrabung: Beginnend mit dem Startspieler, führen die Spieler nun reihum eine der nachfolgenden Aktionen aus:

Eine Ausgrabung starten: Hier setzt der Spieler einen Archäologen aus seinem Vorrat auf ein freies Feld, also ein ein Feld, welchen weder mit einem Archäologen eines Mitspielers belegt ist, noch eine Pyramide zeigt.

Eine Ausgrabung erweitern: Der Spieler setzt 2 Archäologen auf freie Felder ein, wobei der erste Archäologe auf ein Feld gesetzt werden muss, welches an ein Feld mit einem eigenen Archäologen angrenzen muss. Der zweite eingesetzte Archäologe muss an den zuvor eingesetzten Archäologen angrenzen.

Passen: Möchte oder kann der Spieler keine Aktionen mehr durchführen, so steigt er aus dieser Runde komplett aus. Er zeigt dieses an, in dem er seinen Spielstein auf die Passen-Leiste ablegt. Diese Leiste wird auch später dazu benutzt um Gleichstände aufzulösen.

Einen Mäzen in Anspruch nehmen: Im Laufe des Spieles erhalten die Spieler Mäzen um spezielle Aktion durchführen zu können, in einer laufenden Runde, darf jede Mäzenkarte nur einmal eingesetzt werden. Folgende Mäzen unterstützen die Spieler:
  • Lady Violet: Der Spieler nimmt sich einen Archäologen aus dem allgemeinen Vorrat und startet bzw. erweitert dann eine Ausgrabung.
  • Lord Lemon: Hier darf der Spieler seine Archäologen auch auf Pyramidenfelder setzen, wenn eine eine Ausgrabung startet bzw. erweitert.
  • Sir Brown: Der Spieler setzt einen Archäologen aus dem persönlichen Vorrat ins Museum.
  • Mrs. Blackmore: Wird diese Karte aktiviert, so darf der Spieler eine Ausgrabung starten und sofort danach noch einen Archäologen auf ein benachbartes Feld einsetzen.
  • Colonel Tangerine: Hier erweiterter der Spieler eine Ausgrabung direkt um drei Archäologen, immer unter der Beachtung, dass der Spielstein immer auf ein freies Feld eingesetzt wird, angrenzend zum vorher eingesetzten Spielstein.
Auswertung: Nun werden die 4 bzw. 6 Gebiete der Reihe nach gewertet. Hierbei liegt immer der Spieler vorne, der die meisten Archäologen in das Gebiet einsetzten konnte. Bei Gleichstand zwischen zwei oder mehr Spieler, gewinnt der Spieler, der in dieser Runde zuerst gepasst hat. Nur wer mindestens einen Archäologen in das zu wertende Gebiet eingesetzt hat, kann auch in den Genuß der Belohnung kommen.
Der erstplazierte Spieler hat nun die Wahl zwischen folgenden beiden Aktionen:
  • Eine Parzelle nehmen: In diesem Fall erhält der Spieler sofort die angegeben Siegpunkte gutgeschrieben und kann in der nächsten Runde den auf der Karte abgebildeten Mäzen einsetzten.
  • Das Museum besetzen: Das Museum ist unterteilt in fünf Flügel. Jeder Flügel ist dabei unterteilt in einem Vorraum und einem Hauptraum. Zwischen den Flügeln gibt es jeweils einen Zwischenraum. Insgesamt stehen also 15 Räume zur Verfügung die besetzt werden können. Hierbei gilt, dass in jeden Raum nur genau ein Archäologe gesetzt werden darf und ein Spieler einen Hauptraum nur dann belegen kann, wenn ein Archäologe gleicher Farbe mindestens einen angrenzenden Zwischenraum bereits belegt hat.
Auch der zweitplazierte Spieler hat die Wahl zwischen "Parzelle nehmen" und "Museum besetzen". Hat der vorhergehende Spieler bereits eine Parzelle genommen, muss der Spieler, wenn er sich für die Aktion "Parzelle nehmen" entscheidet natürlich die verbleibende Parzelle nehmen.

Sollten nun noch Parzellen ausliegen, haben auch die nachfolgenden Spieler die Möglichkeit noch eine Parzelle zu nehmen. Ins Museum dürfen diese Spieler allerdings nicht mehr.

Parzellen und eingesetzte Archäologen kommen aus dem Spiel. Die Archäologen, die ein Spieler noch im persönlichen Vorrat hat, werden mit in die nächste Runde übernommen. Der Spieler, der in dieser Runde zuerst gepasst hat, wird Startspieler der nächsten Spielrunde.

Das Spiel endet nach der vierten Runde. Nun werden noch die Flügel des Museums der Reihe nach ausgewertet. Diese geben an wieviel eine Karte wert ist, die vor dem Spieler ausliegt. Die Punkte ergeben sich dabei wie folgt:
Hat ein Spieler also einen Spielstein im Vorraum von Sir Brown liegen, so ist jede Karte von Sir Brown 3 Punkte Wert. Sind alle Flügel und somit alle Mäzen ausgewertet, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
(Superfred 08.05.06)

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Nach Ys und Caylus waren wir natürlich alle gespannt was uns als nächstes von Ystari erwarten würde. Die Erwartungen waren hoch und wir wurden nicht enttäuscht. Mykerinos ist ein tolles Mehrheitenspiel mit vielen in sich verstrickten Ebenen, die es immer im Auge zu behalten gilt. Auf den ersten Blick ist man überascht über die Regeleinfachheit und Schlichtheit - im Gegensatz zu den Vorjahresspielen - mit der das neue Ystari-Spiel daher kommt, aber bereits nach der Anfangsrunde zeigt sich die spannende Spieltiefe. Die einzelnen Spielelemente, zum Einen das Abgrenzen von Territorien und zum Anderen die Kombination mit den Charakterkarten ist sehr gut aufeinander abgestimmt. Unterschiedliche Strategien führen zum erfolgreichen Ziel. Natürlich ist man bestrebt möglichst früh im Spiel sich im Museum zu positionieren, bringt aber den Nachteil, dass man dadurch nicht an die begehrten Charakterkarten herankommt. Hier ist das entscheidende Timing sehr wichtig, welches natürlich auch von den Aktionen der Mitspieler stark beeinflußt wird. Mykerinos, auch dieses Jahr ein Spielehighlight und ein MustHave, nicht nur für die Vielspieler unter uns. Das Spiel ist im Handel für ca. 15 Euro erhältlich, was ein überaus hervoragendes Preis-Leistungsverhältnis ist.

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