Kuhhandel Das Brettspiel

Vielen Dank an Ravensburger für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Max Kirps
Grafik : Michael Menzel und Martin Knorpp
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min
Erscheinungsjahr : 2016

Spielart: Versteigerungsspiel


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Kuhhandel Das Brettspiel von Ravensburger

Das Spielmaterial
1 doppelseitiger Spielplan - 4 Bauern - 4 Bauernhöfe - 1 Kuhflecken-Würfel - 30 Tiere - 10 Tierkinder - 50 Geldscheine - 6 Schuldscheine - 1 Markttafel mit Anzeigern - 1 Vorratstafel - 1 Losbeutel mit Losen - 1 Hauptgewinn - 10 Auktionsschilder - 1 Auktionshammer  - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es Tiere zu ersteigern, die am Spielende möglichst viele Punkte bringen.

Zu Beginn des Spiels wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt. Der Spielplan zeigt einen  Rundweg, der an vier Orten mit jeweils zwei Ställen vorbei führt, An jedem Ort kann nun ein Versteigerungsplättchen abgelgt werden, welches später im Spiel definiert nach welcher Versteigerungsart die Tiere zu den neuen Besitzern kommen.. Wird kein Plättchen abgelegt gilt dort die klassische Versteigerungsmethode. Zehn rosafarbene, weibliche und zehn blaue, männliche Tierkarten werden gut gemischt. In die kleinen Ställe wird jeweils eine Tierkarte abgelegt und in die großen Ställe jeweils zwei Tiere. Einzelne Versteigerungsarten sorgen dafür, dass auch mehr Tiere in einem Stall abgelegt werden müssen. Die verbleibenden Tiere werden auf die Vorratstafel abgelegt. Sie kommen erst später ins Spiel. Jeder Spieler bekommt nun eine vorgegebene Stückelung an Geldkarten. Für jeden teilnehmeden Spieler wird zusätzlich noch ein 100er und ein 200er Geldschein auf die Vorratstafel gelegt. Dieses Geld erhalten die Spieler im weiteren Spielverlauf, wenn Esel versteigert werden. Außerdem erhält jeder Spieler noch einen eigenen Bauernhof als Ablagefeld unf eine Spielfigur, die er auf das Startfeld des Spielplans stellt.

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler würfelt zunächst mit dem Kuhfleckenwürfel, der Ergebnisse zwischen 1 und 3 liefert.
Der Spieler zieht seine Spielfigur immer entgegen dem Uhrzeigersinn entlang dem Spielplan. Er kann aber auch jederzeit über die Mitte abkürzen. Gegen Abgabe von beliebigen Geldschein kann das Würfelergebnis verändert werden. Möchte ein Spieler einen bzw. zwei Schritte mehr oder weniger gehen, muss er einen bzw. drei Geldscheine abgeben. Möchte er drei Schritte mehr gehen, muss er sogar 6 Geldscheine abgeben. Das Geld wird auf der Vorratstafel abgelegt. Es ist nicht erlaubt stehen zu bleiben.
Danach führt der Spieler die Aktion durch, die auf dem Zielfeld angegeben ist.
Versteigerung: Der Spieler versteigert das Tierplättchen aus dem Stall, vor dem aktuell seine Spielfigur steht. Bei einem großen Stall werden direkt beide Tiere versteigert. Die Art der Versteigerung, gibt das Versteigerungsplättchen an, welches neben dem Stall liegt. Grundsätzlich gelten folgende Versteigerungsregeln:
  • Bei einer Wertversteigerung zählt der nominelle Geldwert, bei einer Anzahlversteigerung zählt die Anzahl der Geldscheine.
  • Entweder erhält der Höchstbietende den Zuschlag und der Geldwert bzw. die Geldscheine werden an den Auktionator gegeben. Oder der Auktionator macht nach dem Ende der Auktion von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und zahlt den Wert bzw. die Anzahl an den Höchstbietenden.
  • Es wird niemals gewechselt. Wer nicht passend zahlen kann muss überzahlen.
  • Bietet niemand, erhält der Auktionator die Tiere kostenlos.
Nach der Auktion legt der erfolgreiche Spieler die gewonnenen Tiere in seinen Bauernhof. Hat er sogar nun beide Tiere einer Tierart, werden diese beiden Plättchen zusammen in den Stall gelegt. Sofern noch Tierplättchen auf der Vorratstafel liegen, wird der gerade geleerte Stall wieder aufgefüllt.
Wurde der erste Esel erfolgreich versteigert erhält jeder Spieler einen 100er-Geldschein von der Vorratstafel. Nach Versteigerung des zweiten Esels erhält jeder Spieler einen 200er-Geldschein.

Folgende Versteigerungsformen bietet das Spiel in Abhängigkeit der Spieleranzahl:
  • Klassisch: (2 bis 4 Spieler): Alle Spieler nennen durcheinander immer höher werdende Geldwerte. Man darf sich auch selbst überbieten. Werden keine Gebote mehr abgegeben sagt der Auktionator: Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten. 
  • Katze im Sack: (2 bis 4 Spieler): Hier liegt in Stall nicht ein offenes sondern drei verdeckte Tiere aus . Der Auktionator zeigt den Spielern alle Tiere und versteigert danach ein verdeckt gemischtes Tierplättchen nach klassischer Art. In einem Doppelstall werden zwei verdeckte Tiere versteigert.
  • Holländische Versteigerung: (3 bis 4 Spieler): Der Auktionator zählt langsam von 10 auf 0 runter. Der Spieler der zuerst Stopp ruft erhält den Zuschlag und muss so viele Geldscheine zahlen wie die aktuelle Zahl vorgibt.
  • Geheimwert:(3 bis 4 Spieler) Jeder Spieler legt geheim einen Geldwert vor sich ab. Das höhste Gebot gewinnt. Bei einem Doppelstall  gewinnt das Höchstgebot das wertvollere Tier. Das zweite Tier geht an den Spieler mit dem zweithöchsten Gebot. Bei Gleichständen entscheidet der Auktionator.
  • Geheim-Anzahl: (3 bis 4 Spieler) Die Verteilung funktioniert genau wie bei "Geheimwert" allerdings ist diesmal die reine Anzahl an Geldscheinen entscheidend. 
  • Rundherum: (3 bis 4 Spieler). Beginnend mit dem Spieler links von Auktionator gibt jeder Spieler genau ein Gebot ab. Das höchste Gebot gewinnt.
  • Amerikanische Anzahl: (4 Spieler) Reihum legen die Spieler genau einen Geldschein verdeckt vor sich ab. Wer passt nimmt alle gelegten Geldschein wieder auf die Hand. Der Spieler der als letzter übrig bleibt darf nun noch bis zu drei Geldschein ablegen um das Vorvorkaufsrechts zu erhöhen. Entscheidend ist allein die Anzahl der Geldscheine. 
  • Second Hand: (4 Spieler): Alle Spieler legen ein Geldwert-Gebot vor sich ab. Der Höchstbietende gewinnt, muss aber nur sowie zahlen wie der Zweithöchste geboten hat.
  • Ansage Anzahl: (2 Spieler): Der Mitspieler nennt die Anzahl an Geldscheinen, die er bereit ist zu zahlen.
  • Aufruf: (2 Spieler): Der Auktionator legt einen Preis fest. Ist der Mitspieler bereit den Preis zu zahlen, erhält er den Zuschlag. Ansonsten muss der Auktionator das Gebot annehmen.
Ist ein Stall leer kann auch keine Versteigerung durchgeführt werden. In diesem Fall passiert auf diesem Fall nichts weiter.
Kuhhandel: Endet ein Zug auf diesem Feld kann der aktive Spieler einen Mitspieler zu einem Kuhhandel aufforden. Voraussetzung dafür ist, das beide beiteiligten Spieler ein Tier der selben Tierart besitzen. Der akive Spieler benennt die Tierart und legt danach dem Spieler beliebig viele Geldschein auf seinen Bauernhof.
Der Mitspieler kann das Angebot annehmen ohne sich das Geld anzuschauen. In diesem Fall gibt er das Tier an den aktiven Spieler ab und nimmt danach das Geld auf die Hand.
Oder der Mitspieler lehnt das Angebot ab und gibt selber ein Gebot ab, welches er auf den Bauernhof des aktiven Spielers legt. In diesem Fall schauen sich beide Spieler das Gebot des Anderen an und nehmen das Geld auf die Hand. Der Spieler der weniger geboten hat gibt danach das Tier an den Spieler mit dem höheren Gebot. Das Tierpärchen wird nun in den Stall gelegt. Bei einem Gleichstand beim Geldbetrag passiert weiter nichts.
Sparschein: Der Spieler nimmt sich die obersten fünf (oder falls nicht ausliegend entsprechend weniger) Geldscheine in den eigenen Vorrat.
Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet sofort, sobald das letzte Tierplättchen versteigert wurde. Um den Wert des eigenen Bauernhofs zu berechnen, addiert jeder Spieler die Geldbeträge jeder Tierart, die er im Stall hat und multipliziert danach diese Summe mit der Anzahl an verschiedenen Tierarten in Stall. Zum Schluss addiert noch jeder Spieler dazu den Wert seines verbleibenden Geldes. Es gewinnt der Spieler, der nun den höchsten Wert aufweisen kann.

Variante Rummelplatz:
Oben wurde das Grundspiel beschrieben. In der Variante Rummerplatz gibt es folgende Änderungen. Gespielt wird mit der Rummelplatzseite des Spielbretts. Desweiteren kommen von jeder Tierart drei Tiere ins Spiel. Deshalb werden wird für jeden Spieler ein 500er Geldschein auf die Vorratstafel gelegt, der nach der Versteigerung des dritten Esels an die Spieler verteilt wird. Außerdem wird noch die Markttafel bereit gelegt. Jeder Tiermarker wird auf das Feld gelegt, welches den Anfangswert eines jeden Tieres zeigt. Zusätzlich werden noch die 24 Lose gut gemischt und davon zehn zufällig in den Losbeutel gelegt. Der Hauptgewinn ist die eierlegende Wollmilchsau, die als Hauptpreis noch ausgelegt wird.
Da nun drei Tiere einer jeden Art im Spiel sind, ist eine Tierart auch erst dann komplett, wenn ein Spieler alle drei Tierplättchen besitzt. Erst dann werden diese drei Plättchen in den Stall gelegt. Bei einem Kuhhandel wird weiterhin ein Plättchen gegen ein anderes Plättchen gehandelt. Dadurch kann es passieren, dass man bereits zwei Plättchen einer Tierart besitzt und durch einen Kuhhandel ein Plättchen davon abgeben muss.
In dieser Variante kommen zwei zusätzliche Aktionsmöglichkeiten ins Spiel. Endet ein Spielerzug auf einem entsprechenden Feld passiert folgendes:
Markt: Der Spieler darf nun, sofern er bereit ist dafür zu bezahlen, den Wert einer Tierart beeinflussen. Für 1/3/6 Geldscheine darf er beliebige Marker 1/2/3 Positionen nach links oder rechts verschieben. Das Geld kommt auf die Vorratstafel.
Losbude: Hier kann der Spieler, sofern er das nötige Kleingeld hat und noch Lose vorhanden sind, Lose kaufen. Für 1/2/3 Lose zahlt der Spieler 1/2/3 Geldscheine. Das Geld legt er auf die Vorratstafel. Hat er mehr als ein Los gekauft, schaut er sich alle Lose an aber er darf immer nur eins behalten. Die restlichen Lose kommen zurück in den Losbeutel. Folgende Losarten sind im Spiel:
  • Aktionslose: Ein solches Los kann jederzeit ihm eigenen Zug eingesetzt werden. Je nach Art ist nun ein Doppelzug oder eine bestimmte zusätzliche Aktion möglich.
  • Wertlose: Mit einem Wertlos kann der Wert einer eigenen Tierart am Ende des Spiels nochmal erhöht werden.
  • Wollmilchlose: Hierbei handelt es sich um Zahlenlose mit den Werten 0 bis 3. Der Spieler mit der höchsten Summe, bei Gleichstand mit den meisten Losen, erhält die eierlegende Wollmilchsau.
In dieser Variante endet das Spiel ebenfalls, nachdem das letzte Los gekauft wurde.

In dieser Siegpunktberechnung ist folgendes zu beachten. Der Wert eines Tieres ist nun nicht mehr der aufgedruckte Wert, sondern der Marktwert. Hier müssen am Spielende gegebenenfalls noch die Wertlose beachtet werden. Die Wollmilchsau gilt als eigene Tierart und wird in den Stall gelegt. Ihr Wert ist zwar Null, sie erhöht aber die Anzahl der Tierarten um den Wert Eins.

Variante Tierkinder:
Diese Variante kann sowohl mit dem Basisspiel als auch mit der Rummerplatz-Variante kombiniert werden.
Die zehn Tierkinderplättchen werden gut gemischt. Vier davon werden auf die Vorratstafel gelegt. Die anderen werden nicht benötigt und kommen aus dem Spiel.. Sobald ein Spieler ein Männchen und ein Weibchen einer Tierart in seinem Bauernhof hat erhält er das passende Tierkind. Bei einem Kuhhandel darf der Herausforderer bestimmen ob er gegebenenfalls gegen ein männliches oder weibliches Tier spielt. Hat man ein Tierkind erst einmal auf seinem Bauernhof, kann man dieses nicht mehr verlieren.

In der Abrechung zählt ein Tierkind 200 Punkte. Hat man die entsprechende Tierart im Stall so werden die 200 Punkte vor der Multiplikation hinzu addiert. Hat man die Tierart nicht im Stall werden die 200 Punkte erst nach der Multiplikation mit der Anzahl hinzu addiert.
(Superfred 18.05.16)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ravensburger

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Kuhhandel Das Brettspiel ist ein tolles Versteigerungsspiel, welches sich natürlich an dem Kartenspiel-Klassiker Kuhhandel orientiert, das bereits seit über 30 Jahren im Handel erhältlich ist. Auch diesmal müssen wieder Tier ersteigert werden und wenn ein Spieler ein passendes Tier hat, welches man selber gerne hätte, dann kommt es zu dem namensgebenden Kuhhandel. Das Brettspiel zeichnet sich durch eine Vielzahl an Variationsmöglichkeiten aus. Dem einen oder anderen Spieler, war diese Vielfallt allerdings am Anfang etwas zu viel. Dieses liegt auch an der ungewöhnlich strukturierten Regel. Denn die eigentliche Regeln erklärt parallel das Grundspiel und die Version des Rummelplatzes. Wer bisher Kuhhandel nicht kannte und sich selber die Regel erarbeiten wollte hatte zunächst Fragezeichen auf der Stirn. Dabei ist die Regel durchaus gut strkturiert, dennoch fühlt man sich von der Vielfalt anfänglich doch erschlagen. Glücklicherweise kannten die meisten in unserer Spielgruppe das Kartenspiel bereits, so dass man schnell ins Basisspiel einsteigen konnte und nach einer ersten Partie direkt die neuen Varianten ausprobieren konnte. Letztendlich ist Kuhhandel Das Brettspiel eine große Sammlung an vielfältigen Versteigerungsmöglichkeiten, die alle daraufhin abzielen Tierpaare, bzw Tierdrillinge zu sammeln. Abgerundet wird das postive Spielerlebnis durch das Spielmaterial und die tollen Grafiken. Durch die Möglichkeiten der unterschiedlichen Varianten kann man jedes Spiel neu erleben.´Wer Versteigerungsspiele mag kann hier unbedenklich zuschlagen. Aber braucht man Kuhhandel Das Brettspiel wenn man schon über das Kartenspiel verfügt? Die Meinungen gingen hier etwas auseinander. Entscheidend ist da sicherlich die Frage, ob man an Varianten und Variationen Interesse hat. Das Kartenspiel Kuhhandel an sich ist bereits ein tolles Spiel, läuft aber relativ gleichförmig ab. Und einige Spieler finden genau dieses gut. Bei Kuhhandel Das Brettspiel kann man aber jedesman neu bestimmen, mit welchen Versteigerungsarten man spielt, ob zwei oder drei Tiere ein Set bilden, ob man Lose mit einbaut, oder vielleicht doch lieber zur Abwechslung mal Tierkinder. Hier auch noch ein Wort zur Spieleranzahl. Am besten spielt sich das Spiel natürlich auf Grund des Versteigerungscharakters zu viert. Aber auch zu zweit funktioniert das Spiel tadellos, auch wenn viele Versteigerungen natürlich unspektakulärer und schneller verlaufen als in großer Runde. Im Handel ist das Spiel für rund 35 Euro erhältlich.

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