Kuhhandel

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Rüdiger Koltze
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : 45 bis 60 min
Erscheinungsjahr : 2001
 (vormals 1996 FX Schmidt, 1985 Ravensburger)

Spielart: Versteigerungs- und Bluffspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1985 Auswahlliste
A la carte 1996 (Platz 7)

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Bild oben:            
Kuhhandel (1985)
Bild unten:           
Kuhhandel (2001)
Kuhhandel von Ravenburger


Das Spielmaterial
10 x 4 Tierkarten - 55 Geldkarten (mit dem Werten 0, 10, 50, 100, 200, 500)

Das Ziel des Spieles ist es, durch geschicktes Versteigern und Tauschen von Karten möglichst punktereiche Tierquartette zu sammeln.

Die Tierkarten werden gut gemischt und werden als ein verdeckter Nachziehstapel in die Tischmitte gelegt. Die Geldkarten werden nach ihren Werten sortiert und offen ausgelegt. Jeder Spieler erhält folgendes Startkapital: 2x0, 4x10, 1x50. Je nach Spieleranzahl bleiben noch Karten mit den Werten 0 und 10 übrig, diese werden für das Spiel nicht mehr benötigt. Auch werden von allen anderen Werten nur noch so viele Geldkarten bereit gelegt wie Spieler mitspielen. Überschüssige Geldkarten kommen aus dem Spiel.

Tierkarten, die man im Laufe des Spiels für sich gewinnen kann, werden offen vor dem jeweiligen Spieler ausgelegt, wobei gleiche Tiere immer zusammen gelegt werden, so dass man auch die Anzahl der Karten erkennen kann. Die Werte der Geldkarten sollte jeder Spieler für sich geheim halten. Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler hat immer zwei Möglichkeiten für seinen Zug:

Versteigerung:
Der Spieler deckt die oberste Karte vom verdeckten Nachziehstapel auf und bietet diese zur Versteigerung an. Alle Mitspieler können nun wild durcheinander für diese Tierkarte Gebote abgeben. Der aktive Spieler kann eine Versteigerung jederzeit abbrechen, indem er "...zum Ersten... zum Zweiten...und zum Dritten" ausruft. Der höchstbietende Spieler erhält somit zunächst den Zuschlag für diese Karte. Der aktive Spieler hat nun zwei Möglichkeiten:
    - er verkauft die Karte an den höchstbietenden Mitspieler, der die Karte vor sich auslegt. Der Mitspieler gibt dem aktiven Spieler dafür verdeckt Geldkarten im gerade gebotenen Kaufwert.
    - er kauft die Karte selber und legt die Karte vor sich selber ab. Dafür muss er aber Geldkarten im gerade gebotenen Kaufwert an den Höchstbietenden zahlen.
Hier noch weitere Regeln für die Versteigerung:
Die Möglichkeit der Versteigerung wird meist zu Anfang des Spieles genutzt.

Kuhhandel: Damit ein Kuhhandel durchgeführt werden kann, muss der aktive Spieler und ein Mitspieler die gleiche Tierkarte vor sich ausliegen haben um die verhandelt wird.
Der aktive Spieler benennt nun den Mitspieler und die Tierkarte, um die ein Kuhhandel stattfinden soll. Der aktive Spieler macht daraufhin ein Angebot, in dem er beliebig viele Geldkarten verdeckt auf den Tisch legt. Der Mitspieler kann dieses Angebot annehmen, muss aber dafür die entsprechende Tierkarte an den aktiven Spieler abgeben. Oder macht ein Gegenangebot und legt ebenfalls verdeckte Geldkarten vor sich ab. Die beiden Spieler nehmen nun die Geldkarten des anderen Spielers auf die Hand. Der Spieler der mehr geboten hat bekommt die entsprechende Tierkarte des anderen Spielers. Sollten beide Angebote gleich hoch gewesen sein, wird der Kuhhandel um diese Karte erneut durchgeführt. Falls zwei Mitspieler genau jeweils zwei Karten einer Tierart vor sich ausliegen haben, geht es bei einen Kuhhandel direkt um beide Karten. Der Sieger hat danach also ein fertiges Quartett dieser Tierart vor sich ausliegen.

Die Möglichkeit des Kuhhandels wird meist zum Ende des Spieles genutzt oder wenn ein Spieler scheinbar viel Geld auf der Hand hat.

Danach wird der linke Spieler neuer aktiver Spieler und führt ebenfalls eine der beiden Möglichkeiten aus. Ein Spieler darf nicht passen. Es muss entweder versteigern (weil er zB keine Karten für einen Kuhhandel vor sich liegen hat) oder einen Kuhhandel anbieten (wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist). Hat ein Spieler nur Quartette vor sich liegen und ist der Nachziehstapel aufgebraucht muss er passen und scheidet somit aus dem Spiel aus. Haben alle Spieler nur noch Tierquartette vor sich liegen endet das Spiel.

Es folgt die Wertung. Jedes Quartett hat den Wert, welches auch der Tierkarte abgebildet ist. Auf jeder Ziege sieht man eine 350. Somit ist ein Ziegenquartett also 350 Punkte wert.
Jeder Spieler addiert die Werte seiner ausliegenden Quartette. Diese Summe multipliziert er dann mit der Anzahl seiner Quartette. Diese Produkt ist dann die erreichte Punktzahl. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl ist der erfolgreichste Kuhhändler.

Ein Beispiel: Ein Spieler hat Quartette von Gänsen (40 Punkte), Katzen (90 Punkte) und Hunden (160 Punkte). Die Summe der Quartette ist also 40+90+160 = 290. Der Spieler hat 3 Quartette, er multipliziert die Summe 290 mit 3 und hat somit eine Endpunktzahl von 870 Punkten.

(Superfred 06.03.05)

Anmerkung:
Die oben beschriebenen Regeln stammen aus der Version von 2001. Gegenüber der Version von 1985 haben sich die folgenden Regeln geändert:
  • Beim Kuhhandel werden die gebotenen Karten nicht getauscht. Der Verlierer behält seine Karten und erhält die Karten vom Gewinner.
  • Die Summe der Punkte eines Spielers am Spielende wird nicht mit der Anzahl der Vierergruppen multipliziert.
  • Der erste Spieler der eine der drei nachfolgenden Kombinationen aus Viergruppen - Hähne/Gänse, Katzen/Hunde, Schafe/Ziegen - ausliegen hat, bekommt die Taubenkarte mit dem Wert 500. In der Version von 2001 entfällt diese Regel komplett.

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ravensburger

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
"Kuhhandel" verknüpft auf hervorragende Weise die Spielmechanismen Versteigerung und Bluff, und das auf eine sehr einfachen Weise. Die Spielregeln sind leicht verständlich und schnell erklärt, so dass man schon nach wenigen Minuten loslegen kann. Da heisst es schon genau zu kalkulieren, für wie viel man bereit ist, selber eine Karten zu ersteigern oder vielleicht dann doch lieber dem Mitspieler zu überlassen. Auch kann man sich nie sicher sein, wieviel Geld ein Mitspieler noch auf der Hand hat, da man nie weiss, ob er zwischenzeitlich überbezahlen musste. Und wenn dann erst mal die ersten Kuhhandel getätigt werden, ist ein Nachhalten der einzelnen Geldbeträge unmöglich. Auch können mehrere Strategien zum Ziel führen. Sollte man sich lieber auf die teuren Tiere spezialisieren um somit viele Quartettpunkte zu sammeln oder vielleicht doch lieber die meist günstigeren Tiere, die nicht so viele Punkte bringen, man so aber einen besseren Multiplikator bekommt? Ein Spiel das nach vielen, vielen Runden immer wieder gespielt wird und immer begeistern kann. Wer Versteigerungsspiele mit Bluffanteilen mag kommt an "Kuhhandel" nicht vorbei.

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