Im Wandel der Zeiten - Das Würfelspiel

Vielen Dank an Pegasus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Pegasus
Autor : Matt Leacock
Graphik : Claus Stephan / Marko Fiedler
Spieleranzahl :  1-4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Zockerspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2010 Nominierungsliste
NL Spielepreis 2010 Nominierungsliste

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Im Wandel der Zeiten - Das Würfelspiel von Pegasus

Das Spielmaterial
4 Steckbretter - 24 Marker - 7 Würfel - 1 Wertungsblock - 1 Übersichtstafel  - 1 Spielregel

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler ein Wertungsblatt, ein Steckbrett mit 6 Marker (einen von jeder Farbe) und einen Bleistift. Der Marker für Nahrung wird in die 3 gesteckt, die anderen Steckknöpfe auf die Position 0. Ein Startspieler wird auf beliebige Art und Weise bestimmt und malt sich einen Stern auf seinen Wertungsbogen.

Das Spiel geht über eine unbestimmte Anzahl von Spielerrunden, wobei ein Spieler, auch in Abhängigkeit von den Würfelergebnissen, bis zu 5 Aktionen in seiner Spielerrunde durchführen darf, bevor dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn dran ist. Detailliert verläuft eine Spielerrunde folgendermaßen:

1. Würfeln
Der Spieler darf für jede Stadt einen Würfel werfen. Dabei dürfen die Würfel insgesamt dreimal neugewürfelt werden, wobei Würfel rausgelegt und wieder mit reingenommen werden dürfen. Würfel die ein Totenkopfsymbol zeigen werden immer rausgelegt und können nicht nochmal gewürfelt werden.

2. Waren einsammeln
Entsprechend der Symbole auf den Würfeln werden dann die Positionen der Marker auf dem Steckbrett des Spielers verändert, und zwar erhält man für jeweils ein Urnensymbol eine Ware. Dabei geht man auf dem Steckbrett von oben nach unten vor: Zunächt erhält man eine Ware Holz, dann eine Ware Stein usw.. Hat man alle Waren des Steckbretts einmal abgearbeitet und noch Urnensymbole übrig, dann fängt man wieder von oben an. Wenn eine Reihe voll ist, dann kann die Warenart zwar nicht eingesammelt werden, zählt aber trotzdem als produziert.

3. Nahrung einsammeln
Für jedes gewürfelte Ährensymbol erhält man 1 Nahrungspunkt. Für jedes Symbol 2 Ähren/2 Arbeiter kann man entweder sofort 2 Nahrung nehmen oder später im Zug 2 Arbeiter.

4. Städte versorgen
Für jede eigene Stadt muss sich der Spieler einen Nahrungspunkt abziehen. Für jede unversorgte Stadt muss der Spieler ein Feld im Katastrophenbereich seines Wertungsblattes durchstreichen, die am Ende des Spiels von der Gesamtpunktezahl des Spielers abgezogen werden.

5. Katastrophen abwickeln
Wenn ein Spieler mehr als einen Totenkopf gewürfelt hat, dann wird nun eine Katastrophe entsprechend der Katastrophentabelle ausgelöst. Dabei verliert der Spieler z.B. 2 Punkte oder alle anderen Spieler verlieren 3 Punkte etc.


6. Städte und/oder Monumente bauen
Für jedes gewürfelte Arbeitersymbol darf der Spieler ein Feld für eine Stadt oder ein Monument durchstreichen. Sobald alle Felder einer Stadt durchgestrichen sind, darf der Spieler einen Würfel mehr benutzen. Für ein Monument gilt ebenfalls dass es fertig ist, sobald alle dazugehörigen Felder durchgestrichen wurden. Wenn der Spieler der erste Spieler ist, der ein bestimmtes Monument fertigstellt, dann darf er die größere Zahl einkreisen. Wenn bereits ein anderer Spieler das entsprechende Monument gebaut hat, dann wird die kleinere Punktezahl eingekreist.

7. Eine Errungenschaft kaufen
Gegen die Abgabe von Waren kann ein Spieler eine Errungenschaft erwerben. Dabei müssen alle Waren einer oder mehrerer Sorten abgegeben werden. Das überschüssige Geld gibt es nicht von der Bank zurück. Der Spieler kreuzt dann die entsprechende Errungenschaft auf seinem Wertungsblatt an. Jede Errungenschaft kann von jedem Spieler nur einmal gekauft werden.

8. Überschüssige Waren abgeben
Jeder Spieler darf am Ende seiner Runde insgesamt nur 6 Waren behalten und muss überschüssige Waren abgeben. Danach gibt der Spieler die Würfel an seinen linken Nachbarn weiter und dieser ist nun an der Reihe.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler sein fünftes Monument errichtet hat oder sobald jedes Denkmal mindestens einmal gebaut wurde. Die aktuelle Runde wird aber noch zu Ende gespielt. Die Spieler zählen nun ihre Siegpunkte für Monumente und Errungenschaften zusammen und müssen einen Punkt für jedes durchgestrichene Katastrophenfeld abziehen. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt das Spiel.

Bei nur 3 Spielern streicht jeder Spieler vor Beginn das Monument "Hängende Gärten" aus. In einem 2-Spieler-Spiel werden die "Große Pyramide" und der "Tempel" weggestrichen. Für das Solospiel gelten wiederum andere Regeln.

Als weitere Spielvariante wird eine Handelskomponente vorgeschlagen: Ein Spieler kann vor dem Bauen von Städten und Monumenten Waren und Nahrung mit den anderen Spielern tauschen. Dabei kann zu einem beliebigen Kurs getauscht werden. Auch hierbei kann ein Spieler aber nur so viele Waren und so viel Nahrung besitzen, wie er auch auf seinem "Spielbrett" unterbringen kann.
(Troudi, 01.12.2009)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"Im Wandel der Zeiten - Das Würfelspiel" kommt von der Spieltiefe her natürlich nicht an seinen großen Brettspiel-Bruder heran, ist aber trotzdem ein überaus gelungenes und interessantes Würfelspiel. Die Ausstattung mit den Steckbrettern aus Holz ist nicht nur optisch sehr nett, sondern auch noch sehr übersichtlich. Ansonsten steht man bei der Entscheidung, ob man jetzt weiterwürfeln soll oder nicht, vor dem alten Zockerproblem: Reicht mir das auf den Würfeln oder kann ich doch noch mehr kriegen? Dabei wird die Entscheidung in diesem Spiel den Spielern noch dadurch erschwert, dass man ja die Waren von oben nach unten erhält, d.h. wenn man eine der hinteren Waren haben möchte, muss man schon 5 oder 6 Vasensymbolen sammeln, was natürlich auch wieder die Gefahr des Erwürfels von Totenköpfen mit sich bringt. Nach dieser Entscheidung ist man dann klüger. Auch bei der weiteren Planung des eigenen Zuges liegt der Clou bei "Im Wandel der Zeiten - Das Würfelspiel" darin, dass die Waren immer von oben nach unten aufgefüllt werden und man danach auch seine Ausgaben richten sollte, denn an einige Waren kommt natürlich nicht besonders leicht. Besonders begehrt sind natürlich die Arbeiter, die letztendlich ja den Weg zum Erfolg ebnen. Das beeinflusst natürlich unter anderem auch stark die Entscheidung, noch einmal zu würfeln oder auch nicht. Die einzelnen Entwicklungen sind auch sehr nett und tragen insgesamt zu einem sehr abgerundeten Spielsystem bei. Insgesamt nichts revolutionär Neues, aber eine nette Zusammenfassung verschiedener Elemente. Die Regeln sind blitzschnell erklärt und das ganze Spiel geht äußerst unkompliziert und zügig vonstatten. Auf jeden Fall mal ausprobieren, denn "Im Wandel der Zeiten - Das Würfelspiel" ist für ca. 21 Euro im Handel erhältlich.

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