Fresko |
Auf einen
Blick: Verlag : Queen Games Autor : Marco Ruskowski und Marcel Süßelbeck Grafik : Oliver Schlemmer Spieleranzahl : 2-4 Spieler Alter : ab 10 Jahren Dauer :45-60 min. Erscheinungsjahr : 2010 Spielart : Taktikspiel Auszeichnungen: Spiel der Jahres 2010 Nominierungsliste Deutscher Spielepreis 2010 (Platz 1) NL Spielepreis 2010 Nominierungsliste Swiss Gamers Award 2010 (Platz 5) As d'Or Nominierungsliste 2011 Juego del Ano 2010 Finalist IGA Multiplayer Nominierungsliste 2010 Best Japanese Boardgame 2010 (Platz 7) ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 1 Spielplan (beidseitig
bedruckt) - 14 Marktplättchen - 25 Freskoplättchen - 60
Münzen - 78 Farbsteine - 4 neutrale Gehilfenfiguren - 20 farbige
Gehilfenfiguren - 12 Malerfiguren - 1 Bischof - 4 kleine Sichtschirme -
4 große Sichtschirme - 4 Aktionstableaus - 4 Karten mit
Mischtabellen - 1 Stoffbeutel - 1 Spielanleitung
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Weitere Infos: - Die Homepage von Queen Games |
Troudi vergibt 9 von
10 Punkten: Der
erste Eindruck von "Fresko" hat nicht zu viel versprochen und
dementsprechend oft haben wir das Spiel dann auch in allen Varianten
getestet und unser Fazit ist, dass "Fresko" nicht nur ein
großartiger Erstling der beiden Autoren ist, sondern auch
insgesamt durchweg überzeugen kann. Woran liegt das? Einmal mit
Sicherheit schon Mal an der erstklassigen Ausstattung des Spiels und
der gesamten Gestaltung (der Grafiker hatte hier übrigens auch
sein Debüt), sowie der lückenlosen Anleitung, die keine
Fragen offen ist. Dann ist es vor allem aber auch natürlich das
Spiel selber, das äußerst gelungen ist. Das liegt einmal an
der Spielidee an sich, dann aber wiederum auch an der Tiefe des Spiels,
die man durch die flexibel mögliche Kombination der Erweiterungen
selber bestimmen kann. Zur Spielidee: Das Grundspiel in "Fresko" ist
schnell erklärt und absolut logisch aufgebaut, so dass ein
schneller Einstieg ins Spiel möglich ist. Danach geht es für
jeden einzelnen Spieler darum, seinen Zug möglichst optimal
durchzuführen und dabei insgesamt das Ziel zu verfolgen,
möglichst viele Siegpunkte durch den Bau von Plättchen und
das Verdienen von Geld zu erzielen. Das Spiel wird dann dadurch
interessant, das man jeden seiner Züge neu den Gegebenheiten der
Spielsituation anpassen muss: Wer zum Beispiel bestimmte Plättchen
vom Markt haben will, muss früh aufstehen und dann entsprechend
viel zahlen und verliert dementsprechend auch mal einen Aktionsstein.
Dafür erhält er die begehrten Plättchen und kann dann
auch als erster Spieler ein oder mehrere Plättchen in der
Kathedrale bauen. Wenn einem Spieler relativ egal ist, was er kriegt
und wann er bauen darf, dann stellt er sich nach Möglichkeit auf
das billigste Feld. Möchte man allerdings eine frühe
Aufstehzeit, sollte man ruhig mal darauf verzichten, in einem Zug
Siegpunkte zu machen, um auf der Siegpunkteleiste hinten zu stehen und
als erster Spieler eine Aufstehzeit wählen zu dürfen - sonst
schnappen einem die anderen Spieler wahrscheinlich die lukrativen
Zeiten weg. Dazu kommt dann noch das Dilemma, das man bei der Auswahl
der eigenen Aktionen immer mehr Aktionen durchführen möchte,
als man kann. Hier sei gesagt, dass man auch auf einige Aktionen in
einer Runde mal verzichten muss, um sie dann in einer späteren
Runde durchzuführen. Zum Beispiel lohnt es sich durchaus, mal eine
Runde lang nicht zu bauen, wenn man dafür Farben kaufen und
mischen kann und diese dann in der nächsten Runde für die
Komplettierung punkteträchtigerer Freskoplättchen nutzen
kann. Andersherum kann man das Schwergewicht einer Runde z.B. auch auf
das Bauen legen. Hier gibt es viele Varianten, die den Weg zum Erfolg
ausmachen. Ein Königsweg ist uns dabei bisher nicht untergekommen,
da sich das Spiel jedesmal andersentwickelt hat. Einige interessante
Beobachtungen konnten wir allerdings machen: Es ist nicht unbedingt
spielentscheidend, wieviele Aktionen in Form von Gehilfen man zur
Verfügung hat - im Extremfall also nur 4 - da es vor allem auf
deren planvollen Einsatz ankommt. Desweiteren ist das Geld im Spiel ein
nicht zu unterschätzender Faktor, gerade wenn die Spieler relativ
ähnliche Siegpunktzahlen erzielen, ist Geld ein durchaus
entscheidender Faktor. Außerdem spielt sich das ganze Spiel
äußerst flott und kurzweilig, so dass wir auch bei
denkintensiveren 4er-Partien in einer Stunde durch waren. "Fresko" hat
noch zwei besondere Vorzüge: Einmal die Extraspielplanseite
für 3 Spieler und dann noch einen innovativen
2-Spieler-Mechanismus, bei dem beide Spieler einen fiktiven dritten
Spieler abwechselnd spielen. Dieser wählt jedesmal eine
Aufstehzeit, schließt einen Markt und baut ein Plättchen in
der Kathedrale. Der besondere Reiz dieses fiktiven Spielers besteht
natürlich darin, dass man ihn für eigene Zwecke nutzen kann
und /oder damit dem Mitspieler schadet. Neben dem Grundspiel
enthält "Fresko" dann noch drei Erweiterungen, die beliebig
miteinander kombinierbar sind. Die Karten sind die einfachste
Erweiterung und sorgen für zusätzliche Ausgeglichenheit im
Spiel, so dass hier die Ergebnisse noch knapper werden können. Die
Aufträge des Bischofs empfanden wir in unseren Testrunden deswegen
als spannend, weil hier eine neue Komponente beim Bauen von
Freskoplättchen ins Spiel kommt: Hier geht es dann nicht mehr nur
um Siegpunkte, sondern auch um die richtigen Farben, wenn man einen
Auftrag erfüllen will - und das macht Sinn, da das nicht nur
nochmals Siegpunkte bringt, sondern auch Boni wie z.B. einen wertvollen
lila Stein als Einkommen oder auch einen Grundfarbstein, der einem
gerade später im Spiel doch häufig fehlt, um noch
Freskoplättchen bauen zu können. Zuletzt gibt es dann noch
die besonderen Farbmischungen, die vor allem nochmal eine
gründlichere Planung erforderlich machen - man muss ja noch weiter
mischen und braucht noch mehr Farbwürfel zur Erfüllung der
Plättchen - und einen nochmal in neue Siegpunkthöhen
führen. Durch diese Erweiterungen und die Möglichkeit, diese
einzeln oder kombiniert zu spielen, erhält "Fresko" nochmal eine
ganz andere Tiefe als im Grundspiel. Außerdem wird der
Schwierigkeitsgrad des Spiels so verändert und daraus ergibt sich,
das "Fresko" insgesamt für alle Spielertypen und Altersgruppen gut
geeignet ist und spielerisch viel zu bieten hat. Uns gefiel besonders
gut das Spielen des Grundspiels mit den besonderen Farbmischungen und
den Aufträgen des Bischofs. Hier fanden wir das Spiel insgesamt am
taktischsten, aber die Spieldauer war auch ca. 30 Minuten länger
als im Grundspiel. "Fresko" ist somit eine echte Empfehlung und ist
für ca. 35 Euro im Handel zu haben.
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