Dodge City

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Emiliano Sciarra
Graphik : A. Pierangelini / S. De Fazi
Spieleranzahl : 3-7(8) Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart : Kartenablegespiel / Rollenspiel


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Dodge City von Abacus

Anmerkung
"Dodge City" ist einmal ein eigenständiges Spiel, das wie "Bang!" funktioniert. Zusätzlich kann man aber auch noch die Karten aus "Bang!" und "Dodge City" kombinieren und so ist es dann schließlich möglich, dass man mit bis zu 8 Spielern spielen kann.

Das Spielmaterial
80 Spielkarten -  15 Personenkarten - 8 Rollenkarten - 7 Übersichtskarten -  1 Spielregel

Zurück im Wilden Westen zieht es die Revolverhelden in die legendäre Westernstadt Dodge City, die vor allem für ihre Saloons und wilden Schießereien bekannt ist. Kein Wunder, dass der Sheriff und seine gehilfen alle Hände voll zu tun haben, wenn es darum geht, die Outlaws und Kopfgeldjäger in der Stadt auszuschalten und für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler zunächst eine Rollenkarte (Sheriff, Hilfssheriff, Kopfgeldjäger, Outlaw), die alle Spieler verdeckt vor sich ablegen. Die Art und Anzahl der verwendeten Rollenkarten hängt dabei von der Spieleranzahl ab. Nur der Sheriff legt seine Karte offen vor sich ab. Danach erhält jeder Spieler eine Personenkarte, die er offen vor sich ablegt. Jeder Spieler sollte nun außerdem seine Sondereigenschaft (abhängig von der jeweiligen Personenkarte) vorlesen. Eine zweite Personenkarte wird verdeckt vor jedem Spieler ausgelegt, um darauf die aktuelle Anzahl an Lebenspunkte jedes Spielers anzuzeigen. Zu Beginn des Spiels hat jeder Spieler so viele Punkte, wie Patronen auf seiner Personenkarte abgebildet sind. Alle Spielkarten werden gemischt und jeder Spieler erhält so viele Karten auf die Hand, wie Patronen auf seiner Personenkarte abgebildet sind. Der Sheriff beginnt das Spiel.

Gespielt wird in Spielerrunden, die immer aus drei Phasen bestehen. Der Startspieler fängt an, danach folgt dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn.

1. Karten nachziehen
Der aktive Spieler nimmt sich zwei Karten vom Nachziehstapel auf die Hand. Viele Personen haben besondere Eigenschaften, wenn es um das Nachziehen von Karten zu Beginn des Zuges geht.

2. Karten ausspielen
Ein Spieler kann immer soviele Karten aus seiner Hand ausspielen, wie er möchte. Karten mit einem braunen Rand werden nach dem Ausspielen immer abgeworfen. Sie haben verschiedene Auswirkungen auf das Spiel, andere Spieler etc.. Die blauen Karten kann ein Spieler vor sich auslegen und in der Regel verbessern sie langfristig die Eigenschaften eines Spielers, wie z.B. ein Pferd, eine bessere Waffe etc.. Dabei ist zu beachten, dass eine blaue Karte nie mehrfach vor einem Spieler ausliegen darf und das jeder Spieler immer nur eine Waffe haben kann. Zusätzlich gibt es noch grüne Karten. Der Spieler kann diese Karten wie blaue Karten vor sich ablegen, kann sie aber erst in der nächsten Runde benutzen, Danach kommen diese Karten auf den Ablagestapel. Ausnahmen sind dabei die Karten mit einem Fehlschuss-Symbol, denn sie können jederzeit während des Spiels eingesetzt werden.

Eine Besonderheit stellen die "Bang"-Karten dar, mit denen man auf die anderen Spieler schießt. Normalerweise kann ein Spieler immer nur eine "Bang"-Karte pro Runde spielen, einige Personenkarten erlauben jedoch Ausnahmen. Ein Spieler kann dabei nur auf einen anderen Spieler schießen, der in Reichweite seiner Waffe ist. Die Reichweite richtet sich dabei zunächst nach der Position der Spieler am Tisch, verändert sich aber noch durch zusätzliche Waffen, Pferde und andere blaue Karten. Grundsätzlich besitzt jeder Spieler einen Revolver mit einer Reichweite von 1 die es ihm ermöglicht, auf seinen rechten oder linken Nachbarn zu schießen. Wenn ein Spieler eine "Bang"-Karte gegen einen anderen Spieler ausspielt, kann dieser eine Karte "Bier" oder "Fehlschuss" spielen, um den Schuss abzuwehren. Außerdem können auch grüne Karten gespielt werden, die ein Fehlschuss-Symbol besitzen. Ansonsten verliert er einen Lebenspunkt. Wenn ein Spieler alle Lebenspunkte verloren hat, scheidet er aus dem Spiel aus. Dabei erhalten die Spieler Prämien oder Strafen: Erschießt der Sheriff einen Hilfssheriff, muss er alle Handkarten und vor ihm ausliegenden Karten ablegen. Wer einen Outlaw erschießt, darf sofort 3 Karten vom Stapel nachziehen.

3. Karten ablegen
Am Ende seines Zuges muss jeder Spieler die Anzahl seiner Handkarten auf das erlaubte Maximum reduzieren. Das Handkartenlimit entspricht dabei der aktuellen Anzahl von Lebenspunkten, die ein Spieler gerade hat.

Das Spiel endet, wenn eine der Siegbedingungen erfüllt ist. Das ist der Fall, wenn der Sheriff überlebt hat und alle Outlaws und der Kopfgeldjäger erschossen wurden. Dann gewinnen der Sheriff und seine Hilfssheriffs. Die Outlaws gewinnen, wenn sie den Sheriff erschossen haben. Der Kopfgeldjäger gewinnt, wenn er der einzige überlebende Spieler ist.

Das Spiel beinhaltet eine Sonderregel für 3 Spieler. Ein Spieler übernimmt dann den Hilfssheriff, einer den Outlaw und ein Spieler den Kopfgeldjäger, so dass kein Spieler offen spielt. Ansonsten ändern sich im 3er-Spiel lediglich die Siegbedingungen: Der Outlaw muss den Hilfssheriff ausschalten, der Hilfssheriff den Kopfgeldjäger und der Kopfgeldjäger den Outlaw. Es gewinnt dabei der Spieler, der zuerst sein Spielziel erreicht.

(Troudi 09.08.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
Abgesehen davon, dass "Dodge City" das Spielen von "Bang!" mit 8 Spielern möglich macht, hat uns diese Erweiterung nicht so gut gefallen wie das erste Spiel. Das Hauptproblem sind dabei wohl die grünen Karten, die das Spiel unnötig in die Länge ziehen. Das was den ersten Teil vor allem ausmachte, waren ja eine kurze Spielzeit und ein schneller Spielverlauf. Der wird bei "Dodge City" aufgrund der zahlreichen grünen Karten deutlich zäher, denn den Spielern fällt es deutlich leichter als im ersten Teil, Treffer abzuwehren. Das führt dann dazu, dass am Anfang mehrere Spieler relativ zügig ausscheiden, hinterher aber dann ein langes Duell zwischen fast ebenbürtigen Gegnern stattfindet. Auch die Personenkarten sind in diesem zweiten Teil noch unterschiedlicher ausgefallen als im ersten Teil, so dass es auch hier zu Schwierigkeiten im Spiel kommen kann. Als Einzelspiel kann "Dodge City" deswegen nicht mit "Bang!" mithalten. In der Kombination der beiden Spiele sieht das jedoch anders aus, wobei allerdings hinzugefügt werden muss, dass uns am besten eine Kartenkombination mit allen Karten aus "Bang!" und allen außer den grünen Karten aus "Dodge City" gefallen hat. Das Spiel ist für ca. 6 Euro im Handel zu haben.

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