Die Tore der Welt |
Auf einen
Blick: Verlag : Kosmos Autor : Michael Rieneck und Stefan Stadler Grafik : Michael Menzel Spieleranzahl : 2-4 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : 90-120 min. Erscheinungsjahr : 2009 Spielart : Aufbauspiel Auszeichnungen: SdJ 2010 Sonderpreis: Spiel des Jahres Plus Deutscher Spielepreis 2010 (Platz 3) SdS: Spielehit mit Freunden 2010 Juego del Ano 2010 Finalist IGA Multiplayer Nominierungsliste 2010 ZUR HAUPTSEITE |
Das Spielmaterial 1 Spielplan - 7 Bauvorhaben - 4 Sichtblenden - 48 Aktionskarten - 44 Ereigniskarten - 4 Kapitelschlusskarten - 4 Übersichtskarten - 41 Baumaterialwürfel (Stein, Holz, etall) - 10 Getreidewürfel - 15 Wollwürfel - 12 Tuchwürfel - 16 Häuser - 1 Gunststein - 28 Geldmünzen - 12 Frömmigkeitsplättchen - 20 Plättchen "medizinisches Wissen" - 14 Loyalitätsplättchen - 11 Pestplättchen - 1 Startspielerwappen - 5 Abdeckplättchen - 1 Steuerwürfel - 8 Spendensiegel - 1 Spielregel |
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Troudi vergibt 8 von
10 Punkten: "Die
Tore der Welt" muss sich zuallererst mal natürlich den Vergleich
mit "Die Säulen der Erde"
gefallen lassen und dabei lässt sich nur sagen, dass beide Spiele
sich nur in dem Punkt ähneln, dass es um die Verteilung von
Baumaterialien und anderen Ressourcen geht. Aber das war es dann im
Großen und Ganzen auch schon. Der erste große Unterschied
liegt schon einmal in den Ressourcen selber: Waren in "Die Säulen der Erde"
eigentlich immer genügend davon verfügbar, haben wir es hier
doch mit einem Mangelspiel zu tun, in dem die begehrten Ressourcen auch
schon einmal nicht mehr verfügbar sind. Abgesehen davon braucht
man die Baumaterialien schnellstmöglich, um sich überhaupt am
Bau der Bauvorhaben beteiligen zu können, denn gerade bei 4
Spielern ist hier schnell Feierabend und das Gebäude ist fertig.
Und dabei ist die Beteiligung an Bauten in "Die Tore der Welt"
eigentlich die lukrativste Möglichkeit, um an Punkte zu kommen.
Bei der Verteilung der Rohstoffe ist den Autoren ein interessanter
Mechanismus eingefallen: Hier entscheidet der Startspieler selber
darüber, wer welches Einkommen kriegt. Dabei sollte man nicht nur
das eigene Interesse im Auge haben, sondern auch immer daran denken,
was die anderen Spieler so brauchen und was man ihnen gut wegschnappen
kann. Hier ist eine vorsichtige Abwägung absolut notwendig. Die
Aktionen werden über die Karten gesteuert und das ist der
nächste interessante Punkt im Spiel: Hier kommt es wirklich darauf
an, die eigenen Aktionskarten so zu managen, dass man in seinem Zug
einerseits Punkte macht und andererseits - was in diesem Spiel
mindestens genau so schwer, wenn nicht noch schwieriger ist - keine zu
verlieren. Denn tatsächlich sollte man stets einen Blick darauf
haben, dass man die geforderten Pflichtabgaben am Ende des Kapitels
leisten kann, denn sonst verliert man sehr schnell sehr viele Punkte.
Und besonders im vierten Kapitel kann das schon Mal richtig weh tun.
Die Bauten sind hier sicherlich eine Möglichkeit, aber gerade auch
bei 4 Spielern stellte sich in unseren Runden die Heilung der Pest als
interessantes Element heraus, da man hier gleichzeitig neben den
Punkten auch noch die so knappen Ressourcen erhalten kann. Allerdings
sollte man hier schon frühzeitig schauen, dass man medizinisches
Wissen sammelt, denn ansonsten ist die Auswahl (Werte bis zu 5) evtl.
sehr eingeschränkt. Hinsichtlich einer Langzeitplanung ist das
Spiel recht schwierig, es gilt hier eher, taktisch zu reagieren: Zu
häufig ergeben sich durch die Einkommensverteilung und die
Ressourcenknappheit neue Situationen, auf die man sich einstellen muss.
Ansonsten kämpft man in "Die Tore der Welt" nicht nur gegen die
Mitspieler, sondern auch gegen die Zeit: Es gilt, möglichst
schnell aus wenigen Ressourcen möglichst viel herauszuholen - denn
ansonsten ist das gerade erst begonnene Kapitel schon wieder zu Ende.
"Die Tore der Welt" kann locker mit seinem "Vorgänger" mithalten
und dürfte für Vielspieler in spielerischer Hinsicht sogar
noch interessanter sein, da das Spiel wesentlich dynamischer und
flexibler ist. Dafür ist "Die Tore der Welt" dann aber auch
eindeutig denkintensiver und es können durchaus längere
Grübelpausen entstehen. Trotzdem stellte sich in unseren
Testrunden die angegebene Zeit als relativ hoch dar, in der Regel kamen
wir eher mit 60-90 Minuten hin. Unbedingt mal ausprobieren! "Die Tore
der Welt" ist für ca. 30 Euro im Handel zu haben.
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