Atlantis
Erweiterung: Schiffsvariante

Vielen Dank an Amigo für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Leo Colovini
Grafik : Michael Menzel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart: Zugspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Spiele 2010

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Atlantis von Amigo

Das Spielmaterial
84 Wegeplättchen - 24 Wasserplättchen - 1 Startfeld - 1 Zielfeld  - 4 Brücken - 12 Spielfiguren in 4 Farben - 105 Bewegungskarten - 1 Spielanleitung

Ziel des Spieles ist es durch geschicktes Ziehen seiner Spielfiguren lukrative Plättchen einzusammeln um dadurch am Ende möglichst viele Punkte zu besitzen.

Zu Beginn des Spieles wird nach einem vorgegebenen Muster zunächst eine Wegstrecke aus Plättchen ausgelegt. Einige Plätze werden dabei mit zwei übereinander liegenden Plättchen ausgelegt, auf anderen Plätzen liegt genau ein Plättchen aus, wobei alle sichtbaren Plättchen immer offen liegen, so dass man immer die Farbe und den Wert der Plättchen sehen kann. Jedes Plättchen hat dabei einen Wert von 1 bis 7 und zeigt eine von sieben Farben (Symbolen). Jeder Spieler erhält drei Spielfiguren in seiner Wunschfarbe, die er an den Anfang der Wegstrecke auf das Startfeld, die Stadt Atlantis, stellt. Am Ende der Wegstrecke wird das Zielfeld, das Festland, ausgelegt. Bei einem Plättchen der Wegstrecke handelt es sich zu Beginn bereits um ein sogenanntes Wasserfeld. Im weiteren Spielverlauf werden durch die Wegnahme einzelner Plättchen immer mehr und mehr Wasserfelder entstehen. Damit das Spiel beginnen kann, und die Mitspieler ihre Spielfiguren ziehen können, erhält nun jeder Spieler noch  Bewegungskarten. Der Startspieler erhält genau vier Karten. Jeder weitere Spieler erhält genau eine Karte mehr als der Spieler der in Zugreihenfolge vor ihm an der Reihe ist. Die restlichen Bewegungskarten bilden einen verdeckten Nachziehstapel.

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler führt in seinem Zug der Reihe nach die folgenden Aktionen aus:

Zunächst darf sich der Spieler zusätzliche Handkarten kaufen. Dazu gibt er ein eigenes Plättchen aus seiner Auslage ab. Er erhält dabei so viele Karten, wie die abgerundete Hälfte des Wertes des Plättchen entspricht. Da zu Beginn des Spiels kein Spieler Plättchen in seiner Auslage besitzt, kann diese Aktion erst im späteren Spielverlauf genutzt werden.

Als nächstes muss der Spieler eine seiner Figuren bestimmen, die er bewegen möchte. Er spielt eine Handkarte und zieht danach die ausgewählte Spielfigur in Wegreihenfolge auf das nächste Feld, welches der Farbe der gespielten Bewegungskarten entspricht. Ist dieses Feld leer, endet der Zug der Figur hier. Steht auf dem Feld bereits eine Figur, muss sofort eine weitere, beliebige Karte gespielt werden. Dieses wird solange wiederholt bis die Figur ein freies Feld erreicht hat.
Kann ein Spieler keinen gültigen Zug durchführen, zeigt er zur Überprüfung durch die Mitspieler seine Handkarten vor. Danach zieht er sofort zwei Handkarten nach und der nächste Spieler kommt an die Reihe.

Für die Bewegung gelten außerdem noch folgenden Regeln:

Nach und nach entstehen auf der Wegstrecke Wasserfelder, wobei mehrere Wasserplättchen die zusammenliegen, als ein Wasserfeld angesehen werden. Um so ein Wasserfeld zu überqueren, hat der Spieler zwei Möglichkeiten:
  • Der Spieler kann anfallenden Kosten mit Karten und bereits gesammelten Plättchen bezahlen, wobei er für ein Wasserfeld immer soviel bezahlen muss, wie der niedrigere Wert der beiden an das Wasserfeld angrenzender Wegplättchen angibt. Eine Überbezahlung ist möglich, die überbezahlten Punkte verfallen. Überquert eine Figur in einer Bewegung mehrere Wasserfelder, werden erst die dadurch entstehenden Kosten addiert, und erst danach bezahlt.
  • Alternativ kann der Spieler seine Brücke auf das Wasserfeld stellen, die dann aber auch für den Rest des Spiels hier stehen bleibt. Hierdurch kann er, aber auch jeder andere Spieler dieses Wasserfeld kostenlos überqueren.
Das Festland selbst besitzt keine Farbe. Man erreicht es automatisch, wenn man eine Bewegungskarte spielt, für die kein entsprechendes Plättchen mehr auf der Wegstrecke ausliegt.

Hat der Spieler durch einen gültigen Zug ein neues Feld erreicht nimmt er nun dass nächste freie Plättchen hinter dem Feld, auf dem er seine Bewegung beendet hat. Entsteht hierdurch eine Lücke in der Wegstrecke wird hier ein Wasserplättchen plaziert.

Am Ende des Zuges nimmt sich der Spieler vom Nachziehstapel genau eine neue Bewegungskarte auf die Hand. Hat ein Spieler bereits eine bzw. zwei Figuren auf den Festland, so nimmt er sich immer genau zwei bzw. drei neue Bewegungskarten auf die Hand.

Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler mit seiner dritten Spielfigur das Festland erreicht. Dieser Spieler nimmt sich nun noch einmal vier Karten auf die Hand. Nun müssen noch alle anderen Spieler ihre Figuren in Spiel bringen. Dabei müssen keine Karten mehr gespielt werden und die Spieler erhalten auch keine Plättchen mehr. Es müssen allerdings noch die Kosten für die zu überquerenden Wasserstellen im Summe durch Karten oder Plättchen abgegeben werden. Brücken dürfen jetzt nicht mehr gebaut werden.

Sind alle Figuren aller Spieler auf dem Festland folgt die Schlusswertung. Jeder Spieler addiert die Werte der vor sich ausliegenden Plättchen. Jeder Karte ist außerdem noch genau einen Punkt Wert. Der Spieler der in Summe die meisten Punkte sammeln konnte gewinnt das Spiel.

(Superfred 30.03.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo
- In der Brettspielwelt kann man Atlantis online spielen

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
"Atlantis" ist ein tolles Zugspiel für die ganze Familie, aber durchaus auch für den Spielefreak. Dabei sind die Regeln relativ einfach und klar verständlich, mit vielen Beispielen in der Anleitung dargestellt. Die Grafik ist zwar recht einfach ausgefallen, aber durchaus für das Spiel zweckmäßig. Nach dem Lesen der Anleitung und auch nach den ersten Zügen im Spiel fühlt man sich sicherlich an das sehr gute Cartagena erinnert. Trotzdem ist "Atlantis" keine billige Kopie, sondern wenn überhaupt eher eine konsequente Weiterentwicklung bei der sich der Autor Leo Colovini an den sehr guten Elementen aus Cartagena bedient hat. "Atlantis" bietet eine gelungene Mischung aus Glück (beim Karten nachziehen) und Planbarkeit (der ausliegenden Plättchen). Und auch hier steht der Spieler vor mehreren Entscheidungen, bei denen er ständig abwägen muss. Der Reiz schnell noch mit einer Figur nach vorn zu marschieren ist natürlich groß, da man schnell dadurch zu zusätzlichen Bewegungskarten kommt. Aber es gewinnt ja nicht der Spieler der zuerst das Festland erreicht, sondern der mit den meisten Punkte, so dass es auch lukrativ sein kann, sich mit der Bewegung Zeit zu lassen und dabei lieber die fetten Punkte abzugrasen. Auch stellt sich die Frage wann man seine Brücke setzt. Immerhin ist eine Brücke am Ende nichts Wert und mit einer Brücke kann man Plättchen und Karten sparen, da man die Wasserstelle kostenlos passieren darf. Allerdings dürfen nachfolgende Figuren diese Stelle dann ebenfalls kostenlos überqueren. "Atlantis" ist ein hervorragendes Spiel, dass auf Grund einfacher Regeln, aber vieler taktischer Möglichkeiten eine breite Masse an Spielertypen  anspricht und dass einen Platz auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres 2010 verdient hat. Im Handel ist das Spiel für rund 19 Euro erhältlich.

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Variante: Schiffe
Erweiterung zu Atlantis

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo / Österreichisches Spielemuseum
Autor : Leo Colovini und Ferdinand de Cassan
Grafik : Michael Menzel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2009


Spielart: Zugspiel


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Atlantis Schiffsvariante

Das Spielmaterial
4 Schiffsfiguren in 4 Farben - 1 Spielanleitung

Die Regeln des Grundspieles werden beibehalten. Jeder Spieler erhält die Schiffsfigur in seiner Spielerfarbe.

Ebenso wie die Brücke kann nun jeder Spieler einmal im gesamten Spiel sein Schiff auf einer Wasserstelle plazieren, wo es dann ebenfalls bis zum Ende verbleibt. Der Spieler dem das Schiff gehört kann die Wasserstellen kostenlos überqueren. Jeder andere Spieler der eine Wasserstelle mit einem fremden Schiff überqueren möchte kann wie gehabt den entsprechenden Betrag an die Bank oder die abgerundete Hälfte (mindestens 1) an den Besitzer des Schiffes bezahlen.
(Superfred 30.03.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo
- Das österreichiches Spielemuseum

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
Die "Variante Schiffe" zu Atlantis ist eine kleine, aber durchaus feine Erweiterung zu Atlantis, die dem Spieler im Spiel eine zusätzliche Entscheidung beim Überqueren einer Wasserstelle mit einem fremden Schiff abverlangt. Bezahlt man lieber den vollen Betrag an die Bank, oder dann doch lieber nur die Hälfte des Betrages, wodurch man dann vielleicht einen Mitspieler füttert. Oft wird eine solche Entscheidung aber auch schon damit abgenommen, welche Werte die Plättchen haben, die man bis dato gesammelt hat. Die "Variante Schiffe" ist durchaus nett, und ist bei uns ein fester Bestandteil von Atlantis geworden, trotzdem muss man sie nicht haben, da das Grundspiel allein schon stark genug ist. Wer noch keine Erweiterung besitzt kann sie übrigens immer noch bei dem bekannten Online-Auktionshaus für kleines Geld erwerben.

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