Angkor

Vielen Dank an Schmidt für Die Zusendung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Schmidt
Autor : Knut Happel
Spieleranzahl : 2-4
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 30 bis 45  min
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Legespiel

ZUR HAUPTSEITE
Angkor von Schmidt

Das Spielmaterial
4 Dschungel - 4 Spielpläne - 4 Sichtschirme - 108 Angkorplättchen - 12 Spielfiguren - 1 Anleitung (deutsch, französisch, italienisch)

"Angkor Wat" - die größte und wohl auch bekannteste Tempelanlage der Welt. Im 12. Jahrhundert herrschten in Kambodscha Gottkönige, von denen sich jeder - natürlich für die Zeit nach dem Tod - einen Tempel errichten ließ, um dort auf die Götter zu treffen. Doch aufgrund des wuchernden Dschungels und der schwer kontrollierbaren Natur kam es immer wieder zu Schwierigkeiten, die die Bauarbeiten an den Tempeln behinderten. Die Spieler versuchen nun, jeweils eine eigene möglichst ruhmreiche Tempelanlage zu errichten und die der Mitspieler - mithilfe der "Natur" - wertlos zu machen.

Vor dem Spiel erhält jeder Mitspieler einen Dschungel mit Spielplan und einen Sichtschirm, der vor den Dschungel gestellt wird. Von den Figuren erhält jeder Spieler einen Tiger, einen Brunnen und eine Statue. Bei 2 Spielern werden von den 108 Angkorplättchen 8 Wasserplättchen aussortiert und bei 3 Spielern noch 4 Wasserplättchen. Die übrigen Plättchen werden verdeckt in die Tischmitte gelegt und jeder Spieler nimmt sich 5 Plättchen, die er hinter seinem Sichtschirm platziert. Zieht ein Spieler eine Prinzessin, nimmt er sich dafür ein neues Plättchen und legt die Prinzessin wieder zurück. Der jüngste Spieler wird Startspieler und beginnt das Spiel.

Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er bis zu drei einzelne Aktionen durchführen:
  1. Ein Plättchen legen oder eine Spielfigur einbauen: Die Plättchen Innenhof, Pagode, Tempel und Wasser können immer nur auf den eigenen Spielplan gelegt werden. Dabei muss ein solches Plättchen - auf ein freies oder bereits belegtes Feld - immer waagerecht, senkrecht oder diagonal an ein bereits vorhandenes Plättchen angelegt werden, das kein Urwaldplättchen ist. In diesem Sinne gelten die, auf dem Spielplan aufgedruckten Tempel, bereits als Tempelplättchen, an die solche Teile angelegt werden können. Alternativ dazu kann ein Spieler auch ein Urwaldplättchen auslegen, das natürlich auf fremde Spielpläne gebaut wird. Urwaldplättchen dürfen dabei mit einer Außenkante an den Spielplanrand oder an ein bereits vorhandenes Urwaldplättchen waagerecht oder senkrecht angelegt werden. Nachdem ein Spieler ein Urwaldplättchen gelegt hat, dürfen die Spieler nach ihm insgesamt max. 4 Urwaldplättchen legen, bis er wieder an der Reihe ist. Auf Wasserplättchen kann niemals ein anderes Plättchen gelegt werden. Anstatt Plättchen auszulegen, kann ein Spieler aber auch noch Figuren einsetzen. Figuren können auf ein beliebiges freies Feld des eigenen Spielplans gestellt werden und bleiben dort bis zum Ende des Spiels.
  2. Wiederholung des vorhergehenden Zuges: Noch ein zweites Mal können sich die Spieler entscheiden, ob sie lieber ein Plättchen auslegen oder eine Figur einsetzen möchten.
  3. Plättchen nachziehen: Hat ein Spieler in seinem Zug Plättchen ausgelegt - er kann auch zweimal eine Figur einsetzen - füllt er nun seinen Vorrat hinter dem Sichtschirm mit Plättchen aus dem Vorrat wieder auf fünf auf. Immer wenn der Spieler beim Nachziehen ein Prinzessinnenplättchen aufdeckt, legt er es zur Seite und nimmt sich ein neues Plättchen.
Das Spiel endet, sobald die fünfte Prinzessin gezogen wurde. Das Spiel endet sofort und jeder Spieler zählt seine Punkte. Dabei zählen nur Plättchen, die oben liegen und nicht solche, die durch andere Plättchen abgedeckt wurden. Ein Innenhof ist immer 1 Punkt wert, eine Pagode 2 und ein Tempel 3. Die Figuren bringen Zusatzpunkte für zusammenhängende Plättchen, die waagerecht oder senkrecht an dem Feld dieser Figur anliegen: Die Statue bringt 1 Zusatzpunkt für jedes Innenhofplättchen. Der Brunnen bringt 1 Punkt für jedes Wasserplättchen und der Tiger bringt 1 Punkt für jedes Urwaldplättchen. Der Spieler mit den meisten Punkten hat den mächtigsten Tempel errichtet und gewinnt das Spiel.
(Troudi 11.01.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Schmidt

Superfred vergibt 6 von 10 Punkten:
"Angkor" ist ein einfaches kurzweiliges Legespiel, welches aber auch einen sehr hohen Glücksfaktor hat. Das Spielmaterial ist schön gestaltet und paßt stimmig zum Spiel. Über die Plastikgestelle gab es dann doch eher unterschiedliche Ansichten. Für das eigentliche Spiel sind sie sicherlich nicht von Nöten, vielleicht hätte man Angkor ohne diese Teile auch etwas günstiger produzieren können, aber das Auge will ja schliesslich auch mitspielen. Die Entscheidungen, die man als Tempelerrichter in diesen Spiel hat sind eher begrenzt. Positive Teile werden in die eigene Anlage gelegt, Dschungelplättchen in die der Mitspieler. Die taktischen Möglichkeiten sind hier doch sehr begrenzt. Auch über das Spielende hat man wenig Einfluss. Da die Prinzessinnen ja nicht gleich verteilt sind, sondern einfach gezogen werden sind hier unterschiedliche Szenarien möglich. So ist es uns schon mehrfach passiert, dass die fünfte Prinzessin aufgedeckt worden ist, obwohl noch deutlich mehr als 50 Prozent der Dschungelteile hätten verbaut werden können. Dieses ist dann zwar etwas unbefriedigend, aber auf der anderen Seite würde es natürlich überhaupt nicht zum Spiel passen ,wenn das Ende vorhersehbar wäre. Ein weiterer Aspekt der uns etwas negativ aufgefallen ist, kommt leider in den grösseren "Angkor"-Runden immer wieder auf. So wird ein Spieler, wenn das Ende naht, gerne schon mal zum, teilweise sogar ungewollt, zum Königsmacher. Wer hier ein anspruchsvolles Taktikspiel erwartet ist bei Angkor sicherlich nicht an der richtigen Stelle. Das Spiel will unterhalten, was es auch schafft, wenn auch nicht so überzeugend wie zum Beispiel Diamant, welches zu Anfang 2005 bei Schmidt erschienen ist. Somit ist "Angkor" sicherlich kein Spiel für jedermann. Wer aber ein nettes Spiel für zwischendurch sucht und den Preis nicht scheut, sollte "Angkor" ruhig mal ausprobieren. Im Handel ist das Spiel für rund 25 Euro zu erhalten.

Fragen zu Angkor? Schickt uns eine mail.