Airlines Europe

Vielen Dank an Abacus für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Abacus
Autor : Alan R. Moon
Grafik : Christian Fiore
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 75 min.
Erscheinungsjahr : 2011

Spielart : Taktikspiel / Aufbauspiel


Auszeichnungen:
Swiss Gamers Award 2011 (Platz 4)
Vuoden Aikuistenpeli 2012 Finalist
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2011


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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 132 Aktienkarten - 112 Flugzeuge - 20 Markierungssteine - 84 Siegpunktchips - 70 Geldscheine - 4 Bonusverbindungsmarker - 5 Spielhilfen - 1 Spielregel
 
Aufbruchsstimmung in Europa: Zu Beginn der modernen Luftfahrt machen sich mehrere europäische Fluggesellschaften daran, den noch kleinen Markt zu erobern und die nur in geringer Anzahl vorhandenen Fluglizenzen zu erwerben, um bald ganz Europa durch die Luft zu verbinden. Klar, dass die Gesellschaften dafür Geld aus den Händen von reichen Investoren brauchen und noch klarer, dass diese Investoren die Gelder nicht nur aus Menschenfreundlichkeit, sondern vor allem aus Gründen des Profits unterstützen. Je größer eine Fluglinie, desto rentabler ist sie auch für die Investoren. Welcher Investor unter den Spielern wird es also schaffen, die rentabelsten Investitionen zu machen?

Vor dem Spiel werden zunächst die Aktienkarten der Airlines aus dem Spiel genommen, wie dies für die Anzahl der teilnehmenden Spieler vorgesehen ist. Für jede der (verbleibenden) Airlines gibt es zwei Markierungssteine: Einer wird auf die Startstadt der Airline gestellt, der andere auf das entsprechende Startfeld der Airline auf dem Kursanzeiger. Danach werden die Aktienkarten der verbleibenden Airlines gemischt und als verdeckter Nachziehstapel abgelegt. Von diesem Stapel werden die obersten 5 Karten offen daneben gelegt und dann werden an jeden Spieler 8 Karten verteilt. Jeder Spieler wählt 2 Aktien von 2 verschiedenen Airlines und legt sie verdeckt vor sich ab. Mit dem Rest des Nachziehstapels wird folgendermaßen verfahren: Die ersten 10 Aktienkarten werden abgehoben und darunter dann eine Wertungskarte gemischt. Diese Karten bilden dann den Schlusswertungsstapel. Von den übrigen Karten wird ca. ein Viertel abgehoben und in die übrigen Karten dann eine Wertungskarte in die Mitte gesteckt und dieser Stapel wird dann als Mittelwertungsstapel auf den Schlusswertungsstapel gelegt. Unter das vorher zur Seite gelegte Viertel wird nun noch die  letzte Wertungskarte gelegt und dieser Stapel kommt als Erwertungsstapel auf die beiden anderen Stapel. Für jeden teilnehmenden Spieler kommen 30 Millionen in die Bank, aus der jeder Spieler 8 Millionen als Startkapital erhält. Ein Startspieler wird ermittelt und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel wird in Spieleraktionen gespielt, wobei insgesamt drei Wertungen bis zum Ende des Spiels stattfinden. Der Startspieler beginnt mit seiner Aktion und danach ist dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, dann kann er genau eine der vier m\'f6glichen Aktionen durchf\'fchren:\par
Wenn eine Wertungskarte aufgedeckt wird, dann findet auch sofort eine Wertung statt. Vorher darf sich jeder Spieler allerdings noch eine Aktie aus der offenen Auslage auf die Hand nehmen, bevor diese dann wieder neu aufgefllt wird, nachdem nicht genommene Aktien aus dem Spiel genommen worden sind. Es wird jede Airline einzeln gewertet: Der Spieler mit den meisten Aktien einer Gesellschaft erhält immer so viele Siegpunkte, wie dies der aktuellen Position des Markierungssteines der Gesellschaft auf dem Kursanzeiger entspricht. Der Spieler mit den zweitmeisten Aktien erhält so viele Punkte, wie für den zweiten Platz angegeben, der Spieler mit den drittmeisten so viele, wie für den dritten Platz angegeben usw.. Bei Gleichstand werden die betroffenen Plätze zusammengefasst und jeder Spieler erhält so viele Siegpunkte, wie dies der addierten Punktzahl dieser Pl\'e4tze geteilt durch die Anzahl der beteiligten Spieler entspricht. Es wird ggf. abgerundet.

Das Spiel endet automatisch, nachdem die dritte Wertung durchgeführt wurde. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat das Spiel gewonnen.
(Troudi 15.03.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
"Airlines Europe" ist nicht nur eine Neuauflage von "Union Pacific", sondern hat mehrere grundlegende Änderungen erfahren. Wie spielt sich "Airlines Europe" also - was muss man machen, um das Spiel zu gewinnen? Natürlich ist es nicht unlukrativ, bei einer Gesellschaft mit einzusteigen, die Profit abwirft und wer bei vielen Gesellschaften mitschwimmt, kann vielleicht mehr Profit in Form von Siegpunkten machen, als ein Spieler der nur Aktien einer Airline und sonst gar nichts besitzt. Dazu muss man aber die Mehrheitsverhältnisse beobachten und dementsprechend agieren. Gerade wenn man vielleicht nur eine Aktie von einer Airline ausliegen oder noch auf der Hand hat, dann kann man diese schon mal getrost gegen eine Air-Abacus-Aktie eintauschen. Überhaupt sind diese Aktien wichtig, denn sie bringen (außer in Ausnahmefälle) fast immer die meisten Punkte in Wertungen. Von unseren Testpartien sind mehrere durch die Siegpunkte von Air-Abacus-Aktien entschieden worden. Eine interessante Möglichkeit bieten aber auch die Streckenfelder: Es lohnt sich schonmal, Flugzeuge einer nicht so interessanten Gesellschaft auf ein Feld zu stellen, nur um dieses zu belegen oder der Gesellschaft eines Konkurrentenz Flugzeuge zu nehmen; vor allem lohnt sich diese Aktion aber auch, um dann später mit einer eigenen Airline die höherwertigen Felder zu belegen und diese Gesellschaft dann wesentlich schneller wesentlich punkteträchtiger zu machen. Das wird besonders interessant, wenn man viele Aktien einer Airline hält, die sonst offensichtlich niemand interessant findet. Vor allem in der zweiten und dritten Wertung lassen sich durch diese Taktik wertvolle Punkte machen. Auch die Möglichkeit, Aktien aus der Auslage gegen Air-Abacus-Aktien einzutauschen, ist nicht uninteressant, da man sich so von überflüssigen Aktienkarten trennt und diese in nützliche umwandelt. Geld ist ein weiterer wichtiger Bestandteil im Spiel und grundsätzlich immer Mangelware: Klar, man kann ja 8 Millionen aus der Bank nehmen, macht dann aber eben halt auch nur genau das. Deswegen ist das Ausspielen von Aktien immer die lukrativere Variante hinsichtlich der Geldbeschaffung, da man hier mit keiner "Aktion bezahlt". Wie sich aber schon abzeichnet, ist man immer auch davon abhängig, was die Mitspieler machen und dementsprechend muss man auf die Situation taktisch reagieren. Jede Testpartie verlief anders und in jeder Testpartie hat ein Spieler mit einer anderen Taktik gewonnen. Das macht das Spiel abwechslungsreich und kurzweilig und spannend zu spielen, da sich jede Runde neue Aktienmehrheiten ergeben können. Das Spiel geht flott von der Hand und die Regel lässt keine Fragen offen. Auch das Material ist Abacus in "Airlines Europe" sehr ansprechend gelungen. Eine kleine Umständlichkeit hat das Spiel dennoch: Das Verteilen der Siegpunkte in Form von Plättchen nimmt unnötig viel Zeit in Anspruch - hier hätte man doch vielleicht eine bessere Alternative finden können. Trotzdem: Bei "Airlines Europe" handelt es sich um eine vernünftig und erfolgreiche Neuauflage eines älteren Spiels, die Viel- und Gelegenheitsspieler gleichermaßen ansprechen dürfte und die als - mehr als adäquater - Nachfolger von "Union Pacific" wohl in jede Spielesammlung gehört - und da auch noch gut aussieht. Eines unserer Highlights in einem spielerisch doch eher schwachen Jahrgang. "Airlines Europe" ist für ca. 32 Euro im Handel zu haben.

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