Union Pacific

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Alan R. Moon
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-6
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 90 min.
Erscheinungsjahr : 1999
 
Spielart: Wirtschafts- / Mehrheiten- /
Eisenbahnspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1999 Nominierungsliste
Deutscher Spielepreis 1999 (Platz 3)
DSP: Essener Feder 1999
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2000

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett -131 Lokomotiven - 98 Aktien - 4 Prämienkarten - 6 Übersichtskarten - 40 Schienenkarten -
20 Aktien "Union Pacific" - 150 Geldscheine - 1 Spielanleitung

In diesem Falle geht es eher um die Auflösung eines Schienennetzes: Die Eisenbahngesellschaft "Union Pacific" mit ihrem gut ausgebauten Streckennetz tritt dieses Netz nun an 10 kleinere Firmen ab. Diese 10 kleineren Firmen machen ihrerseits dadurch Profit, dass sie auf Streckenabschnitten zuerst ihre Loks fahren lassen. Davon profitieren natürlich auch die Aktionäre, als die nun die Spieler fungieren. Aktionäre wollen natürlich Geld verdienen und der Spieler, der am meisten Geld verdient hat, gewinnt das Spiel

Zunächst einmal wird das Spiel vorbereitet, dazu werden die Geldscheine getrennt, von jeder Eisenbahngesellschaft wird außerdem jeweils eine Lokomotive auf das gleichfarbige Feld auf dem Spielplan gestellt. Für die grüne Eisenbahngesellschaft sind dies sogar zwei Lokomotiven. Danach werden die Schienenkarten gemischt, jeder Spieler erhält 3 davon verdeckt auf die Hand. Die restlichen Schienenkarten bilden den Nachziehstapel. Danach nimmt jeder Spieler noch eine Aktie "Union Pacific" auf die Hand. Die anderen Aktienkarten werden gut gemischt, jeder Spieler zieht davon 4 Aktien und nimmt sie auf die Hand. Die Aktien "Union Pacific" werden neben den Spielplan gelegt, die anderen Aktienkarten werden nochmals in drei Stapel aufgeteilt: Der erste Stapel besteht aus 6, der zweite aus 16 und der dritte aus den restlichen Karten. Unter den dritten Stapel werden nun noch drei Prämienkarten gemischt, in den den zweiten Stapel eine. Danach werden die Stapel wieder zusammengelegt und die vier obersten Karten offen neben den verdeckten Stapel gelegt. Zum Ende der Vorbereitung legt außerdem jeder Spieler noch eine der fünf Aktienkarten aus der Hand offen vor sich ab.

Danach beginnt dann der jüngste Spieler. Er muss zuerst eine Schienenkarte ziehen, danach hat er dann zwei mögliche Aktionen zur Auswahl, von denen eine durchgeführt werden muss.

Die erste Aktion ist das Ausbauen. Dazu wählt der Spieler eine seiner Schienenkarten aus und spielt diese dann aus. Es gibt vier verschiedene Streckentypen, wobei die verschiedenen Eisenbahngesellschaften jeweils nur bestimmte Streckentypen nutzen können. Zusätzlich dazu muss das Feld, auf dem der Spieler die Lok in einer bestimmten Farbe bauen will, bereits an das Netz der entsprechenden Eisenbahngesellschaft angeschlossen sein. Außerdem gibt es auf allen Strecken verschieden viele Felder, auf jedem Feld kann jeweils nur eine Lok stehen. Bevor ein Spieler sich also entscheidet, eine Lok in der Farbe einer bestimmten Gesellschaft zu bauen, muss er also zunächst kontrollieren, ob diese Strecke an das Netz der Gesellschaft angeschlossen ist, ob die Gesellschaft diese Streckenart befahren kann und ob noch freie Felder auf dem Streckenabschnitt sind. Ist dies der Fall, gibt der Spieler die Gleiskarte ab, die dem Streckentyp entspricht und baut dort eine Lok in der Farbe der gewünschten Gesellschaft. Gleiskarten können einen, mehrere oder alle Streckentypen zeigen und auch dementsprechend verwendet werden. Auf keiner Strecke dürfen zwei Loks in der gleichen Farbe stehen. Sind von einer Gesellschaft keine Loks mehr übrig, kann für diese Gesellschaft nicht mehr gebaut werden. Hat der Spieler so eine Lok gebaut und eine Karte abgegeben, zieht er noch eine Aktienkarte nach. Er kann dann entweder die oberste Karte vom Nachziehstapel nehmen, einer der vier offenen Aktienkarten (danach wird sofort nachgefüllt) oder er nimmt sich eine Aktie der "Union Pacific". Nach dem Ziehen kann er außerdem noch eine Karte von der Hand gegen eine Aktie der "Union Pacific" austauschen. Wird dabei eine Prämienkarte gezogen oder aufgedeckt, wird das Spiel unterbrochen und es kommt sofort zur Wertung (s.u.). Ansonsten endet der Zug hier und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Die zweite Aktionsmöglichkeit ist das Investieren. Zunächst wird auch hier eine Schienenkarte nachgezogen. Danach legt der aktive Spieler eine oder mehrere Aktienkarten aus seiner Hand offen vor sich aus. Die Anzahl der ausliegenden Aktien ist besonders bei der Wertung interessant (s.u), da Aktien die man auf der Hand hat, dabei nicht zählen. Auf jeder Aktie und auf jeder Übersichtskarte ist außerdem angegeben, wieviele Aktien es für jede Gesellschaft gibt. Der aktive Spieler kann nun beliebig viele Aktien einer Eisenbahngesellschaft ausspielen oder jeweils eine Aktien von zwei verschiedenen Eisenbahngesellschaften (auch von der "Union Pacific"). Danach muss der Spieler noch eine seiner fünf Schienenkarten von der Hand ablegen und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Immer wenn eine Prämienkarte aufgedeckt wird, kommt es zur Wertung. Die Wertung erfolgt in der Reihenfolge der Gesellschaften auf der Übersichtskarte, erst am Schluss wird die "Union Pacific" gewertet. Zuerst muss der Wert jeder einzelnen Eisenbahngesellschaft ermittelt werden: Grundsätzlich hat jede Eisenbahngesellschaft einen Wert von 2 Millionen Dollars (ermittelt sich aus dem Startbahnhof und der ersten Strecke, die jeweils 1 Million Dollars wert sind) bzw. 3 Millionen Dollars für die grüne Eisenbahngesellschaft. Zusätzlich erhöht sich der Wert jeder Gesellschaft pro Lokomotive auf dem Spielbrett um 1 Million Dollars. Ist der Wert einer Eisenbahngesellschaft ausgerechnet worden, werden die Prämien ausgeschüttet. Wer keine offen ausliegenden Aktien der betreffenden Gesellschaft hat, erhält auch keine Prämie. Der Spieler mit den meisten ausliegenden Aktien der Eisenbahngesellschaft bekommt den Wert der Eisenbahngesellschaft von der Bank ausbezahlt, der Spieler mit den zweitmeisten Aktien bekommt die abgerundete Hälfte dieses Wertes. Hat ein Spieler als einziger Spieler Aktien ausliegen, erhält er beide Prämien. Haben mehrere Spieler die meisten Aktien, teilen sich diese Spieler beide Prämien. Haben mehrere Spieler die zweitmeisten Aktien, teilen sie sich die Prämie für den zweiten Platz. Die Auswertung für die "Union Pacific" erfolgt nach dem gleichen Schema, allerdings werden hierbei festgeschriebene Prämien - laut der Tabelle in der Anleitung - ausgeschüttet. In der ersten Wertungsrunde erhält kein Spieler Geld für die "Union Pacific", danach wird das Geld folgendermaßen verteilt (Aktienbesitz/2. Wertung/3. Wertung/4. Wertung): 1./10 Mio./15 Mio./20 Mio., 2./8 Mio./12 Mio./16 Mio., 3./6 Mio./9. Mio./12 Mio., 4./4 Mio./6. Mio./8 Mio. und 5./2 Mio./3 Mio./4 Mio.. Das Spiel endet nach der Durchführung der vierten Wertung. Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.

Im Spiel für zwei Spieler werden nur 3 Wertungen durchgeführt, außerdem wird bei der 3. und letzten Wertung ein fiktiver Spieler mit noch ausliegenden Aktienkarten versorgt, der dann bei der Wertung auch berücksichtigt werden muss.

Für Profis wird außerdem empfohlen, die Prämienkarten nach einem anderen Schema zu verteilen, so dass der Zeitpunkt der Wertung genauer zu ermitteln ist.
(Troudi 10.01.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo
- Hier findet ihr auch die komplette Anleitung (als pdf-File)

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Zuerst einmal: Nein, wir haben nicht das falsche Spiel fotografiert, das ist nicht "Zug um Zug", das ist tatsächlich "Union Pacific" auch wenn es fast genau so aussieht. Aber: Es ist besser als "Zug um Zug". Und zwar doch um einiges: Wir haben es hier mit einem wesentlich taktischeren Spiel zu tun, besonders wenn die Profi-Variante verwendet wird. Es gilt genau zu überlegen, ob es sich lohnt, Aktien auszuspielen oder zu bauen, denn die nächste Wertung kommt schneller als man denkt, andererseits könnte man aber auch gut noch ein oder zwei der ausliegenden Aktien gebrauchen. Ständig muss man auch seine Mitspieler im Auge behalten und der Ärger ist groß, wenn man selbst - oder auch einer der Mitspieler - mal eben locker die eigene Aktienmehrheit bei einer Gesellschaft zunichte macht. Und auch wenn man nicht überall der Aktionär mit den meisten Anteilen ist - in diesem Spiel macht auch Kleinvieh viel Mist und es lohnt sich durchaus, auch in möglichst vielen Gesellschaften eher als kleiner Aktionär im Hintergrund zu bleiben. Und dabei ist das Spiel nie langweilig: Die leicht verständlichen Regeln ermöglichen einen sehr schnellen und munteren Spielfluss, das Spiel ist sehr kurzweilig und hat einen hohen Wiederspielwert. Leider hat es im Rennen um das Spiel des Jahres 1999 gegen "Tikal" verloren, unser Favorit wäre es gewesen. Noch unverständlicher ist, das Amigo das Spiel jetzt leider aus dem Programm genommen hat und nur noch Restposten vorhanden sind. Wer noch die Gelegenheit hat, sollte das Spiel unbedingt noch ergattern, alle anderen seien auf Ebay oder den Gebrauchtspielehandel verwiesen. Vielleicht kommts ja noch mal neu raus - vielleicht bei Days of Wonder ;-)

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