Wyatt Earp

Auf einen Blick:
Verlag : alea
Autor : Richard Borg und Mike Fitzgerald
Grafik : Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2001

Spielart: Kartenablege-/Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2001 (Platz 4)
IGA Multiplayer Nominierungsliste 2002

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Das Spielmaterial
29 Sheriffkarten - 49 Outlawkarten - 4 Übersichtskarten - 7 Steckbriefe -
60 Geldscheine à 1.000 Dollars - 18 Geldscheine à 5.000 Dollars

In diesem Spiel verkörpern die Spieler Sheriffs im Wilden Westen. Es geht darum, möglichst viele Outlaws zu fangen und die demenstprechende Belohnung zu kassieren. Am Ende gewinnt der Spieler, der am meisten Geld hat.

Das Spiel geht über eine unbestimmte Anzahl von Runde, da das Spiel erst endet, sobald ein Spieler 25.000 Dollars oder mehr verdient hat. Am Anfang jeder Runde werden die Steckbriefe im Kreis in die Mitte der Spielfläche gelegt, auf jeden Steckbrief werdenzunächst 1.000 Dollars gelegt. Die Sheriff- und Outlawkarten werden vom ältesten Spieler gemischt, jeder Spieler erhält 10 Karten auf die Hand, die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel. Die oberste Karte wird aufgedeckt und offen neben den Nachziehstapel gelegt. Die Outlawkarten zeigen jeweils das gleiche Bild wie der Steckbrief, außerdem haben sie eine bestimmte Anzahl von Punkten. Sheriff-Karten sind Sonderkarten und werden mit verschiedenen Konsequenzen ausgespielt. Der Spieler links vom Geber fängt an. Danach folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Dabei können/müssen drei Aktionen in genau dieser Reihenfolge durchgeführt werden.

1. Der aktive Spieler muss Karten aufnehmen. Er kann entweder die beiden obersten Karten vom Nachziehstapel nehmen, oder er nimmt die oberste offene Karte vom Ablagestapel.

2. Der aktive Spieler kann, wenn er will, eine oder mehrere Karten ausspielen. Jeder Spieler darf in seinem Zug beliebig viele Outlawkarten ausspielen, aber immer nur eine Sheriffkarte. Der Spieler legt die Outlawkarten offen vor sich aus. Die Karten für jeden Outlaw bilden dabei jeweils eine eigene Reihe. Werden zum ersten Mal Karten für einen Outlaw ausgespielt, müssen das mindestens drei Karten des jeweiligen Outlaws sein. Sofort nach dem Ausspielen von Outlawkarten wird die dementsprechende Summe auf den Steckbrief in der Tischmitte gelegt. Die Anzahl der 1.000-Dollars-Scheine entspricht dabei der Anzahl der ausgespielten Karten -1. Danach können alle Spieler in ihrem Spielzug für diesen Outlaw beliebig viele Karten ausspielen, wobei die Belohnung auf dem Steckbrief jeweils, wie auch beim ersten Ausspielen, erhöht wird. Dazu kann noch eine Sheriff-Karte (Karten mit einem Sheriff-Stern) ausgespielt werden. Die Karte Photo wird zu den ausliegenden Outlaw-Karten eines Verdächtigen in der Auslage des aktiven Spielers gelegt. Der Wert der gesamten Reihe erhöht sich um 4 (wichtig bei der Abrechnung), außerdem werden zusätzlich 1.000 Dollars auf den Steckbrief des Outlaws gelegt. Die Karten Postkutschen-Überfall, Banküberfall und Schnellster Schütze haben die selben Konsequenzen. Um sie allerdings erfolgreich ausspielen zu können, muss man die oberste Karte vom Nachziehstapel ziehen. Zeigt sie ein Pistolensymbol, kann die Karte für einen Outlaw in der Auslage ausgespielt werden. War das Ausspielen nicht erfolgreich, geht die Karte auf den Ablagestapel. Die Karte vom Nachziehstapel wird in jedem Fall abgeworfen. Es kann immer nur einen schnellsten Schützen gebt. Spielt ein anderer Spieler die Karte erfolgreich aus, muss der erste Spieler seine Karte abwerfen. Die Karte Most Wanted wird einfach nur ausgespielt und abgelegt. Auch hier wird kontrolliert, ob es, durch das Ziehen einer Karte mit Pistolensymbol, einen Treffer gegeben hat oder nicht. Der aktive Spieler darf dann einem beliebigen anderen Spieler eine Outlawkarte aus seiner Auslage stehlen. Hat er nicht getroffen, darf er einem anderen Spieler eine Outlawkarte von der Hand stehlen. Auch für die Karte Unterschlupf muss wieder ein Treffer erzielt werden. War der aktive Spieler erfolgreich, darf er diese Karte auf die Outlaw-Karten eines Mitspielers legen. Diese zählen dann bei der Endabrechnung nicht mit. Die Karte Wyatt Earp hat sogar drei Funktionen: Ohne einen Treffer kann der aktive Spieler entweder die beiden obersten Karten vom Nachziehstapel nehmen oder eine beliebige Karte aus dem Ablagestapel heraussuchen und sofort Ausspielen. Bei einem Treffer kann der Spieler eine Karte Unterschlupf entfernen.

3. Der aktive Spieler muss eine Karte von seiner Hand auf den Ablagestapel legen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Eine Spielrunde endet, wenn ein anderer Spieler keine Handkarten mehr hat oder wenn der Nachziehstapel zum zweiten Mal aufgebraucht worden ist. Dann wird abgerechnet: Steckbriefe werden nur abgerechnet, wenn für den Outlaw insgesamt mindestens Karten mit 8 Punkten oder mehr ausliegen. Dazu zählen die Werte auf den Outlawkarten und die Werte evtl. dazugehöriger Sheriff-Karten. Bei weniger als 8 Punkten insgesamt bleibt die Belohnung auf dem Steckbrief für die nächste Runde liegen. Hat der Spieler mit den meisten Punkten für diesen Outlaw mindestens 5 Punkte mehr als der nächste Spieler nach ihm, erhält er die komplette Belohnung vom Steckbrief. Ansonsten wird das Geld folgendermaßen aufgeteilt: Der Spieler mit den meisten Punkten erhält die beiden ersten 1.000-Dollars-Scheine, dann der Spieler mit den zweitmeisten Punkten einen, dann der mit den drittmeisten einen usw. - bis sich kein Geld mehr auf dem Steckbrief befindet. Spieler die an der Belohnung beteiligt werden wollen, dürfen maximal 4 Punkte weniger für den jeweiligen Outlaw ausliegen haben, als der Spieler mit den meisten Punkten. Demenstprechend werden alle Steckbriefe ausgewertet, danach beginnt eine neue Runde.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 25.000 Dollars oder mehr gesammelt hat. Bei einem Gleichstand ziehen die Spieler solange Karten vom Nachziehstapel, bis einer von beiden mehr Pistolensymbole als der Gegenspieler aufgedeckt hat. Der Spieler mit den meisten Dollars gewinnt das Spiel.
(Troudi 22.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von alea

Troudi vergibt 6 von 10 Punkten:
Wyatt Earp ist ein munteres Kartenspiel, das von Taktik und Glück gleichermaßen in einer angenehmen Art und Weise beeinflusst wird. Nur Taktik wird nicht zum Ziel führen, nur Glück aber auch nicht. Wer zu viele Outlaw-Karten auf einmal ausspielt und andern Spielern dadurch ein Dorn im Auge ist läuft in Gefahr, unter einen Unterschlupf zu wandern und ganz leer auszugehen. Auch die Auszeichnung Schneller Schütze wird häufig noch kurz vor der Wertung entfernt, so dass dieser betreffende Outlaw eventuell gar nicht gewertet wird. Insgesamt ist das Spiel einfach zu verstehen und, wie bei Alea so üblich, lässt die Spielanleitung keine Fragen offen. Ein Spiel, das man ruhig mal ausprobieren sollte, wenn man gerne solche Art von Spielen mag. Besitzen muss man es nicht unbedingt, aber im Moment wird es verramscht, da es wohl bei Alea aus dem Programm gehen wird und zur Vervollständigung seiner Spielesammlung kann man das Geld ruhig investieren.

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