Wucherer

Auf einen Blick:
Verlag : Abacus
Autor : Friedemann Friese
Graphik : Friedemann Friese
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 20 min.
Erscheinungsjahr : 1997 (1992)

Spielart : Kartenablegespiel

Auszeichnungen:
A la carte 1997 (Platz 11)
A la carte 1993 (Platz 5)

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Wucherer von Abacus

Das Spielmaterial
110 Spielkarten - Kopiervorlage für Deutsche Miet-Währung (DMW)  -  1 Spielregel

Tja, Mieter haben es schwer: Miterhöhungen, lästige Nachbarn etc.. Gut wenn man dann mal der Vermieter sein kann: Man errichtet möglichst viele Gebäude um die Wohnungen dann mit möglichst Zahlungswilligen Mietern zu füllen. Mit dem ein oder anderen Trick kriegt man auch Mieter unter ein Dach, die so gar nicht zueinander passen. Aber auch als Vermieter hat man Ärger: Die Konkurrenz schläft nicht und auch Hausbesetzer ziehen durch die Stadt, um leere Wohnungen gratis zu belegen.....

Vor dem Spiel wird die Karte "Knast" offen in die Mitte der Spielfläche gelegt. Für jeden Mitspieler kommen jeweils 68 DMW in die Bank. Jeder Spieler erhält 3 DMW aus der Bank als Startkapital. Außerdem erhält jeder Spieler eine Spielkarte mit Dach. Danach werden die Karten gut gemischt und jeder Spieler darf sich 5 weitere Karten auf die Hand nehmen, während die restlichen Karten den verdeckten Nachziehstapel bilden. Der Spieler links vom Kartengeber beginnt das Spiel.

Gespielt wird in Spielerzügen, wobei ein Spielzug immer aus 4 aufeinanderfolgenden Schritten besteht, die in genau dieser Reihenfolge gespielt werden müssen.

1. Häuser überprüfen
Am Anfang seines Zuges überprüft jeder Spieler, ob sich in einem (oder mehreren) seiner Häuser Hausbesetzer befinden. Ist dies der Fall, zieht in diesem Haus nun der Mieter aus, der am meisten Miete (in DMW) bezahlt. Er zieht in eine andere freie Wohnung des Spielers, wenn eine solche zur Verfügung steht. Ansonsten zieht er zu einem anderen Mitspieler, der freie Kapazitäten hat. Der Spieler darf sich dann aussuchen, zu welchem Mitspieler der Mieter zieht. Gibt es für ihn keine geeignete Wohnung, kommt der Mieter auf den Ablagestapel.

2. Karten ausspielen
Der Spieler kann nun eine, mehrere oder keine seiner Handkarten ausspielen. Dabei können mit den einzelnen Karten verschiedene Aktionen durchgeführt werden:
Zusätzlich dazu dürfen die Spieler "Dächer" untereinander verkaufen, wobei der Preis immer frei verhandelbar ist.

3. Mieteinnahmen
Wenn der Spieler keine Karte mehr ablegen kann oder möchte, dann erhält er Mitteinnahmen. Für jede leere bewohnbare Etage (auch Kellerwohnungen und Dachgeschosse) erhält er jeweils 1 DMW. Für jede Wohnung mit einem Mieter darin erhält er die entsprechende Miete aus der Bank. Häuser mit Hausbesetzern bringen allerdings keine Einnahmen.

4. Karten nachkaufen
Der Spieler kann nun maximal soviele Karten nachkaufen, wie dies der Höhe seiner Miteinnahmen entspricht. Dabei kosten die ersten 5 Karten jeweils 1 DMW, ab der sechsten Karte kostet jede Karte 2 DMW. Hat ein Spieler diese Phase durchgespielt, ist dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das Spiel endet, sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist. Bei 2-4 Spielern darf dann jeder Spieler noch einen Zug machen, außer dem, der die letzte Karte genommen hat. Bei 5 oder 6 Spielern wird der Kartenstapel noch ein zweites Mal durchgespielt, erst dann endet das Spiel wie bei 2-4 Spielern. Zum Schluss zählt jeder Spieler sein Geld und der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt das Spiel.

Die Spielregel schlägt einige Varianten vor, die beliebig in das Spiel mit integriert werden können:
(Troudi 09.08.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Abacus

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Bei "Wucherer" haben wir es mit einem sehr amüsanten und kurzweiligen Kartenspiel zu tun, das trotz seines gehobenen Alters immer noch unterhalten kann. Klar: Man muss Geld als Vermieter verdienen. Das ist aber gar nicht so einfach. Schließlich hat jeder Spieler seine Mühe und Not, sein Geld zusammenzuhalten, gleichzeitig aber auch noch genügend Karten auf der Hand zu halten und Gebäude zu bauen. Vor dem Bau von Gebäuden sollte man daher immer überlegen, welche Karten man nun verdeckt als Etagen ablegt, denn schließlich können diese Karten nicht genutzt werden. Beim Einsatz der Aktionskarten sollte man vor allem darauf Acht geben, dass man vor allem gegen den führenden Spieler spielt, denn wer viele Gebäude vermietet, kann bei diesem Spiel mitunter schnell davonziehen. Besonders reizvoll wird das Spiel dann, wenn alle Karten untereinander gehandelt werden können, aber auch im Grundspiel gilt die Maxime, den richtigen Mittelweg zwischen Konkurrenz und Kooperation zu finden. Besonders schön ist immer, bei einem anderen Spieler in einem Mietshaus ein Dachgeschoss oder eine Kellerwohnung anzubauen und dort dann Hausbesetzer oder Musiker (vertreiben alle Nicht-Musiker) einziehen zu lassen. Es gilt also vor allem, Karten maßvoll nachzukaufen und diese clever einzusetzen. Das Thema ist stimmig und ich hätte nicht gedacht, dass es sich in einem Kartenspiel so schön umsetzen lässt. Der Spaßfaktor ist ungeheuer hoch und durch die kurze Dauer spielt man auch gerne mal mehrere Runden hintereinander. Auf jeden Fall mal ausprobieren! Das Spiel ist für ca. 5 Euro im Handel erhältlich.

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