Wings of War - Watch Your Back!

Vielen Dank an Mad Man's Magic für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Nexus / Mad Man's Magic
Autor : A. Angiolino und P.G. Paglia
Grafik : V. Auletta, D. Cali und F. Maiorana
Spielanzahl : 2-4 (2 Spieler optimal)
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 30+ min
Erscheinungsjahr : 2004

Art: Kartenlegespiel



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Wings of War von Nexus

Das Spielmaterial
 132 Spielkarten - 5 Spielbretter - 36 Spielzeichen - 2 Lineale - 1 Regelbuch

In diesem Spiel werden die Spieler zurück in die Zeit des 1. Weltkrieges versetzt. Dabei übernehmen die Spieler die Rollen von Piloten die sich gegenseitig in ihren klapprigen Kisten bekämpfen. Dabei kann bei 2 Spielern jeder Spieler entweder 1 oder 2 Flugzeuge übernehmen (bei 3 Spielern einer 2 Flugzeuge und 2 Spieler jeweils 1 Flugzeug - ist aber unattraktiv) und bei 4 Spielern jeder Spieler 1 Flugzeug übernehmen. Das Ziel des Spiels ist einfach: Eine Seite (Deutschland/Österreich oder Alliierte) muss mit mindestens 1 Flugzeug überleben, alle anderen Maschinen müssen abgeschossen werden.

Vor dem Spiel entscheiden die Spieler sich zunächst für ein Szenario aus dem Heft oder bauen eine beliebige Spielfläche aus, auf der dann der Kampf stattfindet. Danach wählt jeder Spieler ein Flugzeug, dabei darf max. je 1 Flugzeug von der Sorte A, B, C oder D im Spiel sein, da es pro Buchstaben nur 1 Kartensatz gibt (hat man allerdings einen der anderen "Wings of War"-Teile hat man bei mehreren Schachteln dann zwei oder drei Kartensätze pro Buchstabe, mit den Miniaturen sogar noch mehr). Danach wird jedem Spieler der Kartensatz ausgeteilt, außerdem erhält man das entsprechende Spielbrett. Ein Flugzeug ist genau dann abgeschossen, wenn die Anzahl der Schadenspunkte höher oder gleich der grünen Zahl auf der Karte des Flugzeuges ist. Dazu werden die Schadenskarten verwendet, die verdeckt einen Stapel bilden.

Das Spiel wird in Runden gespielt, die immer aus zwei Phasen besteht: Der Planungsphase und der Flugphase. In der Planungsphase wählt ein Spieler zunächst drei Karten aus seinem Kartendeck aus und legt sie in der Reihenfolge verdeckt ab, in der er sie ausspielen möchte. Dabei gilt es, gewisse Einschränkungen zu beachten: Bspw. muss ein Spieler erst einen Geradeausflug machen, bevor er eine Immelmannwende fliegen kann, auch danach muss er weiter geradeaus fliegen etc..

In der Flugphase beginnt ein Spieler damit, die erste Karte auszulegen. Dabei wird das stumpfe Ende des Pfeiles auf der Flugkarte an den Pfeil der Flugzeugkarte angelegt. Danach zieht man das Flugzeug auf dieser Linie entlang, bis die Pfeile der Flugzeugkarte und der Flugkarte genau aufeinander liegen. Von dieser Position aus wird dann die zweite Karte angelegt, von der neuen Position danach dann dementsprechend die dritte Karte.

Wenn alle Spieler eine Karte ausgespielt haben, wird aber zunächst kontrolliert, ob es zum Luftkampf kommt. Dazu kommt es genau dann, wenn sich mithilfe des Lineals vom Mittelpunkt des eigenen Flugzeuges aus, eine Linie zu einer gegnerischen Maschine ziehen lässt, die maximal so lang sein darf, wie die Linie. Einen Treffer gibt es automatisch: Ist das Flugzeug des Gegners maximal bis zur Hälfte des Lineals entfernt (Markierung durch Doppelstrich) muß der Gegner zwei Karten vom Stapel mit den Schadenskarten ziehen. Ist das Flugzeug weiter entfernt, zieht er nur eine Schadenskarte. Darauf sind jeweils Punktzahlen in verschiedenen Wertigkeiten abgedruckt, die den erlittenen Schaden feststellen. Diese Karten legt der Spieler verdeckt auf das dafür vorgesehene Feld seines Spielbretts. Er muß den Mitspielern erst die Höhe des Schadens mitteilen, wenn sein Flugzeug abgeschossen worden ist.

Darüber hinaus gibt es auf den Schadenskarten aber noch einige besondere Symbole, die Konsequenzen haben können: Darunter befinden sich unter anderem eine Karte, die das Maschinengewehr für die Dauer von 3 Flugkarten verklemmt (kein Angriff möglich), eine Karte bei der Feuer im beschossenen Flugzeug ausbricht (3 Flugkarten lang je eine Schadenskarte ziehen) oder Karten, die das Steuerruder verklemmen und somit Bewegung in eine bestimmte Richtung unmöglich machen. Besonders übel ist allerdings die Karte mit dem Symbol "Explosion", die das beschossene Flugzeug sofort zum Absturz bringt.

Das Spiel endet, sobald das Missionsziel für eine der beiden beteiligten Seiten erfüllt ist oder wenn nur noch eine der beiden Seiten/Spieler Flugzeuge übrig hat.
(Troudi 01.07.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Nexus
- Die Homepage von Mad Man's Magic
- Die Homepage zum Spiel

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Was für den ersten Teil der Serie - "Famous Aces" - galt, gilt auch für diesen zweiten Teil der Serie: Es gibt wohl kein anderes Brett- oder Kartenspiel, was so gut Luftkampf simuliert wie "Wings of War". Was macht dieses Spiel so interessant? Zuerst ist das wohl die einfache und blitzschnell zu erklärende Regel. Dann kommt dazu eine gelungene Grafik, die dem Spiel eine nette Atmosphäre verleiht. Und auch die Idee mit der Planungs- und Flugphase ist gut: Es gilt - genau wie in einem richtigen Flieger - richtig und schnell zu reagieren und seine Flugbahn optimal zu planen, um selber dem Gegner zu entwischen, ihn aber gleichzeitig richtig aufs Korn nehmen zu können. Und das verlangt taktisches Vorgehen, denn schließlich stehen einem Spieler nicht unendlich Karten zur Verfügung. Die Missionen sind interessant und abwechslungsreich und, wobei die Spieldauer allerdings variieren kann. Je nachdem, wieviel Zeit sich die Spieler für ihre einzelnen Spiele nehmen. Was ein bisschen nervig sein kann, besonders wenn man zum ersten Mal spielt oder bei größeren Missionen, ist das Gefummel mit den Karten. Ich glaube aber nicht, dass sich dieses Problem anders lösen ließe. Am besten sollte man - unserer Meinung nach - zu zweit spielen, dann ist der Frust nicht so groß, wenn die eigene Maschine abschmiert. Wem das aber nichts macht, der kann auch getrost mit mehreren Spielern "Wings of War" spielen. Der vorliegende Teil "Watch Your Back!" ist deswegen gut, weil er nun wesentlich größere Luftschlachten als der erste Teil ermöglicht (mit bis zu 8 Flugzeugen) und dass neue Flugzeugtypen hinzukommen. So kann dieser Teil dazu beitragen, die historische Realität noch zu erhöhen, da nun auch Flüge von gleichen Flugzeugen einer Einheit möglich werden, die ja eher stattgefunden haben, als die Flüge mit gemischten Staffeln. Ansonsten bietet der Teil nichts Neues, aber eine sehr sinnvolle Ergänzung. Wie die anderen Teile, so ist auch "Watch Your Back" für ca. 17 Euro im Handel erhältlich.

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