Wings of War - Famous Aces

Auf einen Blick:
Verlag : Nexus
Autor : A. Angiolino und P.G. Paglia
Grafik : V. Auletta, D. Cali und F. Maiorana
Spielanzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : ca. 20 min
Erscheinungsjahr : 2004

Art: Karte-Legespiel

Auszeichnungen:
NL Spielepreis 2005 Nominierungsliste
Japanese Best Foreign Game for Beginners 2005 (Platz 8)

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Wings of War Famous Aces von Nexus

Das Spielmaterial
 132 Spielkarten - 5 Spielbretter - 36 Spielzeichen - 2 Lineale - 1 Regelbuch

In diesem Spiel werden die Spieler zurück in die Zeit des 1. Weltkrieges versetzt. Dabei übernehmen die Spieler die Rollen von Piloten die sich gegenseitig in ihren klapprigen Kisten bekämpfen. Dabei kann bei 2 Spielern jeder Spieler entweder 1 oder 2 Flugzeuge übernehmen (bei 3 Spielern einer 2 Flugzeuge und 2 Spieler jeweils 1 Flugzeug - ist aber unattraktiv) und bei 4 Spielern jeder Spieler 1 Flugzeug übernehmen. Das Ziel des Spiels ist einfach: Eine Seite (Deutschland/Österreich oder Alliierte) muss mit mindestens 1 Flugzeug überleben, alle anderen Maschinen müssen abgeschossen werden.

Jeder Spieler wählt ein Flugzeug, dabei darf max. je 1 Flugzeug von der Sorte A, B, C oder D im Spiel sein, da es pro Buchstaben nur 1 Kartensatz gibt. Danach wird jedem Spieler der Kartensatz ausgeteilt, außerdem erhält man das entsprechende Spielbrett. Ein Flugzeug ist genau dann abgeschossen, wenn die Anzahl der Schadenspunkte höher oder gleich der grünen Zahl auf der Karte des Flugzeuges ist. Dazu werden die Schadenskarten verwendet, die verdeckt einen Stapel bilden.

Das Spiel besteht im Wesentlichen aus zwei Phasen: Der Planungsphase und der Flugphase. In der Planungsphase wählt ein Spieler zunächst drei Karten aus seinem Kartendeck aus und legt sie in der Reihenfolge verdeckt ab, in der er sie ausspielen möchte. Dabei gilt es, gewisse Einschränkungen zu beachten: Bspw. muss ein Spieler erst einen Geradeausflug machen, bevor er eine Immelmannwende fliegen kann, auch danach muss er weiter geradeaus fliegen etc..

In der Flugphase beginnt ein Spieler damit, die erste Karte auszulegen. Dabei wird das stumpfe Ende des Pfeiles auf der Flugkarte an den Pfeil der Flugzeugkarte angelegt. Danach zieht man das Flugzeug auf dieser Linie entlang, bis die Pfeile der Flugzeugkarte und der Flugkarte genau aufeinander liegen. Von dieser Position aus wird dann die zweite Karte angelegt, von der neuen Position danach dann dementsprechend die dritte Karte.

Wenn alle Spieler eine Karte ausgespielt haben, wird aber zunächst kontrolliert, ob es zum Luftkampf kommt. Dazu kommt es genau dann, wenn sich mithilfe des Lineals vom Mittelpunkt des eigenen Flugzeuges aus, eine Linie zu einer gegnerischen Maschine ziehen lässt, die maximal so lang sein darf, wie die Linie. Einen Treffer gibt es automatisch: Ist das Flugzeug des Gegners maximal bis zur Hälfte des Lineals entfernt (Markierung durch Doppelstrich) muß der Gegner zwei Karten vom Stapel mit den Schadenskarten ziehen. Ist das Flugzeug weiter entfernt, zieht er nur eine Schadenskarte. Darauf sind jeweils Punktzahlen in verschiedenen Wertigkeiten abgedruckt, die den erlittenen Schaden feststellen. Diese Karten legt der Spieler verdeckt auf das dafür vorgesehene Feld seines Spielbretts. Er muß den Mitspielern erst die Höhe des Schadens mitteilen, wenn sein Flugzeug abgeschossen worden ist.

Darüber hinaus gibt es auf den Schadenskarten aber noch einige besondere Symbole, die Konsequenzen haben können: Darunter befinden sich unter anderem eine Karte, die das Maschinengewehr für die Dauer von 3 Flugkarten verklemmt (kein Angriff möglich), eine Karte bei der Feuer im beschossenen Flugzeug ausbricht (3 Flugkarten lang je eine Schadenskarte ziehen) oder Karten, die das Steuerruder verklemmen und somit Bewegung in eine bestimmte Richtung unmöglich machen. Besonders übel ist allerdings die Karte mit dem Symbol "Explosion", die das beschossene Flugzeug sofort zum Absturz bringt.

Die angegebene Spieldauer kann insgesamt stark variieren, es haben sich schon Runden von ca. 45 Minuten Dauer herausgebildet, dies hängt vor allem von der Erfahrung der Spieler und ihrer Art der Planung ab.
(Troudi 19.11.04)

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Wings of War" ist eine gute Flugsimulation, die in dieser  Form zum ersten Mal als Brett- bzw. Kartenspiel adaptiert wurde. Bei dem Spiel kommt echtes Fluggefühl auf, auch die Spannung ist nicht zu knapp. Hat man das Spiel einmal gespielt, weiß man worum es geht und spielt es immer mal gerne wieder. Die gesamten Flug- und Kampfbedingungen im 1. Weltkrieg sind optimal simuliert und mir würde kein besserer Weg einfallen, das in einem Kartenspiel zu tun. Das Spiel hätte auch mehr Punkte erhalten, wenn es da nicht mehrere Haken gäbe: Erstens ist die Spielanleitung eine Katastrophe, einfach mal eben nachschlagen ist nicht möglich und auch die gesamte Konzeption macht ein längeres Einlesen erforderlich. Zweitens ist da der Haken, dass von jedem Flugzeugtypus nur ein Kartenset da ist (also A,B,C oder D), wobei die Kartendecks C und D wesentlich besser sind als die Decks A und B. Wer mit einem Flugzeugtypen A gegen einen Gegner mit Flugzeugtyp C oder D antritt, hat schon verloren. Zu dritt macht das Spiel einfach keinen Spaß, weil der Spieler mit 2 Flugzeugen sich gezielt auf einen Gegner stürzen kann, wobei die beiden gegnerischen Spieler ihre Spielzüge aber nicht absprechen dürfen. Zu viert ist man schnell ziemlich gelangweilt, wenn die eigene Maschine ziemlich früh abgeschossen wird und man dann untätig herumsitzt. Deshalb ist der optimale Spielspaß vor allem bei 2 Spielern gegeben. Drittens empfiehlt es sich unbedingt, die Explosionskarte herauszunehmen, da es ziemlich frustierend ist, bei evtl. einem einzigen Treffer direkt abgeschossen zu werden. Das Spiel ist für ca. 16 Euro zu haben, was aber angesichts des doch hohen Spielspaßes nicht zuviel ist. Für die Zukunft des Spiels spricht vor allem, daß schon die erste Zusatzpackung in Vorbereitung ist, in der es dann auch um Bodenmissionen geht - für Spannung scheint also gesorgt. Wer dem Thema "Krieg" allerdings wenig abgewinnen kann, für den ist "Wings of War" nicht geeignet. Ansonsten bleibt nur zu hoffen, daß außer den Zusatzpaketen auch mal eine überarbeitete Grundversion erscheint, dann gibt es auch eine bessere Bewertung.

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