Die Werwölfe von Düsterwald

Auf einen Blick:
Verlag : Asmodee
Autor : P.d. Pallieres und H. Marly
Grafik : Alexios Tjoyas
Spielanzahl : 8 - 18 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : stark variabel
Erscheinungsjahr : 2002

Spielart: Gruppen- und Kommunikationsspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2003 Auswahlliste
Deutscher Spielepreis 2003 (Platz 18)
Jeu de l'Annee Nominierungsliste 2003
Juego del Ano 2005 Finalist

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Das Spielmaterial
4 Karten Werwolf - 13 Karten Dorfbewohner - 7 Sonderkarten - 1 Spielregel

Alle Spieler wohnen gemeinsam im einem Dorf. Nacht für Nacht passieren in diesem Dorf unheimliche Dinge: Während die Leute schlafen, schleichen sich Werwölfe in das Dorf und ermorden einen Einwohner. Jeden Tag versuchen die Einwohner aufs Neue herauszufinden, wer wohl ein Werwolf ist und wer nur ein braver Bürger. Am Ende jeden Tages wird der Verdächtige dann hingerichtet.

Zunächst einmal sollte ein Spielleiter bestimmt werden. Dieser verteilt dann an jeden Mitspieler eine Karte. Der Mitspieler ist dann entweder ein normaler Dorfbewohner, ein Werwolf oder ein besonderer Charakter. Folgende Sondercharaktere kommen in dem Spiel vor: Seherin (darf während der Nacht die wahre Identiät eines Mitspieler erfahren; sie zeigt auf einen Mitspieler und der Spielleiter deutet ihr die wahre Identität an), Jäger (wird er von den Dorfbewohnern unschuldig hingerichtet oder nominiert, kann er noch einen anderen Dorfbewohner bestimmen, der ebenfalls ausscheidet), Amor (Amor bestimmt zu Anfang des Spiels zwei Mitspieler, die dann als Pärchen fungieren; wenn einer von beiden ausscheidet, scheidet der andere aus Kummer mit aus; beide dürfen nie gegen den anderen stimmen; ist einer der beiden ein Werwolf, haben sie ein anderes Spielziel: sie müssen alle anderen Mitspieler eliminieren, um das Spiel zu gewinnen), Hexe (die Hexe kann während ihrer Phase einmal im Spiel einen guten Trank einsetzen um den gerade von den Werwölfen getöteten Spieler zu heilen, oder sie kann mit dem bösen Trank einen beliebigen Spieler töten), Mädchen (kann während der Werwolfphase diese mit halboffenen Augen beobachten, bemerken die Werwölfe dies, kann sie sofort aus dem Spiel ausscheiden), Hauptmann (der Hauptmann wird gewählt; seine Stimme zählt bei der Abstimmung doppelt) und Dieb (zwei normale Dorfbewohner-Karten zusätzlich ins Spiel, aus den beiden übrigen darf sich der Dieb in der ersten Nacht eine aussuchen und gegen seine Karte tauschen). Grundsätzlich werden von der Spielregel unterschiedliche Kartenverteilungen für unterschiedlich viele Spieler vorgeschlagen, an die man sich aber nicht unbedingt halten muss. Grundsätzlich sollten aber erst bei hohen Spielerzahlen alle Sonderkarten mit eingebracht werden.

Hat jeder Spieler eine Identität beginnt nun das Spiel: Der Spielleiter kündigt sofort die Nacht an, dazu schließen alle Spieler ihre Augen und auch Sprechen ist jetzt verboten. Sollten die dementsprechenden Charaktere im Spiel sein, findet nun erst eine Vorbereitungsphase statt (immer nur die angesprochenen Charaktere öffnen ihre Augen), in der dann der Dieb und der Amor ihre Aktion durchführen. Die Vorbereitungsphase findet nur in der allerersten Runde statt, danach ist der Rundenablauf immer wie folgt: Zuerst ruft der Spielleiter die Seherin, die ihre Augen öffnet und auf den Mitspieler deutet, dessen Identität sie herausfinden will. Hat sie dies getan, schließt sie ihre Augen wieder. Dann ruft der Spieler die Werwölfe: Spieler die diese Identität haben, öffnen dann ihre Augen und finden sich zunächst gegenseitig. Danach einigen sie sich - natürlich nur mit Handzeichen - auf ein Opfer das dann vom Spielleiter bestätigt wird. Der Spielleiter lässt dann die Werwölfe wieder einschlafen. Danach folgt dann noch die Hexe, die ihre Aktion durchführt und wieder einschläft. Erst dann erwacht das ganze Dorf. Der Spielleiter benennt dann die Opfer, die es gegeben hat, diese Spieler scheiden sofort aus und dürfen auch an der nachfolgenden Diskussion nicht mehr teilnehmen (es kann durch den Einsatz der Hexe mehrere oder keine Toten geben). Alle Spieler beraten nun gemeinsam, wer der Verdächtige ist. Dabei kann jeder jeden beschuldigen, Leute können sich verteidigen, schweigen - wie auch immer. Die normalen Dorfbewohner sollten natürlich versuchen, die Werwölfe ausfindig zu machen, während diese natürlich versuchen, den Verdacht möglichst von sich abzulenken. Der Spielleiter sollte der Diskussion freien Lauf lassen, dann aber irgendwann doch zur Abstimmung übergehen (ansonsten können diese Diskussionen sehr, sehr lange dauern). Ruft der Spielleiter zur Abstimmung auf, hebt jeder Spieler seinen Arm in die Luft und bei "Los" (oder irgendeinem anderen Signalwort) deutet er auf den Spieler, den er für einen Werwolf hält (oder auch nicht) und den er gerne loswerden möchte. Der Spieler mit den meisten Stimmen scheidet dann aus dem Spiel aus, der Spielleiter dreht noch die Identitätskarte um und verrät den anderen Spieler, wen sie dort gerade "entlarvt" haben. Danach fängt die nächste Runde an, die Dorfbewohner "schlafen" wieder und alles beginnt auf ein Neues. Die Dorfbewohner gewinnen, wenn alle Werwölfe entlarvt wurden und aus dem Spiel ausgeschieden sind. Die Werwölfe gewinnen, sobald sie in der Überzahl sind (oder vor einer Nachtphase genau so viele Leute sind wie die normalen Dorfbewohner).
(Troudi 15.12.04)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Asmodee

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Das Spiel ist einfach genial: Es gibt, vielleicht ausser Hossa, kein besseres Spiel für größere Gruppen. Genau wie bei Hossa ist bei diesem Spiel erstaunlich, wie sehr fremde Menschen auf einmal zusammenarbeiten können oder auch wie befreundete Menschen auf einmal gegeneinander arbeiten. Die Atmosphäre ist toll und man ist wirklich gespannt, wer das nächste Opfer sein wird. Eine bestimmte Strategie zu gewinnen, gibt es eigentlicht nie - aber man sollte sich seiner Sache nie allzu sicher sein. Besonders groß ist der Ärger natürlich bei den Dorfbewohnern, wenn der Spielleiter die Karte des Verdächtigen umdreht und mal wieder nur ein braver Bürger aus dem Spiel ausgeschieden ist. Grundsätzlich gilt außerdem: Je mehr Spieler, desto besser wird Werwölfe eigentlich erst. Bei größeren Spieletreffen spielen wir mindestens immer eine Partie Werwölfe, häufig sogar noch mehr.

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