Warumono2 Spielbericht

Warumono2

Vielen Dank an Grapac Japan für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Grapac Japan
Autor : unbekannt
Grafik : unbekannt
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 20 min.
Erscheinungsjahr : 2005

Spielart: Zug- / Bluffspiel

Auszeichnungen:
Best Japanese Game 2006 (Platz 8)

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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 4 Spielfiguren - 4 Identitätskarten - 4 Inhaltskarten - 6 Berufskarten - 4 Pässe - 4 Flugtickets - 4 Schiffstickets - 13 Karten "Dunkle Gasse" - 2 Barrikaden - 1 Würfel - 7 Szenarien - 1 Szenariovorlage - 1 Zeitzähler - 1 Spielanleitung (Japanisch / Englisch / Deutsch)

Die Spieler verkörpern in diesem Spiel Mitglieder der japanischen Mafia, die gerade einen schönen Beutezug hingelegt haben. Jeder will natürlich derjenige sein, der seine Kollegen über das Ohr haut und mit der Beute entkommen kann. Dazu braucht man zunächst einmal einen falschen Pass und kann sich danach ein Ticket besorgen, um die Stadt zu verlassen. Als wenn das noch nicht aufwendig genug wäre, gibt es natürlich die richtige Beute nur einmal (der Rest ist Falschgeld) und ein verdeckter Ermittler ist eventuell auch noch unterwegs.

Vor dem Spiel muss bestimmt werden, welches Szenario gespielt werden soll. Danach wählt sich jeder Spieler eine Spielfigur einer Farbe und stellt diese auf das Feld "Versteck". Außerdem erhält jeder Spieler die Identitätskarte in der Farbe der Spielfigur. Danach werden die Berufskarten gemischt und jeder Spieler erhält eine Karte. Es kann so natürlich passieren, dass ein Spieler "Verdeckter Ermittler" wird. Der Spieler, der der verdeckte Ermittler ist, muss nicht mit der Beute entkommen, sondern er muss im Szenario, während der Zeitzähler auf einem Bereich liegt, in dem Verhaftungen möglich sind, einen Gangster festnehmen (s.u.). Danach erhält noch jeder Spieler eine Inhaltskarte, die er sich nun einmal ansehen darf. Entweder ist dies die richtige Beute oder nur wertloses Falschgeld. Danach beginnt das Spiel dann der Spieler, der die höchste Augenzahl würfelt.

Das Spiel verläuft in Runden. Zu Beginn einer neuen Runde wird der Zeitzähler immer eine Zeile weiter nach unten verschoben und die entsprechenden Anweisungen werden durchgeführt (z.B. sind Verhaftungen möglich, der Flughafen wird gesperrt, die Sperrung des Hafens wird aufgehoben etc.) - je nach Szenario. Danach fängt der erste Spieler an, die anderen Spieler folgen im Uhrzeigersinn. Ist ein Spieler an der Reihe, kann er eine der beiden folgenden Aktionen durchführen:

Er nimmt seine verdeckte Inhaltskarte und sieht sie sich an. Diese Aktion macht natürlich nur dann Sinn, wenn man selber nicht weiß, was sich unter der eigenen Inhaltskarte befindet, wenn diese z.B. durch einen anderen Spieler ausgetauscht worden sein könnte. Man darf sich seine eigene Inhaltskarte nur mit dieser Aktion ansehen.
Der Spieler würfelt und bewegt seine Spielfigur. Der Spieler kann nun seine Spielfigur mit der genauen Augenzahl auf eines der Ereignisfelder ziehen. Beim "Fälscher" erhält man z.B. seinen Pass, danach kann man (nur wenn man den Pass hat) zum "Schlepper" gehen und ein Fähr- oder Flugzeugticket erwerben und danach kann man dann versuchen mit der Beute zu entkommen. Dabei muss auf dem Feld vor dem Boarding Gate an Flughafen oder Hafen auf jeden Fall gehalten werden und es geht erst in der nächsten Runde weiter. Wenn man dann in den Bereich dahinter kommt, setzt man automatisch sein Ticket ein. Auf dem Feld "Dunkle Gasse" kann man außerdem eine Karte ziehen, die bestimmte Ereignisse auslöst usw.. Grundsätzlich kann eine Spielfigur ihren Spielzug natürlich auch auf einem leeren Feld beenden. Eine Ausnahme gilt: Die Augenzahl muss nicht komplett verwendet werden, wenn man auf dem Ausgangsfeld oder auf anderen Feldern innerhalb der Reichweite der Figur - angezeigt durch die Augenzahl auf dem Würfel - andere Personen antrifft. Sofern es sich bei dem Feld mit einer anderen Spielfigur darauf um ein eckiges Feld handelt, kann man dort stehenbleiben und einen Tausch durchführen. Der andere Spieler gibt einem dazu seine Inhaltskarte und man darf diese mit der eigenen vertauschen. Diese Aktion muss dabei so durchgeführt werden, dass die anderen Spieler nicht sehen können, ob der Tausch wirklich durchgeführt wird oder nicht. Ein Spieler kann nur einen Tausch pro Runde durchführen.
Das "Boarding Gate" passieren: Sobald ein Spieler einen falschen Pass und ein Ticket hat, kann er sich zum Boarding Gate begeben und danach den Ort des Geschehens verlassen. Er muss dann seine Inhaltskarte zeigen. Handelt es sich dabei nicht um die echte Beute, scheidet der Spieler aus dem Spiel aus.
Sonderaktion des verdeckten Ermittlers: Da der verdeckte Ermittler einen besonderen Auftrag hat, kann er auch eine besondere Aktion durchführen. Er kann nämlich eine andere Spielfigur verhaften. Allerdings kann er dies nur einmal im gesamten Spiel tun und nur dann, wenn der Zählstein auf dem Szenario im Bereich "Verhaftungen möglich" liegt. Dazu muss der verdeckte Ermittler mit einer anderen Spielfigur auf einem Feld sein. Wenn er diese Spielfigur nun verhaftet und diese die echte Beute mit sich führt, endet das Spiel sofort und der verdeckte Ermittler gewinnt. War der Verdacht falsch, scheidet der verdeckte Ermittler aus dem Spiel aus.

Das Spiel endet, wenn ein der drei folgenden Bedingungen erfüllt ist:

Der Zählstein erreicht das Feld "Spielende". Hier gewinnt dann der oder die Spieler, die die Vorgaben des jeweiligen Szenarios zu diesem Zeitpunkt erfüllen.
Der verdeckte Ermittler verhaftet den Gangster, der die echte Beute bei sich trägt. In diesem Fall gewinnt der verdeckte Ermittler.
Ein Spieler verlässt das Spielbrett und besitzt die Karte mit der echten Beute. Er hat es geschafft, sich und die Beute in Sicherheit zu bringen und gewinnt das Spiel.

(Troudi 12.11.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Grapac Japan

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Der japanische Verlag hatte sein Debüt auf der Spielemesse 2005 in Essen. Schwerpunkt sollte das hier vorliegende - in Japan sehr erfolgreiche - Spiel "Warumono2" sein. Grundsätzlich ist das Spiel durchaus als gelungen zu bezeichnen, zumal auch ausgezeichnetes Material beigelegt worden ist. Das Spiel dürfte dann aber auch wieder nicht jedermanns Sache sein, da der Würfel einen enormen Einfluss auf das Spielgeschehen hat und zum Teil auch zu Frustrationen führte. Und das ist insgesamt eigentlich schade, denn das Spiel funktioniert durchaus und macht auch Spaß: Tatsächlich wird des öfteren für eine Überraschung gesorgt, wenn man denn selber so gar nicht mehr weiß, wo denn die echte Beute ist und wer denn jetzt wohl das Spiel gewinnen könnte. Der Spannungsbogen ist also durchaus vorhanden, wird aber durch das Würfeln dann doch eingeschränkt. Auch die Vorgaben der 7 Szenarien sind ganz interessant, überraschend gut ist auch die Anleitung. Trotzdem: Auf der Spielemesse sollte "Warumono2" für 40 Euro über den Tisch gehen, was dann doch deutlich übertrieben ist. Auch Grapac ist noch auf der Suche nach einem deutschen Vertrieb, daher ist das Spiel in Deutschland bislang nicht erhältlich.

Weitere Meinungen zu Warumono2:

Superfred :

Das Spiel hört sich vom Regelwerk gut an. Verschiedene Spieler schlüpfen in unterschiedliche Rollen und versuchen den Koffer mit der Beute ausser Landes zu bringen. Dazu kommen noch unterschiedliche Szenarien, bei denen zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Ereignisse eintreten. Für Spielspass sollte damit eigentlich gesorgt sein, zumindest hört es sich so an. Die Realität ist dann leider eine ganz andere, da der Würfel einiges im Spiel kaputt macht. Erwürfelt man schliesslich keinen Pass oder kein Ticket, so helfen auch die besten Bluffs und Beschuldigungen nichts, man hat keine Chancen das Land zu verlassen. Warumono2 ist somit ein Spiel mit einem guten Ansatz, mit kleineren Schwächen. Damit das Spiel etwas runder läuft, spielen wir es gerne mit zwei Würfeln (der Spieler kann sich dann einen Würfel aussuchen) oder man lässt auch die Augenzahl des Würfels zu, welche verdeckt auf dem Tisch liegt. Positiv anzumerken ist das wirklich tolle Spielmaterial, negativ ist der Preis von 40 Euro, welcher deutlich (!) zu hoch für so ein Spiel ausfällt.

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