Vor den Toren von Loyang |
Auf einen
Blick: Verlag : Hall Games Autor : Uwe Rosenberg Grafik : Klemens Franz / atelier198 Spieleranzahl : 1-4 Spieler Alter : ab 12 Jahren Dauer : 60-120 Minuten Erscheinungsjahr : 2009 Spielart : Taktikspiel Auszeichnungen: DSP: Essener Feder 2010 Juego del Ano 2019 Empfehlungsliste ZUR HAUPTSEITE |
Das
Spielmaterial 1 Spielplan - 4 Spielerpläne - 14 Zufriedenheitsmarken - 35 Käschmünzen - 48 Weizensteine - 46 Kürbisssteine - 44 Rübensteine - 36 Chinakohlsteine - 32 Bohnensteine - 25 Lauchsteine - 4 Wertungssteine - 2 Startspielersteine - 4 Lager/Karren-Karten - 4 Übersichtskarten - 6 Kreditkarten - 36 Parzellenkarten - 70 Aktionskarten - 1 Spielregel |
Weitere Infos: - Die Homepage von Hall Games |
Troudi vergibt 7 von
10 Punkten: "Vor den Toren von Loyang" ist
das dritte Spiel der Trilogie von Uwe Rosenberg und gleichzeitig das
erste Spiel von "hallgames". Und dabei muss man sagen: Das Spiel kann
sich sehen lassen. Die Spielmaterialien sind grafisch nett und
ansprechend gestaltet und auch das Holzmaterial schafft eine nette
Spielamtosphäre. Die Anleitung ist ausführlich,
lückenlos und lässt keine Fragen offen. Wie aber spielt sich
das Spiel? Grundsätzlich hält sich die Komplexität der
Regeln in Grenzen und das Spiel ist relativ schnell erklärt,
allerdings lassen einen die Regeln zunächst noch darüber im
Dunkeln, worum es im Spiel geht. Das wird dann auch erst nach der
ersten Partie klar, wenn man einmal die verschiedenen Karten und den
dahintersteckenden Verteilungsmechanismus und dessen Bedeutung
durchschaut hat. Wichtig in dem Spiel ist nämlich, möglichst
viel Geld zu verdienen und so möglichst weit auf dem "Pfad des
Wohlstandes" nach vorne zu kommen und dafür ist eine
vorausschauende Planung unerlässlich. Dabei hat sich in unseren
Testrunden die Strategie am erfolgreichsten entwickelt, möglichst
viele Stammkunden zu besitzen und zu bedienen und gleichzeitig auch
noch Laufkunden abzufertigen, da diese mehr Geld bringen. Die anderen
Karten wie Helfer, Marktstände etc. dienen dabei als
Erfüllungsgehilfen, um möglichst günstig an die
benötigten Waren zu kommen und dementsprechend Stamm- und
Laufkunden bedienen zu können, denn das bringt Geld. Hat man keine
Kunden mehr, sollte man mithilfe des "Doppelpacks" versuchen,
möglichst schnell an welche zu kommen. Auf diese Bedürfnisse
des Spiels ist eben auch die Kartenverteilungsphase durch die Spieler
abzustimmen und dementsprechend schwierig ist es für
Anfänger, in den ersten Partien erfolgreich zu sein. Wer
erfolgreich sein will, sollte schauen, dass er Waren hat, die er gut
zum Tausch z.B. an Marktständen nutzen kann, dass er Waren hat, um
diese anzubauen und dass er vor allem Waren hat, um diese an Lauf- und
Stammkunden zu verkaufen. Wann man anfängt Siegpunkte zu kaufen,
bleibt dem Spieler überlassen, auf alle Fälle sollte man aber
in jeder Runde den Schritt für nur 1 Käsch mitnehmen - sonst
wird es hinterher viel zu teuer. Mit den Krediten sollte man
äußerst sparsam umgehen, denn am Spielende einen Schritt
zurückgehen zu müssen ist sehr teuer. Der Mechanismus des
Spiels ist also äußerst interessant und durchaus
herausfordernd, besonders wenn man sich punktemäßig deutlich
von den Mitspielern absetzen will. Allerdings: In unseren Testrunden
hat selten ein Spiel mehr fokussiert, als "Vor den Toren von Loyang".
Woran liegt das? Einmal ist das mit Sicherheit die relativ hohe
Einstiegshürde in das Spiel, die - wenn man mit erfahreneren
Spielern spielt - das Spiel schon zu einem Frusterlebnis macht. Dann
liegt das auch an dem hohen Nachdenkfaktor, den "Vor den Toren von
Loyang" nun einmal besitzt, was sich auf der Planungsanforderung des
Spiels gründet. Da kann ein einzelner Spielerzug mitunter schon
mal sehr lange dauern, wobei die Dauer mit dem Fortschreiten der Partie
in unseren Runden immer länger wurde. Während die
Enthusiasten solcher denkintensiven Spiele das nicht groß
störte, wurde von anderen Vielspielern häufig die
Zähigkeit des Spiels muniert. Besonders im Spiel zu dritt war das
ein häufiges Manko. Um das bei vier Spielern zu verkürzen,
hat man hier die 2+2-Regel eingebaut, die wir nett fanden und die das
Spiel im Vergleich zum 3er-Spiel deutlich beschleunigt. Trotzdem war
mehreren Testern die Spieldauer einfach zu lange für das, was im
Spiel passiert. Fazit: Insgesamt handelt es sich bei "Vor den Toren von
Loyang" um ein Spiel, das komplexer ist als vielleicht auf den ersten
Blick ersichtlich und das vor allem eine durchdachte Spielstrategie
belohnt. Das führt dann mitunter zu sehr denkintensiven Phasen,
die die Spieldauer strecken können. Damit wird das Spiel zum
reinen Vielspieler-Spiel und auch solchen sei geraten, das Spiel im
Zweifelsfall vor dem Kauf erst auszuprobieren. Mit ca. 37 Euro
Ladenpreis gehört das Spiel dabei nicht zu den preiswertesten in
dieser Kategorie.
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