Vineta

Vielen Dank an Winning Moves für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Winning Moves
Autor : F. Onca / M. Gibrin / M. Miyaji
Graphik : Claus Stephan & Martin Hoffmann
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart : Taktikspiel



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Vineta von Winning Moves

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 9 Stadtteile - 49 Häuser - 180 Götterkarten -6 Götterchips - 7 Völkerplättchen - 9 Stadtteilplättchen - 1 Startspielerstein - 1 Rundenstein - 1 Spielregel

Als "Atlantis des Nordens" ist die sagenumwobene Stadt Vineta bekannt, die sich einst nahe der heutigen polnischen Küste befunden haben soll, dann aber irgendwann in den Fluten der Ostsee unterging.  Im Spiel wird die prunkvolle und reiche mittelalterliche Stadt lebending - allerdings nicht für lange. Denn die Einwohner der Stadt haben den Zorn der Götter heraufbeschworen und diese haben beschlossen, die Stadt untergehen zu lassen. Aber die Götter spielen gerne und so stellt jeder Gott einen Stadtteil unter seinen Schutz, den er gerne vor dem Untergang bewahren will...

Vor dem Spiel werden die 9 Stadtteile auf dem Spielplan aufgebaut. Nun werden Häuser in so vielen Farbe ausgewählt, wie Spieler teilnehmen. Die Häuser der gewählten Farbe zuzüglich den Häusern einer weiteren Farbe werden neben dem Spielplan bereitgelegt. Die Häuserkärtchen dieser Farben und die Stadtteilkärtchen werden getrennt gemischt und in zwei Stapeln bereitgelegt. Von jedem dieser Stapel nimmt sich jeder Spieler ein Kärtchen, sieht es sich an und legt es verdeckt vor sich ab. Außerdem wählt jeder Spieler einen Gott, erhält den entsprechenden Götterchip und den Kartensatz mit dem Symbol dieses Gottes. Ein Startspieler wird ermittelt und beginnt nun damit, ein beliebiges Haus einer beliebigen Farbe auf einen beliebigen Stadtteil zu stellen. Danach folgt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn, dann dessen linker Nachbar usw. - bis alle Häuser auf dem Spielplan verteilt. Dann mischt jeder Spieler seinen Kartensatz gut durch und nimmt die obersten sieben Karten auf die Hand.

Das Spiel geht über insgesamt 8 Runden, wobei jede Runde normalerweise aus 3 Durchgängen besteht. Ein Durchgang läuft immer folgendermaßen ab:

1. Karte auswählen
Jeder Spieler wählt eine seiner sieben Handkarten aus und legt sie verdeckt vor sich auf den Tisch.

2. Karte spielen
Beginnend mit dem Startspieler deckt nun jeder Spieler im Uhrzeigersinn seine Karte auf und spielt sie - je nach Kartenart - aus:
3. Karten nachziehen
Nachdem jeder Spieler seine Karte ausgespielt hat, zieht nun jeder Spieler jeweils die oberste Karte vom Nachziehstapel, um so wieder 7 Karten auf der Hand zu haben.

4. Startspielerwechsel
Der Startspieler gibt den Startspielerturm an seinen linken Nachbarn weiter, der dadurch dann automatisch der Startspieler des nächsten Durchgangs wird.

Eine Runde endet, sobald drei bzw. die durch Aktionskarten veränderte Anzahl an Durchgängen gespielt wurde. Dann erfolgt jetzt eine Rundenwertung. Dazu wird ermittelt, für welchen Stadtteil die Flutkarten mit dem insgesamt höchsten Wert ausgespielt wurde. Bei einem Gleichstand spielt jeder Spieler eine weitere Karte aus. Der so ermittelte Stadtteil wird "versenkt", d.h. die darauf stehenden Häuser werden zunächst an die Spieler verteilt, die sich durch das Ausspielen von Karten an der Versenkung verteilt haben. Dabei erhält zunächst der Spieler ein beliebiges Haus, der zuletzt eine Karte ausgespielt hat, dann der Spieler mit der vorletzten Karte etc.. Die Verteilung endet erst, wenn alle Häuser verteilt wurden. Danach wird der Stadtteil vom Spielplan entfernt und die nächste Runde kann beginnen, nachdem der Startspielerturm an den nächsten Spieler im Uhrzeigersinn weitergegeben wurde.

Das Spiel endet automatisch nach der achten Runde. Nun überprüft jeder Spieler, wie viele Siegpunkte er erhält. Dazu deckt jeder Spieler zunächst seine beiden Kärtchen auf: Ist der Stadtteil nicht untergegangen, der auf dem Stadtteilkärtchen abgebildet ist, erhält der Spieler die angegebene Anzahl an Siegpunkten. Das Häuserkärtchen gibt an, für welche auf dem Spielplan verbleibende Häuserfarbe man Punkte erhält. Hier ist dann jedes Haus drei Siegpunkte wert. Für jedes Haus, das man aufgrund von Versenkungen erhalten hat, gibt es unabhängig von der Farbe 1 Siegpunkt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

(Troudi 25.12.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Winning Moves

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Die Idee hinter "Vineta" ist mit Sicherheit nicht schlecht: Die Spieler stecken in einem Dilemma, denn man muss seine eigenen Interessen schützen, ohne das diese allzu offensichtlich werden, denn sonst machen einem die anderen Spieler einen Strich durch die Rechnung. Allerdings rückt diese Idee dann durch einen anderen Lapsus in den Hintergrund, der vielen Spielern wohl relativ schnell auffallen dürfte: Durch die Tatsache, dass bei 5 Spielern 49 Häuser auf dem Spielplan sind, macht es für die Spieler in der Regel den meisten Sinn, sich den vorherigen Spielern anzuschließen und ihre Karte an die entsprechende Reihe anzulegen, egal ob darauf mehrere eigene Häuser sind oder nicht, denn schließlich gibt es pro Haus einem Punkt, unabhängig von der Farbe. Und durch die Verteilung der Häuser am Spielbeginn ist es schwierig, die eigenen Häuser gleichmäßig zu verteilen, ohne dabei den anderen Spielern aufzufallen. Hier steckt also in einem echten Dilemma, aus dem es nicht wirklich einen Ausweg gibt, außer der oben erwähnte Methode. Welcher Stadtteil am Ende übrigbleibt ist bei 5 Spielern nicht wirklich zu beeinflussen, denn es ist sehr schwer die anderen Spieler von einer lukrativen Stadtteilreihe wegzulocken, wenn es um den eigenen Stadtteil geht. Irgendwas funktioniert hier nicht ganz hundertprozentig, was "Vineta" insgesamt etwas problematisch macht. Da besteht eindeutig Nachbesserungsbedarf. "Vineta" ist für ca. 28 Euro im Handel zu haben.

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