Villa Paletti

Auf einen Blick:
Verlag : Zoch
Autor : Bill Payne
Spieleranzahl : 2-4
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : 15-20 min.
Erscheinungsjahr : 2001

Spielart: Geschicklichkeitsspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2002
Deutscher Spielepreis 2002 (Platz 4)
Schweizer Spielepreis 2002 Kinder (Platz 2)
Vuoden Pephepeli 2002 Finalist

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Das Spielmaterial
1 Fundament - 5 Plauteaus - 20 Säulen - 1 Baumeistersiegel - 1 Häkchen - 1 Spielregel

Ein junger Lustikus, der von allen nur Paletti genannt wird, will den Bau einer prächtigen Villa in die Tat umsetzen, die sein Großvater zwar geplant hat, mangels Finanzen aber niemals fertigstellte. Paletti selber hat zwar auch kein Geld gehabt, aber eine Idee: Nämlich zahlreiche Säulen aus den unteren in die oberen Etagen zu bringen, da diese dort besser genutzt werden konnten. Aufgabe der Spieler ist es nun, den mittlerweile spurlos verschwundenen Bau Palettis zu rekonstruieren.

Vor dem Spiel wird das Fundament in die Mitte der Spielfläche gelegt. Danach stellen alle Spieler gemeinsam die Säulen irgendwie auf das Fundament. Darauf wird dann zunächst das blaue Plateau gesetzt. Dabei darf das blaue Plateau nicht seitlich über das Fundament herausragen. Der jüngste Spieler würfelt mit dem Baumeistersiegel seine Farbe aus, danach wählen die anderen Mitspieler reihum eine der Farben. Ihnen "gehören" ab jetzt die Säulen in dieser Farbe.

Danach baut, der Reihe nach, jeder Spieler. Der aktive Spieler nimmt immer eine beliebige Säule der eigenen Farbe und stellt sie auf das oberste Plateau. Dabei ist es egal, von welcher Ebene aus die Säule dort hoch gesetzt wird. Zu beachten ist, dass die Plateaus beim Herausziehen der Säulen festgehalten oder leicht angehoben werden dürfen, beim Abstellen der Säulen allerdings nicht. Außerdem müssen Säulen immer genau auf dem Plateau stehen, d.h. sie dürfen nicht über den Rand hinausragen. Das Häkchen darf natürlich verwendet werden. Außerdem darf immer nur eine Säule angefasst werden, d.h. bricht ein Spieler sein Bauvorhaben ab, wenn er merkt, dass der Einsturz der Villa droht. Er darf dann keinen zweiten Versuch mehr unternehmen.

Wer kein Bauvorhaben durchführen kann, ohne den Einsturz der Villa zu riskieren (die Mitspieler können Einspruch erheben, müssen dann jedoch dies auch beweisen indem sie eine Säule des aktiven Spielers verbauen; im Erfolgsfalle wird die Säule des aktiven Spielers aus dem Spiel genommen, im Misserfolgsfall stürzt entweder die Villa ein oder der Widersprecher bricht sein Bauvorhaben ab; dann darf der aktive Spieler eine beliebige seiner Säulen aus dem Spiel entfernen), kann er das nächste Plateau auf die obersten Säulen legen (die Reihenfolge der Plateaus von unten nach oben ist: blau, grün, gelb, orange, rot). Das Plateau darf dann auch über das Fundament hinausragen, muss aber mindestens 3 Säulen bedecken.

Hat ein Spieler so seinen Zug durchgeführt, ist der nächste Spieler an der Reihe.

Der Kampf um das Baumeistersiegel. Letztendlich wird das Spiel von dem Spieler gewonnen, der am Ende des Spiels das Baumeistersiegel besitzt. Um dieses Siegel wird ab dem grünen Plateau gekämpft: Der Spieler, der zuerst eine Säule auf dieses Plateau sitzt, erhält das Siegel. Das Siegel wechselt nur dann den Besitzer, wenn ein anderer Spieler den Besitzer des Siegels an Punkten auf dem obersten Plateau übertrifft. Dabei zählt eine dicke runde Säule 3, eine Sechskantsäule 2 und eine dünne runde Säule 1 Punkt. Bei Gleichstand bleibt das Siegel zunächst beim Besitzer. Wird ein neues Plateau bebaut, zählen alle Spieler ihre Punkte ab diesem Plateau neu (d.h. der erste Spieler, der eine Säule auf ein neues Plateau setzt, ist automatisch der Besitzer des Baumeistersiegels).

Das Spiel endet entweder, wenn die Villa einstürzt oder wenn kein Spieler mehr in der Lage ist, eine weitere Säule auf das oberste Plateau zu bauen. In diesem Fall gewinnt dann der Spieler, der gerade das Baumeistersiegel besitzt. Hat er aber selber das Bauwerk zum Einsturz gebracht, erhält der Vorbesitzer des Siegels dieses auch zurück und gewinnt somit das Spiel.

Bei 2 Spielern spielt jeder Spieler mit 2 Farben und darf sich immer zwischen einer seiner beiden Farben entscheiden.

Bei 3 Spielern gibt es eine neutrale Farbe. Jeder Spieler muss immer erst eine Säule dieser neutralen Farbe auf das oberste Plateau setzen und erst dann seine eigene. Versucht der Spieler eine neutrale Säule zu versetzen und die Villa droht einzustürzen, kann er das Bauvorhaben sofort abbrechen, darf aber danach noch seine eigene Säule versetzen. Hier können die Mitspieler dann nachweisen, dass sie eine neutrale Säule versetzen können, dann entfällt natürlich die zweite Aktion des aktiven Spielers.
(Troudi 16.03.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Zoch

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"Villa Paletti" ist vor allem ein Bau- und Geschicklichkeitsspiel. Ganz unbekannt ist das Ganze natürlich nicht, "Jenga" hat ja durchaus auch schon mit einer sehr ähnlichen Technik Erfolge gefeiert. Hierbei geht es natürlich noch um Punkte, die bei "Jenga" ja nicht vergeben werden. Der Gesamtproblematik, einen möglichst sinnvollen Turmaufbau zu machen, wird hier noch ein Punktesystem hinzugefügt, dass im Endeffekt aber am Spielablauf wenig ändert. Bei "Villa Paletti" geht es in erster Linie um den Spaß am Bauen und darum, anderen auch mal zu zeigen was man vielleicht besser als sie kann. Insgesamt haben wir es hier mit einem interessanten Bauspiel zu tun, das für jede Alters- und Interessensgruppe geeignet ist - an ein Geschicklichkeitsspiel wie z.B. "Bausack" reicht es vom Schwierigkeitsgrad allerdings nicht heran. Vor allem für Familien wird sich die Investition von ca. 30 Euro in dieses daher Spiel lohnen - Taktiker sollten es besser erst ausprobieren.

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