Utopia

Vielen Dank an Heidelberger für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Matagot
Autor : Ludovic Vialla / Arnaud Uron
Graphik : S. Poinsot / J.-M. Xavier / C. Rendu / C. Carillon
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2007

Spielart : Aufbauspiel



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Utopia von Matagot

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 40 Monumente - 4 Weltwunder - 5 Minister - 200 Fürstenspielplättchen - 40 Sockelplättchen - 10 Privilegplättchen - 40 Gastplättchen - 50 Aktionskarten - 5 Übersichtskarten - 1 Stoffbeutel - 1 Spielregel

Vor dem Spiel werden 5 verschiedene Monumente, also eines pro Volk, beliebig auf die 5 Felder der Prestigeskala gestellt. Die 40 Gastplättchen kommen in den Stoffbeutel, die Aktionskarten werden gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Dann wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält die Ministerfigur, die Sockelplättchen und die Privilegplättchen dieser Farbe. Ein Startspieler wird zufällig bestimmt und stellt seine Ministerfigur auf das Startfeld der Wertungsleiste. Im Uhrzeigersinn stellen nun die anderen Spieler ihre Ministerfigur hinter diese.

Das Spiel wird in Spielrunden gespielt, wobei jede Runde aus drei Spielphasen besteht, die folgendermaßen ablaufen:

1. Fürsten begrüßen
Der Startspieler zieht nun dreimal so viele Gastplättchen aus dem Stoffbeutel, wie Spieler teilnehmen. Die Spielerreihenfolge wird dabei von der Position der Figuren auf der Wertungsleiste bestimmt. Die Gäste werden auf die entsprechenden Inseln, und zwar in die Nähe des abgebildeten Schiffes, gelegt.

Nun wählt in Spielerreihenfolge jeder Spieler eins der Gästeplättchen und legt ein eigenes Fürstenplättchen vom gleichen Volk des Gästeplättchens in einen beliebigen Stadtteil der Insel dessen Symbol dem Symbol des weggenommenen Gästeplättchens entspricht. Das weggenommene Gästeplättchen legt der Spieler vor sich ab. Es kann dazu kommen, dass eins von zwei möglichen Ereignissen ausgelöst wird:
Anstatt einen Fürsten in einen Stadtteil zu stellen, kann ein Spieler einmal pro Runde ein Gastplättchen aus dem Beutel ziehen. Dieses Plättchen muss dann, entsprechend der o.g. Regeln, auf den Spielplan gebracht werden. Dafür muss dieser Spieler dann einen anderen Spieler benennen, der sich außerhalb der Reihe ein Gastplättchen nehmen muss (er darf keins aus dem Beutel ziehen). Danach läuft die Runde normal weiter.

Die Phase endet, sobald alle Gastplättchen verteilt wurden.

2. Stadt ausbauen
Jeder Spieler erhält nun 5 Aktionskarten vom Nachziehstapel. Der erste Spieler muss 2 Karten auf den Ablagestapel werfen, der letzte Spieler keine. Alle anderen Spieler müssen 1 Karte abgeben. In Spielerreihenfolge darf nun jeder Spieler eine, mehrere oder keine Karte ausspielen und die übrigen abwerfen. Jede Karte zeigt immer einen bestimmten Fürsten des Volkes, für das die Karte eingesetzt werden kann. Jeder Spieler kann zweimal im Spiel eines seiner Privilegplättchen einsetzen und das Volk auf der Karte durch ein beliebiges Volk ersetzen, nachdem er das Plättchen abgegeben hat. Mit jeweils einer Karte kann eine von vier verschiedenen Aktionsmöglichkeiten für das entsprechende Volk durchgeführt werden:
Alle Aktionen können mehrfach und in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Auch in dieser Phase können die Aktionen "Bau eines Weltwunders" und "Stadtteil beherrschen" durchgeführt werden.

3. Prestige berechnen
Nun erhält jeder Spieler Prestigepunkte für die von ihm errichteten Monumente in von ihm beherrschten Stadtteilen. Dabei entspricht der Wert für jedes Volk immer der Zahl unter der Position des Monumentes des entsprechenden Volkes auf der Prestigeskala. Damit ist die aktuelle Runde beendet und die nächste Runde fängt wieder mit der ersten Phase an.

Das Spiel endet sobald ein oder mehrere Spieler in der dritten Phase einer Runde 50 oder mehr Prestigepunkte auf der Wertungsleiste erreicht haben. Der Spieler, der jetzt am weitesten vorne steht, hat das Spiel gewonnen. 

(Troudi 26.12.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Heidelberger
- Die Homepage von Matagot

Troudi vergibt 5 von 10 Punkten:
Wenn man die Schachtel aufmacht, dann ist man zunächst einmal beeindruckt vom Material: Toll gestaltete Materialien und ein optisch gelungener Spielplan. Gerade dieser Spielplan wird dann allerdings schnell zum Manko, denn die Übersicht fällt aufgrund der allzu bunten Gestaltung dann doch sehr spärlich aus und die vielen Farben und kleinen Plättchen für Gäste und Fürsten sind doch recht schwer in dem ganzen Bunten zu erkennen. Die Regel fällt klar aus und das Spiel wirkt im Hinblick auf den Spielmechanismus dann doch recht solide und beim ersten Spiel bleibt dann ein zwar etwas konfuser Eindruck zurück - man weiß noch nicht wirklich, worauf es ankommt - aber das Spiel scheint aufzugehen. Die Mechanismen sind innovativ und scheinen ineinander zu greifen. Bei der ersten gezielt gespielten Runde werden dann aber zwei Grundprobleme des Spiels offensichtlich: Erstens lohnt es sich nicht wirklich, während des Spiels der führende Spieler zu sein, denn man muss immer die meisten Karten abgeben und so fällt es schwer, die Führung gezielt auszubauen, während die anderen Spieler in aller Ruhe nachziehen können. Das zweite Problem ist das Ende des Spiels: Der Spieler, der ganz hinten auf der Wertungsleiste steht, also der letzte Spieler, macht definitiv den letzten Zug im Spiel und deshalb hat er es auf der Pike, wer letztendlich das Spiel gewinnt, in dem er nochmal so richtig schön die Prestigeskala manipuliert. Das kann - und hat es in einigen unserer Testrunden auch getan - das ganze Spiel zunichte machen - abhängig davon, wer welche Stadtteile mit welchem Volk beherrscht. Was gerade in Partien zu fünft die Planbarkeit einer Strategie erschwert ist das ständige auf und ab auf der Prestigeskala, so dass hier fast in jeder Runde die meisten Karten draufgehen. Zu dritt funktioniert "Utopia" dann deutlich flüssiger, allerdings ist dann in diesen Partien auch der Einfluss des letzten Spielers ernorm. Fazit: In "Utopia" stecken mit Sicherheit mehrere interessante Ideen und Komponenten, den Feinschliff hat man allerdings versäumt und so dümpelt das Spiel im unteren Mittelfeld vor sich hin. Schade, man hätte deutlich mehr daraus machen können. "Utopia" ist für ca. 34 Euro im Handel zu haben.

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