Unter schwarzer Flagge

Vielen Dank an den Heidelberger Spieleverlag für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Heidelberger Spieleverlag
Autor : Bruno Faidutti
Graphik : D. Ardila / Edge Studio / B. Schomburg
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 13 Jahren
Dauer : 30-45 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Bluffspiel



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Das Spielmaterial
30 Schatzkarten - 30 Plastikschiffe - 30 Standfüße - 18 Kanonenkarten  - 1 Spielregel

Die Ozeane unserer Welt waren im 17. und 18. Jahrhundert kein ungefährlicher Ort: Daran war nicht nur alleine die Unwägbarkeit des Wetters Schuld, sondern vor allem auch die Piraten, die die sieben Weltmeere unsicher machten. Dabei hatten die Piraten vor allem immer eins im Auge: Nämlich das Überfallen von möglichst reich beladenen Handelsschiffen. Die Händler in der damaligen Zeit mussten geschickt vorgehen, um den Piraten entgehen zu können. Ein richtiges Katz-und-Maus-Spiel also - bei dem nun auch die Spieler mitmachen: Die Spieler übernehmen in diesem Spiel einmal die Rolle von Piraten, die möglichst fette Beute machen wollen, gleichzeitig aber auch die von Händlern, die ihre wertvolle Fracht möglichst sicher über den Ozean bringen wollen. Der Spieler, dem dies am besten gelingt, gewinnt dann am Ende das Spiel.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Spielfarbe und nimmt sich 5 Schiffe, 5 Schatzkarten und 3 Kanonenkarten. Die Schatzkarten mischt er und legt sie als verdeckten Nachziehstapel vor sich ab. Dann deckt jeder Spieler die oberste Karten seines Nachziehstapels auf und legt sie offen in die Mitte des Spielplans. Darauf stellt nun jeder Spieler ein Schiff aus seinem Vorrat. Dabei muss jeder Spieler wählen, ob er ein "schutzloses" oder ein "bewaffnetes" Schiff auf See schicken will. Die bewaffneten Schiffe haben, anders als die schutzlosen, ein Kanonensymbol unter ihrem Standfuß. Sobald ein Schiff auf eine Schatzkarte gestellt wurde, befindet sich dieses Schiff "auf See". Der Spieler mit dem niedrigsten Schatzkartenwert wird Startspieler.

Der Startspieler beginnt mit dem ersten Spielzug und führt dabei eine von vier möglichen Aktionen durch.
Danach ist dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe, bis das Spiel beendet ist. Im Detail stehen jedem Spieler in seinem Spielerzug folgende 4 Aktionsmöglichkeiten zur Auswahl:
Das Spiel endet, wenn kein Spieler mehr Schatzkarten hat und sich auch keine Schiffe mehr auf See befinden. Nun zählt jeder Spieler die Siegpunkte für die Karten in seinem Wertungsstapel zusammen: Schatzkarten zählen so viele Siegpunkte wie aufgedruckt, Kanonenkarten jeweils einen Siegpunkt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat das Spiel gewonnen. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Kanonenkarten in seinem Wertungsstapel hat. Gibt es auch hier einen Gleichstand, dann teilen sich die beteiligten Spieler den Sieg.

(Troudi 01.07.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Die Beschreibung des Spiels deutet es schon an: Weder Anspruch noch Innovation stehen hier im Vordergrund, sondern letztendlich vor allem Glück. Klar kann man versuchen einzuschätzen, welche Karten der andere Spieler schützt, aber da jeder Spieler nur 2 Schiffe mit Bewaffnung zur Verfügung hat, ist hier vor allem Glück gefragt. Hat ein Spieler erstmal beide Schiffe mit Bewaffnung verloren, ist das Spiel danach mehr als einfach. Jetzt würde ich gerne noch ein "aber" hinzufügen, aber leider enthält das Spiel schlicht und einfach keine weiteren Elemente. Schade. Dementsprechend rätselhaft blieb uns auch die Zeitangabe auf der Schachtel: Mit wirklich viel Nachdenken, was aber eh wenig bringt, spielt man das Spiel mal locker in 15 Minuten durch. Wie sollte man auch länger brauchen? Das Spiel funktioniert, dementsprechend gerade noch 4 Punkte, aber mit deutlichen Tendenzen zur 3 - denn Innovatives sucht man hier vergeblich. "Unter schwarzer Flagge" ist nicht nur der enttäuschendste Faidutti den ich je gespielt habe, sondern auch eine der schlechtesten Neuheiten des Jahrganges 2009. Warum bringt man so etwas heraus? Das Spiel ist für ca. 15 Euro im Handel zu haben.

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