Tortuga

Auf einen Blick:                        
Verlag : Red Omega Studio
Autor : Piero Cioni / Giovanni Melega
Graphik : Barbara Chies        
Spieleranzahl : 2 Spieler (mit 2 Spielen 4 Spieler)
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 30 min.
Erscheinungsjahr : 2003

Spielart: Kartenablegespiel

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Das Spielmaterial
12 Transportschiffkarten - 12 Schatzkarten - 12 Meereskarten - 12 Strategiekarten -
6 Piratenschiffkarten - 6 Ereigniskarten - 4 Indikationskarten -
1 Spielanleitung (Englisch, Italienisch, Deutsch, Französisch)

In diesem Spieler werden die Spieler zu Piraten, die beide darauf lauern, möglichst viele Handelsschiffe mit wertvoller Fracht zu erobern. Dies passiert durch das Ausspielen von Karten, beide Spieler versuchen dabei, gegenseitig zu verhindern, dass der andere Spieler Schiffe erobern kann. Gleichzeitig gilt es aber auch, die eigenen Schiffe in Sicherheit zu bringen.

Vor dem Spiel werden die Indikationskarten in der Mitte der Spielfläche untereinander gelegt, wie dann später auch die Karten dazu ausgespielt werden: Transportschiff-Symbol, Schatz-Symbol, Meeres-Symbol und Strategie-Symbol. Dann werden die Piratenschiffe gemischt und oberhalb der obersten Indikationskarte rechts und links daneben gelegt. Es entsteht also eine Art Tabelle, in die die Spieler später dann die Karten ablegen. Nun nimmt sich jeder Spieler 3 Transportschiff-, 3 Schatz-, 3 Meeres- und 3 Strategiekarten auf die Hand. Jeder Spieler erhält nur eine Ereigniskarte, die er verdeckt vor sich ablegt. ACHTUNG: Die Spielanleitung ist in dieser Hinsicht nicht ganz eindeutig. Laut englischer Anleitung wird diese Karte offen vor jedem Spieler abgelegt, laut deutscher Anleitung verdeckt. Jeder Spieler entscheidet sich nun noch, auf welcher Tabelle der Seite er punkten möchte, d.h. welche Seite seine Seite ist.

Nun kann das Spiel beginnen: Es werden immer zwei Partien gespielt. Jeder Spieler ist abwechselnd an der Reihe. Er legt jeweils eine Karte in irgendein freies Feld der obersten freien Zeile: Es müssen erst alle Felder in einer Zeile der Tabelle auf beiden Seiten belegt sein, bevor in der nächsten Zeile weitergemacht werden kann. Es werden also erst die Handelsschiff-, dann die Schatz-, Meeres- und Strategiekarten ausgespielt. Die Ereigniskarte kommt erst ganz zum Schluss an die Reihe.

Die Karten sind dabei folgendermaßen aufgebaut: Jedes Piratenschiff hat Fähigkeiten in den Bereichen Geschwindigkeit, Stärke des Rumpfes und Schusskraft. Jeder Spieler besitzt also 3 Schiffe mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Zunächst einmal spielen die Spieler nun die Handelsschiffe aus, die dann automatisch bestimmten Piratenschiffen zugeordnet sind - die Karten in der Spalte unter dem Piratenschiff gelten nämlich immer nur genau für dieses eine Schiff. Die Handelsschiffe haben dieselben Eigenschaften - nur andere Werte. Um allerdings später ein Handelsschiff entern zu müssen, muss man einen bestimmten Wert übertreffen, der am Schluss durch die Strategiekarte bestimmt wird. Nach den Handelsschiffkarten werden von beiden Spielern zunächst die Schatzkarten ausgespielt, die den Wert der einzelnen Schiffe erhöhen können. Dann kommen die Meereskarten an die Reihe, die die Eigenschaften der Handelsschiffe verändern (z.B. Geschwindigkeit erhöhen oder verringern). Danach werden die Strategiekarten ausgespielt, die letztendlich vorgeben, mit welchem Wert das Handelsschiff in dieser Spalte vom Piratenschiff besiegt werden kann. Die Ereigniskarte erhöht dann z.B. nochmal den Wert von Schätzen, ermöglicht den Austausch von zwei Handelsschiffen, verhindert die Eroberung eines Schiffes ganz etc.

Die Runde endet, wenn alle Karten ausgespielt sind. Dann wird bei jedem Piratenschiff kontrolliert, ob es den Wert - wie von der Strategiekarte verlangt - des Handelsschiffes übertreffen konnte. Beispiel: Ein Piratenschiff muss ein Handelsschiff mit dem Vergleichswert Schusskraft erobern. Das Handelsschiff hat eine 4 inkl. seinem Modifikator durch die Meereskarte. Das Piratenschiff braucht nun einen Wert von 5 oder mehr, um dieses Schiff erfolgreich entern zu können. Nur dann darf der Spieler, der diese Seite der Tabelle besitzt, das Handelsschiff und den dazugehörigen Schatz an sich nehmen. Ist in jeder Spalte abgerechnet worden, zählt nun jeder Spieler die Anzahl der Schätze zusammen, die er erobern konnte. Dabei zählen sowohl die Goldmünzen auf den Handelsschiffkarten, als auch die Goldmünzen auf den Schatzkarten. Diese werden dann Prestigepunkte genannt.

Das Spiel endet, nachdem zwei Runden gespielt wurden. Es gewinnt dann der Spieler, der am meisten Goldmünzen erobern konnte und somit die meisten Prestigepunkte hat.
Troudi 25.02.05)
Weitere Infos:
- Die Homepage von Red Omega Studio

Troudi vergibt 4 von 10 Punkten:
Ehrlich gesagt habe ich bei diesem Spiel lange überlegt, ob ich nun 4 oder 5 Punkte gebe. Letztendlich habe ich dann aber doch entschieden, dass es für 5 Punkte einfach nicht reicht: Das Spiel gibt sich selber einen gewissen taktischen Anstrich, dieser ist jedoch aus mehreren Gründen nicht vorhanden. 1. Beide Spieler wissen nicht, welche Karten der andere Spieler auf der Hand hat. Auf keinen Fall die gleichen Karten, sondern immer unterschiedliche. 2. Das Spielziel - also die Strategiekarten - werden erst zum Schluss aufgedeckt. Damit ist eine Planung nahezu unmöglich. Die Karten werden blind abgelegt ohne zu wissen, wofür eigentlich. Man kann natürlich versuchen, dem Gegner Karten unter seine Piratenschiffe zu legen, die einen Wert auf jeden Fall versauen, das wars dann aber auch. 3. Dazu kommen noch die vollkommen unberechenbaren Ereigniskarten, die es dem Mitspieler evtl. sogar noch ermöglicht, das einzig eroberte Schiff auch noch aus der Wertung rauszuschmeißen. Fazit: Das Spiel ist leider ziemlich in die Hose gegangen, es handelt sich um ein reines Glücksspiel, bei dem Karten einfach abgeworfen werden. Die Intention eines taktischen Elements ist zwar sichtbar, kommt aber letztendlich nicht zum Tragen. Schade ist dies vor allem auch, weil die Karten wirklich sehr schön gestaltet sind. Das Spiel kostet um die 7 Euro.

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