Toledo

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Martin Wallace
Grafik : Jo Hartwig
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2008
 
Spielart : Zugspiel


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Toledo von Kosmos

Das Spielmaterial
1 Spielplan – 20 Spielfiguren – 32 Geschäftetafeln – 90 Spielkarten – 16 Fechtmeisterplättchen – 19 Schwertplättchen – 23 Metallplättchen – 20 Edelsteine – 1 Spielanleitung

Toledo war im Spätmittelalter nicht nur die Hauptstadt eines spanischen Königreiches, sondern auch als Zentrum der Schwertschmiedekunst bekannt: Über seine Grenzen hinaus war der Toledo-Stahl bekannt. Dementsprechend gilt es nun für die Spieler – allesamt Angehöriger bekannter Schmiedefamilien – ihrerseits die besten und wertvollsten Schwerter in Toledo herzustellen und so ihre Namen in den Annalen der Stadt unvergesslich zu machen.

Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe. In dieser Farbe erhält jeder Spieler zunächst seine 5 Spielfiguren, die auf das Kathedralenfeld gestellt werden. Jeder Spieler erhält außerdem die 8 Geschäftetafeln in seiner Farbe und legt sie vor sich aus. Die Geldkarten werden gründlich gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel, von dem sich nun jeder Spieler 5 Karten auf die Hand nehmen darf. Die Gemäldekarten werden ebenfalls als verdeckter Stapel abgelegt, wobei die Karten ihrem Wert entsprechend absteigend aufeinander gelegt werden. Alle anderen Plättchen werden auf die entsprechenden Felder gelegt, genau so wie die Metall-Plättchen und die Edelsteine. Der jüngste Spieler wird Startspieler und darf das Spiel beginnen.

Das Spiel wird in Spieleraktionen gespielt. Der Startspieler beginnt damit, seine Aktion durchzuführen, danach ist dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe und führt seine Aktion durch usw.. Jedem Spieler stehen vier unterschiedliche Aktionen zur Auswahl, von denen er genau eine Aktion durchführen muss:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler drei seiner Figuren in den Alcazar ziehen konnte. Dann erfolgt die Schlusswertung: Für jedes Schwertplättchen, dass ein Spieler unter eine Figur legen durfte, die den Alcazar erreicht, erhält man so viele Punkte, wie auf dem Plättchen angegeben. Außerdem erhält man für jeweils 2 Edelsteinen einen Punkt und für jede Gemäldekarte die darauf angegebene Anzahl. Besitzt man ein Bewegungsplättchen, dann muss man sich zwei Punkte abziehen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr Karten auf der Hand hat.

(Troudi 04.10.08)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Superfred vergibt 5 von 10 Punkten:
"Toledo" ist ein nettes Laufspiel mit durchaus interessanten Spielmechanismen. Trotzdem konnte es in unserer Spielgruppe nicht überzeugen. Die Spielanleitung ist mit vier Seiten übersichtlich und gut verständlich. Mögliche Rückfragen werden schnell in der ersten Runde gelöst. Auch das Spielmaterial ist tadellos, wie man es von einem Kosmos-Familienspiel erwartet. Im Spiel selber hat der Spieler mehrere Möglichkeiten seine Punkte zu machen. Man kann früh Gebäude bauen und hoffen, dass die Mitspieler seine Läden besuchen. Oder man sammelt einfach erst einmal Karten um später mehrere Züge in Folge durchführen zu können. Man kann aber auch die Kampfeigenschaften der eigenen Figur verbessern, in der Hoffnung nicht so häufig angegriffen zu werden. Soweit zumindest die Theorie. Die Testrunden haben aber anderes gezeigt. Größtenteils werden zu Beginn die Karten gebunkert um die temporeichen Mehrfachzüge durchzuführen. Natürlich braucht man hierzu passende Karten, also zum einen Karten mit der gleichen Ziffer, allerdings muss diese Schrittlänge auch an den richtigen Gebäuden vorbeiführen. Und da hilft die beste Planung nichts, wenn man nicht die benötigten Karten findet. Im Spiel zu zweit gibt es kaum Interaktion, hier gibt es genügend Platz, so dass es kaum zu Kämpfen kommt. Ganz im Gegenteil zu einer Viererrunde, wo dauernd lukrative Felder belegt sind. "Toledo" ist sicherlich kein schlechtes Spiel, aber so richtiger Spielspass kam bei uns nie auf. Trotz der unterschiedlich Spielmöglichkeiten fühlt man sich manchmal vom Spiel gespielt. Die Endergebnisse der Spieler haben sich oft nur um ein, zwei Punkte unterschieden. Warum nun der eine und nicht der andere Spieler gewonnen hatte war nicht auszumachen. Ob "Toledo" einem letztendlich gefällt hängt sicherlich stark von den Erwartung des Spielers ab. Ich erwarte von einem Spiel, dass ich auf das Spielgeschehen Einfluss nehmen kann. Und wenn ein anderer Spieler dieses besser hinbekommt, dann habe ich es auch nicht verdient zu gewinnen. So bleibt "Toledo" ein mittelmäßiges Spiel, bei dem die guten Spielideen leider nicht durchdringen und durch teilweises unmotiviertes Kartennachziehen überdeckt werden. Im Handel ist "Toledo" für rund 25 Euro erhältlich.

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