Obscura Tempora

Vielen Dank an Pro Ludo / Rose and Poison für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Rose and Poison
Autor : Andrea Angiolino
Graphik : V. De Caterini / Sergio Giovannini
Spieleranzahl : 2-6 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2005
 
Spielart: Kartensammelspiel

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Tempora Obscura von Rose And Poison

Das Spielmaterial
6 Schlosskarten - 84 Sachenkarten - 75 Guldenkarten - 1 Spielregel (Deutsch/Englisch/Italienisch)

Das Mittelalter war immer schon hoch im Kurs als Thema für Spiele, dieses Mal verschlägt es die Spieler allerdings in ein weniger "bespieltes" Gebiet: Der Mittelmeerraum wurde im Mittelalter wiederholt von sarazenischen Piraten angegriffen, die Städte und Ländereien verwüsteten. Für die Einwohner nicht genug lieferten sich aber auch die lokalen Fürsten noch Streitereien um die einzelnen Dörfer und Burgen. Genau diese Rolle nehmen nun die Spieler ein: Einerseits gilt es, die eigenen Güter gegen die Sarazenen zu schützen, andererseits sollte man seine Miliz und auch Sarazenen ausschicken, um andere Spieler zu schädigen. Also auf in den Kampf!


Vor dem Spiel werden die Sachenkarten und Guldenkarten gemischt und in zwei verdeckten Stapeln abgelegt. Jeder Mitspieler erhält nun eine Burg und ein Dorf aus dem Stapel mit den Sachenkarten, die restlichen Burgkarten kommen aus dem Spiel. Burg und Dorf darf jeder Spieler vor sich ausliegen, danach nimmt er sich drei Sachenkarten vom Stapel. Befinden sich darunter Märkte, Häfen oder Stadtmauern, dürfen diese sofort zum ausliegenden Dorf gelegt werden. Kirchen werden separat gelegt, genau so wie weitere Dörfer. Andere Karten dürfen zunächst auf der Hand behalten werden. Danach nimmt sich jeder Spieler noch drei Guldenkarten und legt sie verdeckt unter sein Schloss. Ein Startspieler wird bestimmt und beginnt das Spiel.


Das Spiel verläuft über so viele Runden, bis ein Spieler eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht hat. Dabei spielt ein Spieler ein komplette Runde, bestehend aus vier Phasen, durch, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist:

1. Verstärkung
Zu Beginn seines Zuges nimmt jeder Spieler eine Karte vom Sachenstapel auf die Hand. Er kann noch weitere Karten kaufen, wobei eine Karte jeweils 2 Gulden kostet. Das Geld dafür kann dabei mit Geld bezahlen, das unter seinem Schloss, seinen Kirchen oder Dörfern liegt (wie es da hin kommt s.u.). Wechselgeld wird nicht bezahlt. Außerdem kann ein Spieler mit anderen Spielern Karten tauschen, es dürfen allerdings keine Karten verschenkt werden.

2. Angriffe
In dieser Phase können die Spieler nun Sachenkarten von ihrer Hand ausspielen, die zu Angriffszwecken benutzt werden können. Natürlich muss ein Spieler in seiner Phase niemanden angreifen. Dabei gibt es folgende Angriffsoptionen:
Einmal benutzte Angriffs- und Abwehrkarten sind nach einem Kampf sozusagen verbraucht und kommen auf den Ablagestapel für Sachenkarten.

3. Einkommen
Für jeden Taler der auf einer der vor ihm ausliegenden Karten abgebildet ist, darf der aktive Spieler sich nun eine Karte vom Stapel mit den Guldenkarten nehmen. Diese Karten darf er sich ansehen und zunächst eine Karte unter sein Schloss legen. Die restlichen Karten darf er dann beliebig unter seinen Dörfern und Kirchen verteilen.

4. Bauen
Der Spieler darf nun Dörfer und Kirchen vor sich auslegen, außerdem auch die Dörfer ergänzen, falls er Stadtmauern, Märkte und Häfen auf der Hand hat. Dabei ist allerdings zu beachten, dass in jedem Dorf nur ein Markt, eine Stadtmauer und ein Hafen sein kann. Hat der Spieler auch diesen Zug beendet, ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das Spiel endet, wenn eine der drei folgenden Siegbedingungen erfüllt ist:
(Troudi 08.11.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Rose and Poison

millibeth vergibt 7 von 10 Punkten:
Ein großes Kompliment muss hier zunächst mal bezüglich des Materials gemacht werden: Die Karten sind nicht nur wirklich schön illustriert sondern auch die Rückseiten der Gulden- und der Sachenkarten wurden sehr liebevoll gestaltet und machen aus dem Spiel einen optischen Genuss. Insgesamt haben wir es bei "Obscura Tempora" mit einem flockigen Kartenspiel zu tun, das vor allem Spaß macht. Hinzu kommt ein toller Ärgerfaktor, der im ganzen Spiel immer wieder auftaucht. Gewisse Taktiken sind natürlich möglich, wenn man z.B. Karten sammeln und dann die Städte sturmreif zu schießen (sprich die Mauern zu beseitigen) um die Städte dann anschließend zu plündern. Die Sarazenen sollte man eher mit Bedacht einsetzen, denn schließlich wandert das Geld nicht in die eigene Kasse sondern auf den Ablagestapel. Andererseits hat man dafür natürlich den Gegner geschwächt. Außerdem heißt, selber Geld erbeuten - vor allem viel Geld - sich dann quasi auch als nächstes Opfer aufzudrängen. Mir hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht und trotz vieler gegenteiliger Kritiken empfand ich das Spiel als amüsant und abwechslungsreich. Auf jeden Fall ein Tipp für Spieler, die solche Art von lockeren und einfachen Kartenspielen mögen. Eine Erweiterung ist natürlich auch schon in Planung. In Deutschland wird das Spiel über Pro Ludo vertrieben und mit ca. 11 Euro ist auch der Preis für die Qualität der großen Anzahl an Spielkarten absolut angemessen.

Weitere Meinungen zu Obscura Tempora:
Superfred :
Zunächst fallen die wirklich schönen Karten ins Auge. Und auch das Spiel ist ganz gut durchdacht, auch wenn manchmal die Kartenverteilung gnadenlos zuschlägt, wenn man partout kein Dorf nachzieht um seine Auslage zu erweiten. Tempora Obscura ist sicherlich kein Überflieger, es macht aber Spass, besonders in grösseren Gruppen, und bei diesem Preis kann man hier sicherlich nicht viel falsch machen.
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