Tara, Seat of Kings

Vielen Dank an Surprised Stare Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Surprised Stare Games
Autor : Alan Paull
Graphik : Tony Boydell
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart : Taktikspiel


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Tara, Seat of Kings von Surprised Stare Games

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 36 Tarakarten - 4 Rathkarten - 8 Referenzkarten - 80 Spielsteine - 8 Königssteine -
36 1er-Cumals - 7 5er-Cumals - 1 Startspielerstein - 1 Spielregel (Englisch / Deutsch)

Das alte Irland besteht aus vier großen Provinzen, die gemeinsam dem Hochkönig von Tara unterstehen. Natürlich gibt es mehrere Anwärter auf diese begehrte Position und der Schlüssel zum Amt des Hochkönigs liegt darin, in zwei anderen Provinzen zum "normalen" König aufzusteigen, um so dann die Mehrheit bei der Wahl des Hochkönigs zu erhalten. Der Aufstieg ist natürlich in keiner Provinz ganz einfach, denn schließlich sind ja auch noch die Mitbewerber da, die einem das Amt des Königs wegschnappen wollen....

Vor dem Sp
iel wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält die Spiel- und Königssteine der entsprechenden Farbe. Die Spieler erhalten jeweils 2 Referenzkarten und eine Rathkarte, auf die sie nun ihr Startkapital in Höhe von 2 Cumals legen. Danach zieht jeder Spieler eine Tarakarte vom Stapel. Der Spieler mit dem höchsten Wert auf der gezogenen Karte wird der Startspieler und erhält dementsprechend den Startspielerstein. Danach werden die Karten wieder zurückgelegt und alle Karten werden erneut gemischt. Danach teilt der Startspieler jedem Mitspieler sechs Karten aus und das Spiel kann beginnen.

Gespielt wird in Runden, wobei es nur zu Beginn jeder zweiten Runde neue Karten vom Stapel gibt. In einer solchen Runde müssen die Spieler sich nun entscheiden, mit welchen drei Karten sie in der ersten und zweiten Runde spielen wollen. Dazu legen sie die drei Karten für die nächste Runde unter ihre Rathkarte, die anderen drei Karten behalten sie für die aktuelle Runde auf der Hand.

Beginnend mit dem Startspieler darf jeder Spieler im Uhrzeigersinn nun immer genau eine Karte ausspielen. Mit dem Ausspielen einer Handkarte sind vier verschiedene Aktionsmöglichkeiten verbunden, wobei der Spieler sich für eine davon entscheiden muss:


A) Spielstein einsetzen
Der Spieler kann einen eigenen Spielstein in einer beliebigen Region auf dem Spielfeld einsetzen (bei 4 Spielern wird mit allen 4 Regionen gespielt, bei 3 Spielern nur mit dreien und bei 2 Spielern wird zuerst für eine Region ein König ermittelt, um die dann nicht mehr gespielt werden darf und danach erst um die zweite). Dabei gibt die Karte Aufschluss darüber, in welcher Reihe (z.B. Bauer, Bischof, etc.) und an welcher Position (z.B. zwischen 2 freien Feldern, links von einem bereits vorhandenen Spielstein etc.) der Spieler seinen Spielstein in einer Provinz einsetzen darf. Dabei gilt es Folgendes zu beachten:
Sobald ein Spieler ein Feld kontrolliert, das direkt an ein anderes von ihm kontrolliertes Feld in der gleichen Reihe angrenzt, ist ein Aufstieg möglich. D.h. der Spieler bezahlt die auf der ausgespielten Karte angegebene Anzahl an Cumals und darf dafür auf dem Feld zwischen den beiden Feldern in der Reihe darüber einen eigenen Spielstein einsetzen. Auch hier kann dann wieder ein Aufstieg ausgelöst werden, wenn der Spieler dann zwei benachbarte Felder kontrolliert. Ein Spieler kann in einer Reihe durch das Einsetzen eines Spielsteins auch mehrere Aufstiege auslösen. Für jeden Aufstieg in eine höhere Reihe muss der Spieler die angegebene Anzahl an Cumals bezahlen. Ein Spieler muss nicht aufsteigen. Über einen Aufstieg können auch Gefangene gemacht und Forts errichtet werden.

B) "Stein des Schicksals"-Karte
Wenn der Spieler diese Karte ausspielt, dann darf er zwei beliebige Spielsteine - also eigene und fremde - innerhalb einer Region (nicht vom Königsfeld) miteinander vertauschen. Das Vertauschen dieser Steine kann ein oder sogar zwei Aufstiege auslösen, wobei jeder Aufstieg 3 Cumals kostet.

C) Amnestie ausrufen
Der Spieler zahlt 4 Cumals an die Bank und ruft in einer beliebigen Region auf dem Spielbrett eine Amnestie aus. In dieser Region werden nun alle gefangenen Spielsteine aus den Stapel an die jeweiligen Spieler zurückgegeben.

D) Handkarte ablegen
Als Alternative zu den oben beschriebenen Aktionen kann ein Spieler eine beliebige seiner Handkarten auf den Ablagestapel legen und nimmt sich dafür dann 2 Cumals aus der Bank.

Eine Runde endet, sobald jeder Spieler seine drei Handkarten ausgespielt hat. Bei Rundenende finden wieder mehrere Phasen statt, die wie folgt nacheinander durchgespielt werden:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler am Ende seiner Runde auf zwei Königspositionen jeweils einen eigenen Königsstein stehen hat. Dieser Spieler gewinnt dann automatisch das Spiel und wird neuer Hochkönig von Irland.
(Troudi 12.03.07)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Surprised Stare Games

Troudi vergibt 9 von 10 Punkten:
Nach dem "Tara" von Tailten Games das zweite Spiel mit dem gleichen Titel (wenn auch einem anderen Zusatz). Und, was soll man sagen? Ganz einfach: Auch "Tara, Seat of Kings" kann überzeugen. Das Material ist ebenfalls nett und ansprechend, vor allem wenn man die Verlagsgröße und die Größe der Auflage bedenkt. Gut gelungen ist auch die Anleitung, die mit zahlreichen Beispielen das Beschriebene verdeutlicht und - was leider auch nicht selbstverständlich ist - auch in der deutschen Übersetzung gut verständlich und gut zu verstehen ist. Trotzdem sollte man sich für das Lesen und Erklären etwas Zeit nehmen, denn tatsächlich ist die Anleitung relativ komplex und es gibt viele Besonderheiten, auf die man achten muss. Im Spiel an sich gilt es zunächst einmal anhand der eigenen Karten seine beiden Runden möglichst optimal zu planen. Dabei gilt es die eigenen Möglichkeiten, die Möglichkeiten der Gegner und - ganz wichtig - die eigenen finanziellen Möglichkeiten in Form von Cumals zu berücksichtigen. Denn schon so mancher guter Plan in unseren Testrunden ist daran gescheitert, dass man dann für den mühselig erarbeiten Aufstieg dann kein Geld mehr hatte. Generell liegt natürlich der Schwerpunkt des Spiels in diesen Aufstiegen und wer seine Karten richtig spielt und sein Geld richtig verwaltet, der kann in einer Runde auch schon Mal von der ersten Reihe bis zur Königsposition aufsteigen. Gleichzeitig sollte man aber natürlich auch darauf achten, den anderen Spielern nicht freie Hand zu lassen. D.h. man darf sich nicht nur auf eine Region konzentrieren und die anderen unberücksichtigt lassen, sondern sollte auch die Mitspieler dort und deren Möglichkeiten sorgfältig im Auge behalten. Dass dies aufgrund der Karten nicht immer so ohne Weiteres möglich ist, ist klar - denn sonst würde das Spiel ja auch nicht aufgehen. Nur mit optimalem Einsatz der eigenen Karten hat man Chancen auf den Sieg. Das Ganze hört sich jetzt relativ kompliziert an, ist es dann aber doch nicht. Ist man einmal in das Spiel eingestiegen, spielt sich "Tara, Seat of Kings" sehr flüssig und - noch dazu sehr flott. Auch die denkintensivieren Partien waren bei uns nach spätestens 90 Minuten beendet. Ein weiterer Vorteil des Spiels ist die gute Spielbarkeit mit allen angegebenen Spieleranzahlen, wobei sich in späteren Testpartien für uns die 3er-Konstellation als die interessanteste herausstellte: Die Spieler sind hier am meisten gefordert, denn hier geht es in der Regel darum, seine mühsam eroberte Königsposition gleich gegen zwei weitere Interessenten zu verteidigen. "Tara, Seat of Kings" ist ein hochinteressantes Spiel und auf jeden Fall auch eine Kampfempfehlung, trotz des relativ hoch angesiedelten Ladenpreises von ca. 40 Euro.

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