Sutter's Mill

Vielen Dank an Heidelberger für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Phalanx Games
Autor : Marco Teubner
Grafik  : Harald Lieske
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab  10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2008

Spielart : Taktikspiel



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Sutter's Mill von Phalanx Games

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 20 Goldsucher - 52 Einflusskarten - 8 Besitzurkundenkarten - 1 Glücksritterkarte - 84 Goldchips - 4 Kurzanleitungen  - 1 Spielregel

1849 brach in Kalifornien die Hölle los, als Gold entdeckt wurde und sich Tausende auf den Weg an die Westküste machen, um schnellen Reichtum zu erlangen. Dabei entstanden ganze Städte - unter anderem auch "Sutter's Mill" - und erlebten eine schnelle Höhenfahrt und gelangten zu nie vorher dagewesener Größe. Menschen fanden Gold und wurden reich, häufig allerdings nur für kurze Zeit. Als der Goldrausch allerdings vorbei war, verfielen die Städte beinahe genau so schnell wieder, wie sie entstanden waren und zurück blieben Geisterstädte. An dieser Entwicklung haben nun auch die Spieler teil: Einerseits versuchen sie möglichst viel Gold abzubauen, andererseits wirken sie aber auch am Aufschwung der Stadt mit. Wer allerdings nicht rechtzeitig wieder nach Hause geht, bleibt in den Ruinen der Stadt zurück und kann mit seinem ganzen Reichtum nichts mehr anfangen.

Vor dem Spiel werden die Goldchips getrennt nach der Farbe ihrer Rückseiten gemischt und auf den kleinen runden Feldern außen auf dem Spielplan verteilt. Jeder Spieler nimmt sich die Goldsucherfiguren einer Farbe und stellt eine davon sofort auf das Goldsuchercamp in der linken unteren Spielplanecke. Außerdem erhält jeder Spieler die Kurzanleitung und die Einflusskarten in seiner Farbe. Als Startkapital erhält jeder Spieler noch jeweils einen 1-er-, 2-er- und 3-er-Goldchip mit roter Rückseite. Ein beliebiger Spieler wird Startspieler und das Spiel kann beginnen.

Das Spiel wird in Spielerzügen gespielt. Beginnend beim Startspieler und dann im Uhrzeigersinn macht jeder Spieler in einem Spielerzug Spieler immer erst alle Aktionen, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist. Grundsätzlich befinden sich alle Spieler in der Aufbau-Phase und können die Aktionen durchführen, die auf der entsprechenden Seite der Kurzanleitung aufgeführt sind. Wichtig ist, dass sich ein Spieler vor dem Beginn seines Zuges entscheiden kann, seine Aufbau-Phase zu beenden (mit der fängt man automatisch an) und mit der Abbau-Phase zu beginnen: Dazu dreht er seine Kurzanleitung um und kann nun nur noch die dort aufgeführten Züge durchführen. Folgende Aktionen stehen den Spielern, je nach Phase, zur Verfügung:
Das Spiel endet sofort, wenn entweder der letzte Chip von der Goldader durch einen Spieler genommen oder aus dem Spiel entfernt wurde. Nun zählen die Spieler ihre Siegpunkte: Jedes Nugget auf einem Goldchip bringt einen Siegpunkt. Jede ausgespielte und wieder eingesammelte Karte bringt Punkte in Höhe des Kartenwertes. Davon abzuziehen sind die Werte von Karten, die ausgespielt aber nicht wieder eingesammelt wurden und auf dem Spielplan verbliebene Goldsucher: Für einen Goldsucher muss man 1 Punkt abziehen, für zwei 3, für drei 6, für vier 10 und für fünf Goldsucher 15 Punkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat das Spiel gewonnen.
(Troudi 19.01.10)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Phalanx Games
- Die Homepage von Heidelberger

millibeth vergibt 7 von 10 Punkten:
"Sutter's Mill" erscheint in den ersten Partien vielleicht etwas unkontrolllierbar und fade, was dann aber doch nicht ganz so ist, wie man nach mehreren Partien herausfinden wird. Im Spiel kommt es vor allem darauf an zu entscheiden, ob man in die Stadt gehen oder Gold abbauen möchte. Die Goldnuggets sind natürlich wichtige Siegpunkte, die man sicher hat und bei denen man wenig riskiert - die wirklich dicken Siegpunkte macht man dann aber allerdings durch das Herausnehmen der Einflusskarten aus der Stadt in der Abbauphase und hier muss man natürlich erstmal in der Lage sein, die Karten wieder herausnehmen zu können. Deshalb ist es wichtig zu entscheiden, wann man von der Aufbau- in die Abbauphase wechselt und deshalb muss man auch das Verhalten der Mitspieler genau beobachten. Geht man nämlich zu spät in die Abbauphase über, dann werden die anderen Spieler alles daran setzen, das Spiel möglichst schnell zu beenden und einen selbst in die Lage zu bringen, am Ende der Partie noch viele Einflusskarten in der Stadt liegen zu haben. Geht man zu früh in die Abbauphase, erhält man zwar alle Karten und Goldsucher zurück, die anderen Spieler können aber in aller Ruhe die Goldadern abräumen und so das Spiel am Ende für sich entscheiden. Wie hier also schon klar wird ist das Spiel dann doch wesentlich tiefsinniger, als man zunächst vermuten wird. Um "Sutter's Mill" aber so zu verstehen, sind schon mehrere Partien notwendig, was problematisch wirken kann, da das Spiel nach den ersten Partien doch eher etwas oberflächlich wirkt. Ein weiteres Manko sind die mitunter beträchtlichen Wartezeiten, wenn man mit Grüblern spielt. Auch die Sonderaktionen der Gebäude wirken etwas planlos und irgendwie hätte man diese vielleicht auch einfach weglassen können, denn das Spiel entscheidet sich - wie gesagt - durch die Goldnuggets und Einflusskarten und nicht so sehr durch die Sondereigenschaften, die das Spiel eher überflüssig in die Länge ziehen. Was in den meisten Testrunden leider auch nicht gut ankam, war die Gestaltung des Spiels: Der ganze Plan wirkt etwas blass und relativ lieblos und auch bei den Karten hätte man sich vielleicht etwas mehr einfallen lassen können, als ein normales französisches Blatt zu verwenden. Trotzdem: Ingesamt ist "Sutter's Mill" ein nettes Spiel, das allerdings eher für erfahrenere und ausdauerndere Spieler interessant ist. Ein Ausprobieren ist das Spiel allerdings allemal wert. Der durchschnittliche Ladenpreis liegt bei ca. 25 Euro.

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