Sumeria

Vielen Dank an Reiver Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Reiver Games
Autor : Dirk Liekens
Graphik : Harald Lieske
Spieleranzahl : 3-4 Spieler
Alter : ab  Jahren
Dauer : 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2009

Spielart : Strategiespiel/Zugspiel



ZUR HAUPTSEITE
Sumeria von Reiver Games

Das Spielmaterial
1 Spielplan – 36 Einflussmarker – 56 Händlerfiguren – 8 Stadtplättchen – 1 Stoffbeutel - 1 Spielregel (Deutsch/Englisch)

Das alte Sumerien: In der Zeit der alten Stadtstaaten drängen gleich mehrere dieser Hochkulturen zu Ruhm und Macht. Während der eine Staat an Bedeutung gewinnt, verliert der andere an Bedeutung. Gleichzeitig versuchen Händlerdynastien, ihren Einfluss in den einzelnen Stadtstaaten geltend zu machen und so vom Ruhm dieser zu profitieren.


Vor dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält 10 (4 Spieler) bzw. 14 (3 Spieler) Händlerfiguren aus dem allgemeinen Vorrat. Die 8 Städteplättchen werden in beliebiger Reihenfolge an die dafür vorgesehenen Felder unten auf dem Spielplan gelegt. Die Einflussmarker kommen in den Stoffbeutel. Die ersten 6 werden gezogen und auf die entsprechenden Felder oberhalb der ersten drei Stadtplättchen gelegt. Der Spielrundenanzeiger wird auf das Feld 1 der Spielrundenanzeige oben rechts auf dem Spielplan gestellt. Ein Startspieler wird auf beliebige Art und Weise bestimmt und erhält den Startspielermarker. Dieser nimmt nun eine seiner Händlerfigur und stellt sie auf eine beliebige Stadt, Kleinstadt oder ein Dorf des Spielplans. Danach sind die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Wenn jeder Spieler auf diese Art und Weise insgesamt 8 Figuren eingesetzt hat, dann ist die Vorbereitung beendet.

Das Spiel geht über insgesamt 6 Runden, wobei jede Runde aus 3 Spielerrunden besteht. In diesen Spielerrunden führen die Spieler ihre Züge durch. Danach erfolgt jeweils eine Wertung, bevor die nächste Runde beginnt.

Eine Spielerrunde beginnt immer mit dem Zug des Startspielers, danach folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Danach wird der Spielrundenanzeiger ein Feld weiter nach vorne gesetzt und die Spieler machen in der vorgegebenen Reihenfolge ihren zweiten Zug usw.

Wenn ein Spieler seinen Zug macht, dann hat er genau drei mögliche Züge zur Verfügung, von denen er einen durchführen darf.:
Wenn alle Spieler ihre drei Züge gemacht haben, dann werden die ersten drei Stadtplättchen ausgewertet. Beim ersten Stadtstaat erhält der Spieler darf sich der Spieler mit den meisten Händlerfiguren in der Stadt 2 Einflussmarker nehmen, der Spieler mit den zweitmeisten den verbliebenen. Im Stadtstaat auf der zweiten Position darf sich der Spieler mit den meisten Händlerfigur darin ein Plättchen nehmen, der Spieler mit den zweitmeisten Markern wiederum das verbleibende. Im Stadtstaat auf der dritten Position darf sich der Spieler den Einflussmarker nehmen, der am meisten Händler dort stehen hat. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der einen Händler in der Stadt hat. Herrscht immer noch Gleichstand, dann der Spieler mit mehr Händlerfiguren in Kleinstädten.

Nach der Wertung ist die aktuelle Runde beendet. Der Spieler links von dem Spieler mit den wenigsten Händlerfiguren in der Stadt, die auf der ersten Position liegt, wird Startspieler der nächsten Runde und erhält die Startspielerfigur. Dann werden die ersten drei Stadtplättchen zur Seite gelegt und alle anderen Stadtplättchen ganz nach links durchgerückt. Die zur Seite gelegten Plättchen kommen auf die letzten drei Positionen. Danach werden wieder 6 neue Einflussmarker aus dem Beutel gezogen und auf die entsprechenden Felder verteilt. Der Startspieler stellt den Spielerrundenanzeiger wieder auf die 1 und die nächste Runde beginnt.

Das Spiel endet automatisch nach der sechsten Runde. Abhängig von der Anzahl der Einflussmarker erhält jeder Spieler Siegpunkte: Für einen Marker einer Sorte gibt es 1 Punkt, für zwei Marker einer Sorte 3 Punkte, für drei Marker 6, für vier Marker 10, für fünf Marker 15, für sechs Marker 21, für sieben Marker 28, für acht Marker 36 und für alle 9 Marker sogar 45 Siegpunkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist der Gewinner des Spiels.

(Troudi 11.11.09)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Reiver Games

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Sumeria" hat ganz einfache Regeln und dafür aber dann ganz viel Spieltiefe. Woran liegt das? Zum Einen natürlich darin, dass in dem Spiel die aus dem Beutel gezogenen Einflussmarker das einzige Glückselement sind, dieses Glückselement aber dann doch letztendlich dadurch austariert ist, dass alle Einflussmarker ins Spiel kommen und diese auch in jeder Runde das Spielziel darstellen. Im Verlauf des Spiels kommt die Spieltiefe natürlich dadurch zustande, dass man in jeder Runde im Prinzip nur 3 (!) eigene Händler bewegen, verschieben oder entfernen darf und das dementsprechend mit sehr viel Geschick und Planung tun sollte. Grundsätzlich sollte man nämlich nicht nur immer über die gegenwärtige Runde nachdenken, sondern auch schon mal über die kommende. Denn schließlich werden die aktuell bestplatzierten Städte ja dann hinten angestellt - ein sehr schöner Mechanismus übrigens. Dann muss man natürlich bedenken, was ein einzelner Zug in eine speziellen Stadtstaat bewirken kann. Grundsätzlich verändert dies ja die Position der Stadtstaaten in der Wertigkeit und von diesem Verschieben der Wertigkeit lebt das Spiel schließlich. So einfach wie man anfangs vielleicht denkt, ist es nämlich nicht: Die Felder eines Stadtstaates sind zwar schnell aufgefüllt, allerdings verschenken die darin stehenden Spieler dann ihre Optionen, denn sie geben anderen Spielern die Möglichkeit, zu agieren, denn ist ein Stadtstaat einmal voll, hängen die Figuren dort fest, wenn nicht gerade der Nachbarstaat auch noch oben liegt. Ein solches bloßes Spielen auf Masse hilft in diesem Spiel nicht weiter. Vielmehr ist eine sinnvolle Gesamtstrategie gefragt und die ist nicht nur im Spiel, sondern bereits in der Aufbauphase und auch später notwendig: Es bringt nichts, sich für den wertvollsten Stadtstaat zu verausgaben, wenn man doch vielleicht ein wesentlich sinnvolleren Marker im drittplatzierten Stadtstaat kriegen kann. Außerdem ist man dann vielleicht gar nicht im wertvollsten Stadtstaat vertreten und wird dann auch noch letzter Spieler der nächsten Runde. Und damit hat man sozusagen, wenn man richtig spielt, das letzte Wort bei der Wertigkeit der Stadtstaaten und somit eine mächtige Position. Insgesamt ist "Sumeria" also wohl ein echter Geheimtip, wer allerdings mit Grüblern spielt, sollte hier ein Zeitlimit für jeden Zug vereinbaren, denn so viele unterschiedliche Auswirkungen kann dieser haben. "Sumeria" ist ein gutes Spiel, hat mit ca. 27 Euro aber einen recht hohen Preis - was unserer Ansicht nach auch das größte Manko am Spiel ist.

Fragen zu Sumeria? Schickt uns eine Mail.