Succession - Intrigue in the Royal Court

Auf einen Blick:
Verlag : Your Move Games
Autor : Chad Ellis
Graphik: Kaja Foglio
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : 60-180 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Verhandlungsspiel



ZUR HAUPTSEITE
Succession von Your Move Games

Das Spielmaterial
1 Spielplan - 5 Spielertafeln - 55 Karten - Bleistifte - 1 Block - 112 Marker - 1 Spielregel (Englisch)

Vor dem Sp
iel muss sich jeder Spieler zunächst eine Charakter aussuchen. Dabei gibt es einen königlichen Pagen, den königlichen Steuereintreiber, eine Hofdame, den Zauberer und den Botschafter. Jeder Spieler hat eine bestimmte Sondereigenschaft, die später im Spiel relevant wird. Auf seiner Charakterkarte markiert danach jeder Spieler für jeden Thronanwärter die Startzahl an Gunstpunkten für den jeweiligen Anwärter mit dem entsprechenden Marker. Der große Spiel zeigt an, wie viele Gunstpunkte die Thronanwärter beim König haben, auch hier werden Marker hingelegt. Der Spieler, der sich zuletzt eine Charakterkarte ausgesucht hat, wird Startspieler. Die Karten werden gut gemischt und jeder Spieler nimmt 4 Karten auf die Hand. Danach erhalten die Spieler PATRONAGE von ihren Kandidaten, wobei die jeweilige Höhe der PATRONAGE der Zahl über den markierten Feldern der einzelnen Zahlenfeldern auf der Charakterkarte entspricht.

Gespielt wird in Spielerzügen, wobei ein Spielerzug  immer aus drei verschiedenen Phasen besteht. Der Startspieler fängt damit an, seinen Zug durchzuführen, danach ist dann der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Die drei Phasen laufen folgendermaßen ab:

1. Karten nachziehen
Der aktive Spieler zieht entweder eine Karte oder er wirft alle seine Handkarten ab und zieht dafür 4 neue Karten auf die Hand. Wenn der Spieler 4 neue Karten gezogen hat, ist sein Zug allerdings sofort beendet und der Spieler darf auch keine Einkünfte kassieren.

2. Einkünfte kassieren
Jeder Spieler erhält nun wieder, genau wie zu Beginn des Spiels. Die Höhe der Einkünfte die jeder Thronanwärter an seinen Protektoren bezahlt, entspricht dabei immer der Zahl über dem aktuell markierten Feld in der Zeile dieses Thronanwärters auf der Charakterkarte. Jeder Spieler erhält von allen Thronanwärtern Geld.

3. Aktionen durchführen
Intrigen und die meisten Ereignisse können nur in dieser Phase des Spiels ausgespielt werden. Jeder Spieler kann soviele Ereignisse ausspielen, wie er kann oder möchte. Die jeweiligen Auswirkungen der Ereignisse sind auf jeder Karte aufgeführt, z.B. dürfen die Spieler die einzelnen Gunstpunkte der Thronanwärter auf der eigenen Karte hoch- oder runtersetzen.  Bevor man eine bestimmte Karte ausspielt kann man mit den davon betroffenen Spielern verhandeln, wenn man das möchte. Dabei ist es möglich, dass sowohl Karten als auch Geld unter den Spielern ausgetauscht werden.

Sobald der aktive Spieler eine Intrigenkarte ausspielt, kann kein anderer Spieler mehr eine Ereigniskarte ausspielen, bis die Intrige abgeschlossen ist. Da die Intrigenkarten in der Regel dazu führen, dass ein Kandidat Gunstpunkte beim König dazugewinnt und der andere verliert. Zusätzlich muss ein Spieler z.B. einen oder zwei bestimmte Thronanwärter benennen etc. - was immer auch von der jeweiligen Intrigenkarte vorgegeben wird. Der Spieler kann die beiden Kandidaten auf dem Spielplan mit den "Gain"- und "Loose"-Markern markieren. Danach schreiben alle Spieler geheim auf, ob die Intrige "durchgeht" oder "fehlschlägt". Zusätzlich schreibt jeder Spieler auf, mit wievielen Stimmen er seine Wahl "untermauert": Ein Goldstück entspricht jeweils einer Stimme, außerdem die Zahlen auf Einfluss- und Intrigenkarten, die der Spieler auf der Hand hat. Danach deckt jeder Spieler seine Wahl auf und gibt seinen eingesetzten Karten und Münzen an die Bank. Wenn mehr Stimmmen für "durchgehen" als für "fehlschlagen" zusammenkommen, findet die Intrige statt und die Auswirkungen auf der Karte werden durchgeführt.

Danach werden die Spieler für ihr jeweiliges Verhalten in der Intrige durch die Thronanwärter belohnt oder bestraft. Stellvertretend für die Thronanwärter werden die Belohnungen und Strafen von dem Spieler verteilt, der die meisten Stimmen eingesetzt hat. Er bestimmt die "Verantwortlichen" und kann alle anderen Beteiligten als auch sich selber belohnen und bestrafen. Wenn ein Thronanwärter durch die Intrige mindestens einen Gunstpunkt beim König erhalten hat, dann darf der Spieler, der für die Intrige verantwortlich war, seine Gunstpunkte bei dem Thronanwärter auch um eine Stufe erhöhen. Strafen werden genau so verteilt: Wenn ein Thronanwärter mindestens einen Gunstpunkt beim König verloren hat, dann muss auch der dafür verantwortliche Spieler soviele Gunstpunkte bei diesem Anwärter verlieren.

Das Spiel endet, entweder wenn ein Thronanwärter den zehnten Gunstpunkt beim König erhält oder wenn die letzte Karte vom Nachziehstapel genommen wurde (wenn nur 1 Karte nachgezogen wurde, darf der aktive Spieler noch seinen Zug zu Ende durchführen). Der König wählt dann den Thronanwärter mit den meisten Gunstpunkten als Nachfolger. Das Spiel wird dann von dem Spieler gewonnen, der die meisten Gunstpunkte bei dem neuen König hat. Wenn zwei oder mehr Spieler gleich viele Gunstpunkte haben, dann gewinnt der Spieler, der am meisten Stimmen in Form von Ereignis-, Intrigenkarten und Münzen besitzt.

(Troudi 12.07.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Your Move Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
"Succesion" war eine angenehme Überraschung für uns. Was sich zunächst wie ein einfaches Kartennachzieh- und Kartenablegespiel anhört, geht dann hinterher viel mehr in die Tiefe, als zunächst ersichtlich ist. Das erste Spiel wird noch relativ belanglos verlaufen, denn schließlich muss man die Karten erstmal kennenlernen. Erst danach kann man sich eigentlich für eine Vorgehensweise entscheiden und überlegen, wie man das Spiel spielen will. Neben einem Quentchen Glück, durch das man gute Karten in die Hand bekommt, ist hier ein gutes Händchen beim Verhandeln und eine gute Übersicht über die Möglichkeiten der eigenen Charaktere. Nicht jede Intrige, die von einem anderen Spieler ausgespielt wird, muss schlecht für die eigenen Charaktere sein und andersum. Gut ist auch, wenn man selber derjenige Spieler ist, der am meisten geboten hat und dann andere Spieler dementsprechend belohnen oder bestrafen kann. Hier liegen die wichtigsten Bestandteile des Spiels, also sollte man auch immer die Charaktere der anderen Spieler im Auge behalten. So lässt sich im Spiel dann auch der Glücksanteil durch die Karten etwas ausgleichen, in dem man von anderen Spielern bei den Intrigen profitiert. Gerade diese Intrigen mit ihrem Abstimmungsmechanismus haben uns gut gefallen, da dies nicht nur ein essentieller Bestandteil des Spiels ist, wenn man erfolgreich sein will, sondern die Intrigen auch für eine hohe Interaktion im Spiel sorgen. Was uns nicht so gut gefallen hat, waren die Sondereigenschaften der einzelnen Charaktere, die zum Teil dann doch zu unausgeglichen ausgefallen sind. Auch die Ereigniskarten hätten jetzt nicht unbedingt im Spiel sein müssen, aber na gut. Insgesamt ein interessantes Spiel, das sicherlich noch besser bewertet worden wäre, wenn man noch einige der Glückselemente ausgeklammert hätte. Das Spiel ist für ca. 30 Euro im Handel zu haben.

Fragen zu Succession? Schickt uns eine mail.