Stich-Meister

Vielen Dank an Amigo für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Friedemann Friese
Grafik : Lars-Arne Maura Kalusky
Spielanzahl : 3 bis 5 Spieler
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2010

Spielart: Kartenstichspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2011 (Platz 2)

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Das Spielmaterial
60 Stichkarten - 60 Regelkarten - 1 Spielanleitung

Das Ziel des Spieles ist es, durch Stiche Punkte zu sammeln und am Ende des Spieles die höchste Punktzahl zu haben.

Zu Beginn des Spieles werden die Stichkarten, die die Werte von 1 bis 15 in vier Farben zeigen, und die Regelkarten, die später im Spiel die Basis-, Trumpf- und Wertungsregeln festlegen und verändern, zu zwei verdeckten Nachziehstapeln bereit gelegt. Im Spiel zu dritt werden die Stichkarten mit den Werten 1, 10 und 13 vorher aussortiert und aus dem Spiel genommen.

Gespielt wird über so viele Runden wie Mitspieler am Spiel teilnehmen, wobei jede Runde wie folgt abläuft :
Die Stichkarten werden gut gemischt und verdeckt gleichmäßig an alle Spieler verteilt. Außerdem nimmt sich jeder Spieler drei Regelkarten auf die Hand. Nachdem sich die Spieler ihre eigenen Karten angeschaut haben, müssen sie sich für eine von den drei Regelkarten entscheiden, die für diese Runde Gültigkeit haben soll. Die beiden Regelkarten, mit denen nicht gespielt werden soll, werden auf einen Ablagestapel abgelegt. Danach werden die Regelkarten,  die in dieser Runde zum Einsatz kommen sollen, in die Tischmitte gelegt und vorgelesen. Im Spiel zu dritt wird zusätzlich eine Regelkarte vom Nachziehstapel aufgedeckt, während im Spiel zu fünft der Spieler links vom Kartengeber keine Regelkarten zur Auswahl erhält, so dass zu Beginn einer Runde immer vier Regelkarten ausliegen.
Die Trümpfe im Spiel werden über die Regelkarten festgelegt. Hierbei können einzelne oder mehrere Farben aber auch einzelne oder mehrere Zahlenwerte Trumpf sein. Eine Karte die sowohl Trumpf in Wert und Farbe ist, ist höher als jeder andere Karte mit dem gleichen Wert oder der gleichen Farbe. Gibt es zum Beispiel mehrere Trumpffarben, so entscheidet die kleine Zahl auf der Regelkarte über die Rangfolge der Trümpfe. Je kleiner die Zahl auf einer Trumpf-Regelkarte, um so höher ist der Trumpf im Spiel. Sagt keine Regelkarte etwas über Trümpfe aus, so wird komplett ohne Trümpfe gespielt.
Der Spieler links vom Kartengeber eröffnet den ersten Stich. Er spielt eine beliebige Handkarte aus. Alle andere Spieler müssen nun reihum ebenfalls eine Karte mit der gleichen Farbe spielen. Hat man die geforderte Farbe nicht auf der Hand, so kann man eine beliebige Karte spielen. Nun wird ermittelt wer den Stich bekommt. Ist keine Trumpfkarte im Stich, bekommt der Spieler den Stich der den höchsten Zahlenwert gespielt hat. Ist mindestens eine Trumpfkarte im Stich, so bekommt der Spieler den Stich, der die höchste Trumpfkarte mit dem höchsten Zahlenwert gespielt hat. Ist die höchste Trumpfkarte nicht eindeutig, so gewinnt der Spieler den Stich der die höchste Trumpfkarte als Letzter gespielt hat. Der Gewinner des Stiches legt den Stich so vor sich ab, dass immer ersichtlich ist wieviele Stiche jeder Spieler bereits gemacht hat. Außerdem eröffnet er den nächsten Stich. Durch Regelkarten können die Grundregeln erweitert oder außer Kraft gesetzt werden.
Sind alle Handkarten runter gespielt und somit alle Stiche ermittelt, kommt es zur Rundenwertung. Gibt es keine Regelkarte die eine Aussage zur Wertung trifft, ist jeder Stich genau einen Punkt wert. Ansonsten gelten die Wertungsregeln auf den Regelkarten.
Die erzielten Punkte eines jeden Spielers werden notiert und nach jeder Runde aufaddiert. Alle Stichkarten werden für die nächste Runde gut gemischt und die aktuell verwendeten Regelkarten kommen aus dem Spiel.

Das Spiel endet nach der Auswertung der letzten Runde. Es gewinnt der Spieler, der nun die meisten Punkte vorweisen kann.
(Superfred 4.10.11)
Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo Spiele

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
Stich-Meister ist ein solides Kartenstichspiel, dessen Reiz darin liegt, dass sich die Regeln Runde für Runde ändern und man selber, nachdem man seine Karten aufgenommen hat, nicht abschätzen kann, ob man vielleicht gute oder eher schlechte Karten auf der Hand hat. Immerhin kann jeder Spieler, zumindest anteilmäßig, über die Regeln entscheiden, die in dieser Runde ihre Anwendung finden sollen. Die Grundregeln des Spieles sind in der Anleitung ausfürlich beschrieben und mit mehreren Beispielen versehen. Die Regeln, die sich durch die ausgelegten Regelkarten dagegen ergeben, sind nicht unbedingt immer ganz klar. Aber dafür liegen die Karten ja auch offen aus, so dass Mißverständnisse schnell aus dem Weg geräumt werden können. Die eine oder andere Regelkartenkombination hat aber auch schon für Diskussionsstoff gesorgt, weil verschiedene Spieler verschiedener Meinung waren, welche Regeln denn nur wie gelten sollen. Aber auch in solchen Fällen hat sich immer eine Lösung gefunden. Letztendlich ist es ja entscheidend, dass alle Spieler nach den gleichen Regeln spielen. Dabei kamen die ständigen Regeländerungen recht unterschiedlich an. Die einen fanden das Spiel recht chaotisch und nur schwer planbar. Den anderen Spielen hat gerade dieses Durcheinander an Regeln großen Spass gemacht. Immerhin ist es bei einem Stichspiel nicht gerade ungewöhnlich, dass Sieg oder Niederlage oft durch eine gute oder schlechte Kartenhand, oder mit einem kurzen Wort, durch das Kartenglück entschieden werden. Der Spielspass war aber insgesamt recht hoch, so dass Stich-Meister ein unterhaltsames Spiel für Zwischendurch ist. Spieler die gerne ungewöhnliche Stichspiele mögen kommen sowieso nicht um Stich-Meister herum. Im Handel ist das Spiel für rund 6 Euro erhältlich.

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