Silver & Gold

Vielen Dank an NSV für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : NSV
Autor : Phil Walker-Harding
Grafik : Oliver Freudenreich
Spieleranzahl : 2 bis 4 Spieler
Alter : ab 8 Jahren
Dauer : ca. 20 min
Erscheinungsjahr : 2019

Spielart: Zockerspiel


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Silver & Gold von NSV

Das Spielmaterial
47 Schatzkarten - 8 Expeditionskarten - 4 Wertungskarten - 1 Rundenkarte - 4 Stifte - 1 Spielanleitung

Ziel des Spiels ist es durch das vollständige Ausfüllen der Schatzkarten möglichste viele Punkte zu sammeln.

Zu Beginn des Spiels werden die 47 Schatzkarten zu einen verdeckten Nachziehstapel bereitgelegt. Dabei gibt es Schatzkarten in vier unterschiedlichen Farben, wobei jede Farbe für eine bestimmte Wertigkeit steht. So haben zum Beispiel graue Schatzkarten immer acht Felder und geben bei Fertigstellung am Spielende immer acht Punkte. Die nächstgrößeren Schatzkarten haben zehn, bzw. zwölf Felder, bin hin zu den größten Schatzkarten in lila, die immer vierzehn Felder zeigen. Auch die acht Expeditonskarten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Diese zeigen tetrisförmige Gebilde, die zwischen zwei und vier Felder groß sind und später im Spiel auf den Schatzkarten der Spieler markiert werden können. Die Rundenkarte wird in die Tischmitte gelegt. Hier wird im Spiel aber nicht nur festgehalten in welcher Runde man sich befindet, sondern man findet hier die aktuelle Wertigkeit der Pokale, die man später im Spiel erhalten kann. Außerdem sind hier auch nochmal alle acht Muster der Expeditionskarten festgehalten.
Jeder Spieler erhält zu Spielbeginn vier Schatzkarten, von denen er zwei aussucht und offen vor sich ablegt. Die verbleibenden  zwei anderen Schatzkarten eines jeden Spielers werden zurück in den Nachziehstapel gemischt. Jeder Spieler erhält nun noch einen Stift, mit dem er die folierten Karten im Spiel markieren kann und eine Wertungskarte. Neben dem Nachziehstapel für die Schatzkarten werden nun noch vier Schatzkarten offen auslegt, die die Spieler später in Spiel nachziehen können.

Gespielt werden vier Runden, die alle wie folgt ablaufen.
Die acht Expeditionskarten werden gut gemischt. Der Startspieler deckt die erste Expeditionkarte auf. Alle Spieler müssen nun gleichzeitig die Form, die auf der Expeditionskarte zu sehen ist, auf einer ihrer beiden Schatzkarten markieren. Dabei gilt, dass die Form auf der Expeditionskarte beliebig gedreht oder gespiegelt werden darf. Auf der Schatzkarte dürfen natürlich nur freie Felder markiert werden, also Felder die nicht bereits schon zuvor markiert wurden. Kann oder möchte ein Spieler die Form nicht eintragen, muss er alternativ auf einer eigenen Schatzkarte genau ein beliebiges Feld markieren. Einige Felder zeigen Symbole, die Sonderaktionen auslösen:
Hat ein Spieler alle Felder einer Schatzkarte komplett gefüllt, legt er diese zunächst offen zur Seite. Danach sucht er sich eine neue Schatzkarte, entweder vom verdeckten Nachziehstapel oder aus der offenen Auslage aus. Am Ende seines Zuges werden die offenen Schatzkarten gegebenenfalls wieder auf vier offene Karten aufgefüllt.

Haben alle Spieler aktuelle die Expeditionskarte durchgespielt, wird der Spieler links vom Startspieler neuer Startspieler, der dann die nächste Expeditionskarte aufdeckt. Die Funktion des Startspielers ist deshalb wichtig, weil alle Spieler immer gleichzeitig an der Reihe sind. Haben mehrere Spieler eine Münzreihe fertig oder eine Schatzkarte vollständig markiert, werden die Punkte für die Pokale aber auch das Nachziehen der Schatzkarten immer in Startspielerreihenfolge abgehandelt.

Eine Runde endet nach der siebten Expeditionskarte. Die achte Expeditionskarte wird in der laufenden Runde nicht mehr aufgedeckt und somit nicht mehr gespielt. Die neue Runde beginnt damit, dass wieder alle Expeditionkarten neu gemischt werden. Das Spiel geht danach wie beschrieben weiter.

Silver & Gold NSV

Das Spiel endet nachdem in der vierten Runde die siebte Expeditionskarte notiert wurde. Jeder Spieler addiert nun seine erspielten Punkte, die sich wie folgt zusammensetzen:
Der Spiele mit den meisten Punkte in Summe gewinnt das Spiel.
(Superfred 6.04.19)

Weitere Infos:
- Die Homepage von NSV Spiele

Superfred vergibt 8 von 10 Punkten:
Silver & Gold ist ein tolles Spiel welches aktuell auf der Welle der Roll & Write-Spiele schwimmt, bei dem jeder Spieler entsprechende Würfelergebnisse auf seinem Wertungszettel notiert um dadurch Punkte zu machen. In diesem Spiel gibt es aber keine Würfel. Die Ereignisse werden durch Karten erzeugt. Auch hat nicht jeder Spieler einen festen Wertungszettel. Im Spiel gibt es insgesamt 47 Schatzkarten, die nach und nach  von den Spieler  entdeckt und somit vollstandig ausgefüllt werden müssen. Das Spielmaterial ist dabei erste Sahne! Wenn im Vergleich zu anderen Spielen die Wertungszettel verbrauchen und immer wieder neue gekauft werden müssen, hat man in diesem Spiel alle notwendigen Karten foliert. Außerdem liegen dem Spiel vier hochwertige Folienstifte dabei, die für langen Spielspaß sorgen. Wir haben das Spiel in den letzten zwei Wochen wirklich sehr intensiv bespielt und es lassen sich keine Abnutzungserscheinungen bei den Karten oder bei den Stiften feststellen. Die Markierungen auf den Karten lassen sich problemlos entfernen, es bleiben keine Restspuren. Und auch die Stifte schreiben noch wie am ersten Tag. Und das ist gut so, den Silver & Gold macht süchtig. Dabei ist das Spielprinzip relativ einfach. Ein Spieler deckt eine Vorgabekarte auf die eine tetrisförmige Form zeigt, die jeder Spieler auf eine seiner beiden aktuellen Schatzkarten einzeichnen muss. Ist eine Karte vollständig markiert wird sie zur Seite gelegt und der Spieler erhält eine neue Karte. Vollständie Schatzkarten bringen am Ende Punkte. Dieses allein würde schon dafür sorgen, dass man ständig abwägen muss, was man wo und wie auf seinen Karten einträgt. Aber kommt kommt noch besser. Die Schatzkarten zeigen fast immer besondere Symbole, durch die man Sonderpunkte bekommen kann. So findet man Palmen und Münzen die weitere Wertungen auslösen und Kreuze, die wenn man sie markiert hat, sofort eine weitere Markierung auf den eigenen Schatzkarten folgen lassen. Somit muss man jetzt nicht nur die beste Lage für die einzutragenden Tetrisformen finden, auch das Timing spielt eine Rolle wann der beste Zeitpunkt ist ein Symbol anzumarkern. Das Ganze ist schnell gespielt. Nach vier Runden mit jeweils sieben Markierungsmöglichkeiten endet das Spiel und jeder Spieler addiert seine erspielten Punkte. Jetzt noch schnell alle Karten abwischen und die Revancherunde kann beginnen. Eine Sache ist allerdings bei uns in der Spielegruppe hochgekommen, die wir dann doch komisch fanden. Die Anleitung sagt explizit, das es nicht erlaubt ist gespielte Expeditionskarten, also Karten die vorgeben, welche Form eingezeichnet wird, anzuschauen. Was sich der Autor/der Redakteur dabei gedacht hat erschliesst sich uns nicht ganz. Spieler die regelmäßig Kartenspiele spielen und Karten nachhalten können, haben somit einen nicht ganz unendscheidenden Vorteil, weil sich abschätzen können, welche Karten noch im Stapel sind und welche nicht. Kann ich mir die wenigen Karten nicht merken, trage ich die aufgedeckte Form ein und hoffe das irgendeine passndee Karte schon kommen wird. Der Vorteil der verdecktenExpeditionskarten  könnte sein, dass das Spiel nicht unnötig in die Länge gezogen wird, da nun die Spieler im Hinblick auf die bessere möglicherweise kommende Form spielen. Aber passiert das nicht sowieso bei den Spielern, die die Karten nachhalten können? Auch passt diese Regel nicht zu der Vorgabe, das fertige Schatzkarten offen abgelegt werden müssen, also dass jeder Spieler jederzeit sehen kann wieviele Punkte ein anderer Spieler hat und somit seine eigenen Entscheidungen darauf abstimmen kann. Natürlich kann man dieses Argument auch bei anderen Spielen bringen, bei denen Karten oder andere Sachen nachgehalten werden können. Aber gerade hier ist das Verhältnis aus offenen und verdeckten Informationen nicht ganz rund. Somit spielen wir mit der Hausregel, dass diese die Expeditionkarten auf der Rundenkarte - schliesslich sind alle acht Formen sogar noch darauf abgebildet -  in jeder Runde markiert werden, wenn sie aufgedeckt werden. Die Einführung dieser Hausregel soll nicht sagen, dass das Spiel sonst schlecht wäre. Ganz im Gegenteil, es funktioniert einwandfrei. Wahrscheinlich wird sich ein Großteil der Zielgruppe dieses Spiel auch gar keine Gedanken darüber machen, was nun offen ist und was nicht, weil man einfach versuchen wird die augenblickliche Karte so einzubauen, dass es jetzt im Moment am besten passt. Und nur weil man weiß, was schon draußen ist, wird man nicht zwangsläufig besser im Spiel sein, da natürlich auch eine Menge Glück zum Spiel gehört. Aber irgendwie hat man dann doch ein besseres Gefühl beim Spiel. Zumindest ging es mir so. Wie anfänglich gesagt schwimmt Silver & Gold auf der aktuellen Roll & Write-Welle mit. Aber es schwimmt nicht einfach so mit, sondern schwimmt ganz oben auf. In seiner Spielkategorie gehört Silver & Gold sicherlich zu den besseren Spielen und ist eine ganz klare Empfehlung seines Genres. Im Handel ist das Spiel für rund 12 Euro erhältlich.

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