Sherlock Holmes Criminal-Cabinet

Auf einen Blick:
Verlag : Franckh-Kosmos
Autor : Anthony Uruburu
Spieleranzahl : 1-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : sehr verschieden
Erscheinungsjahr : 1984

Spielart: Deduktionsspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 1985
Juego del Ano 2014 Besondere Erwähnung

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Anmerkung:
Insgesamt sind vier Erweiterungen zu dem Spiel erschienen, die ersten zwei auch in deutsch:
  • Tatort London (The Mansion Murders)
  • Die Queen's Park Affaire (Queen's Park Affair)
  • Adventures by Gaslight
  • West End Adventures

Das Spielmaterial
1 Stadtplan von London - 1 Buch der Indizien - 1 Quiz-Buch - 1 Buch der Kriminalfälle -
1 Londoner Adreßbuch - 1 Zeitungsarchiv - 1 Spielregel

Dieses Deduktionsspiel dreht sich um Sherlock Holmes, den größten aller Detektive. Die Spieler selber übernehmen dabei die Arbeit des berühmten Detektivs, sie bewegen sich dabei in der Hauptstadt des Verbrechens, dem viktorianischen London im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Große Regeln gibt es bei dem Spiel eigentlich nicht, es sind lediglich Unterschiede vorhanden, wenn eine verschiedene Anzahl von Spielern teilnimmt. Ein Spieler kann das Spiel alleine lösen, zwei Spieler können gegeneinander spielen. Es kann aber auch von einer ganzen Gruppe von Spielern gespielt werden, die entweder zusammenarbeiten und gemeinsam eine Lösung festlegen oder jeder einzelne Spieler in der Gruppe kann eine einzelne Lösung anstreben.

Hier ist dementsprechend die Gruppenversion erläutert. Die anderen Schritte sind eigentlich unwichtig, der einzig wichtige Schritt in jeder Phase ist der, in der ein Spieler einen Indizienort aussucht. Ein anderer Spieler liesst dann dementsprechend den Text vor, die anderen Spieler hören also auch mit. Je nachdem, ob die Gruppe zusammen oder die einzelnen Gruppenmitglieder gegeneinander spielen, kann man jetzt hier Rückschlüsse ziehen, ob gemeinsam oder nach Einzelspielern getrennt - wie auch immer. Das Aufsuchen eines Indizienortes stellt auf jeden Fall immer eine Spielerrunde da. Andere Hilfsmittel, wie z.B. das Adressbuch oder Zeitungsarchiv können jederzeit von allen Spielern verwendet werden.

Wenn man meint, den Fall gelöst zu haben, wird das Spiel gemeinschaftlich beendet (man kann aber z.B. auch vorher eine Zeit vereinbaren, eine bestimmte Anzahl an Indizienorten etc.). Dann muss man sich den Quiz-Fragen im Quiz-Buch stellen. Für die einzelnen - natürlich auf den gerade gelösten Fall - beantworteten Fragen bekommt man Punkte. Für eine Gruppe ist vor allem interessant, ob man besser war als Sherlock Holmes oder nicht, bei den Einzelnspielern in einer Gruppe gewinnt natürlich der Spieler, der am meisten Punkte erzielen konnte.
(Troudi 28.12.04)

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
Endlich mal ein richtig tolles Deduktionsspiel, bei dem es um nichts als Fakten geht. Hier werden keine Karten gezogen, keine Tatorte aufgesucht etc.. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Spiel um ein Rollenspiel ohne Spielleiter. Auch der Spielablauf ist relativ unwichtig, im Vordergrund steht vor allem das Erlebens eines Kriminalfalles und der Lösung. Das Spielmaterial ist mit viel Liebe zum Detail gemacht, besonders das Zeitungsarchiv sticht hierbei hervor. Das Spiel ist tatsächlich sehr spannend, man baut eigene Theorien auf und verwirft sie wieder, mir persönlich macht das Spiel am meisten Spaß in der Gruppe. Es ist wichtig, sich die richtigen Notizen zu machen und die richtigen Rückschlüsse zu ziehen - wie in keinem anderen Spiel leistet man hier richtige Detektivarbeit. Interessant ist vor allem auch die Spieldauer - erfahrenere Detektive können vielleicht in 30 - 40 Minuten auf die Lösung kommen, wir haben für den ersten Fall dagegen ca. 150 Minuten benötigt. Leider enthält das ganze Spiel insgesamt nur 10 Fälle, was relativ wenig ist. Hat man die Fälle vor allem selber mühsam gelöst, kann man sich noch nachhaltig an die Lösung erinnern. Es gibt ein Ergänzungsset "Tatort London" das allein von der Verfügbarkeit her nur selten zu kriegen ist. Dieses Grundspiel ist nach wie vor sehr preiswert zu haben (natürlich fast nur gebraucht) aber auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Man kann dabei einen tollen Kriminalspiel-Abend verbringen, für den eine große Erläuterung an Spielregeln nicht erforderlich ist.

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