Seeräuber

Vielen Dank an Queen Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Queen Games
Autor : Stefan Dorra
Graphik: Jo Hartwig
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 7 Jahren
Dauer : 45+ min.
Erscheinungsjahr : 2006

Spielart: Taktikspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2006 Nominierungsliste
Juego del Ano 2006 Finalist
Japanese Best Foreign Game for Beginners 2006 (Platz 3)

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Seeräuber von Queen Games

Das Spielmaterial
15 Schiffskarten - 24 Beutestücke - 25 Holzscheiben - 75 Münzen - 1 Spielregel

Wieder einmal geht es zurück in das Zeitalter der Piraten: In den Hafengegenden lungern zahlreiche schräge Typen herum, die alle auf der Suche nach einer guten Heuer sind. Wenn man einmal Heuer hat, möchte man natürlich auch am liebsten gleich der Kapitän der Mannschaft sein, denn schließlich bestimmt der, welches Schiff geentert wird und erhält in der Regel auch den größten Teil der Beute. Und darum geht es schließlich - mit seinen Jungs am Ende des Spiels das meiste Geld verdient zu haben.

Vor dem Spiel wählt zunächst jeder Spieler eine Farbe und erhält darin alle Holzscheiben seiner Farbe. Außerdem erhält jeder Spieler 10 Goldmünzen als Startkapital. Die restlichen Münzen und die Beutestücke werden nach Sorten getrennt und neben dem Spielfeld bereitgelegt. Die Schiffskarten werden gemischt und die obersten drei Karten offen auf die Spielfläche gelegt. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Der älteste Spieler wird Startspieler und schon kann das Spiel beginnen.

Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Immer wenn ein Spieler an der Reihe ist, hat er die Auswahl aus zwei Möglichkeiten:

1. Der Spieler macht einen Piratenzug: Dazu nimmt er einfach eine seiner eigenen Holzchips oder einen eigenen Piratenstapel (d.h. ein Stapel, auf dem eine seiner Holzscheiben oben liegt) und legt ihn auf eine Holzscheibe oder einen Piratenstapel eines Mitspielers. Diesen neuen Stapel stellt er vor sich ab. Dabei gilt es zu beachten, dass ein Spieler niemals eigene Holzscheiben und Stapel auf andere eigene Holzscheiben und Stapel legen kann. Stapel dürfen außerdem nicht mehr als 9 Holzscheiben enthalten und einem Spieler ist es nicht gestattet, sich die Holzscheiben im Stapel anzuschauen. Wenn ein Spieler keine eigenen Holzscheiben oder Stapel besitzt, mit denen er einen Piratenzug machen könnte, entfällt für ihn die aktuelle Runde.

2. Der Spieler entert ein Schiff: Dazu muss er zunächst einmal einen Piratenstapel besitzen, den er auch kontrolliert - auf dem also eine seiner Holzscheiben ganz oben liegt. Hat dieser Stapel dann mindestens soviele Holzscheiben, wie für das Entern eines der ausliegenden Schiffe mindestens erforderlich ist, kann der Spieler eins dieser Schiffe entern. Zunächst nimmt er sich dann eines der beiden abgebildeten Beutestücke, das zweite Beutestück erhält der Spieler, dessen Holzscheibe als zweite auf dem Stapel liegt. Danach erhält der aktive Spieler soviele Goldmünzen, wie oben links in der Ecke angegeben. Diese muss er dann unter der Mannschaft, d.h. unter den Spielern aufteilen, die Holzscheiben im verwendeten Stapel liegen haben. Jeder Spieler erhält dabei immer so viele Goldstücke, wie durch die Zahl auf seiner Holzscheibe angegeben. Für ein Fragezeichen muss soviel Gold bezahlt werden, wie durch die Zahl neben dem Fragezeichen auf der Karte des geenterten Schiffes angegeben. Sollte das Schiff nicht genug Goldstücke an Bord gehabt haben, um die Mannschaft auszubezahlen, muss der aktive Spieler leider auf seine Privatschatulle zurückgreifen. Danach erhalten alle Spieler ihre Holzscheiben zurück und das Schiff kommt aus dem Spiel. Sollte dies das letzte offene Schiff in der Auslage gewesen sein, werden drei neue Schiffe vom Nachziehstapel aufgedeckt.

Sonderaktion Meutern: Ein Spieler kann auch außerhalb der Reihe eine Aktion durchführen, nämlich genau dann, wenn ein Spieler an der Reihe ist, der einen Stapel besitzt, in dem man selber mindestens 3 Holzscheiben hat. Durch eine Meuterei an Bord kann man den Kapitän dieses Stapels dann dazu zwingen, ein ausliegendes Schiff zu entern. Bei mehreren Schiffen darf sich der Kapitän selber aussuchen, welches davon er angreift. Die Abwicklung erfolgt nach dem üblichen Schema.

Das Spiel endet, wenn alle 15 Schiffe im Spiel geentert worden sind. Zunächst erhält jeweils der Spieler mit den meisten Beutestücken einer Sorte die angegebene Summe in Goldstücken. Bei Gleichstand wird unter den beteiligten Spielern gleichmäßig aufgeteilt. Jeder andere Spieler, der für das entsprechende Beutestück keine Mehrheit ergattern konnte, erhält als Entschädigung 1 Goldstück pro Beutestück. Dazu werden dann noch die restlichen Goldstücke gezählt. Der Spieler mit den meisten Goldstücken gewinnt das Spiel.

(Troudi 21.05.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Queen-Games

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Zunächst einmal sind die Regeln sehr einfach und sehr klar beschrieben, so dass man zunächst weniger Spieltiefe vermuten mag, als tatsächlich in diesem Spiel steckt. Klar, die naheliegendste Möglichkeit viele Dublonen zu verdienen ist natürlich, möglichst viele Schiff als Kapitän zu entern. Aber dabei ist Vorsicht geboten, denn es gibt meistens einen zweiten Spieler, der auch eine Beutekarte abgreift und dann sind da natürlich noch die anderen Piraten, die ausbezahlt werden wollen. Deshalb aufgepasst, auf welchen Stapel man seinen Piraten als Kapitän legt: Wer dann unbedingt die eine oder andere Beutekarte haben will, muss evtl. auch schon mal ordentlich draufzahlen, was sich dann eventuell überhaupt nicht gelohnt hat (bei den kleineren Schiffen). Genau so kann man auch als Spieler einfach damit viel Geld verdienen, wenn man in möglichst vielen Stapeln vertreten ist. Besonders interessant ist hier natürlich die Option, drei eigene Piraten in einen Stapel zu kriegen, denn dann kann man sogar noch den Kapitän herumkommandieren. Dabei ist ein geschicktes Händchen gefragt und man muss andere Spieler dazu reizen, den Stapel übernehmen zu wollen, denn sonst wirds mit der Platzierung natürlich nix. Bei uns ist das Spiel gut angekommen, es spielt sich schnell und kurzweilig. Insgesamt für zahlreiche Spielertypen geeignet und wieder ein gelungenes Werk in der kleinen Reihe von Queen-Games. Das Spiel ist für ca. 14 Euro im Handel erhältlich.

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