Scottish Highland Whisky Race

Vielen Dank an JKLM Games für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : JKLM Games / MoD Games
Autor : Andreas Steding
Graphik : Craig Grando
Spieleranzahl : 3-6 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Zugspiel



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Scottish Highland Whisky Race

Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 6 Spielfiguren - 1 Engländer - Whiskymarker - braune Geländemarker - blaue Geländemarker - 6 Spielerübersichtskarten - Maltpunkte - 1 Spielbrett - 1 Spielregel (Deutsch / Englisch)

Schottland im 18. Jahrhundert: Nachdem die schottische Rebellion der Stuarts erfolgreich niedergeschlagen worden ist, setzten die Engländer nun alles darin, es den Schotten nie wieder zu ermöglichen, einen Aufstand zu machen. Darum werden alle schottischen Eigenheiten verboten, wie z.B. die Clanfarben, Kilts, Dudelsäcke und - vor allem auch - der Whisky. Die listigen Schotten versuchen nun dieses Whisky-Verbot zu umgehen und veranstalten deswegen jedes Jahr ein Rennen aller Clans. Die Engländer wissen zwar von dem Rennen, aber nicht, dass die Schotten dieses Rennen zum Schmuggeln von Whisky benutzen. Es gilt also, nicht nur das Rennen zu gewinnen, sondern vor allem auch den Whisky an den Engländern vorbeizuschmuggeln.

Vor dem Spiel wählt eine Spielfigur, die er auf das Startfeld stellt. Außerdem erhält jeder Spieler einen orangenen und einen roten Whiskymarker, 12 Maltpunkte und eine Spielhilfe. Die Rennstrecke wird dann entsprechend der Anleitung aufgebaut. Übrige Gelände- und Whiskymarker werden gemischt und bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Die Glenlochy-Whiskymarker werden nur benötigt, um eigene Marker zu erstellen, ansonsten kommen sie aus dem Spiel. Der Engländer kommt auf das entsprechende Startfeld mit der Krone und das Spiel kann beginnen.

Gespielt wird in Runden, wobei eine Runde immer aus genau 3 Phasen besteht.

1. Planungsphase:
Jeder Spieler wählt nun geheim aus seinem Vorrat soviele Maltpunkte aus, wie er für die Bewegung nutzen will. Es muss mindestens 1 Maltpunkt ausgewählt werden, solange ein Spieler noch Maltpunkte in seinem Vorrat hat. Alle Spieler decken zeitgleich auf. Die Anzahl der ausgewählten Maltpunkte gibt nun die Spielerreihenfolge an, wobei der Spieler mit den meisten Maltpunkten als erster Spieler dran ist. Danach folgen dann die anderen Spieler entsprechend der Anzahl an Maltpunkten, die sie ausgewählt haben. Haben mehrere Spieler die gleiche Anzahl an Maltpunkten ausgewählt, müssen sie sich einigen, in welcher Reihenfolge sie ziehen wollen. Dabei müssen die Spieler sich nicht einigen, sondern können sogar bewusst keine Einigung erzielen, damit alle beteiligten Spieler ihren Zug verlieren. Man kann versuchen, andere Spieler zu bestechen, in denen man ihnen Maltpunkte aus dem eigenen Vorrat, den Geländemarker "Streckenposten" oder Whiskymarker anbietet.

2. Spielerphase(n):
Nun ziehen die Spieler der Reihe nach ihre Figuren. Man muss seine Figur bewegen, wenn das möglich ist und man kann seine Figur immer nur vorwärts Richtung Ziel bewegen. Das Verlassen eines Feldes kostet immer einen Maltpunkt. Am Ende eines Zuges muss man alle ausgewählten Maltpunkte an die Bank abgeben, auch wenn man nicht alle Maltpunkte zur Bewegung verwenden konnte. Für jede Figur eines Mitspielers, die sich auf einem Feld befindet, dass der Spieler mit seiner Figur verlassen will, muss er einen zusätzlichen Maltpunkt bezahlen. Hat er nicht genügend Maltpunkte ausgewählt, hat er Pech gehabt und muss stehen bleiben.

Auf einigen Feldern befinden sich Whisky- oder Geländemarker. Immer wenn der Spieler am Ende seines Zuges mit seiner Figur alleine auf einem solchen Feld befindet, werden dies Marker aktiv. Befinden sich mehrere Marker in einem Feld, darf der Spieler sich aussuchen, welchen er aktivieren möchte:
3. Engländer bewegen:
Haben alle Spieler ihre Bewegung durchgeführt, wird zum Abschluss der Runde nun noch der Engländer bewegt. Der Engländer bewegt sich immer drei Felder Richtung Ziel, wobei er alle Felder mit Figuren darin überspringt. Die übersprungenen Felder zählen dabei nicht als Felder, über die der Engländer sich bewegt hat. Alle Spielfiguren, die dabei übersprungen werden, müssen einen Maltpunkt Zoll für jeden Whiskymarker bezahlen, den sie dabei haben. Hat ein Spieler keine Maltpunkte mehr, muss er einen Whiskymarker abgeben. Ein Marker aus dem Vorrat wird gezogen und offen auf das Feld gelegt, in dem sich nun die Figur des Engländers befindet. Zum Abschluss der Runde erhält jeder Spieler 4 Maltpunkte aus dem Vorrat.

Das Spiel endet am Ende der Runde, in der entweder eine Spielerfigur oder der Engländer das Zielfeld erreicht hat. Jeder Whiskymarker im Vorrat eines Spielers bringt nun noch 2 Siegpunkte ein. Der Spieler mit den meisten übrigen Maltpunkten erhält außerdem 3 Siegpunkte (haben mehrere Spieler gleich viele Maltpunkte, erhält jeder Spieler 1 Siegpunkt).  Dazu kommen noch die Punkte für die verkauften Whiskys (jeweils 5 Punkte) und die Marker "Streckenposten" (1-3 Siegpunkte). Wenn eine Spielerfigur als erste Figur das Zielfeld erreicht hat, erhält dieser Spieler 8 Siegpunkte. Der Spieler der am nächsten am ersten Spieler ist erhält 4 Siepgunkte, der zweitnächste Spieler 2 Siegpunkte. Bei mehreren Figuren auf den gleichen Feldern gibt es trotzdem die volle Punktzahl. Wenn der Engländer als erste Figur das Zielfeld erreicht hat, verliert der erste Spieler 4, der zweite 2 und der dritte Spieler 1 Siegpunkt. Gewonnen hat immer der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

In der Anleitung gibt es außerdem einige Zusatzregeln für das sogenannte Expertenspiel:
(Troudi 14.05.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von JKLM Games
- Die Homepage von MOD-Games

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Scottish Highland Whisky Race" ist ein Zugspiel der besten Art. Zunächst einmal gilt es, nicht nur den eigenen Zug ungefähr zu planen, sondern dazu muss man natürlich auch immer berücksichtigen, was denn die lieben Mitspieler so vorhaben könnten. Deswegen sollte man sich auch immer einen Überblick darüber verschaffen, was die Mitspieler an Markern vor sich ausliegen haben und ob z.B. ein Pub in nächster Reichweite liegt, der nun für mehrere Spieler interessant werden könnte. Natürlich kann man nicht nur ziehen, um vor anderen Spielern auf einem Feld mit Markern zu landen und deren Eigenschaften auszunutzen, sondern auch, um die Nutzung von Markern durch andere Spieler zu verhindern. Dazu sollte man auch den Engländer nie unbeachtet lassen, denn wer dann mit einem Whiskymarker bezahlen muss, der ist schon hart bestraft. Ansonsten gilt es, den Überblick zu bewahren und vor allem darauf zu achten, dass man seine Züge richtig einschätzt. Der Einigungsprozess beim Rauslegen einer gleichen Anzahl von Maltpunkten kann auch sehr gewinnbringend sein, wenn man denn richtig verhandelt und auch schon mal was einfordert. Die Whiskymarker sind im Spiel enorm wichtig, schließlich kriegt man dafür nicht nur die meisten Siegpunkte, sondern kann auch seinen Mitspielern noch das eine oder andere Privileg wegschnappen. Wenn man sich mal wieder verzählt hat, ist der Ärger nämlich noch viel größer, als wenn man durch Mitspieler blockiert wird. Besonders viel Spaß macht "Scottish Highland Whisky Race" mit der vollen Spieleranzahl, mit weniger Spielern wird es natürlich dementsprechend taktischer. Für Fortgeschrittene ist auch die Option interessant, die Whiskymarker am Anfang des Spiels in 3er-Paketen zu versteigern. Insgesamt ein tolles Spiel, auch wenn man hinsichtlich der Qualität des Spielbretts sicherlich Abstriche machen muss. Das Spiel ist unbedingt zu empfehlen und mit seinen einfachen Regeln auch so ziemlich für alle Spielertypen geeignet. Das Spiel ist für ca. 25 Euro im Handel erhältlich, aber häufig vergriffen. Wers schneller haben will, sollte unter dem Link oben direkt bei MOD-Games bestellen (28 Euro).

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