Schotten-Totten

Auf einen Blick:
Verlag : ASS
Autor : Reiner Knizia
Spieleranzahl : 2
Alter : ab 8
Dauer : ca. 20 min.
Erscheinungsjahr : 1999

Art: Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2005 (Platz 7)
A la carte 1999 (Platz 6)
IGA Two Player Nominierungsliste 2000


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Anmerkung:
2004 wurde das Spiel unter gleichem Namen, aber mit 10 zusätzlichen "Taktikkarten" für eine Variante, bei PS-Games neu aufgelegt. Somit entsprecht es nun den Regeln von Battle Line, welches 2000 erschienen ist.

Das Spielmaterial
54 Karten - 9 Grenzsteinkarten - 1 Spielanleitung 

Traditionell verprügelten sich die schottischen Clans untereinander sehr gerne. Dabei ging es meistens um Grenzstreitigkeiten. In diesem Spiel treffen nun zwei Clans beim traditionellen Frühjahrszwist aufeinander. Jeder Spieler übernimmt dabei die Rolle eines Clanführers. Ziel des Spiels ist es, entweder drei benachbarte Grenzsteine für sich zu gewinnen oder insgesamt fünf Grenzsteine zu gewinnen.

Die neun Grenzsteine werden in der Mitte des Tisches (oder worauf immer man auch spielt) ausgelegt. Danach werden die Karten gemischt und jeder Spieler erhält 6 Handkarten. Die restlichen Karten bilden verdeckt den Nachziehstapel. Wer weniger Geld in der Tasche hat (wir sind ja in Schottland), beginnt das Spiel.

In seinem Spielzug kann man jeweils genau eine Handkarte hinter einen Grenzstein legen, natürlich auf die eigene Seite. Nachfolgende Karten werden so über die vorher gespielte Karte gelegt, dass man deren Wert noch erkennen kann. Auf jeder Seite des Grenzsteins dürfen maximal drei Karten legen. Danach wird die oberste Karte vom Nachziehstapel gezogen.

Das Kartenablegen wird durchgeführt, um festzustellen, wem letztendlich der Grenzstein gehört. Die Karten sind in 8 Farben unterteilt, von jeder Farbe sind dabei jeweils Karten von 1 bis 9 enthalten. Um die Mehrheit auf einer Seite des Grenzsteines - und somit die Herrschaft über den Grenzstein an sich - zu erlangen, muss man auf seiner Seite die günstigste Kombination ausliegen haben, die einen möglichst hohen Wert haben muss. Dabei gibt es fünf "Abteilungen" von schottischen Kriegern, wobei die höhere in der Rangfolge die nachfolgenden "Abteilungen" übertrumpft:

1. Abteilung: Drei Karten der selben Farbe mit aufeinanderfolgenden Zahlen (z.B. blaue 7, blaue 8 blaue 9).
2. Abteilung: Drei Karten mit dem gleichen Wert (z.B. blaue 3, rote 3, gelbe 3).
3. Abteilung: Drei Karten derselben Farbe (z.B. blaue 1, blaue 3, blaue 7).
4. Abteilung: Drei Karten mit aufeinanderfolgenden Zahlen (z.B. blaue 2, rote 3, gelbe 4).
5. Abteilung: Jede andere Kartenkombination.

Die stärkere Abteilung gewinnt gegenüber einer schwächeren Abteilung immer. Sollten sich einmal zwei gleiche Abteilungen gegenüberstehen, gewinnt die Abteilung mit der höchsten Gesamtsumme der drei Karten. Sind diese Summen immer noch gleich gewinnt der Spieler, der zuerst mit seiner Abteilung an dem Stein war. Der Spieler kann dann seine Mehrheit behaupten, und legt den Grenzstein hinter seine Abteilung um anzuzeigen, dass dieser jetzt ihm gehört. Will ein Spieler einen Grenzstein übernehmen, bevor der andere Spieler drei Karten ausliegen hat, muss er nachweisen, dass dieser ihn nicht mehr übertreffen kann (Spieler 1 hat bspw. eine blaue 7, 8 und 9; Spieler 2 hat eine gelbe 7 und 8 ausliegen; die gelbe 9 hat aber Spieler 1 auf der Hand; zeigt er diese Karte, hat er den Nachweis erbracht und kann den Grenzstein an sich nehmen). Ausgespielte Karten können nicht mehr entfernt werden und an eroberte Grenzsteine können ebenfalls keine Karten mehr angelegt werden. Wenn man mehrere Partien hintereinander spielt, erhält der Gewinner jeweils 5 Punkte.
(Troudi 1.12.04)

Weitere Infos:
- Hier gehts zur Rezension von "Battle Line"

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Ein wirklich gelungenes 2-Spieler-Spiel. Die Regeln sind leicht zu verstehen, dementsprechend lässt sich das Spiel eben schnell mal auf den Tisch bringen. Der Ausgang hängt zwar auch mit davon ab, welche Karten man zieht, die taktische Variante kommt bei dem Spiel aber nicht zu kurz: Häufig bringt es etwas, den Gegner erst Mal seine Karten ausspielen zu lassen, um ihm dann den Nachweis streitig zu machen und Hinweise auf die Handkarten des Gegners zu erhalten. Behält man Karten zu lange auf der Hand, in der Hoffnung eine noch fehlende Karte zur Vervollständigung seiner Abteilung nachzuziehen, bekommt man häufig das Problem, dass auf einmal der Gegner die ersehnte Karte auf der Hand hat. Man muss sich also reiflich überlegen, wann man welche Karte ausspielt und welche man vielleicht lieber noch auf der Hand behält. Das Spiel hat aber nicht nur einen Ärgerfaktor, sondern vor allem auch einen Suchtfaktor: Wer eine Partie gespielt hat - und vor allem der Verlierer - wird auf jeden Fall noch eine Partie spielen wollen. Da das Spiel schnell und einfach ist, ist das auch kein Problem. Wer ein schönes 2-Spieler-Spiel sucht, ist hier auf jeden Fall gut beraten.

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