Schinderhannes

Vielen Dank an Clicker-Spiele für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:
Verlag : Clicker
Autor : Stephan Riedel
Grafik : Christian Oppener
Spieleranzahl : 1-4 Spieler
Alter : ab 9 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2009


Spielart: Deduktionsspiel


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Schinderhannes von Clicker Spiele

Anmerkung:
Schinderhannes ist eine regeltechnisch verbesserte Neuauflage von Old Town, die in ein komplett neues Thema eingebettet wurde.

Das Spielmaterial
76 Infokarten - 4 Karten "Marker entfernen "- 80 Hinweismarker - 16 Tatscheiben - 4 Wertungsfiguren - 1 Spielanleitung (inkl. historischer Anhang)

Ziel des Spieles ist es durch geschicktes Ausspielen von Infokarten Hinweismarker wegzuspielen und dadurch Punkte zu sammeln.

Schauen wir uns zunächst das Spielmaterial an. Der Spielplan zeigt eine Landschaft, die durch Flüsse in vier Bezirke eingeteilt ist. In jedem Bezirk findet sich vier Ortschaften. Aus jedem Bezirk laufen drei Strassen hinaus, wodurch die einzelnen Ortschaften miteinander vernetzt werden. Die 16 verschiedenen Delikte sind in farbliche Gruppen unterteilt. Zu Beginn des Spiels werden die Infokarten entsprechend der Farben sortiert, so dass sie vier verdeckte Nachziehstapel bilden. Es gibt aber auch Infokarten die Städten zugeordnet sind, diese Karten werden zu zwei etwa gleichhohe verdeckte Nachsziehstapel bereit gelegt. Insgesamt kann kann der Spieler somit im weiteren Spielverlauf Karten aus sechs Nachziehstapeln aufnehmen. Zum Schluss werden noch die Hinweismarker und Tatscheiben nach Delikten sortiert, zu jedem Delikt gib es eine Tatscheibe und fünf Hinweismarker. Jeder Spieler nimmt nun noch vier Karten von beliebigen Nachziehstapeln, sowie eine "Marker entfernen"-Karte auf die Hand und schon kann das Spiel beginnen.

Gespielt wird reihum. Der aktive Spieler spielt eine Handkarte und kann neue Hinweismarker ins Spiel bringen, oder bereits auf dem Spielbrett liegende Hinweismarker entfernen. Hierbei gibt es vier verschiedene Arten an Infokarten, die durch ihre Kartenrückseite eindeutig zu identifizieren sind:
Damit überhaupt Hinweismarker ins Spiel gelangen bzw. hinausgenommen werden können, müssen sich die Spieler noch an folgende Regeln halten:
Nach seinem Spielzug kann der Spieler eine Handkarte abwerfen. Danach werden so viele Karten von beliebigen Nachziehstapel auf die Hand genommen wie der Spiele zu Beginn seines Zuges hatte. Kann oder möchte ein Spieler keine Karte spielen so passt er und führt keinen Spielzug durch. In diesem Fall legt er alle Handkarten ab und zieht von beliebigen Stapel so viele Karten nach, so dass er nun eine Karte mehr auf der Hand hält als die die er gerade abgelegt hat. Im Spielverlauf kann es passieren dass oben auf einem Nachziehstapel eine Karte liegt, die für den weiteren Spielverlauf keine neuen Informationen bringen wird (zu erkennen an der Kartenrückseite). Eine solche Karte kann jederzeit von einem Spieler aus dem Spiel genommen werden.

Das Spiel endet wenn alle Tatscheiben den 16 Städten zugeordnet wurden, oder wenn alle Spieler keine Karte mehr spielen können. Es gewinnt der Spieler der die meisten Punkte erzielen konnte.

Solospiel:
Schinderhannes kann auch alleine gespielt werden. In diesem Fall erhält der Spieler vorgegebene Karten und muss versuchen die Delikte über die Städte so zu verteilen, dass keine Karte einen Wiederspruch liefert.
(Superfred 07.12.2009)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Clicker Spiele
- Die Vorbereitung auf das Spiel (You-Tube Link), sowie einige Beispielzüge kann man auch als Video anschauen.

Superfred vergibt 9 von 10 Punkten:
"Schinderhannes" ist ein hervorangendes Spiel, bei dem durch das Ausschlußprinzip nach und nach die sogenannten Delikte des Schinderhannes den jeweiligen Ortschaften auf dem Spielbrett zugeordnet werden müssen. Bereits 2004 mussten Spieler in Old Town (ebenfalls Stefan Riedel, Clicker-Spiele) die Positionen von 16 verschiedenen Häusern einer Westernstadt rekonstruieren. Die Spielidee der beiden Spiele ist identisch, dennoch lassen sich Unterschiede erkennen. Zum Einen ist das Spielmaterial von "Schinderhannes" deutlich professioneller hergestellt worden. Die Hinweismarker und Tatscheiben bestehen aus fester Pappe und der Spielplan zeigt eine wunderschön geschaltete Landschaft die zum Spielen einlädt. Dadurch hat man am allerdings gerade am Anfang das Problem, wenn man an der Kopfseite des Spielplans sitzt, zu erkennen wo sich welche Stadt befindet. Dieses erledigt sich aber von selber wenn man "Schinderhanders" öfters spielt. Auch die Spielanleitung ist im direkten Vergleich mit Old Town deutlich besser und strukturierter ausgefallen und läst kaum Fragen offen. Dabei sind die Spielregeln an manchen Stellen gar nicht so einfach zu vermitteln und benötigen schon etwas Spielerfahrung. Wenn man Old Town nicht kennt empfehlen wir nach dem Lesen am besten die beiden sehr gut gemachten Vorbereitungs- und Regelvideos (Links siehe oben) anzuschauen, die den Spielaufbau und auch Spielablauf sehr gut vermitteln. Aber nicht nur die äußere Erscheinung des Spieles wurde verbessert, "Schinderhannes" spielt sich durch einige kleine Regeländerungen deutlich runder, so dass das Bestimmen der einzelnen Orte noch  mehr Spass macht. Allerdings ist auch "Schinderhannes" kein Spiel für Jedermann. Hier helfen auch die schönste Grafik und die besten Erklärungen nicht, denn wer kein Zugang zu Logik-Spielen hat, dem wird auch diese Spiel nichts sagen. Und auch  wer einfach ein seichtes Spiel mit einfachen Regeln sucht wird sicherlich kein Spass an "Schinderhannes" haben. Wer aber bereit ist, sich in die Regeln eines ungewöhnlichen Spiels einzuarbeiten und keine Angst vor logischen Zusammenhängen hat wird sicherlich von Schinderhannes begeistert sein. Und für alle die bereits Old Twon lieben ist Schinderhannes sowieso ein Pflichtkauf. Bei Clicker-Spiele kann das Spiel für 25 Euro bestellt werden.

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