San Marco

Auf einen Blick:
Verlag : Ravensburger
Autor : Alan R. Moon und Aaron Weissblum
Grafik : A. Cimatoribus
Spielanzahl : 3-4 (optimal 4)
Alter : ab 10 Jahre
Dauer : ca. 45 min
Erscheinungsjahr : 2001

Art: Mehrheitenspiel

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2001 Auswahlliste
Deutscher Spielepreis 2001 (Platz 7)
NL Spielepreis 2001 Nominierungsliste
Jeu de l'Annee Nominierungsliste 2003
IGA Multiplayer Hauptpreis 2002

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - je 25 Adelige in 4 Farben - je 2 Prestigesteine in 4 Farben - 12 Brücken - 62 Aktionskarten - 28 Limitkarten -
1 Doge - 1 Würfel - 1 orangener Markierungsstein - 1 Anleitung (deutsch, französisch, italienisch, holländisch und englisch)

Das Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Punkte bei den Mehrheitswertungen in den sechs Stadtgebieten zu erhalten.
Zunächst erhält jeder Spieler die 25 Adeligen und die 2 Prestigesteine seiner Farbe. Ein Prestigestein wird auf die Punkteleiste auf das Feld mit der 0 gesetzt, er zeigt während des Spiels den aktuellen Punktestand an. Der andere Prestigestein zeigt die jeweilige Position in einer Runde an, wann der jeweilige Spieler seinen Zug macht, mehr dazu später. Der Markierungsstein wird auf der Sonnenuhr in das Feld 1 gestellt. Er zeigt an, in welchem Durchgang sich das Spiel befindet. Insgesamt werden drei Durchgänge gespielt. Die Aktionskarten und die Limitkarten bilden zwei getrennte Nachziehstapel. Außerdem werden der Doge, der Würfel und die Brücken bereit gelegt. Um eine zufällige Ausgangssituation zu schaffen, würfelt jeder Spieler 4 mal und setzt in die jeweiligen Gebiete auf den Spielplan (die von 1 bis 6 durchnumerieret sind) für jeden Würfelwurf zwei seiner Adeligen ein. Nun stellt jeder Spieler noch genau eine Brücke auf den Spielplan, so dass dadurch zwei Gebiete miteinander verbunden werden. Um anzuzeigen, wem eine Brücke gehört, wird noch ein Adeliger auf die jeweilige Brücke gestellt. Zwischen genau zwei Gebieten dürfen maximal drei Brücken stehen. Nun kann das Spiel beginnen.

Gespielt werden 3 Durchgänge, die aus einzelne Runden bestehen. Gespielt wird reihum. Zunächst werden die sogenannten Verteiler- und Entscheider-Rollen verteilt: Auf dem Spielbrett befindet sich rechts oben eine Tafel auf dem die Prestigesteine den entsprechenden Rollen zugeordnet wird. Hierbei ist der aktive Spieler immer der erste Verteiler, die anderen drei Rollen werden durch den Startspieler zufällig ausgelost. Bei 4 Spielern gibt es immer zwei Verteiler und zwei Entscheider. Was bedeutet das? Ein Verteiler nimmt sich immer genau 5 Aktions- und 3 Limitkarten. Danach bildet er aus diesen 8 Karten nach eigenem Ermessen zwei verdeckte Kartenangebote. Dabei ist es egal, ob er je vier Karten in beide Angebote legt oder nur eine Karte in das eine Angebot und die anderen sieben Karten in das zweite. Der entsprechende Verteiler sieht sich nun beide Angebote an und entscheidet sich für eines, das andere Angebot erhält automatisch der Verteiler.

Der erste Entscheider spielt als erster seine Karten. Dazu legt er, falls vorhanden, seine Limit-Karten offen aus. Danach spielt er seine Aktionskarten in beliebiger Reihenfolge. Die ausgespielten Aktionskarten werden auf einen Ablagestapel gelegt. Danach folgen in Reihenfolge der erste Verteiler, der zweite Entscheider und der zweite Verteiler. Auch sie spielen nun ihre Handkarten aus.

Es gibt 5 verschiedene Aktionskarten:
Gebietskarte: Eine Gebietskarte zeigt immer genau ein Gebiet auf dem Spielbrett. Wird so eine Karte gespielt, kann der Spieler genau einen Adeligen in das auf der Karte angegebene Gebiet legen oder in ein angrenzendeg Gebiet, zu dem eine eigene Brücke führt.
Brückenkarte: Durch das Spielen dieser Karte kann der Spieler eine neue Brücke ins Spiel bringen. Gibt es keine Brücken mehr im Vorrat, so kann er einem Mitspieler eine Brücke wegnehmen und diese an eine beliebige Stelle wieder ins Spiel bringen (max. 3 Brücken zwischen 2 Gebieten).
Überläuferkarte: Der Spieler entscheidet sich für ein Gebiet. Aus diesem Gebiet entfernt er einen Adeligen eines beliebigen Mitspielers und setzt dafür einen eigenen Adeligen ein.
Verbannungskarte: Der Spieler entscheidet sich für ein Gebiet. Nun würfelt er und entfernt genau so viele Adelige, wie der Würfel anzeigt. Sind dort weniger fremde Adelige als der Würfel anzeigt, muss man auch eigene Adelige entfernen.
Dogenkarte: Der Doge löst eine Wertung in genau einem Stadtgebiet aus. Wird diese Karte gespielt, darf zunächst der Doge bewegt werden (ist der Doge noch nicht im Spiel, wird er einfach auf das gewünschte Feld gestellt). Dieser reist von Gebiet zu Gebiet über bestehende Brücken. Die eigenen Brücken überquert der Doge kostenlos, über fremde Brücken muss der Spieler einen Punkt Wegzoll an den entsprechenden Mitspieler zahlen. Hat der Doge sein Ziel erreicht (er kann natürlich auch stehen bleiben), erfolgt in diesem Gebiet eine Wertung. Die Zahlen in den Gebieten zeigen an, wie viele Punkte der Spieler mit den meisten Adeligen und der Spieler mit den zweitmeisten Adeligen in diesem Gebiet erhält. Sind mehrere Spieler mit der gleichen Anzahl an Adeligen vertreten, erhalten diese Spieler die Punkte des nächst niedrigeren Ranges.
Außerdem gibt es noch die Limitkarten mit dem Werten von 1 bis 3. Jeder Spieler legt vor seinem Zug alle immer Limitkarten offen vor sich ab. Hat ein Spieler 10 oder mehr Limitpunkte vor sich angesammelt, so ist dieses seine letzte Runde in diesem Durchgang. Haben nach dieser Runde 2 oder 3 Spieler noch weniger als 10 Limitpunkte, so spielen diese noch genau eine Runde. Ansonsten folgt sofort die Durchgangswertung.

Zunächst erhält jeder Spieler, der weniger als 10 Limitpunkte hat als Belohnung von Prestigepunkte und zwar in der Anzahl soviel, wie die Differenz zu den meisten Limitpunkten ist. Außerdem darf der Spieler mit den wenigsten Limitpunkten noch eine Verbannung aussprechen (also eine imaginäre Verbannungskarte spielen). Nun gibt jeder Spieler alle seine Limitkarten ab und der nächste Durchgang beginnt.

Ist auch der dritte Durchgang komplett durchgespielt, folgt noch eine Schlusswertung. Nun wird nochmal jedes Gebiet einmal gewertet. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
(Superfred 6.01.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Ravensburger
- Hier findet ihr auch die komplette Anleitung (als pdf-File)

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
San Marco ist ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Spiel, bei dem sich Taktik und Glück die Waage halten. Besonders interessant ist der Mechanismus der Kartenverteilung, bei dem immer ein Spieler zwei Angebote erstellen muss. Der Mitspieler sucht sich eines der Angebote aus und der Spieler, der diese Angebote erstellt hat, bekommt das "schlechtere" zurück. Da es aber immer zwei Verteiler gibt, kommt es öfters schon mal, dass der eine Spieler recht starke Karten mit geringen Limitkarten verteilen muss, der andere Verteiler dafür eher belanglose Karten mit recht hohen Limit-Karten zur Verfügung hat. Das ist dann schon ärgerlich, aber da die drei Durchgänge zusammen so circa 9-12 Runden entsprechen, gleicht sich so etwas auf das komplette Spiel gesehen meist wieder aus. Alle Spieler, die nicht zu hohe taktische Ansprüche erheben, bekommen mit San Marco ein interessantes Spiel, mit einem nicht zu unterschätzenden Ärgerfaktor. Und falls das Kartenglück mal wieder ungerecht gewesen ist, spielt man einfach schnell noch eine Revanche. Ein Spiel das zu Recht aus der Auswahliste für das Jahr 2001 steht.

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