Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Andreas Wetter und Thorsten Löpmann
Grafik : Oliver Freudenreich
Spieleranzahl : 3-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 90 min.
Erscheinungsjahr : 2000
Spielart: Versteigerungs- / Mehrheitenspiel
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HAUPTSEITE
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Das Spielmaterial
1 Spielbrett - 87
Holzstäbchen - 35 Stadtviertel - 15 Optionskärtchen - 50
Einflusskarten - 10 Spielsteine - 60 Schecks - 36 Ausschreibungskarten
- 18 Aktionskarten - 1 Stoffbeutel - 1
Spielanleitung
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Heute
ist San Francisco eine der blühendensten und beliebtisten
Metropolen an der amerikanischen Westküste. Aber bis dahin war es
ein langer Weg, denn 1906 wurde San Francisco von einem verheerenden
Erdbeben getroffen, das nahezu die ganze Stadt verwüstete und
komplett wieder aufgebaut werden musste. Und genau da setzen nun die
Spieler ein: Als Investoren versuchen sie möglichst lukrative
Stadtviertel durch einen Mehrheitenerwerb unter Kontrolle zu bringen
und dann wieder aufzubauen. Denn nach dem Ende des Wiederaufbaus
möchte jeder Spieler seinen Gewinn maximiert haben, um so als
einflussreichster Investor das Spiel für sich zu entscheiden.
Vor
dem Spiel wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält
darin 15 Holzstäbchen, 10 Einflusskarten, 3 Optionskarten (jeweils
eins mit der Kombination Villen-/Wohnviertel, Markt-/Freizeitviertel
und Fabrik-/Büroviertel) und 2 Spielsteine. Außerdem
erhält jeder Spieler 12 Schecks: Je 2 Mal 10.000 und 20.000 Dollar
und je einmal 30.000 bis 100.000 Dollar. Danach werden die 18
Aktionskarten gemischt und kommen als verdeckter Stapel auf das
entsprechende Feld des Spielplans. Die Ausschreibungskarten
werden gemischt und kommen ebenfalls als verdeckter Stapel auf das
entsprechende Spielplanfeld. Ein Spielstein jedes Spielers kommt auf
das Feld „30“ der Einflussskala, ein weiterer auf das Feld „0“ der
Prestigeskala. Die Stadtviertel kommen in den Stoffbeutel und werden
gemischt. Reihum zieht dann immer jeder ein Spieler ein Stadtviertel
aus dem Beutel und legt es mit Zahl nach oben auf ein freies Feld des
Spielplans, bis alle Stadtviertel auf dem Spielplan liegen. Das Rathaus
kommt auf das Feld in der Mitte des Spielplans. An alle vier Seiten der
drei Parks kommen werden weiße Holzstäbchen gelegt, die
während des gesamten Spiels dort liegen bleiben.
Das
Spiel wird in Spielrunden gespielt,
wobei jede Runde aus genau 4 Spielphasen besteht. In der ersten Runde
wird der älteste Spieler Startspieler, in den Runden danach immer
der linke Nachbar des vorherigen Startspielers. Die einzelnen Phasen
laufen folgendermaßen ab:
1.
Ausschreibungskarte ziehen
Der Startspieler zieht die oberste
Ausschreibungskarte vom
Nachziehstapel. Er kann sie nun akzeptieren oder ablehnen. Lehnt er sie
ab, dann muss er die Karte neben den Stapel legen. Er zieht dann eine
Ersatzkarte, die er auf jeden Fall akzeptieren muss. Die akzeptierte
Karte liest der Spieler laut vor und legt sie dann gut sichtbar
für alle ab. Die Zahl oben auf der Karte gibt an, wie viele
Spieler maximal ein Investitionsrecht erwerben können. Die
große Abbildung in der Mitte gibt an, um welche Stadtviertel
Holzstäbchen gelegt werden können und die Symbole unten auf
der Karten geben an, welche Karten die Spieler benötigen, um ein
Investitionsrecht für ein Stadtviertel zu erwerben.
2.
Ausschreibung durchführen
Das Investitionsrecht kann nun – je
nach Ausschreibungskarte – auf drei
verschiedene Arten erworben werden:
- Mit Einflusskarten: Jeder
Spieler hat
Einflusskarten von 0-9. Nun wählt er eine davon aus und legt sie
verdeckt vor sich ab. Hat das jeder Spieler getan, dann deckt jeder
Spieler seine Karte auf und der Spieler mit dem höchsten Wert
erhält das Investitionsrecht. Dabei ist zu beachten, dass die
ausgespielte Einflusskarte eines Spielers niemals einen höheren
Wert haben darf als dies der Position seines Spielsteins auf der
Einflussskala entspricht. Abhängig von der Spieleranzahl auf der
Ausschreibungskarte erhalten auch die nächstplatzierten Spieler
das Investitionsrecht. Gibt es einen Gleichstand, dann erhalten diese
in dieser Runde kein Investitionsrecht. Danach nehmen alle Spieler ihre
Einflusskarten zurück auf der Hand und ziehen ihren Spielstein auf
der Einflussskala so viele Felder Richtung „0“, wie dies der Zahl auf
der Einflusskarte entspricht.
- Durch Schecks: Die Spieler
bieten mit
Schecks um das Investitionsrecht: Der Startspieler beginnt damit, einen
oder mehrere Schecks in beliebiger Höhe offen vor sich auszulegen.
Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn kann dann auch wieder einen
oder mehrere Schecks ausspielen, deren Gesamtwert allerdings höher
sein muss, als das Gebot des vorherigen Spielers. Alternativ kann ein
Spieler passen. Dann nimmt er evtl. bereits ausgespielte Schecks wieder
auf die Hand und scheidet aus der Bietrunde aus. Das Bieten endet, wenn
nur noch ein Spieler Schecks vor sich ausliegen hat. Die ausgespielten
Schecks des Meistbietenden kommen verdeckt auf das Bankfeld.
- Durch Optionskärtchen und
Schecks: Ist ein Fragezeichen auf der Ausschreibungskarte
abgebildet,
dann dürfen die Spieler sich die Spieler das Stadtviertel mit
einer ihrer drei Optionskärtchen aussuchen. Jeder Spieler sucht
sich eines aus und legt es verdeckt vor sich ab und alle Spieler decken
gleichzeitig auf. Hat ein Spieler ein Optionskärtchen
ausgewählt, das kein anderer Spieler hat, dann erhält dieser
Spieler sofort das Investitionsrecht. Der Spieler legt dann einen
beliebigen Scheck verdeckt auf das Bankfeld. Haben mehrere Spieler das
gleiche Optionskärtchen ausgespielt, muss nun jeder Spieler
verdeckt maximal 5 Schecks vor sich ablegen und alle Spieler decken
gleichzeitig auf: Der Spieler mit dem höchsten Gebot legt die
Schecks verdeckt auf das Bankfeld und erhält das
Investitionsrecht. Hier können maximal 3 Investitionsrechte – eins
pro Optionskärtchen – erworben werden.
3.
Investieren
Entsprechend der Art der
Ausschreibung des Erwerbes des
Investitionsrecht muss eine bestimmte Reihenfolge beim Investieren
eingehalten werden: Bei der mit Einflusskarten investiert der Spieler
mit der höchsten ausgespielten Einflusskarte, die anderen folgen
den Wertigkeiten ihrer Einflusskarten entsprechend. Bei
Ausschreibungen mit Optionskärtchen gilt: Der Spieler mit der
Option Fabrik-/Büroviertel darf als erster, der mit der Option
Markt-/Freizeitviertel als zweiter und der Spieler mit der Option
Villen-/Wohnviertel als letzter Spieler investieren. Bei der
Ausschreibung mit Schecks darf ohnehin nur ein Spieler investieren. Ein
Spieler der ein Investitionsrecht erworben hat darf nun ein
Holzstäbchen aus seinem Vorrat auf eine freie Straße neben
einem Stadtviertel legen. Hat er keines im Vorrat, dann darf er
ausnahmsweise eines auf dem Spielplan versetzen. Sobald ein Spieler die
Mehrheit an einem Stadtviertel hat wird das Stadtviertel umgedreht und
der Spieler erhält die entsprechende Anzahl an Prestigepunkten. Es
kann auch dazu kommen, dass durch das Legen eines Stäbchens
mehrere Stadtviertel gewertet werden.
Hat
jeder Spieler investiert und es
wurde mindestens ein Stadtviertel aufgebaut, dann zieht der
Startspieler nun eine Aktionskarte, die von allen Spielern
durchgeführt wird. Dies können Ausschreibungen sein oder auch
Zuschüsse, bei denen die Spieler sich für zusätzliche
Einflusspunkte und Schecks entscheiden können. Entscheidet sich
der Spieler für Schecks dann darf er bis zum angegebenen Betrag
Schecks nachziehen. Jeder Spieler zieht dann reihum einen Scheck und
legt diesen vor sich ab. Danach darf sich jeder Spieler entscheiden, ob
er einen weiteren Scheck ziehen oder aufhören will. Hört ein
Spieler freiwillig auf und der Betrag auf der Karte wurde nicht
überschritten, dann darf der Spieler die Schecks behalten.
Überschreitet der Gesamtwert der Schecks den Betrag, dann
erhält der Spieler nichts. Diese kommen dann zurück auf das
Bankfeld.
4.
Ausschreibungskarte auslegen
Die Ausschreibungskarte für die
aktuelle Runde wird offen neben
den Nachziehstapel gelegt und damit ist die aktuelle Runde beendet. Der
linke Nachbar des bisherigen Startspielers wird neuer Startspieler und
beginnt die nächste Runde mit dem Umdrehen einer neuen
Ausschreibungskarte.
Das
Spiel endet, sobald die 12
Aktionskarte durchgeführt und auf dem Feld „1918“ abgelegt wurde.
Der Spieler mit dem höchsten Wert auf der Prestigeskalas ist der
Gewinner des Spiels. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr
Holzstäbchen auf dem Spielplan liegen hat.
(Troudi 20.06.08)
Troudi vergibt 7
von 10 Punkten:
Keine
Frage: "San Francisco" kann sich wirklich sehen lassen. Es handelt es
sich hier um ein gelungenes Versteigerungsspiel, in dem es für die
Spieler vor allem auf drei Faktoren ankommt: Zuallererst muss man
darauf achten, stets über genügend Geld und Einflusspunkte zu
verfügen, um bei den einzelnen Ausschreibungen mitbieten zu
können. Kann man mehrfach hintereinander nicht an einer
Ausschreibung partizipieren hat man kaum noch eine Chance, das Spiel zu
gewinnen. Zweitens muss man dann natürlich den Gegner und dessen
Interessen möglichst genau einschätzen, um so die richtige
Summe zu bieten bzw. das richtige Optionsplättchen einzusetzen.
Gelingt eine relativ genaue Einschätzung kann man recht
preisgünstig an die Objekte der eigenen Begierde kommen.
Natürlich sollte man aber auch darauf achten, die möglichen
Pläne der Mitspieler zu durchkreuzen und dementsprechend zu
verhindern. Das bedingt dann gleichzeitig auch die dritte
Notwendigkeit: Die Platzierung der eigenen Holzstäbchen
möglichst sinnvoll vorzunehmen, d.h. Holzstäbchen so
hinzulegen, dass man ggf. Mitspieler daran hindert, eine Mehrheit zu
erwerben und gleichzeitig möglichst an mehreren Objekten anlegt.
Wenn man diese drei Notwendigkeiten beachtet dann hat man gute
Aussichten, das Spiel zu gewinnen. Da nach mehreren Spielen schnell
alle Spieler diese Notwendigkeiten intus haben, werden die
Aktionskarten und deren Erwerb schnell zur vierten Notwendigkeit. Im
ganzen Konstrukt gibt es allerdings hier ein Element, dass die
Einhaltung dieser Notwendigkeiten extrem schwierig macht, nämlich
das Bieten um Ausschreibungen mit Einflusskarten. Hier hat uns massiv
gestört, dass die Spieler, die die gleiche Einflusspunktzahl
bieten, ganz leer ausgehen. So ist die Gefahr zu groß, im
übrigen bei allen Spielern, dass man zu häufig nicht an
Ausschreibungen kommt. Hier haben wir dann schnell eine brauchbare
Alternative entwickelt, die in dieser Hinsicht schnell für Abhilfe
sorgen konnte. Ansonsten sind die Regeln von "San Francisco" gut
verständlich und lückenlos erklärt. Das Spiel selber
spielt sich äußerst flott und abwechslungsreich und nach der
zweiten oder dritten Partie wird man auch deutlich unter die angegebene
Spielzeit kommen. "San Francisco" ist zwar schon acht Jahre alt,
befindet sich aber im Moment noch im Abverkauf und ist daher in der
Regel für unter 10 Euro zu haben. Da sollte man schnell noch
zuschlagen.
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