Ruhm für Rom

Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für ein Rezensionsexemplar

Auf einen Blick:                        
Verlag : Lookout Games
Autor : Carl Chudyk
Grafik : Igor Wolski / Boat City / Klemens Franz
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2011

Spielart : Kartensammelspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2012 (Platz 2)
Swiss Gamers Award 2011

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Das Spielmaterial
144 Auftragskarten - 6 Senatorenkarten - 36 Bauplatzkarten - 3 Legionärskarten - 1 Anführerspielstein - 6 Kaufmannsbonusmarker - 5 Spielertableaus - 1 Spielregel
 
Es ist 64 nach Christus: Kaiser Nero hat ganz Rom anzünden lassen, um so viel Platz für ein Rom voller besserer und imposanterer Gebäude zu schaffen. Nachdem er das Geschehen aus sicherer Entfernung betrachtet hat, ist er nun nach  Rom zurückgekehrt und braucht Hilfe beim Wiederaufbau von Rom. Die Spieler benötigen nun Material und verschiedene Arbeitskräfte, um Neros Aufträge erfüllen zu können. Denn das ist äußerst nützlich, da es ja schließlich um Einfluss geht, den man durch die Erfüllung dieser Aufträge erhält.

Vor dem Spiel werden zunächst die rot unterlegten Auftragskarten "Circus" und "Forum" aussortiert - sie können als Variante gegen die Standardgebäudekarten dieser Art im normalen Spiel ausgetauscht werden. Sie wirken sich vor allem spielverkürzend aus. Die Bauplatzkarten werden nach Baumaterial getrennt und dann werden so viele Bauplatzkarten offen ausgelegt, wie dies der Anzahl der Spieler entspricht (3 bei 2 Spielern!). Die restlichen Bauplatzkarten der jeweiligen Sorte kommen verdeckt neben die offen liegenden. Jeder Spieler nimmt sich dann ein Tableau und erhält 4 Karten vom Nachziehstapel mit den Auftragskarten, der vorher einmal gut durchgemischt wird. Außerdem erhält jeder Spieler eine Senatorenkarten. Die restlichen Senatorenkarten kommen offen neben den Nachziehstapel mit den Auftragskarten. Ein Startspieler kann auf zwei verschiedene Arten ermittelt werden: Entweder zieht jeder Spieler eine Karte vom Stapel und der, dessen Karte alphabetisch zuerst kommt, wird Startspieler und die gezogenen Karten kommen in den Umschlagsplatz (die Fläche zwischen den Tableaus der Spieler)oder jeder Spieler erhält eine Auftragskarte mehr und jeder Spieler entscheidet sich für eine von seiner Hand, die dann offen in den Umschlagsplatz kommen. Auch hier gibt die alphabetisch erste Karte den Ausschlag.

Zunächst ist ein kurzer Blick auf die Auftragskarten notwendig, da sie viele verschiedene Funktionen haben und (fast) das einzige Material im Spiel sind: Ganz oben befinden sich der Name des Gebäudes und die Fähigkeit die das Gebäude hat, wenn es fertiggestellt wurde. Links daneben befinden sich ein oder mehrere Münzsymbole. Die Anzahl der Münzen gibt einmal den Wert des Gebäudes an, wenn es in die "Privatschatulle" des eigenen Tableaus gelegt wird, zum anderen wird dadurch angezeigt, wieviele Einheiten des unten rechts auf der Karten angegebenen Baustoffes benötigt werden, um das Gebäude zu errichten. Das benötigte Material ist nicht nur unten rechts auf der Karte abgebildet, sondern auch nochmal im Schriftzug unten auf der Karte angegeben. Zum guten Schluss ist eine Karte auch noch eine bestimmte Rolle, wobei Name und Figur links auf jeder Auftragskarte zu sehen sind.

Das Spiel geht bis zum Spielende über eine unbestimmte Anzahl an Runden. Jede Runde läuft folgendermaßen ab:
  1. Der Startspieler kann ..
  2. Wenn der Startspieler eine Rolle anführt, dann haben die anderen Spieler im Uhrzeigersinn nun wieder zwei Möglichkeiten:
  3. Der Startspieler führt nun die Aktion entsprechend seiner Rollenkarte durch, außerdem kann er für jeden "Klienten" der gleichen Rolle die Aktion nochmals durchführen, die außerdem noch durch Gebäude modifiziert werden kann. Folgende Rollen ermöglichen folgende Aktionen:
Das Spiel endet, sobald eine der Endbedingungen eingetreten ist: Entweder ist der Stapel mit den Karten leer oder ein Spieler hat ein Fundament auf den letzten innerstädtischen Bauplatz platziert oder ein Spieler hat das Ende des Spiels durch den Bau eines Gebäudes herbeigeführt. In jedem Fall endet das Spiel sofort und es werden die Siegpunkte gezählt: Man erhält pro Einflusspunkt 1 Siegpunkt; pro Baumaterialkarte in der Schatulle so viele Punkte, wie dies dem Wert der Karte entspricht; für jeden Kaufmannsbonus-Marker 3 Siegpunkte und dazu die Punkte, die es für bestimmte Gebäude gibt. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl hat das Spiel gewonnen. Bei einem Unentschieden gewinnt der Spieler, der noch mehr Karten auf der Hand hat.

(Troudi 16.10.11)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Lookout Games
- Die Homepage vom Heidelberger Spieleverlag

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Ruhm für Rom" ist meiner Meinung ein äußerst interessantes Spiel, dadurch das es zunächst einmal nur mit den Karten als Material auskommt, die - wie oben beschrieben - äußerst vielfach nutzbar sind. Das gab es natürlich vorher schonmal bei "Race for the Galaxy", wo es ebenfalls um die optimale Nutzung der eigenen Karten ging, aber in "Ruhm für Rom" kommen nun noch ein paar zusätzliche Elemente hinzu, die das Spiel beeinflussen. Einmal muss man bei "Ruhm für Rom" immer auch bedenken, welche Karte man spielt, denn alles was im Umschlagsplatz landet, kommt auch wieder auf die Hand - und zwar nicht nur die eigene. Und so ist es wichtig immer auch zu bedenken, ob die Mitspieler von den ausgespielten Karten profitieren können oder nicht. Bei den verschiedenen Rollen ist vor allem auch der "Patron" interessant, der einem das Legen von Klienten ermöglicht. Klienten ermöglich einem Spieler nämlich letztendlich, in einem Zug die Aktion des Startspielers zu nutzen (wenn man den Klienten hat) und dann noch die eigenen Handkarten zu ergänzen. Und das ist wichtig, denn wer mehr Handkarten hat, hat letztendlich auch mehr Optionen. Und obwohl diese Handkarten durch das Ziehen natürlich ein Glückselement im Spiel darstellen, wird dieses Glückselement doch durch die Möglichkeit, Karten auch vom Umschlagsplatz nehmen zu können und die schiere vielfältige Nutzbarkeit der Karten fast ausgeglichen. Erwähnenswert ist auch die interaktive Komponente im Spiel, die sich durch viele Gebäude, aber auch durch Rollen wie den "Legionär" ergibt. Insgesamt hat "Ruhm für Rom" in unseren Testrunden daher einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen und ich möchte das Spiel zum Ausprobieren auf jeden Fall empfehlen - gerade auch für Fans von "Race for the Galaxy", da es sich nicht nur um einen Aufguss, sondern wirklich um ein deutlich verändertes Spiel handelt. "Ruhm für Rom" ist für ca. 15 Euro im Handel zu haben.

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