Rueckkehr der Helden Spielbericht

Rückkehr der Helden

Auf einen Blick:
Verlag : Pegasus
Autor : Lutz Stepponat
Grafik : T. Thiel und H.-G. Schneider
Spieleranzahl : 1-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : 45-90 min.
Erscheinungsjahr : 2003

Spielart: Fantasyspiel

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Das Spielmaterial
16 Gebietskarten - 5 doppelseitige Heldenbögen - 10 Spielfiguren - 4 Herrenhäuser - 60 Erfahrunswürfel - 30 Goldstücke - 5 Würfel - 23 Lebenspunkte - 4 Halbedelsteine - 8 Heldentaten-Karten - 6 Namenlose-Karten - 33 Zahlenplättchen - 122 Spielmarken - 1 Stoffbeutel - 2 Übersichtskarten - 1 Spielregel

Der Namenlose ist in das bisher glückliche Reich zurückgekehrt und terrorisiert es nun. Die Helden sind bisher ganz normale Leute - natürlich ausgerüstet mit besonderen Fähigkeiten - Bürger dieses Reiches gewesen, die nun ausgerückt sind, um verschiedene Heldentaten zu erfüllen. Am Ende ihrer Questen steht dann aber doch - um das Land zu befreien - die ultimative Heldentat: Nämlich die Beseitigung des Namenlosen in seinem Turm.

Vor dem Spiel muss zunächst einmal der Spielplan aus den Gebietskarten zusammengesetzt werden. Später kann man die Teile beliebig zusammensetzen, außerdem werden auf jedes Gebietsfeld zufällig zwei Marken gelegt. Beim ersten Spiel sollte man sich jedoch an die Vorgaben auf dem Übersichtsplan ("Aufbau des Einstiegsspiels") halten. Dementsprechenden werden dann auch die Spielmarken sortiert, die übrigen Spielmarken kommen zurück in den Beutel. Danach wählt jeder teilnehmende Spieler einen Helden aus (alle Helden sind jeweils männlich oder weiblich), also entweder Krieger, Zwerg, Elf oder Magier. Jeder Spieler nimmt sich den Heldenbogen. Darauf legt er nun Lebenspunkte entsprechend den Startwerten, außerdem auch Goldstücke in der angegebenen Anzahl. Die gelben Felder sind für Gegenstände, die blauen Felder für Aufgaben, die man während des Spiels annimmt. Jeder Spieler erhält am Anfang eine bestimmte Heldentat, die er erfüllen muss. Die Werte oben (blaue, grüne, rote Zeile) geben die Kampfwerte für die einzelnen Fertigkeiten an, die im Laufe des Spiels erhöht werden können. Zum Abschluss der Vorbereitung stellt nun noch jeder Spieler seine Spielfigur und das entsprechende Herrenhaus auf das angegebene Startfeld.

Gespielt wird in Runden. In seiner Runde kann sich ein Held immer erst bewegen, danach kann er dann noch Aktionen durchführen:

Bewegung: Ein Held hat soviele Bewegungspunkte, wie dies die Zahl in dem Fuss auf seinem Heldenbogen angibt. Durch bestimmte Gegenstände (z.B. Stiefel) kann sich die Anzahl der Bewegungspuntke verändern.

Kosten für die Bewegung: Nur beige Felder kosten nur 1 Bewegungspunkt. Eine Fähre zu benutzen kostet immer 1 Goldstück. Wer rote, grüne oder gelbe Felder überlaufen will, muss zunächst mit 2 Würfeln würfeln (mind. eine 5 bzw. eine 6 oder 6 oder darunter): Im Erfolgsfall darf sich die Figur weiterbewegen, ansonsten hat man noch einen zweiten Versuch. Misslingt auch der, darf die Figur zwar auf das gewünschte Feld gezogen werden, die Bewegung endet jedoch dort. Es dürfen immer beliebig viele Spieler auf einem Feld stehen.

Felder mit Spielmarken: Wenn eine Spielfigur auf ein Feld mit einer verdeckten Marke kommt, muss der Spieler hier halten und sich die Marke ansehen. Handelt es sich um eine rote Marke, ist die Bewegung hier beendet und der Spieler muss kämpfen (s.u.). Spielmarken mit einem blauen Rand kann man ansehen und entweder aufnehmen oder liegenlassen (dies sind neue Heldentaten, für deren Erfüllung man seine Werte verbessert und Belohnungen erhält). Marker mit einem grünen Rand sind Begegnungen (s.u.) die man wahrnehmen kann oder auch nicht. In beiden Fällen darf man weiterziehen. Darüberhinaus gibt es noch Marken, die nur von den Besitzern einer bestimmten Aufgabe "gesehen" werden können (sie sind Teil einer bestimmten Aufgabe) und Gegenstände (in der Regel magische Gegenstände, die die Werte eines Spielers erhöhen) und Ereignisse (Wettkämpfe in den drei Kampffähigkeiten, durch die man die entsprechenden Werte verbessern kann). Egal was auch passiert, immer wenn ein Plättchen vom Spielplan genommen wurde, wird dafür ein neues Plättchen aus dem Beutel gezogen und eingesetzt. Einige Spielmarken kommen in den Beutel zurück, während andere Spielmarken nur einmal verwendet werden (z.B. Ereignisse).

Aktionen: Bei bestimmten Plättchen kann/muss (s. auch oben unter "Bewegung") ein Spieler mit seiner Aktionsfigur eine Aktion durchführen.

Kampf (rote Plättchen): Immer wenn ein Spieler auf ein Monster trifft, muss er es bekämpfen. Dazu werden dann Proben auf die Kampffähigkeiten fällig. Die entsprechenden farbigen Punkte auf dem Plättchen mit dem Monster geben jeweils an, mit welchen Fähigkeiten das Monster bekämpft werden kann. Außerdem haben einige Monster Zahlen in diesen Fähigkeitsfeldern die angeben, um wieviel der Wert des Helden reduziert wird, wenn er das Monster mit dieser Fähigkeit angreift. Die Herzen geben an, wieviele Lebenspunkte der Gegner hat. Dementsprechend viele Proben müssen gelingen, um den Gegner zu besiegen. Der Held würfelt nun für jede abgelegte Probe mit 2 Würfeln und entscheidet vorher für die Kampffähigkeit, die er einsetzen will. Nur wenn das Würfelergebnis unter oder gleich dem Wert der Kampffähigkeit ist, gewinnt der Held den Kampf und das Monster wird getötet. Ist dies nicht der Fall, verliert der Held einen Lebenspunkt und das Monster ist nicht besiegt worden. Er kann das Monster dann in der nächsten Runde erneut bekämpfen oder kann weitergehen. Auch wenn bei Monstern mit mehreren Lebenspunkten nur eine danebengeht, verliert der Held den Kampf. Mit der Zeit können Helden z.B. durch Waffen oder Lehrer (Begegnungen) ihre Fähigkeitswerte steigern. Für erfolgreiche Kämpfe (oder auch Questen) erhalten sie dann die aufgedruckte Anzahl und Art an Erfahrungswürfeln, die in die entsprechende Zeile der Kampffähigkeit gelegt werden. Jedesmal wenn die entsprechenden Würfel dann eine Spalte erreichen, unter der eine andere Würfelanzahl steht, darf der Held Proben dieser Art in der entsprechenden Waffenfähigkeit ab sofort mit mehr Würfeln ablegen (Anfang immer mit 2 Würfeln, dann 3, 4 und sogar 5 Würfel). Nach einem erfolgreichen Kampf zieht man eine neue Marke aus dem Beutel und das besiegte Monster kommt zurück in den Beutel.
Begegnungen (grüne Plättchen): Einmal gibt es hier die Lehrer. Gegen die Bezahlung eines Goldstücks kann man dann versuchen, die entsprechende Fähigkeit zu erhöhen. Dazu legt man eine Probe auf die entsprechende Fähigkeit ab, die allerdings misslingen muss. Dann darf man den Wert mit einem Plättchen aus dem Vorrat um einen Punkt erhöhen. Es gibt auch noch einen Marktplatz, wo dann Basarmarken gezogen werden und der Spieler die Möglichkeit hat, Gegenstände zu erwerben. Grüne Marker bleiben nach der Aktion liegen.
Ereignisse (orange Plättchen): Dies sind Turniere, bei denen dann alle Spieler eine Probe auf die entsprechende Kampffähigkeit ablegen. Auf der Rückseite dieser Marker sind dann jeweils die Belohungen abgedruckt, die erfolgreiche Spieler erhalten. Orange Marker kommen danach aus dem Spiel.
Aufgaben (blaue Plättchen): Ein Held kann sich dazu entscheiden, eine Aufgabe anzunehmen oder auch nicht. Für die erfolgreiche Erfüllung der Aufgabe gibt es dann eine Belohnung. Ein Held kann max. 4 Aufgaben gleichzeitig annehmen, entsprechend der Anzahl auf dem Heldenbogen.
Gegenstände (gelbe Plättchen): Die Gegenstände können Kampfwerte, Eigenschaftswerte etc. verbessern. Sie werden in die entsprechenden Felder auf dem Heldenbogen gelegt. Auch hier kann ein Held (anfangs) nur 4 Gegenstände aufnehmen.
Lebenspunkte auffüllen: Um wieder Lebenspunkte aufzufüllen, kann ein Held z.B. zu seinem Haus gehen. Dort setzt er dann eine Runde aus und erhält alle Lebenspunkte zurück. Auch im Tempel oder Dorf kann ausgesetzt werden, dort gibt es allerdings nur 1 Lebenspunkt. Bei der Quelle des Lebens darf man einmal würfeln und erhält entsprechend viele Lebenspunkte. Nur Gegenstände können auch Lebenspunkte verschaffen, die unter dem Strich der Lebenspunktleiste gezählt werden.
Immer wenn eine Aktion durchgeführt wurde, endet der Zug eines Spielers und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.

Das Spiel endet, sobald der Namenlose in seinem Turm besiegt wurde. Sieger des Spiels ist dann der Held, der den Namenlosen getötet hat. Um den Namenlosen überhaupt angreifen zu können, müssen allerdings folgenden Punkte beachtet werden:

Das Plättchen für den Namenlosen wird erst in den Beutel geworfen, wenn alle Helden den 1. Teil ihrer persönlichen Heldentat erfüllt haben.
Wird die Marke dann gezogen, kommt sie auf das angegebene Feld. Die 4 Wächter werden auf den Zugangsfeldern zum Turm abgelegt. Die anderen Diener (Anzahl der unerfüllten Aufgaben der Spieler) kommen in den Beutel und müssen ganz normal bekämpft werden. Wird ein Diener besiegt, kommt er ganz aus dem Spiel.
Für die Erfüllung seiner persönlichen Aufgabe erhält jeder Spieler einen Edelstein. Dieser Edelstein ist Voraussetzung, um überhaupt den Namenlosen in seinem Turm angreifen zu können. Außerdem muss jeder Spieler einen Wächter besiegen, bevor er in den Turm eindringen kann. Besiegt der Held einen Wächter, kann er zum Namenlosen vordringen, den er dann in der nächsten Runde bekämpfen kann. Der Wächter wird allerdings sofort ersetzt.

Grundsätzlich gilt: Ein Held, dessen Lebensenergie auf 0 sinkt, ist tot. Er verliert alles, was er dabei hat und fängt wieder mit seinen Startwerten auf seinem Herrenhaus an. Er darf allerdings einen Gegenstand aus seinem "alten" Leben mitnehmen.

(Troudi 12.07.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Pegasus
- Die Homepage von "Rückkehr der Helden"

Troudi vergibt 7 von 10 Punkten:
Keine Frage, allein rein optisch betrachtet ist "Rückkehr der Helden" ein Fest, besonders wenn man sich dann noch für die Deluxe-Version mit den besseren Spielfiguren entscheidet. Ansonsten haben wir es hier mit einem gelungenen Spielsystem zu tun: Das Spiel ist spannend und sehr interaktiv, besonders die variablen Spielpläne sorgen für immer neue Runden. Auch das Kampfsystem und generell das System der Werte auf dem Heldenbogen wurden schön umgesetzt. Insgesamt also eigentlich überhaupt kein Grund zum Meckern - warum dann aber nur 7 Punkte. Hierfür gibt es zwei wesentliche Faktoren: Erstens sind insgesamt zu wenig Plättchen im Spiel, so dass man häufig die selben Sachen zweimal zieht. Hier fehlt schlicht und einfach die Abwechslung. Daraus folgt dann das zweite Problem: Das Spiel ist beim ersten Mal hochinteressant, beim zweiten und dritten Mal mit den Standardspielregeln (also zufälliger Aufbau) auch noch, dann wirds aber schon problematisch: Beim vierten Spiel kennt man dann alle Aufträge, Monster etc., so dass das Spiel langweilig wird und man es erst wieder aus dem Schrank holt, wenn ein beträchtlicher Zeitraum vergangen ist. Abgesehen davon ist "Rückkehr der Helden" auch mit Sicherheit kein Taktikspiel, da hier doch viel Glück beim Würfeln erforderlich ist. Wer an dem Thema Fantasy nicht interessiert ist, wird an diesem Spiel keine Freude haben. Aufgrund des schönen Mechanismus und des Spielmaterials vergebe ich daher gerade noch so eben 7 Punkte. Dazu trägt auch der sehr überzeugende Preis von ca. 23 Euro bei.

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