Royal Turf

Auf einen Blick:
Verlag : Alea
Autor : Reiner Knizia
Graphik: Franz Vohwinkel
Spieleranzahl : 2-6
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 45-60 min.
Erscheinungsjahr : 2001

Spielart: Renn- und Wettspie

Auszeichnungen:
Spiel der Jahres 2001 Auswahlliste

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Das Spielmaterial
1 Spielplan - 7 Pferde - 21 Pferdekarten - 24 Wettchips - 6 Farbkärtchen - 1 Plättchen - 1 Würfel - Spielgeld - 1 Spielregel

Allein der Name "Ascot" lässt das Herz von Freunde des Pferderennsports höher schlagen - und das war auch schon Ende des. 19. Jahrhunderts so. Dementsprechend begeben sich nun auch 2-6 Spieler zur Rennbahn um den königlichen Renntag zu besuchen. Dabei gilt es natürlich zu beobachten und zu wetten. Am Ende gewinnt der Spieler, der am meisten Geld machen konnte.

Vor dem Spiel werden die Pferdekarten gemischt, die Pferde neben dem Spielplan bereitgestellt und jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält das dementsprechende Farbkärtchen. Außerdem erhält jeder Spieler die Wettchips in seiner Farbe (die mit den Werten 1, 1 und 2).

Insgesamt werden 3 Rennen gespielt, wobei jedes Rennen nach dem gleichen Schema verläuft:
  1. Vorbereitung des Rennens: Das Pace-Plättchen (zwei Peitschen) wird auf das Feld Nr. 18 gelegt. Danach wird die oberste Pferdekarte aufgedeckt und offen neben das dementsprechende Feld der Bietfläche gelegt. Das Pferd kommt auf die Nr. 33, also das erste Feld hinter der Start-/Ziellinie. Auch die anderen Pferde erhalten nach der gleichen Prozedur ihre Startspositionen. Sollte eine Pferdekarte für ein Pferd aufgedeckt werden, das bereits auf dem Spielplan steht, kommt diese wieder unter den Stapel zurück.
  1. Wetten: Der Startspieler wird ausgelost und legt einen seiner Wettchips auf ein beliebiges Pferd. Dadurch wettet er, dass dieses Pferd unter den ersten drei Pferden sein wird. Danach folgt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn. Das Wetten geht solange weiter, bis jeder Spieler alle drei Wettchips eingesetzt hat. Dabei ist zu beachten, dass auf jedem Pferd maximal 6 Wettchips liegen dürfen, wobei jeder Spieler nur einmal auf jedes Pferd wetten darf.
  1. Das Rennen: Der Startspieler beginnt und würfelt. Er darf dann ein beliebiges Pferd um so viele Felder vorziehen, wie die Zahl auf der zugehörigen Pferdekarte neben dem entsprechenden Symbol angibt. Danach legt er die Pferdekarte leicht vom Spielfeld weg um anzuzeigen, dass dieses Pferd in der aktuellen Runde schon bewegt wurde. Erst nachdem auch alle anderen Pferde bewegt wurden, darf auch dieses Pferd wieder bewegt werden. Das gilt für alle Pferde. Jeder Spieler muss ein Pferd mit der vollen Anzahl bewegen. Da aber nur ein Pferd auf einem Feld stehen darf, kann es passieren, dass ein Pferd auf dem letzten freien Feld dahinter stehenbleiben muss oder auch gar nicht bewegt werden kann. Auf der Bietfläche des 1. Pferdes, das die Ziellinie überschreitet, wird das Pacemaker-Plättcher gelegt. Dies bedeutet, dass es für Wetten auf dieses Pferd einen Gewinn von 100 Pfund gibt. Außerdem wird die Pferdekarte entfernt und das Pferd wird auf das Feld mit der 1 in der Quotentabelle gestellt. Dies gilt auch für das zweite und dritte Pferd, das die Ziellinie überschreitet. Damit ist das Rennen beendet. Das letzte Pferd wird auf die 7 der Quotentabelle gestellt.
  1. Auszahlung der Wetten: Für jedes Bietfeld wird nun die Anzahl der abgeschlossenen Wetten ermittelt, die der Gesamtsumme der Zahlen auf den Wettchips entspricht. Das Ergebnis wird von der Quotentabelle abgelesen. Jeder Spieler mit einer einfachen Wette erhält den dementsprechenden Geldbetrag, jeder Spieler mit einer zweifachen Wette sogar den doppelten Betrag. Auch für das zweit- und drittplatzierte Pferd werden dementsprechend die Beträge ausgezahlt. Alle Spieler die auf den Pacemaker gesetzt haben, erhalten außerdem 100 bzw. 200 Pfund ausbezahlt (bei Einfach- oder Zweifachwettten). Zum Schluss müssen noch alle Spieler, die auf das letzte Pferd gewettet haben, 100 oder 200 Pfund an die Bank.
Vor den nächsten beiden Rennen kommen jeweils alle benutzten Pferdekarten aus dem Spiel. Mit dem Wetten beginnt dann jeweils der Spieler, der am meisten Geld besitzt. In der dritten Runde werden die Auszahlungen der Wetten sogar verdoppelt, allerdings müssen auch die Gelder für den letzten Platz doppelt bezahlt werden.

Das Spiel endet nach dem dritten Rennen. Es gewinnt dann der Spieler mit dem meisten Geld.

Für 2-4 Spieler - aber auch für mehr - wird außerdem eine Variante vorgeschlagen. Dabei erhält jeder Spieler auch den Wettchip mit der 0 und es gibt dann 4 Runden, in denen die Spieler ihre Wetten platzieren. Außerdem werden alle Wetten verdeckt platziert. Die 0er-Chips dienen dabei nur zum Bluffen und werden bei der Auszahlung sofort an ihre jeweiligen Besitzer zurückgegeben.
(Troudi 21.03.05)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Alea

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Royal Turf" ist tatsächlich eine echte Überraschung. Das Spiel kommt grundsätzlich mit wenigen Regeln aus und ist innerhalb von wenigen Minuten erklärt. Tatsächlich hängt das Spiel von zwei grundsätzlichen Dingen ab: Erstens natürlich dem Würfelglück, zweitens aber auch dem taktischen Einsatz der Würfel durch das Bewegen von Pferden. Grundsätzlich muss man zunächst natürlich schon einmal darauf bedacht sein, seine Wetten möglichst günstig zu platzieren. Als einziger Spieler auf ein Pferd zu setzen ist natürlich risikoreich, im Erfolgsfall jedoch natürlich unersetzlich. Trotzdem hat das Pferd mit einem "Befürworter" in der Regel schlechte Chancen, durchzukommen. Aber auch auf ein Pferd zu setzen, auf das viele Spieler gesetzt haben ist keine Erfolgsgarantie - besonders nicht, wenn noch mit der "0" geblufft wird. Logisch - das Hufeisen kommt am häufigsten und darauf haben die meisten Pferde die mieseren Werte. Dadurch kann es auch gut passieren, dass ein Pferd mit regelmäßígen kleinen Schritten nach vorne kommt. Insgesamt haben wir es zwar mit einem Würfelspiel zu tun, die Chancen aller Pferde sind jedoch relativ ausgewogen und es hängt vor allem auch von den Spielern ab - für welches Pferd man das Würfelergebnis verwendet - wie ein Pferd abschneidet. Toll ist bei "Royal Turf" aber vor allem auch der Spielspaß, der hier ein dicker Bonuspunkt ist: Das Spiel schafft eine spannende Atmosphäre und zeitweilig fühlt man sich wirklich wie auf der Rennbahn. Hergestellt wird das Spiel leider nicht mehr und ist auch als Gebrauchtspiel eher eine Ausnahme. Ein Lichtblick allerdings: Ein amerikanischer Verlag wird noch 2005 eine Neuauflage herausbringen, die dann hoffentlich auch hier zu Lande zu haben sein wird. Auf jeden Fall eine echte Empfehlung für kurzweiligen Spielspaß!

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