Razzia

Auf einen Blick:
Verlag : Amigo
Autor : Reiner Knizia
Graphik : Michael Menzel
Spieleranzahl : 2-5 Spieler
Alter : ab 12 Jahren
Dauer : ca. 45 min.
Erscheinungsjahr : 2004

Spielart: Kartenlegespiel / Taktikspiel

Auszeichnungen:
A la carte 2005 (Platz 5)

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Razzia von Amigo

Das Spielmaterial
99 Beutekarten - 21 Polizistenkarten - 6 Infokarten - 16 Schecks - 1 Tafel - 1 Spielregel

Die Spieler übernehmen die Rolle mächtiger Mafia-Familienoberhäupter, die nun die wertvolle Beute aus mehreren erfolgreichen Fischzügen unter sich aufteilen wollen. Dies machen sie mit Hilfe von Schecks, wobei sie sich gegenseitig überbieten. Dabei hat man natürlich nicht unendlich Zeit, denn natürlich ist die Polizei bereits den Dieben auf der Spur: Haben die Polizisten die Versammlung erst eingekreist, sacken sie die Beute ein und die Oberhäupter gehen leer aus.

Vor dem Sp
iel erhält jeder Spieler eine Infokarte und danach werden die Schecks so aufgeteilt, wie in der Anleitung für die jeweilige Anzahl an Spielern angegeben ist. Bei 4 oder 5 Spielern erhält jeder Spieler drei Schecks, bei 3 Spielern erhält jeder Spieler 4 Schecks. Diese Schecks legt jeder Spieler offen vor sich ab. Die Polizisten- und Beutekarten werden gemischt und bilden zwei verdeckte Nachziehstapel. Der Spieler mit dem höchsten Scheck wird Startspieler und das Spiel kann beginnen.

Jeder Spieler kann immer genau eine der drei folgenden Aktionsmöglichkeiten durchführen, wobei die Spieler - beginnend mit dem Startspieler - immer im Uhrzeigersinn an der Reihe sind.

1. Eine Karte vom Stapel aufdecken
Der Spieler nimmt die oberste Karte von einem der beiden Nachziehstapel und deckt sie auf. Ist die Karte eine Beutekarte, legt der Spieler diese Karte entsprechend an der Tafel an. Wenn ein Polizist aufgedeckt wird, muss die Karte entsprechend an die Tafel angelegt werden, wo sich evtl. bereits andere Polizistenkarten befinden können. Durch das Aufdecken einer Polizistenkarte wird eine Versteigerung ausgelöst. Jeder Spieler - beginnend mit dem Spieler links vom Spieler, der die Polizistenkarte aufgedeckt hat - hat nun die Möglichkeit, die ausliegenden Beutekarte zu ersteigern. Dazu bietet ein Spieler mit einem Scheck, der noch offen ausliegt. Alle Spieler können entweder bieten oder passen. Der Spieler, der den Zuschlag erhält, nimmt sich alle Beutekarten und legt sie vor sich aus und tauscht außerdem seinen Scheck gegen den Scheck neben der Tafel, den er verdeckt vor sich ablegt. Ein Spieler, der keine offenen Schecks mehr vor sich ausliegen hat, kann an der aktuellen Runde nicht mehr teilnehmen. Wenn kein Spieler die ausliegenden Beutekarten ersteigern möchte, bleiben alle Karten liegen und das Spiel geht normal im Uhrzeigersinn weiter.

2. Einen Dieb einsetzen
Der Spieler nimmt einen Dieb, den er bereits offen vor sich ausliegen hat und legt diesen in die Schachtel zurück. Dafür darf er sich nun eine Beutekarte aus der Tischmitte nehmen. Besitzt ein Spieler mehrere Diebeskarten, kann er auch mehrere Karte in einer Aktion klauen.

3. Zwangsversteigerung
Der aktive Spieler ruft eine Versteigerung aus, die genau so abläuft wie oben erwähnt. Es gibt allerdings einen Unterschied: Bietet kein Spieler einen Scheck und will so die Beutekarten kaufen, muss der letzte Spieler einen Scheck einsetzen und die Karten nehmen. Wenn 7 Beutekarten neben der Tafel ausliegen, wird automatisch eine Zwangsversteigerung ausgelöst.

Ein Spieler, der alle seine Schecks eingesetzt hat, also keine offenen Schecks mehr vor sich ausliegen hat, scheidet aus der laufenden Runde aus und kann nicht weiter mitspielen.

Eine Runde endet entweder, wenn alle Spieler keine offenen Schecks mehr vor sich ausliegen haben oder wenn sieben Polizistenkarten neben der Tafel anliegen. Danach erfolgt nun die Wertung für die entsprechende Runde: Jeder nicht eingesetzte Dieb bringt einem Spieler 2 Punkte; der Spieler mit den meisten violetten Leibwächterkarte erhält 5 Punkte, der Spieler mit den wenigsten verliert 2; für jedes Auto und jeden Chauffeur (grüne Karten) erhält man einen Punkt, allerdings nur, wenn man mindestens einen Chauffeur besitzt; besitzt ein Spieler keine einzige rote Schmuckstückkarte erhält er 5 Minuspunkte; bei drei verschiedenen Schmuckstücken erhält man 5, bei 4 verschiedenen Schmuckstücken sogar 15 Punkte. Für jede gelbe Goldmünzenkarte erhält man 3 Punkte. Nach der dritten Runde gibt es zusätzlich Punkte für Geschäfte (braune Karten), die ein Spieler in seiner Auslage hat. Nach jeder Runde werden alle blauen, roten und gelben Karten in die Schachtel zurückgelegt.
(Troudi 25.06.06)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Amigo

Superfred vergibt 7 von 10 Punkten:
"Razzia" ist für sich betrachtet ein interessantes Versteigerungsspiel, bei dem man ständig abwägen muss, ob man noch eine weitere Karte für den Pool aufdeckt oder vielleicht doch lieber eine Versteigerung auslöst. Ersteigert werden dabei Karten, die nicht nur unterschiedliche Wertigkeiten haben, teilweise sind die Punkte auch von anderen Karten oder von der aktuellen Runde abhängig. Gerade bei den ersten Spielen fehlt etwas die Übersicht, trotz der beiliegenden Übersichtskarten, aber dieses legt sich schnell. Natürlich kann man "Razzia" locker aus dem Bauch herausspielen, aber mit der Zeit lernt man auch die ausliegende Karten besser zu bewerten. Schliesslich möchte man dem Nachfolgespieler keine Steilvorlage geben. Neu ist "Razzia" allerdings nicht, denn es handelt sich um eine etwas vereinfachte Version des Alea-Spiels Ra, welches im alten Ägypten angesiedelt ist. Bei Ra gab es noch eine weitere Kartenart, die sogenannten Katastrophen, die den Spiel noch eine zusätzliche Würze gaben, aber leider bei Razzia komplett weggelassen worden sind. Außerdem hat man Razzia in einigen Punkten etwas verkürzt. Dennoch können beide Spiele gefallen. Wer es etwas anspruchsvoller mag und das nötige Kleingeld hat, sollte sich lieber nach einem "Ra" umschauen, welches allerdings nicht mehr im Handel erhältlich ist. Wer es etwas gemütlicher mag, bekommt mit "Razzia" aber auch ein tolles Spiel, welches dazu mit unter 10 Euro auch noch einen sehr guten Preis hat.

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