Rapa Nui

Vielen Dank an Kosmos für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

Auf einen Blick:
Verlag : Kosmos
Autor : Klaus-Jürgen Wrede
Grafik : Katja Miller
Spieleranzahl : 2-4 Spieler
Alter : ab 10 Jahren
Dauer : ca. 60 min.
Erscheinungsjahr : 2011

Spielart : Kartensammelspiel

Auszeichnungen:
Spiel des Jahres 2012 Empfehlungsliste
A la carte 2012 (Platz 3)

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Das Spielmaterial
16 Startkarten – 50 Rapa-Nui Karten – 4 Übersichtstableaus -100 Opferkarten – 30 Ruhmespunktplättchen – 36 Holzplättchen – 1 Opferstein – 1 Spielanleitung

Die berühmten Moai-Statuen auf den Osterinseln haben den Menschen lange Rätsel aufgegeben, aber hier dürfen die Spieler jetzt sogar beim Bau mithelfen: Als Häuptlinge eines Volkes auf den Osterinseln wetteifern die Spieler darum, neue Helfer in ihr Dorf zu holen und Moai-Statuen zu errichten, um am Ende des Spiels als ruhmreichster Häuptling der Osterinseln in die Geschichte eingehen zu können.

Vor dem Spiel erhält jeder Spieler ein Kartenset bestehend aus 4 Karten einer Farbe. Dabei legt er die Karte „Holzfäller“ vor sich ab, die anderen nimmt er auf die Hand. Die Rapa-Nui Karten werden gemischt und als verdeckter Stapel abgelegt. Danach werden die ersten 16 Karten in 4 Spalten mit je 4 überlappenden Karten ausgelegt, so dass nur die unterste Karte ganz frei liegt. Die Opferkarten werden nach Sorten in Stapel getrennt und jeder Spieler nimmt von jeder Sorte 1 Karte, die er als verdeckten Stapel vor sich ablegt. Ein Startspieler wird auf beliebige Art und Weise bestimmt. Er erhält 2 Holzplättchen. Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn kriegt dann 3 Holzplättchen usw..

Das Spiel wird in Spielzügen gespielt, wobei der Startspieler beginnt und dann immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe ist, bis das Spiel endet. Ein Spielerzug besteht daraus aus folgenden drei Phasen:

1. Opferkarten erwerben
Wenn er möchte kann der Spieler für 5 Holz eine beliebige Opferkarte einer Sorte erwerben. Für jede Karte „Jäger & Sammler“ der entsprechenden Sorte, die ein Spieler vor sich ausliegen hat, wird die entsprechende Opferkarte 1 Holz billiger. Dabei können die Kosten niemals unter 0 sinken.

2. Karte(n) auslegen
Der Spieler legt eine Karte „Holzfäller“, „Moai“ oder „Priester“ vor sich aus, wobei lediglich für den „Moai“ Kosten in Höhe von 7 Holz bezahlt werden müssen. Will man „Jäger & Sammler“ ausspielen, muss man sich entscheiden: Grundsätzlich kann man 1-3 Karten der gleichen Sorte ausspielen, wobei das Ausspielen 1 Karte keine Kosten verursacht, dass von 2 dann 1 Holz und das von 3 dann 2 Holz kostet. Achtung: Immer wenn eine Karte „Moai“ ausgespielt wurde, dann wird das Spiel unterbrochen und es wird eine Opferrunde gespielt. Beginnend vom Spieler links neben dem Spieler, der die Karte gespielt hat und dann weiter im Uhrzeigersinn legt jeder Spieler eine Opferkarte aus seinem eigenen Stapel offen auf den Opferstein. Danach legt der Spieler, der die Wertung ausgelöst hat, eine Opferkarte aus dem Vorrat dazu und eine von seiner Hand, die allerdings verdeckt gespielt werden darf. Dann geht das Spiel normal weiter.

3. Karten nachziehen und Wertung auslösen
Zum Abschluss seines Zuges ergänzt der Spieler seine Kartenhand wieder auf drei. Dabei darf er immer die letzte Karte einer Reihe nehmen. Dadurch wird auch die Karte unter dieser letzten Karte verfügbar. Ist eine Reihe leer, wird sie mit Karten vom Nachziehstapel aufgefüllt. Hat der Spieler auf drei ergänzt, wird aufgrund der letzten Karte gewertet, die durch das Nachziehen freigelegt worden ist. Befindet sich darauf ein Baumstamm, dann erhält jeder Spieler für jeden eigenen Holzfäller ein Holz. Befindet sich darauf ein Jäger-und-Sammler-Symbol einer Sorte, dann erhält jeder Spieler, der mindestens einen dieser „Jäger & Sammler“ hat, eine dementsprechende Opferkarte. Für jeden „Priester“ erhält man 1 Ruhmespunkt, für jeden „Moai“ 1 Ruhmespunkt oder 1 Holz. Hat man alleine mehr Karten der gewerteten Kartenart als alle anderen Spieler, erhält man jeweils 1 Opferkarte, 1 Holz oder 1 Ruhmespunkt zusätzlich bzw. darf sich 1 Holz und 1 Ruhmespunkt („Moai) nehmen.

Das Spiel endet sofort, wenn eine Spalte in der Kartenauslage aufgefüllt werden müsste, dafür aber nicht mehr genügend Karten vorhanden sind. Dann wird gewertet: Jeder Spieler zählt den Wert seiner Ruhmespunkt-Plättchen, erhält 4 Ruhmespunkte pro eigenem „Moai“, 1 für jeweils 5 Holz und 0-3 Punkte je Opferkarte (Wertermittlung: Opferkarten auf dem Opferstein zählen; für die Sorte mit den meisten Karten gibt es 3, für die mit den zweitmeisten 2 Ruhmespunkte und dann dementsprechend 1 und 0). Der Spieler mit der höchsten Gesamtanzahl Ruhmespunkten hat das Spiel gewonnen. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der mehr „Moais“ gebaut hat, ansonsten der mit mehr Holz.

(Troudi 05.03.12)

Weitere Infos:
- Die Homepage von Kosmos

Troudi vergibt 8 von 10 Punkten:
"Rapa Nui" hat eine einfache Regel und ansprechend gestaltetes Material, man packt aus, liest die Regel und kann sofort loslegen. Dabei offenbart es sich dann den Spielern während des Spiels, worum es eigentlich geht: Nämlich letztendlich darum, die richtigen Karten auf den Opferstein zu bringen. Richtig heißt: Man muss einmal genau beobachten, welche Opferkarten die anderen Spieler so ablegen und muss dann reagieren, in dem man seine eigene Sammelstrategie dementsprechend anpasst. Um sammeln zu können, muss man möglichst viele sinnvolle Wertungen auslösen, was man wiederum durch das gezielte Nachziehen von Karten macht - auf alle Fälle ein ansprechender Mechanismus. Dabei sollte man die Wertung natürlich immer so auslösen, dass man möglichst alleine davon profitiert und nicht die anderen Spieler. Gleichzeitig muss man natürlich noch darauf achten, welche Karten man nachzieht. Einmal braucht man Holz, andererseits aber natürlich auch die Jäger und Sammler. Hier sollte man also einen möglichst günstigen Mix finden. Dann werden da natürlich auch noch die Moai-Karten, die nicht nur Punkte einbringen, sondern es einem auch ermöglichen, die bevorzugte Opferkartenart auf den Opferstein zu bringen und gleichzeitig zu entdecken, was die anderen Spieler so abwerfen. Deswegen ist der Bau von Moai-Karten auch wichtig - obwohl man natürlich auch beim Spielen schon darauf achten kann, was die Mitspieler so an Opferkarten mitnehmen. Das ganze System ist ansprechend, nicht blöd und gleichzeitig auch noch innovativ - was will man mehr? Klar, Glück ist natürlich auch dabei, wenn die Karten aufgedeckt werden, denn natürlich weiß man nie, was als nächstes kommt. Ingesamt ist "Rapa Nui" wirklich gelungen und sollte unbedingt mal ausprobiert werden. Das wird gut möglich durch die schnelle Regelerklärung und den flotten und kurzweiligen Spielverlauf. Da kann man schnell nochmal eine weitere Runde spielen. Das Spiel ist für ca. 15 Euro im Handel zu haben.

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